Inhaltsverzeichnis
- 1 Sitia: Entspannter Flair in Kretas östlichster Hafenstadt
- 2 Agia Fotia: Minoische Siedlung und kykladische Nekropole
- 3 Halbinsel Trypitos: Ruinen einer hellenistischen Hafenstadt
- 4 Piskokefalo: Heimat des bedeutendsten Dichters von Kreta
- 5 Zou: Ein minoisches Landgut und seine große Quelle
- 6 Moni Faneromeni: Einsame Lage an der Agii Pantes-Schlucht
- 7 Achladia: Zwei versteckte Ausgrabungen aus minoischer Zeit
- 8 Chamezi: Einzigartiger Ovalbau der minoischen Epoche
- 9 Der minoische Palast von Petras bei Sitia
- 10 Moni Toplou: Wertvolle Ikonen in der Klosterfestung
- 11 Palekastro: Zwei Traumstrände und eine minoische Hafenstadt
- 12 Itanos: Antike Ruinen & Strände – doch das Paradies ist bedroht
- 13 Kato Zakros: Der minoische Palast und die Zakros-Schlucht
- 14 Ziros: Uriges Bergdorf im äußersten Südosten Kretas
- 15 Xerokampos: Kilometerlange Strände und wilde Berge
- 16 Chandras-Plateau: Die Lassithi-Hochebene im Kleinen
- 17 Voila: Venezianisches Ruinendorf bei Chandras
- 18 Etia: Ruinendorf mit der venezianischen Villa de Mezzo
- 19 Praisos: Eteokretische Hauptstadt in der Region Sitia
- 20 Naturparadies Mochlos und die Inselsiedlung der Minoer
- 21 Ierapetra: Die südlichste Stadt Europas
- 22 Pachia Ammos und die minoische Hafenstadt Gournia
- 23 Cha-Schlucht: Einer der großen tektonischen Brüche Europas
- 24 Vasiliki: Minoische Siedlung am Isthmus von Ierapetra
- 25 Moni Kapsa: Einsame Lage am Meer mit ein Hauch Afrika
- 26 Unser Fotokalender: Ostkreta – Zwischen Sitia und Ierapetra
- 27 Unsere Buchtipps für Kreta
- 28 Unsere Smartphone-Apps für Kreta
- 29 Website-Tipps
- 30 Mehr Infos und Tipps zur Reise nach Kreta
- 31 Pinne unsere Tipps für Ostkreta auf Pinterest
- 32 Mehr Lesefutter? Hier entlang!
Wer das authentische Kreta kennen lernen möchte, für den ist der Osten der griechischen Mittelmeerinsel das perfekte Reiseziel.
Im Reisebericht Ostkreta: Unsere 25 Sehenswürdigkeiten um Sitia und Ierapetra möchten wir nicht nur Höhepunkte beschreiben. Unser Schwerpunkt liegt auf unbekanntere Sehenswürdigkeiten.
Unsere Leser wissen es inzwischen schon: Archäologische Ausgrabungsstätten sind unsere Passion. Schwerpunkt werden im Osten Kretas die Besichtigungen geschichtlicher Relikte sein.
Denn die Frühgeschichte Kretas ist einzigartig in Europa. Die Minoer gründeten auf Kreta Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. die erste städtische Zivilisation der europäischen Geschichte.
Unser Reisegebiet beginnt hinter dem Thripti-Gebirge, östlich von Agios Nikolaos. Ausgangspunkt unserer Ausflüge ist die Hafenstadt Sitia an der Nordküste, im Regionalbezirk Lasithi.
An der Nordküste um Sitia ist die Landschaft an der Ägäis tief eingebuchtet und steil. Wer weiter nach Osten fährt findet traumhaft schöne Sandstrände bei Palekastro, Zakros, Itanos und Xerokampos.
An der Küstenlinie Ostkretas finden sich stille Felsbuchten, idyllische Lagunen und ruhige Sandstrände. Im Inneren dominiert das einsame Thripti-Gebirge und die Chandras-Hochebene.
Landschaftliche Höhepunkte bietet Ostkreta reichlich. Neben den beiden Hafenstädten Sitia und Ierapetra, sowie vielen minoischen Ausgrabungsstätten, zählt der äußerste Osten zu den schönsten Küstenabschnitten Kretas.
Wer unverfälschte kretische Dörfer und ländliche Beschaulichkeit liebt, wird sich hier sehr wohlfühlen. Massentourismus ist in Ostkreta kaum zu beobachten.
Ierapetra, die geschäftige Hafenstadt an der Südküste, ist die südlichste Stadt Europas. Bis nach Libyien oder Ägypten, sind es nur noch knapp 400 Kilometer, bzw. 250 Seemeilen.
In der Umgebung von Ierapetra finden Badefreunde schöne schöne Strände. Wer schnell von Süd nach Nord möchte, kein Problem: Ierapetra liegt an Kretas schmalster Stelle. Der gemütliche Hafenort Pachia Ammos im Norden und Ierapetra im Süden sind nur fünfzehn Kilometer voneinander entfernt.
Alle Besichtigungspunkte in Ostkreta haben wir während unserer dreiwöchigen Reise im April 2015 besucht. Einige „Sehenswürdigkeiten“ sind vielleicht nicht unbedingt die berühmtesten Highlights.
Was für den einen Top, findem andere als Flop. Geschmäcker sind verschieden. Unser Schwerpunkt auf Reisen ist die Geschichte zu erfassen. Dann erschließt sich (meist) die Gegenwart.
Mehr Lesestoff: Ostkreta: Landurlaub im Bergdorf Kato Drys bei Sitia
Das kleine Bergdorf Kato Drys bei Sitia war für drei Wochen unser Standort in Ostkreta. Wir lieben das authentische ländliche Kreta: Mit den freundlichen Dorfbewohnern, dem hübschen Ferienhaus, der niedlichen Katzenfamilie und der einmaligen Fernsicht vom Dorf auf die Landschaft mit Bergen und Feldern.
WERBUNG
Sitia: Entspannter Flair in Kretas östlichster Hafenstadt
Anfahrt nach Sitia
Vom Flughafen in Heraklion sind es bis nach Sitia im Osten 130 Kilometer. Wir folgen der Europastraße 75/Nationalstraße 90 Richtung Agios Nikolaos. Bis Cheronissos ist die Strecke als Autobahn ausgebaut Für die Strecke sollten dennoch etwa drei Stunden eingeplant werden.
Rundgang durch Sitia
Die Hafenstadt Sitia liegt an der letzten großen Bucht der Nordküste, ganz im Osten der Insel. Terrassenförmig ziehen sich Gassen und Häuser an der geschwungenen Hafenbucht entlang.
Bunte Fischerboote schaukeln im Fischerhafen. Weiß getünchte Treppengassen durchbrechen die Querstraßen im Zentrum und führen zum venezianischen Kastell „Kasarma“ hinauf.
Sitia ist das landwirtschaftliche Zentrum Ostkretas. Hier befinden sich Werkstätten und Geschäfte für die Bauern der Umgebung. Überwiegend werden in der Region Oliven und Wein angebaut.
Tourismus ist hier zwar noch Nebensache, dafür werden Gäste in Sitia umso herzlicher umsorgt. Als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung ist Sitia perfekt.
Die Menschen freuen sich über ihre Gäste. Hier wird die berühmte kretische Gastfreundschaft noch gelebt. Auf der Hochebene über Sitia liegt der nationale Flughafen.
