Inhaltsverzeichnis
- 1 Klettern, Biken, Wandern: Arco – Ein Eldorado für Aktive
- 2 Intaktes Ensemble: Die Altstadt von Arco
- 3 Faszination Arco: Schon Dürer war beeindruckt von der Burg
- 4 Castello di Arco: Die Burgruine der Grafen von Arco
- 5 Essen und Trinken in Arco
- 6 Buchtipp
- 7 Pinne unsere Tipps für Arco auf Pinterest
- 8 Mehr Lesefutter? Hier entlang!
Mit unserem Reisebericht Garda Trentino: Arco – Altstadt mit Burgruine und Ziel für Aktivurlauber möchten wird die zauberhafte Kleinstadt für Genussreisende oder sportbewusste Urlauber empfehlen.
Besonders schön ist Arco und seine Umgebung in der Nebensaison. Dann sind meist die Heerscharen von Touristen oder Sportlern aus der Gardasee-Region bereits wieder abgereist.
Arco liegt in der fruchtbaren Ebene des Alto Garda. Vom Gardasee-Ufer ist diese Ebene nur fünf Kilometer entfernt. Der Fluss Sarca fließt durch Arco. Gleichzeitig liegt Arco am Ende des Sarcatals.
Durch seine geschützte Lage, umgeben von Berggipfeln und der Nähe zum Nordufer des Gardasees, herrscht im Luftkurort Arco ein besonders mildes Mikroklima.
Daher fühlen sich hier Oliven, Wein, Zypressen, Maulbeerbäume, Ginster und auch Palmen wohl. Diese mediterrane Vegetation vereint sich mit der alpinen Flora in der höheren Regionen.
Diese wunderschöne Landschaftsmischung um Arco machen besonders Wanderungen oder auch Bergtouren im Gebiet um das Städtchen sehr reizvoll.
Über Arco erhebt sich ein mächtiger Burgberg. In steiler Schräge neigt sich der Felsen zur Stadt hinunter. Der höchste Burgturm von Castello di Arco steht an einer ungeheuren Felswand.
Die Steilwand unterhalb der Festung ist für Kletterfreunde besonders reizvoll. Der Felsen fällt zum Sarcatal über einhundert Meter ab, nach Süden geht er sanfter ins Tal über.
Lest dazu unsere 10 Touren-Vorschläge im Norden vom Gardasee. Wir möchten eure Reiselust zu den verborgenen Schätzen der Region wecken. Die Extra-Tour führt in ein idyllisches Dorf abseits der Massen, am Ostufer des Sees. Extras: Empfehlungen zur Reisezeit, Anfahrt, Restaurants, Einkaufen, Parkmöglichkeiten. Garda Trentino: 10 Ausflugstipps im Norden vom Gardasee – plus Extra-Tour bei Malcesine
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Klettern, Biken, Wandern: Arco – Ein Eldorado für Aktive
Arco ist ein Eldorado für Aktivurlauber. Über einhundert Kletterrouten zählen zu den Top-Gebieten in Norditalien. Der Burgfelsen von Arco mit der Colodri-Wand lockt die ganze Saison Klettersportler an.
Einmal im Jahr wird in Arco das internationale Rock Master Festival ausgetragen, für 2017 wird das Festival von Ende August bis Anfang September stattfinden.
Auch für Wanderer, Bergsteiger und Mountainbiker gibt es in den Bergen um Arco unzählige Routen zu entdecken. Wunderschön ist die Wanderung vom Ortsteil Laghel, oberhalb von Arco.
Sie führt auf den Monte Colodri, mit einfachen Klettereinlagen. Einer der Top-Klassiker für Mountainbiker ist die Rundtour von Arco zum Weiler San Giovanni al Monte.
Die Bike-Transalp, ein jährliches Highlight der Mountainbiker-Szene, führt an Arco vorbei. Fahrer starten in Zweierteams zum härtesten Mountainbike-Etappenrennen der Welt.
Von Mayrhofen im Zillertal bis Riva del Garda sind in sieben Tagen rund 19.000 Höhenmeter und 600 Kilometer zu fahren. Nächster Termin ist vom 3. bis 9. Juli 2022. Website: bike-transalp.de
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Intaktes Ensemble: Die Altstadt von Arco
Die schmalen Gassen der Altstadt mit vornehmen Palästen, Portalen, Plätzen und romantischen Brunnen bilden um den Burgberg eine Bogenform – diese gab „Arco“ einst ihren Namen.
Alle Wege führen im Zentrum der Altstadt zum Hauptplatz, der Piazza III Novembre. Der Hauptplatz wird von der monumentalen Pfarrkirche Collegiata aus der Renaissancezeit dominiert.