Im Hafen starten Fähren nach Heraklion, Karpathos, Kasos, Milos, Rhodos, Santorin und Piräus. Wer Lust auf „Insel-Hüpfen“ bekommt, dem kann hier geholfen werden.
Fünf Sehenswürdigkeiten von Sitia
- Venezianisches Kastell „Kasarma“ (Casa di Arma)
- Archäologisches Museum von Sitia
- Uferpromenade mit Palmen, Fischerhafen und Altstadt
- Volkskunde-Museum von Sitia
- Stadtstrand, mit Sand und Kieseln, sowie Mini-Insel „Karabopetra“
Mehr Infos zu Sitia in unserer Reportage:
Ostkreta: Sitia – Entspannter Flair in Kretas östlichster Hafenstadt
WERBUNG
Agia Fotia: Minoische Siedlung und kykladische Nekropole
Anfahrt zu den Ausgabungen bei Agia Fotia
Wir fahren die Küstenstraße von Sitia nach Osten und erreichen Agia Fotia. Am Ortsende zweigen wir zum Hotel „Lassion Golden Bay“ ab. Der unbefestigte Weg führt nach Norden.
Vor uns liegt ein Plateau über dem Meer, dort finden sich die Ruinen der minoischen Siedlung. Bevor der Hügel erreicht wird, liegt links die frühminoische Nekropole.
Die minoische Siedlung von Agia Fotia
Auf einem Felsplateau über dem Meer, nahe der Nekropole, wurden Grundmauern einer palastähnlichen minoischen Siedlung entdeckt (siehe Foto oben).
Diese war einst zusätzlich mit Wehrmauern befestigt. Der freigelegte Gebäudekomplex wird auf die Mittelminoische Epoche (MM IA, 2.100 – 2.000 v. Chr.) datiert.
Warum das Areal, im Gegensatz zu anderen Anlagen, befestigt wurde ist ungeklärt. Es diente offenbar der Landwirtschaft und weist insgesamt 37 Räume auf, die sich um einen Innenhof gruppieren.
Die minoische Nekropole von Agia Fotia
Eine der ältesten und größten Nekropolen aus der Frühminoischen Zeit, befindet sich unterhalb vom Dorf Agia Fotia. Die Gräber werden auf FM I (3.300 – 2.700 v. Chr.) datiert.
Hier wurden insgesamt 252 Schachtgräber (auch Felskammergräber genannt) entdeckt. Etwa 1.800 Grabbeigaben, z. B. Keramik, Werkzeuge, Waffen und Schmuck, konnten geborgen werden.
Die Fundstücke weisen Einflüsse der Kykladenkultur auf. Ausgestellt sind die Funde aus der Nekropole von Agia Fotia in den Museen von Sitia, Agios Nikolaos und Heraklion.
WERBUNG
Halbinsel Trypitos: Ruinen einer hellenistischen Hafenstadt
Anfahrt zur Halbinsel Trypitos
Die Halbinsel Trypitos liegt an der Südseite der Bucht von Sitia. Das Kap befindet sich am östlichen Strandende von Sitia und ist nur etwa drei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.
Rundgang durch Trypitos
Auf der Halbinsel Trypitos wurden die Ruinen einer hellenistischen Hafenstadt freigelegt. Das Areal ist frei zugänglich. Bis heute ist das antike Stadtgebiet nicht vollständig freigelegt und erforscht.
Überall liegen Keramik-Bruchstücke aus dieser Epoche. Die Wohnhäuser der Stadt wurden auf Terrassen errichtet und erstreckten sich über die gesamte Halbinsel.
Die Fundstücke datieren in die Zeit vom Anfang des 3. Jhd. v. Chr. bis in die Mitte des 2. Jhd. v. Chr. Archäologen vermuten, dass es sich entweder um die antike Stadt „Eteia“ (Ητεία), oder um „Polichna“ (Πολίχνη) handelt.
Die Bedeutung der Stadt und ihrer Handelsverbindungen zeigen Münzfunde aus Ägypten, Rhodos, Milos, Argos, Itanos, Praisos, Chersonissos, Lyttos und Knossos.
Die Hafenstadt florierte etwa hundert Jahre. Nach ihrer Zerstörung wurde sie verlassen. Der Name Trypitos (Τρυπητός, durchlöchert) leitet sich von einem künstlich angelegtem Felseinschnitt im Osten der Halbinsel ab.
Der Felsspalt wurde als Schiffswerft genutzt. Die Boote wurden über eine Rampe aus dem Meer gehoben. Dort befand sich auch der antike Hafen.
WERBUNG
Piskokefalo: Heimat des bedeutendsten Dichters von Kreta
Anfahrt nach Piskokefalo
Das große Dorf Piskokefalo liegt etwa drei Kilometer südlich vom Stadtzentrum in Sitia entfernt, in einer fruchtbaren Ebene hinter der Hafenstadt.
Rundgang durch Piskokefalo
Piskokefalo ist eines der größeren Dörfer auf der Fahrstrecke durch das Sitia-Gebirge hinüber zur Südküste. Die Straße führt quer durch die Insel, bis nach Ierapetra am Libyschen Meer.
Am angenehm schattigen Dorfplatz mit mehreren Kafenia, Tavernen und kleinem Supermarkt lässt es sich gut aushalten. Mehrere versteckt liegende minoische Fundorte umgeben Piskokefalo.
Wer sie erkunden möchte, sollte in den Kafenia nachfragen und sich ihre genaue Lage erklären lassen. Am Südrand des Dorfes wurde z. B. eine Landvilla aus minoischer Zeit entdeckt.
Auf dem Katrinia-Hügel lag ein minoisches Heiligtum ( Datierung: zwischen 1.700 bis 1.500 v. Chr.). Dort wurden Votivgaben gefunden die sich im Archäologischen Museum von Heraklion befinden.
Vitsentzos Kornaros: Dichter des Epos „Erotokritos“
Im 16. Jahrhundert lebte in Piskokefalo die wohlhabende venezianische Adelsfamilie Kornaros. Deren berühmtester Sohn war der Dichter Vitsentzos Kornaros (1553 – 1613).
Mit dem Epos „Erotokritos“ (Ερωτόκριτος) von Vitsentzos Kornaros zählt er zu den wichtigsten Schriftstellern Kretas. Sein Roman in Reimform zählt etwa zehntausend fünfzehnsilbige Verse.
Kornaros schrieb das berühmte Werk im kretischen Dialekt mit einer auf Volksliedern basierenden Versform, die bis heute die traditionelle Musik Kretas beeinflusst. Die Sprache des „Erotokritos“ ist von venezianischen Einsprengseln durchsetzt.
Vitsentzos Kornaros wurde in Piskokefalo geboren und wuchs hier auf. In seinem Geburts- und Heimathaus lebte der Dichter bis 1590. Es wurde renoviert und ist der ganze Stolz im Dorf.
WERBUNG
Zou: Ein minoisches Landgut und seine große Quelle
Anfahrt nach Zou
Von Sitia kommend fahren wir Richtung Süden und biegen am Ortsanfang von Piskokefalo nach links Richtung Stavromenos ab. Wir folgen der Straße bis kurz vor Zou die „Minoan Villa“ beschildert wird.
Die minoische Villa von Zou
Die minoische Villa bei Zou ist frei zugänglich. Sie ist über einen kurzen Pfad erreichbar. Mitte der 1950er-Jahre wurde nach Straßenbauarbeiten dieser große minoische Gutshof freigelegt.
Datiert wurde der Gebäudetrakt in die Mittelminoische Zeit, (MM IIIB, 1.650 – 1.600 v. Chr.). Das geräumige Hanghaus bestand aus zwanzig Räumen, die sich auf fünf Ebenen verteilten.
Wohnräume, Küche mit Herd, Werkstätten, Brennofen für Keramik, Lagerräume und Stallungen wurden freigelegt. Hier lag offenbar ein minoischer Gutshof, Die Bezeichung „Villa“ ist eher irreführend.
Einige Räume waren unterkellert. Ob die Anlage mehrstöckig gewesen ist bleibt unklar. Zerstört wurde die minoische Villa durch schwere Erdbeben in Spätminoischer Zeit, (SM IA, 1.600 – 1.480 v. Chr.).
Die Größe des bronzezeitlichen Gebäudes beläuft sich auf 31 x 23 Meter, dies entspricht einer Fläche von über 700 Quadratmetern. Die Anlage war wohl noch deutlich größer.
Denn die exakten Außengrenzen des Gutshofs konnten nicht eindeutig lokalisiert werden. Auf der obersten Terrasse des Gebäudes befand sich eine ummauerte Weide für die Nutztiere seiner Bewohner.
Das Dorf Zou und seine große Quelle
Das kleine Dorf Zou ist etwa sieben Kilometer von Sitia entfernt. Seinen Namen hat es vermutlich vom türkischen „Sou“, für Wasser. Heute wohnen unter dreißig Menschen dort.
Sehenswert am Dorfrand ist die ganzjährig wasserführende große Quelle. Sie liefert Trinkwasserqualität. Eine sehr seltene Rarität auf der Insel Kreta.
Umgeben von großen Bäumen kommen Einheimische mit Kanistern vorbei und befüllen sie zum Eigenbedarf. Das Wasser strömt an den Felsen entlang. Ein fast mystischer Anblick.
WERBUNG
Moni Faneromeni: Einsame Lage an der Agii Pantes-Schlucht
Anfahrt nach Moni Faneromeni
Wir starten zum Kloster Moni Faneromeni in Sitia. Dazu zweigen wir am westlichen Stadtende von Sitia rechts ab. Eine Nebenstraße führt über ein Hochplateau zum Kloster.
Rundgang durch Moni Faneromeni
Schon von weitem sind die bizarren weißen Felsen am Strand unterhalb von Moni Faneromeni erkennbar. Auch zwei Badestrände mit Felsen sind dort, ideal zum Schnorcheln.
Oberhalb der Strände liegt eine Sommersiedlung mit Bauern- und Fischerhäusern, gleich dahinter befindet sich das Kloster Moni Faneromeni (Die Erschienene).
Die freskengeschmückte Klosterkirche klebt förmlich an der Kante der Agii Pantes-Schlucht. Unterhalb der Kirche ist die Felsenhöhle mit mehreren Marien-Ikonen.
In dieser Höhle wurde einst die wundertätige Ikone der Panagia von einem Hirten entdeckt. Er nahm die Ikone mit sich, doch keiner außer dem Hirten konnte sie sehen.
Da erkannte der Hirte, dass es der Wille der Panagia war in dieser Höhle zu bleiben. In den Höhlen der Agii Pantes-Schlucht lebten einst Eremiten die im 13. Jhd. das Kloster Moni Faneromeni gründeten.
Heute leben keine Mönche mehr im Kloster. Zu Christi Himmelfahrt am 15. August, ist das Klosterareal von Pilgern überfüllt. Es findet eine traditionelle Zeremonie statt. Dabei wird die Panagia-Ikone in einer Prozession von der Kirche in Skopi nach Moni Faneromeni getragen.
WERBUNG
Achladia: Zwei versteckte Ausgrabungen aus minoischer Zeit
Anfahrt nach Achladia
Die Ruine der frei zugänglichen minoischen Villa liegt nordöstlich von Achladia, südlich von Sitia. Bevor Achladia erreicht wird, führt ein Abzweig zum Gelände inmitten von Olivenhainen.
Die minoische Villa von Achladia
Vom Riza-Hügel auf dem die minoische Villa steht, hat man einen herrlichen Blick auf das Tal und die Bucht von Sitia. Das Hauptgebäude der Anlage hatte zwölf Räume und 270 qm Grundfläche.
Das Gebäude wurde in Mittelminoischer Zeit um 1.700 v. Chr. (MM IIIA) erbaut. Nach einem Erdbeben in Spätminoischer Zeit um 1.510 v. Chr. (SM 1A) wurde es renoviert.
Um 1.430 v. Chr. (SM II) wurde der minoische Gutshof entweder von eindringenden Mykenern zerstört oder sie fiel einem Erdbeben zum Opfer. Dazu ist sich die Fachwelt nicht einig.
Zwei weitere minoische Häuser wurden ganz in der Nähe gefunden, bisher aber nur teilweise erforscht. Vermutlich standen um das große Hauptgebäude einst mehrere kleinere Höfe
Die Fundstücke von Achladia befinden sich in den Museen von Heraklion und Sitia.
Das Kuppelgrab von Platyskinos: Ein bisher einmaliger Fund
Zum Kuppelgrab fahren wir von der Villa Achladia kommend die schmale Nebenstraße weiter. Nach kurzer Fahrt zeigt nach links ein Wegweiser zur Grablege von Platyskinos.
Das Tholosgrab von Platyskinos ist ein minoisches Rundgrab mit Kragkuppel und Dromos, das frei zugänglich ist. Die Anlage ist ein absolut einzigartiger Fund in Ostkreta.
Seine Ähnlichkeit zu mykenischen Tholosgräbern auf dem Festland legt nahe, dass dieser Baustil von mykenischen Siedlern auf der Insel Kreta eingeführt wurde.
Die Grabanlage bei Achladia datiert auf die Spätminoische Epoche, (SM III A2, 1.370 – 1.320 v. Chr. bis SM IIIB, 1.320 – 1.190 v. Chr.). Es wurde bis in Subminoische Zeit (1.100 – 1.000 v. Chr.) genutzt.
Der Dromos führt zur Kuppel hinunter, durch einen Eingang wird die runde Grabkammer erreicht. Die Kuppel wurde mittels eines Kraggewölbes erbaut. Der Deckstein der Kuppel ist noch vorhanden.
Die Grablege von Platyskinos wurde ausgeraubt. Das Tholosgrab enthielt aber noch bemalte Sarkophage und Keramik. Das gesamte Areal ist von Schachtgräbern umgeben.
Die dazugehörende Siedlung befand sich offenbar oberhalb der Nekropole. Dort sind auch alte Terrassierungen erkennbar. Diese Geländestrukturen sind noch nicht erforscht worden.
WERBUNG
Chamezi: Einzigartiger Ovalbau der minoischen Epoche
Anfahrt nach Chamezi
In Sitia fahren wir die Küstenstraße nach Westen bis Chamezi. Nach dem Dorf biegen wir an einer Beschilderung ab. Auf dem Souvloto-Mouri-Hügel befinden sich die Ruinen.
Der minoische Bauernhof bei Chamezi
Vom Areal bietet schweift der Blick auf Chamezi und die Bucht von Sitia. Das Landhaus von Chamezi ist außergewöhnlich, denn es handelt sich um den einzigen Ovalbau aus minoischer Zeit auf Kreta.