An der Piazza befindet sich die beliebte Bar „Caffe Trentino“ und die Eisdiele „Gelateria il Gelatiere“. Beide sind ideal für eine Stärkung nach dem Besuch der Burg (siehe Rubrik „Essen und Trinken“).
Neben der Collegiata fällt der mit Fresken verzierte Palazzo Marchetti von Andreas d’Arco aus dem 16./17. Jhd., auf. Im Innenhof des Palazzo befinden sich Laubengänge um einen weiten Hof.
Hier befindet sich heute das Cafe-Restaurant „Ai Conti“. Einer der Säle des Palazzo Marchetti wurde vollständig mit Renaissance-Fresken ausgemalt.
Zum Wintersitz des österreichischen Kaiserhauses avancierte Arco im 19. Jhd. Damals wurden Jugendstil-Villen erbaut. Auch die Villa von Erzherzog Albrecht von Österreich-Teschen (1817 – 1895).
Der schöne Botanische Garten „Arboreto di Arco“ im Stadtteil Stranfora mit interessanter exotischer Bepflanzung stammt ebenfalls aus dieser Zeit.
Der Ortsteil Stranfora liegt westlich des Burgfelsens und ist das älteste und schönste Stadtviertel. Entlang der Via Stranfora kann man auch bis zur Festung hinauf aufsteigen.
Auf dem Weg hinauf nach Stranfora passiert man einen gut erhaltenen alten Waschplatz und das einzige erhaltene mittelalterliche Stadttor Arcos.
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Faszination Arco: Schon Dürer war beeindruckt von der Burg
Der berühmte deutsche Renaissance-Künstler Albrecht Dürer hielt sich im Jahr 1495 in Arco auf. Hier malte er das bekannte Landschaftsaquarell Ansicht von Arco: Gebäude, Bäume, Berge und Wege erscheinen als organisches Ganzes, mit einer spezifischen Atmosphäre.
Der Künstler machte hier auf seiner Rückreise von Venedig nach Nürnberg Station. Seine Italienreise war eine Studienreise, Dürer wollte in Italien die Kunst der Renaissance entdecken. Zum Zeitpunkt von Dürers Reise lag Arco im Territorium der Republik Venedig.
Die Landschaftsaquarelle von Albrecht Dürer wurden zu einem Wegbereiter der autonomen Landschaftsmalerei in Deutschland. Das Original befindet sich heute im Musée du Louvre in Paris.
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Castello di Arco: Die Burgruine der Grafen von Arco
Das Wahrzeichen von Arco und Ausdruck mittelalterlicher Macht ist die Burg der Grafen von Arco, auf knapp 280 Metern Höhe. In Serpentinen führt ein gepflasterter Fußweg hinauf.
Wir Wandern vorbei an Steinterrassen auf denen Olivenbäume, Orleander und Ginster wachsen. Von der Altstadt in Arco benötigen wir etwa eine halbe Stunde hinauf.
Diesen parkähnlichen Weg werden wir erst für den Abstieg von der Burg wählen. Zum Aufstieg sind wir über den Ortsteil Stranfora zum Castello di Arco hinauf spaziert.
Zwei bis drei Stunden Zeit sollten für eine geruhsame Besichtigung eingeplant werden, die auch Kindern viel Spaß macht. Die Aussicht von der Burgruine ist einmalig.
Wir blicken auf den mittelalterlichen Stadtkern und die mediterrane Landschaft mit dem Monte Brione, bis zum Gardasee. Das Gewirr der Dächer legt sich wie ein Gürtel um den Fuß des Felsens.
Die Altstadt zeigt ein fast unversehrtes Ensemble innerhalb der Stadtmauern. Die Siedlungsgeschichte des Burgbergs reicht weit zurück.
Der oberste Turm der Festung, Renghera-Turm genannt, wurde bereits im 4. oder 5. Jahrhundert von den Goten erbaut. Schon damals diente der befestigte Felsen als Fluchtburg für die Bevölkerung.
Größte Sehenswürdigkeit ist die „Sala dei Giochi“, der Saal der Spiele. Wunderschöne mittelalterliche Fresken aus dem 14. und 15. Jhd. zeigen Edelmänner und vornehme Damen beim Schachspiel.
Auch ritterliche Szenen, wie Turniere, Kämpfe und der Ritterschlag sind abgebildet. Der Turnierplatz und die Burgstraße wurden ebenfalls freigelegt und können „begangen“ werden.
Ab dem 12. Jhd. eroberte das Adelsgeschlecht der Grafen von Arco die Burg. Sie wurde im Mittelalter mehrmals belagert. Von Burgherren aus der Umgebung und auch von der Republik Venedig.
Die Venezianer konnten die Festung von Arco aber niemals komplett einnehmen, so dass Castello di Arco in der damaligen Zeit als uneinnehmbar galt.