Das Gelände ist umzäunt aber problemlos zugänglich. Über älteren Gebäuden aus der Frühminoischer Epoche wurde in Mittelminoischer Zeit (2.100 – 1.900 v. Chr.) dieser Ovalbau mit runder Zisterne errichtet.
In den Ruinen wurde ein Rhyton, ein Opfertisch und Terracotta-Figuren entdeckt. Bei den Gebäuden handelt es sich offenbar um einen großen Bauernhof mit Wohnbereich.
Im Gutshof wurden Lebensmittel verarbeitet, Webarbeiten angefertigt und Vorräte gelagert. Dies beweisen Scherben von Pithoi, Webgewichte, Schleifsteine und Keramik.
Mit dem Aufstieg der minoischen Hafenstadt Petras um 1.700 v. Chr. endete die Besiedlung des Landsitzes von Chamezi. Die Gebäude auf dem Hügel wurden zerstört und verlassen. Die Funde befinden sich im Museum von Heraklion.
WERBUNG
Der minoische Palast von Petras bei Sitia
Anfahrt nach Petras
Von Sitia fahren wir die Küstenstraße nach Osten. Einen Kilometer nach Ortsende liegt der Ortteil Petras rechts der Hauptstraße. Das Ausgrabungsareal ist umzäunt und kostenpflichtig.
Rundgang durch die Ausgrabungen von Petras
Auf einem Hügel über dem Meer liegen die Ruinen der minoischen Hafenstadt Petras mit Palastgebäude. Petras stellte in der Mittelminoischen Epoche das Zentrum in der Region dar.
Die ältesten bronzezeitliche Funde stammen aus Frühminoischer Zeit (2.700 – 2.300 v. Chr.). Petras Blütezeit war von 2.000 bis 1.650 v. Chr., in diesem Zeitraum wurde das Zentralgebäude errichtet.
In der Folgezeit wurde der Palast umgebaut und erweitert, auf eine Gesamtfläche von etwa 3.000 Quadratmetern. Auch ein Zentralhof, Magazinräume und ein Archiv konnten freigelegt werden.
Im Areal wurden beispielsweise Tonriegel mit bislang auf Kreta völlig unbekannten Hieroglyphen gefunden. Die Stadt Petras erstreckte sich einst über den ganzen Hügel.
Außerdem wurden Reste von Zyklopen-Mauerwerk, Wachtürmen und Hafen nachgewiesen. Die Häuser waren auf Terrassen erbaut, die Wohnräume waren verputzt und hatten Lehmböden.
Gepflasterte Straßen führten durch Petras. Die Stadt florierte bis um 1.450 v. Chr. dann wurde es durch Feuer zerstört. Erst in der Spätminoischen Zeit (1.400 – 1.300 v. Chr.) war das Areal wieder bewohnt.
Ab dem 13. Jhd. v. Chr. befand sich auf der Hügelspitze von Petras eine Nekropole. Die Fundstücke befinden sich heute im Archäologischen Museum von Sitia.
Das Ausgrabungsareal von Petras ist umzäunt und kostenpflichtig. Die Grabungen dauern noch an, daher ist es nicht immer zugänglich. Die letzte Forschungskampagne fand im Sommer 2019 statt.
Ausgrabungen von Petras: Öffnungszeiten & Eintritt
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 8 bis 15 Uhr. Eintritt: 2 Euro, ermäßigt 1 Euro. Adresse: Archaeological Site of Petras, 72300 Petras, Sitia, Crete, Greece. Website: petras-excavations.gr
Wenn geschlossen ist können wir Nachfragen im Archäologischen Museum in Sitia empfehlen.
WERBUNG
Moni Toplou: Wertvolle Ikonen in der Klosterfestung
Anfahrt nach Moni Touplou
Moni Toplou ist von Sitia fünfzehn Kilometer entfernt. Wir nehmen die Küstenstraße nach Osten, Richtung Palekastro. Auf dem Hochplateau ist schon von weitem das Kloster sichtbar.
Rundgang und Geschichte von Moni Toplou
Die Klosteranlage wirkt wie eine Festung in der Landschaft. Sein wehrhaftes Aussehen brachte dem Kloster auch seinen Namen ein: „Toplou“, von „Top“ dem türkischen Wort für Kanone.
Offiziell ist es der „Panagia Akrotiriani“ (Gottesmutter vom Felsenkap) geweiht. Die Gründung von Moni Toplou geht zurück ins 14. Jahrhundert. Heute ist alles renoviert und präsentiert sich als Schmuckstück mit angenehmer Atmosphäre.
Der Arkadenhof wurde wunderschön gestaltet. Einst waren die Mönche Selbstversorger, wie eine restaurierte Windmühle im Vorhof zeigt.
Moni Toplou wurde im Lauf der Geschichte mehrmals zerstört und wiederaufgebaut. In der jüngeren Vergangenheit war es in Kriege verwickelt.
Es war Zentrum der Rebellen im Kampf gegen die Osmanen. Auch im Zweiten Weltkrieg diente es den griechischen Widerstandskämpfern.
In der Klosterkirche haben sich Fresken aus dem 14. Jhd. erhalten. Größter Schatz von Moni Toplou ist die große Ikone „Megas ei, Kyrie“ (Allmächtig bist Du, oh Herr) von 1770, von Ioannis Kornaros.
Das Kloster-Museum zeigt Ikonen, Handschriften, Kirchengerät und Messgewänder. Im Kloster-Laden werden Produkte wie Bio-Wein, Olivenöl, Honig, Seife und Raki aus eigener Herstellung verkauft.
Moni Toplou ist vermögend, zu seinen Ländereien zählt fast die ganze Region zwischen Sitia und der Ostküste. Dem geschäftstüchtigen Abt gelang es Land am Cavo Sidero nördlich von Itanos, an den britischen Konzern „Minoan Group“ zu verkaufen. Dieser plant dort ein Luxus-Resort zu errichten.
Moni Toplou: Öffnungszeiten & Eintritt
Öffnungszeiten: Täglich, 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr. Eintritt: 3 Euro. Adresse: Iera Moni Toplou, 72300 Toplou, Sitia, Crete, Greece.
Mehr Infos zu Itanos und Cavo Sidero in unserer Reportage:
Ostkreta: Itanos bietet antike Ruinen, Palmen und Sandstrände – aber das Paradies ist bedroht
WERBUNG
Palekastro: Zwei Traumstrände und eine minoische Hafenstadt
Anfahrt nach Palekastro
Zwanzig Kilometer sind es von Sitia nach Palekastro. Entlang der Bucht von Sitia passieren wir die Orte Petras und Agia Fotia. Danach biegen wir zu einer Hochebene hinauf und erreichen Palekastro.
Ausgrabungen und Strände von Palekastro
Palekastro ist ein Dorf mit Geschäften und Tavernen, das sich auf Besucher eingerichtet hat. Sehenswürdigkeitensind weitläufige Sandstrände und Ausgrabungen einer minoischen Hafenstadt.
Die Ausgrabungen von „Roussolakos“ waren für uns besonders interessant. Einst soll es nach Knossos die zweitgrößte minoische Stadt auf der Insel Kreta gewesen sein.
Berühmtestes Fundstück aus Roussolakos ist der Kouros von Palekastro, aus dem 15. Jahrhundert v. Chr. Eine wertvolle Elfenbein-Statuette aus Flusspferdzähnen, sie datiert auf Spätminoische Zeit.
Heute kann der Elfenbein-Kouros im Museum von Sitia bestaunt werden. Vor den Ausgrabungen liegt der schöne Chiona-Strand der vom Tafelberg Kastri dominiert wird.
Auf dem Gipfel des Tafelbergs konnten auch bronzezeitliche Ruinen nachgewiesen werden. Unterhalb von Kastri liegen mehrere empfehlenswerte Strand-Tavernen.
Die Bucht von Chiona wurde mehrfach mit dem „Blue Flag Award“ ausgezeichnet. Der Sand-Kies-Strand ist bei Familien beliebt. Die Lagune hinter dem Strand ist im Frühjahr ein Paradies für Zugvögel.
Surferparadies: Der Kouremenos Strand bei Palekastro
Eine weitere Empfehlung ist der fast zwei Kilometer lange Kouremenos-Beach. Er liegt nahe der minoischen Ausgrabungen von Roussolakos und dem Chiona-Strand, auf der nördlichen Seite des Tafelbergs.
Hier finden nicht nur Badefans und Sonnenanbeter ihre Erfüllung. Kouremenos-Beach zieht besonders Surfer an.
Denn der Strand zählt zu den besten Surfspots Griechenlands und zu einem der windsichersten in ganz Europa. Der hier ganzjährig wehende Meltemi bringt die Wassersportler flott aufs Meer hinaus.
Ausgrabungen von Palekastro (Roussolakos): Öffnungszeiten & Eintritt
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 8 bis 15 Uhr, Montag Ruhetag. Eintritt: 2 Euro, ermäßigt 1 Euro. Adresse: Archaeological Site of Palaikastro (Roussolakos), 72300 Palaikastro, Sitia, Crete, Greece.
Mehr Infos zu Palekastros und seinen Stränden, sowie Roussalakos in unserer Reportage:
Ostkreta: Palekastro – Die minoische Stadt Roussolakos am Chiona-Strand,
Extra: Surferparadies Kouremenos-Beach
WERBUNG
Itanos: Antike Ruinen & Strände – doch das Paradies ist bedroht
Anfahrt nach Itanos
Die Ausgrabungen von Itanos liegen nahe der Nordostspitze von Kreta, nicht weit von Cavo Sidero entfernt. Das Areal ist frei zugänglich. Von Sitia sind es etwa fünfundzwanzig Kilometer.
Rundgang durch Itanos
Die drei ruhigen Strände von Itanos stehen dem berühmten Palmenstrand von Vai in nichts nach. Die Ruinen des antiken Itanos (Iτανος) stammen überwiegend aus der klassischen und hellenistischen Epoche.
Sie liegen verstreut auf mehreren Hügeln und in der Ebene hinter dem Meer. Teilweise ist das Gebiet hinter den Stränden dicht mit Gebüsch überwachsen und nur schwer zu erkunden.
Noch immer bedecken meterdicke Schuttschichten das Siedlungsgebiet von Itanos, das bisher nur in Teilen erforscht wurde.
Das Gebiet von Itanos war seit Minoischer Zeitbesiedelt, umfangreichere Bauten entstanden in der Geometrischen Epoche (10. – 8. Jhd. v. Chr.). Ab der Klassischen Zeit (6. – 5. Jhd. v. Chr.), gibt es Nachweise einer Hafenstadt.
Vom Akropolis-Hügel über die Ebene bis ins Hinterland, wurde das Gebiet erweitert. Auch Stadtmauern entstanden. Im 15. Jhd. versetzten ständige Überfälle von Piraten Itanos den Todesstoß.
Seine Einwohner verließen es und zogen sich in die Bergregionen im Hinterland zurück. Wer von den Stränden in Itanos nach Norden weiterfährt erreicht das einsame, vom Wind zerzauste Cavo Sidero.
Dort soll die Ferienanlage Itanos Gaia entstehen. Anwohner und Umweltschützer wehren sich seit Jahrzehnten, doch soll inzwischen eine Baugenehmigung der griechischen Regierung vorliegen.
Mehr Infos zu Itanos und Cavo Sidero in unserer Reportage:
Ostkreta: Itanos bietet antike Ruinen, Palmen und Sandstrände – aber das Paradies ist bedroht
WERBUNG
Kato Zakros: Der minoische Palast und die Zakros-Schlucht
Anfahrt nach Kato Zakros
Wir starten in Sitia und fahren die Hauptstraße Richtung Osten bis nach Palekastro, dort biegen wir Richtung Zakros ab. Die Strecke ist insgesamt etwa 45 Kilometer lang.
Rundgang durch die Ausgrabungen von Kato Zakros
Unser Ziel in Kato Zakros sind die Ausgrabungen einer minoischen Hafenstadt mit Palast. Heute ist Kato Zakros eine Siedlung am Meer mit mehreren schönen Strandtavernen.
Der Palast von Kato Zakros ist der kleinste und abgelegenste minoische Palast auf der Insel Kreta. Er bedeckt nur etwa ein Fünftel der Fläche von Knossos in Zentralkreta
Die dazugehörige Stadt war Handelszentrum und das minoische Tor in den Osten. Es war vor allem der Handel mit dem Orient und Afrika das die Stadt reich werden ließ.
Der Hafen in Kato Zakros bildete, gemeinsam mit dem minoischen Hafen von Palekastro (Roussolakos), einst die strategische Basis der Handesbeziehungen.
Damals hieß Kato Zakros „Dikta“. Das Areal wurde im 19. Jhd. eher zufällig entdeckt. Der Palast war fast unversehrt, nur teilweise geplündert. In den Wohnhäusern fanden sich luxuriöse Keramik und wertvolle Kristallvasen.
Reichtum und Größe der Hafenstadt führte um 1.600 v. Chr. zur Etablierung eines Herrschers. Zu Füßen des Stadthügels wurde das Palastgebäude erbaut.
Dieser Palast war politisches, wirtschaftliches und religiöses Zentrum. Die heutigen Ruinen stammen aus spätminioischer Zeit und datieren auf 1.600 bis 1.450 v. Chr.
Wandern bei Kato Zakros
Für Wanderfreunde empfiehlt sich die Zakros-Schlucht, auch „Tal der Toten“ genannt. Die Schlucht nutzten die Minoer als Nekropole. Der Weg zählt zu den schönsten Naturerlebnissen Kretas. Wer sie durchwandert erreicht Epano Zakros. Eine weitere Wanderung startet im Norden von Kato Zakros. Der felsige Weg führt oberhalb des Meeres entlang bis zur Pelekita-Höhle, eine der größten Höhlen Kretas.
Ausgrabungen von Kato Zakros: Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Öffnungszeiten: Winter: Anfang November bis Ende Mai, täglich von 8 bis 15 Uhr. Sommer: Anfang Juni bis Ende Oktober, täglich von 10.30 bis 17.30 Uhr. An Feiertagen geschlossen.
Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3 Euro. Freier Eintritt jeden ersten Sonntag, von Anfang November bis Ende März.
Adresse: Archaeological Site of Zakros, 72300 Zakro, Itanos, Prefecture of Lasithi.