Strategisch sicherte das Castello di Arco das enge Sarcatal und die wichtige Straßenverbindung zum Gardasee ab. Der zweite Zugang im Norden zum Gardasee führte über den Passo San Giovanni
Gesichert wurde der Zugang durch Castel Penede in Nago bei von Torbole. Die Arco-Dynastie teilte sich in ghibellinische (Parteigänger des Kaisers) und guelfische Linien (Parteigänger des Papstes).
Morde, Rache und Intrigen beherrschten die Familie, einige haben den Kerker nicht überlebt. Der Niedergang der Burg setzt im 16. Jhd ein, als die Grafen sich luxuriöse Paläste in der Altstadt erbauten.
Dennoch, der Blick von oben auf die Stadt und auf die umliegende Landschaft bleibt trotz der düsteren Geschichten von den Grafen von Arco absolut faszinierend.
Essen und Trinken: Auf dem Weg zur Burg gibt es im Eingangsbereich, beim ehemaligen Turnierplatz, einen Kiosk. Ein schöner Pausenplatz ist die Parkbank unter einer freistehenden Zypresse.
Öffnungszeiten: täglich, April bis September 10 – 19 Uhr, März und Oktober 10 – 17 Uhr, November bis Februar 10 – 16 Uhr, Januar nur Samstag und Sonntag 10 – 16 Uhr. Eintritt: Erwachsene 3,50 Euro. Ermäßigt 2 Euro (Jugendliche von 12 – 18 Jahren und Senioren über 60 Jahre). Adresse: Castello di Arco, Via Castello, 38062 Arco.
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Essen und Trinken in Arco
Caffe Trentino
Das Caffe Trentino liegt am schönen Hauptplatz und ist zentraler Treffpunkt für Einheimische, Biker, Kletterer, Wanderer oder Reisende. Schneller und aufmerksamer Service.
Bei einem Spritz mit Panini, Pasta mit Salat, Espresso, Cappuccino und Co. kann man das Treiben auf der Piazza wunderbar beobachten. Italienischer Flair und Dolce vita pur.
Adresse: Piazza III Novembre 10, 38062 Arco.
Gelateria il Gelatiere
Die moderne Eisdiele Gelateria il Gelatiere, ist für uns die Beste in Arco. Wir haben uns hier einen fantastischen Coppa fragola gegönnt. Sehr umfangreiche Auswahl an Eissorten.
Hier findet man aber nicht nur ausgezeichnetes Eis, sondern auch einen vorzüglichen Barbetrieb mit schönen Sitzpätzen im Freien. Die Qual der Wahl – Caffe Trentino oder Gelatiere.
Adresse: Piazza III Novembre 4, 38062 Arco.
Trattoria Belvedere
Die Trattoria Belevedere liegt außerhalb von Arco, ist aber den Weg wert. Hier wird ausgezeichnete Trentiner Küche serviert. Die Trattoria ist bei Einheimischen beliebt und immer gut besucht.
Die beste „Carne salada“ gibt es im Belvedere! Diese wird in Variationen, entweder als Carpaccio oder gegart mit weißen Bohnen, angeboten.
Herzlicher Service wird groß geschrieben. Im Belvedere sitzt man gemütlich, leider gibt es keine Sitzplätze im Freien. Tipp: Orzotto (Gerstenrisotto) oder hausgemachte Pasta.
Adresse: Via Filippo Serafini 2, 38062 Varignano di Arco.
Buchtipp
Michael Müller Verlag, Wanderführer – Gardasee MM-Wandern, von Florian Fritz, 228 Seiten + Karte, 2. Auflage 2015. Auch als App für Android und iOS. Inhalt: 35 Touren rund um den Gardasee hat der Autor im handlichen, schön illustrierten und mit vielen Infos ergänzten Wanderführer zusammengestellt.
Wer seine Amazon-Buchbestellung über die Anzeige unten abwickelt, unterstützt uns ohne jeglichen Mehraufwand, um unsere laufenden Kosten für den Blog etwas abzudecken. Vielen Dank dafür.
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Tolle Fotos.. jetzt freu ich mich noch mehr über unsere Entscheidung, im August in dieser tollen Gegend zu wandern! Dankeschön!
Hallo Jörg,
vielen lieben Dank, ja das Fotografieren ist meine Passion – und eigentlich ist dadurch auch die Idee für den Reiseblog entstanden. Als Münchnerin kenne ich den Gardasee natürlich schon von einigen Reisen dorthin. Nur das Hinterland im Norden, Sarcatal, Cavedinetal ect. habe ich erst im letzten Frühsommer für mich/uns entdeckt. Ich habe gerade in deinem Wanderblog „quergelesen“, tolle Berichte und Karten – besonders gut haben mir die von Teneriffas Nordküste gefallen.
Viel Vergnügen während Wanderreise ins Garda Trentino!
Monika Hoffmann