Mehr Infos zu Kato Zakros und den Wanderungen in unserer Reportage:
Ostkreta: Kato Zakros – Der minoische Palast und die Zakros-Schlucht
WERBUNG
Ziros: Uriges Bergdorf im äußersten Südosten Kretas
Anfahrt nach Ziros
Wir starten in Sitia und fahren dreißig Kilometer über die Dörfer Piskokefalo, Agios Spiridon und erreichen Chandras. Dort biegen wir Richtung Ziros ab, das wir nach wenigen Kilometern erreichen.
Rundgang durch Ziros
Ziros ist der größte Ort im äußersten Südosten Kretas. Es schmiegt sich an den Fuß des Egremno-Berges am Rand des Ziros-Plateaus, der östlichen Fortsetzung der Hochebene von Chandras.
Im Bergdorf Ziros gibt es alles zu kaufen was man unterwegs in Ostkreta benötigt: Mini-Märkte, Bäcker, Metzger, Tavernen, Kafenia, Postamt, Tankstellen und einen Bankomat.
Tourismus ist in Ziros eher Nebensache. Über Gäste freuen sich die Dorfbewohner immer. Viele fahren an Ziros vorbei – hinab zum libyischen Meer an der Ostküste Kretas.
Ziel sind die fantastischen Strand-, Schlucht- und Insel-Landschaften von Xerokampos. Die Menschen hier leben von der Landwirtschaft: Schaf- und ZIegenzucht, Oliven- und Weinanbau.
Die Sultaninen aus Ziros und Chandras sind hochbegehrt. Auch Wein, kretischer Raki (Tsikoudia, Tresterbrand) und Olivenöl sind von hoher Qualität.
Wer durch die blumengeschmückten Gassen in Ziros spaziert trifft auf alte Kirchen. Die schönste ist das byzantinische Kirchlein Agia Paraskevi, erbaut im Jahr 1523, mit alten Fresken. Für Wanderfreunde führt von Ziros der Europäische Fernwanderweg E4 über ein Hochplateau hinunter nach Zakros.
WERBUNG
Xerokampos: Kilometerlange Strände und wilde Berge
Anfahrt nach Xerokampos
Von Sitia kommend fahren wir fünfzig Kilometer, über Piskokefalo, Agios Spiridon bis Chandras. Dort biegen wir nach Ziros ab, danach führt die Straße in vielen Kurven hinunter nach Xerokampos.
Die Strandlandschaften von Xerokampos
In Xerokampos erwarten uns traumhafte Sandstrände und Landschaften am Meer mit glasklarem blaugrünen Wasser, vorgelagerten Riffen und mehrere kleinen Inseln.
Die Strandlandschaften von Xerokampos sind eines der abgelegensten und faszinierendsten Gebiete auf Kreta. Hier finden sich alle Strand-Arten: Sand-, Felsen-, Kiesel-Strände.
Oder vielleicht der Strand mit weißer Tonerde? Ideal für ein Ganzkörper-Peeling. Über das Bergland, das zur Ostküste abfällt, fegen das ganze Jahr scharfe Winde.
Individualisten fühlen sich hier sicherlich pudelwohl. Xerokampos bietet mehrere Tavernen, Cafes, Mini-Markt, Zimmervermietungen und Apartements, allerdings keinen richtigen Ortskern.
Alles liegt verstreut an den weitläufigen Stränden, inmitten einer dramatischen Landschaftszenerie. Ein Mietwagen ist ein Muss.
Trotz der fantastischen Lage am Meer ist es ruhig und beschaulich, das ist auch auf Kreta inzwischen eine Rarität. Noch immer kann Xerokampos als Geheimtipp bezeichnet werden.
Seine Besucher kommen wegen der freundlichen Menschen und der fantastischen Natur. Es bieten sich mehrere Wanderungen an und natürlich für jeden Urlaubstag einen anderen Strand..
Die schroffen Berge und steilen Schluchten hinter Xerokampos stehen im starken landschaftlichem Gegensatz zum türkisblauen Meer und den geruhsamen Stränden.
Mehr Infos zu Xerokampos in unserer Reportage:
Ostkreta: Xerokampos – Kilometerlange Strände und wilde Berge
WERBUNG
Chandras-Plateau: Die Lassithi-Hochebene im Kleinen
Anfahrt nach Chandras
Wir starten erneut in Sitia und fahren etwa dreißig Kilometer, über die Dörfer Piskokefalo, Maronia, Agios Spiridon. Dann erreichen wir die Armeni-Chandras-Hochebene, mit dem zentalen Ort Chandras.
Das Dorf Chandras
Das Bergdorf Chandras liegt in der Mitte der fruchtbaren Armeni-Chandras-Hochebene, auf etwa 600 Meter Höhe. Umgeben wird es von gepflegten Wein-, Obst-, und Olivengärten.
Alles ähnelt der Lassithi-Hochebene – nur im Kleinen. Das Armeni-Chandras-Plateau ist eines der Zentren für Weinbau in Kreta. Mit modernen Windrädern werden heute die Reben bewässert.
Produktionsschwerpunkt in Chandras ist die Herstellung von qualitätvollen Sultaninen. Auch Wein, Raki (Tresterschnaps) und Olivenöl werden in ausgezeichneter Qualität produziert.
Dazu kommen Gemüse, Zitrusfrüchte, Walnüsse und Obst. Chandras ist ein gemütliches, freundliches Bergdorf mit schönen Steinhäusern und einer hübschen Kirche.
Heute leben knapp 250 Einwohner in Chandras. Im Zentrum liegt die hübsche mit Blumen geschmückte Platia.
Dort befindet sich das Kafenion „Kafeteria Kamara“, die Dorftaverne „Taverna Marika“, das gutsortierte Lebensmittelgeschäft „Mikri Agora“ und ein Brunnen. Eine Rast oder einen Einkauf an der Platia können wir empfehlen.
WERBUNG
Voila: Venezianisches Ruinendorf bei Chandras
Anfahrt nach Voila
Wir starten in Sitia und fahren dreißig Kilometer, über Piskokefalo, sowie Nea Praisos und erreichen die Armeni-Chandras-Hochebene. Kurz vor Chandras zweigt ein Fahrweg nach Voila ab.
Rundgang durch Voila
Das mittelalterliche Ruinendorf Voila (Βόιλας) liegt an der Ostseite der Armeni-Chandras-Hochebene, etwa einen Kilometer vom Bergdorf Chandras entfernt.
Das befestigte Dorf wurde ab dem 13. Jhd. erbaut, während der venezianischen Herrschaft. Eindrucksvollstes Gebäude ist ein Wohnturm, der „Pirgos Voilas“ genannt wird.
Während der osmanischen Herrschaft auf Kreta, vom 17. bis 19. Jahrhundert waren die meisten Dorfbewohner Osmanen.
Oberhalb des Wohnturms befindet sich die doppelschiffige Agios Georgios Kirche aus venezianischer Zeit, mit Fresken von 1516 im Innenraum. Die heute sichtbaren Gebäude stammen aus der Osmanischen Epoche.
Die aufwändige Architektur, der ursprünglich venezianischen Bauwerke, spiegelt den Wohlstand der Region unter der Ägide Venedigs auf Kreta wieder.
Seit dem Ende des 19. Jhds. wurde Voila nach und nach verlassen. Heute liegt es bis auf die Kirche in Ruinen. Das gesamte Areal ist frei zugänglich.
Wer hinter der Agios Georgios weitergeht, erreicht einen verzierten osmanischen Brunnen. Er liegt unterhalb einer Felswand. Bis heute wird er zum Bewässern der Felder und Weingärten genutzt.
WERBUNG
Etia: Ruinendorf mit der venezianischen Villa de Mezzo
Anfahrt nach Etia
Vom Dorf Chandras in der Armeni-Chandras-Hochebene fahren wir weiter und erreichen nach etwa vier Kilometern die Ruinen und Kirchen, sowie den Palazzo, des einst großen Dorfs Etia.
Rundgang durch Etia
Das mittelalterliche Dorf Etia wurde in byzantinischer Zeit gegründet. Als ab dem 12. Jhd. Venedig die Herrschaft über Kreta übernahm, gehörte Etia zu den größten Dörfern im Bezirk.
Eita war einst Wohnsitz venezianischer Adeliger aus Sitia. Im Dorf zu sehen ist eine venezianische Villa, einige Hausruinen und zwei byzantinische Kirchen. Besucher erwartet heute die Taverna „Seragio“.
Ende des 15. Jahrhunderts ließ sich der venezianische Adlige Pietro de Mezzo in Etia eine dreistöckige Villa bauen. Damals zählte sie zu den prächtigsten venezianischen Gebäuden Kretas.
Als die Osmanen die Region Sitia eroberten, fiel ihnen die Villa de Mazzo in die Hände. Im Gebäude wurde der Sitz des osmanischen Befehlshabers eingerichtet, der über die Region Sitia regierte.
Während der Aufstände der kretischen Widerstandskämpfer (1828 und 1897) gegen die Osmanen, wurde das zweite und dritte Stockwerk der Villa zerstört. Das Gebäude ist heute komplett renoviert.
Die zweischiffige byzantinische Kirche in Etia ist der Heiligen Ekaterini (Agia Ekaterini) und der Mariä Geburt (Genesis tis Theotokou) geweiht. Vermutlich wurde sie im 12. Jahrhundert erbaut.
Spätere Umbauten im Renaissancestil sind an Ornamenten erkennbar. Die kleinere Kirche ist Agios Ioannis Theologos geweiht. Sie besitzt ein verziertes Portal und Reliefs über dem Fenster.
Neben Agios Ioannis Theologos befand sich der Friedhof von Etia. Seit den 1960er-Jahren wurde Etia nach und nach verlassen und die alten Wohnhäuser verfallen.
WERBUNG
Praisos: Eteokretische Hauptstadt in der Region Sitia
Anfahrt nach Praisos
Wir starten in Sitia und fahren zwanzig Kilometer über Piskokefalo bis Epano Episkopi. Dort zweigt die Straße nach Nea Praisos ab. In Nea Praisos führt der Weg in ein Tal hinab, dort liegen die Ausgrabungen.
Rundgang durch die Ausgrabungen von Praisos
Praisos ist eine antike Bergstadt im Osten von Kreta und war einst Heimat der Eteokreter. Diese Bevölkerung stellte die direkten Nachfahren der bronzezeitlichen Minoer dar.
Um 1.450 v. Chr. begann auf Kreta die Invasion der Mykener vom Festland. Seitdem zogen sich Teile der minoischen Bevölkerung in die Berge im zentralen Osten der Insel zurück und gründeten Praisos.
Ab etwa 1.000 v. Chr. war Praisos die größte Rückzugs-Siedlung der Eteokreter. Ab dem 5. Jhd. v. Chr. war Praisos Hauptstadt Ostkretas. Von den Wohnhäusern und Tempeln ist wenig ausgegraben.
Bislang wurde im gesamten Siedlungsgebiet nur partiell geforscht. Besonders schön ist die Fernsicht bis nach Sitia an der Nordküste und die wunderbar unverfälschte Natur im Areal.
Praisos verfügte über drei Akropolen und zwei Seehäfen. Einen Hafen an der Nord- und einen an der Südküste. Besonderes Highlight ist das inzwischen freigelegte Andreion (Männerhaus).
Ein Adreion war ein öffentliches Gebäude in dem man sich täglich traf, speiste und beriet.
Praisos wurde vor über 2.100 Jahren im Krieg mit Hierapytna, dem heutigen Ierapetra, zerstört. Danach wurde die Bergstadt verlassen und nie wieder aufgebaut.
Im Gelände liegen mehrere Tholos- und Kammergräber, die schwer zu finden sind. Um diese Nekropolen zu entdecken ist vom Besucher Forscher- und Pioniergeist gefragt.
Die Erkundung des weitläufigen Areals nimmt einen Besichtigungstag in Anspruch. Das antike Stadtgebiet von Praisos ist frei zugänglich.
Im Dorf Nea Praisos gibt es ein Kafenion. Dort können Erläuterungen zur Erkundung und Ortung der Ruinen und Nekropolen eingeholt werden.
Mehr Infos zu Praisos in unserer Reportage:
Ostkreta: Praisos – Eteokretische Hauptstadt in der Region Sitia
WERBUNG
Naturparadies Mochlos und die Inselsiedlung der Minoer
Anfahrt nach Mochlos
Wir starten in Sitia und nehmen die Schnellstraße E 75 Richtung Agios Nikolaos. Im Bergdorf Sfakabiegen wir zur Küste ab und erreichen Mochlos. Die Strecke ist vierzig Kilometer lang.
Rundgang durch Mochlos
Das Fischerdorf Mochlos liegt auf einer Landzunge im Osten des Golfs von Mirabello, an Kretas Nordostküste. Gegenüber der Ortschaft liegt eine Insel mit den Ruinen einer minoischen Siedlung.
Viel los ist in Mochlos nicht, aber genau das ist der Hauptgrund warum die Gäste kommen. Mochlos punktet mit einer entspannten kretischen Atmosphäre, Hektik ist hier unbekannt.
Das liegt auch daran, dass es in und um Mochlos keine Sandstrände gibt. Schnorchel-Fans dagegen werden viel Vergnügen beim Erkunden der vielen Felsriffe um den Ort haben.
In Mochlos hat man sich auf Gäste eingestellt. Es gibt Tavernen am Meer, die von den Fischern des Orts beliefert werden. Zusätzlich ist die Umgebung ideal für Wanderfreunde.
In der Antike war Mochlos eine Hafenstadt. Damals wurden Wege angelegt, um die Dörfer mit dem Küstenort zu verbinden.
Historisch Interessierte sollten eine Bootsfahrt auf die vorgelagerte Insel unternehmen. Denn Mochlos hat eine sehr lange Geschichte.
Die Geschichte begann mit Siedlern von den Kykladeninseln, Ende des 4. Jhts v. Chr. In Frühminoischer Zeit, ab etwa 2.700 v. Chr. war es einer der größeren Orte. Ein Hafen wurde erbaut und Luxusgüter produziert. Mochlos lebte vom Handel und wurde reich.
Mykenische Eroberer zerstörten das minoische Mochlos, bauten den Hafenort jedoch wieder auf. In Hellenistischer Zeit existierte Mochlos weiter, damals war es Hierapytna (Ierapetra) unterstellt.
In byzantinischer Zeit wurde es nochmals befestigt. Eine Serie von Erdbeben führte zu einer Absenkung des Meeresbodens und die Landbrücke verschwand. Mochlos verlor damit seinen geschützten Hafen.
Mehr Infos zu Mochlos in unserer Reportage:
Ostkreta: Naturparadies Mochlos und die Inselsiedlung der Minoer
WERBUNG
Ierapetra: Die südlichste Stadt Europas
Anfahrt nach Ierapetra
Die Strecke von Sitia nach Ierapetra ist sechzig Kilometer lang. Die Südküste wird kurz nach Pilalimata erreicht. Wir nehmen die Küstenstraße nach Westen und erreichen über Makry Gialos das Ziel.
Rundgang durch Ierapetra
Ierapetra ist die größte Stadt an der Südküste und die viertgrößte Kretas. Gleichzeitig ist sie die südlichste Stadt Europas. Durch ihre Nähe zu Afrika herrscht hier ein deutlich wärmeres Klima.
Die Hafenstadt liegt an Kretas Schmalstelle: Von der Süd- bis zur Nordküste sind es fünfzehn Kilometer. In der Altstadt lohnt ein Spaziergang durch die malerischen Gassen, ein Besuch im Hafenkastell, den weißen Kapellen und natürlich dem Treiben am Fischerhafen. Für uns der schönste Teil der Stadt.
Die Uferpromende, mit Cafes, Bars, Tavernen und Eisdielen, liegt gleich nebenan. Dort befindet sich auch der Hafen für Fähren, Frachtschiffe und Ausflugsboote.
Im Sommer starten Fahrten auf die Inseln Chrissi oder Koufonisi, mit fantastischen Stränden. Der gepflegte Stadtstrand ist zwei Kilometer lang. Hotels entlang der Küstenlinie werden von Pauschalreise-Anbietern angeboten.
Der Tourismus hat hier nicht das Ausmaß wie an der Nordküste Kretas erreicht. In der Umgebung wird intensiv Gemüse und Obst in Gewächshäusern angebaut.
Der Gemüse- und Obstanbau ist der Haupterwerb seiner Einwohner und beschert jährlich drei Ernten. Mit dem Tourismus wurde die Region damit zu einer der wohlhabendsten auf ganz Kreta.
Den entspannten Flair einer kretischen Landstadt konnte sich Ierapetra trotzdem erhalten. Historisch Interessierte sollten die Archäologische Sammlung in der Altstadt besuchen.
Offenbar ist Ierapetra keine bronzezeitliche Gründung der Minoer. Es wurde vermutlich von dorischen Einwanderern vom Festland gegründet. Die ältesten Funde datieren auf das 5. Jahrhundert v. Chr.
Der antike Name der Stadt ist überliefert: Hierapytna. Eteokreter, Dorer, Makedonen, Seleukiden, Ptolemäer, Pergamon, Römer, Sarazenen, Venezianer und Osmanen gaben sich hier die Klinke in die Hand. Ausschlaggebend war für die Stadt immer die strategisch begehrte Nähe zu Afrika.
Mehr Infos zu Ierapetra in unserer Reportage:
Ostkreta: Ierapetra – Die südlichste Stadt Europas
WERBUNG
Pachia Ammos und die minoische Hafenstadt Gournia
Anfahrt nach Pachia Ammos
Wir starten in Sitia und nehmen die Schnellstraße E75 Richtung Westen und fahren bis Pachia Ammos. Die Gesamtstrecke mit dem Wagen von Sitia nach Pachia Ammos beträgt 48 Kilometer.
Rundgang durch Pachia Ammos
Pachia Ammos am Golf von Mirabello, liegt etwa 20 Kilometer östlich von Agios Nikolaos. Der Hafenort liegt strategisch günstig im Norden von Kretas schmalster Stelle: Dem Isthmus von Ierapetra.
Eindrucksvoll liegt die weite Bucht von Pachia Ammos am Fuß des Thripti-Gebirges. Mit dem tiefen Spalt der Cha Schlucht bietet sich eine einzigartige landschaftliche Szenerie.
Fast alle Kretabesucher die von West nach Ost unterwegs sind werden Pachia Ammos von der Durchreise kennen. Hier eine Pause oder einen Badetag einzulegen ist lohnenswert. Uns hat es sofort gefallen.
Es gibt hier keinen Massentourismus. Der Ort ist bei kretischen Familien beliebt. Die Kreter schätzen die ausgezeichnete Küche der Tavernen am Meer. Größte Sehenswürdigkeit bei Pachia Ammos sind die die Ausgrabungen der minoischen Hafenstadt Gournia.
Der Name „Pachia Ammos“ bedeutet „Dicker Sand“ und weist auf den feinen Sandstrand hin. Dieser setzt sich aus einem hellem Sand-Kiesel-Gemisch zusammen und erstreckt sich über imposante 650 Meter Länge.
Besonders im Westen der Bucht, unterhalb der Agios Nikolaos Kirche, ist der Strand für Badefans ideal. Der östliche Teil ist kiesiger und liegt ungeschützter vor Wind und Wellen. Perfekt für Kitesurfer!
Pachia Ammos war seit der Bronzezeit ein wichtiger Hafen und Umschlagsplatz. Hier angelandete Güter wurden über die Ebene am Isthmus von Ierapetra hinüber zur Südküste Kretas transportiert.
Von Ierapetra wurden die Waren dann zu den Häfen in Nordafrika verschifft. Zusätzlich umgingen die Reeder damit den gefährlichen Seeweg um die Ostküste Kretas.
In unmittelbarer Nähe von Pachia Ammos, etwa zwei Kilometer vom westlichen Ortsende entfernt, liegen die interessanten Ausgrabungen der minoischen Stadt Gournia.
WERBUNG
Cha-Schlucht: Einer der großen tektonischen Brüche Europas
Anfahrt zur Cha Schlucht
Wir starten in Sitia und fahren die Schnellstraße E75 bis Pachia Ammos. Dort biegen wird auf die Hauptstraße Richtung Ierapetra ab. Nach drei Kilometern biegen wir links nach Monastiraki ab.
Die Cha-Schlucht
Die wilde Cha-Schlucht, am Isthmus von Ierapetra, liegt beim Dorf Monastiraki. Hohe Felsen versperren den Zugang zur Schlucht, so dass ein direkter Zustieg nicht möglich ist.
Die Cha-Schlucht ist eine der großen tektonischen Bruchstellen in Europa und entstand durch Erdbeben. Als eine der wenigen Schluchten auf der Insel Kreta verläuft sie in Ost-West Richtung.
An der Nordseite des Tals befindet sich die Kapelle Agios Pnevmatos. Einst arbeiteten am Talrand Wassermühlen, die heute verfallen sind. Auch die flach verlaufenden Aquädukte sind noch gut erkennbar.
Am Nordwestende der Cha-Schlucht befinden sich auf steilen Terrassen die Ruinen der uaralten Siedlung Katalymata. Von Archäologen wird der Platz als „Zufluchtsort“ in Kriegszeiten bezeichnet.
Die Siedlung ist nur schwer zugänglich. Bei Ausgrabungen konnten Gebäudereste und Funde aus sechs Epochen entdeckt werden: Vom 4. Jahrtausend v. Chr. bis ins 17. Jahrhundert.
Oberhalb von Monastiraki führt ein Fahrweg zu den Ausgrabungen von Chalasmenos. Katalymata wird als Vorgängersiedlung gesehen. Hier wurden große Wohnhäuser im mykenischen Megaronstil, die in aneinandergereihter minoischer Bauweise angeordnet waren, freigelegt.
In Monastiraki gibt es schöne Tavernen. Vom schattigen Sitzplatz im Freien bietet sich ein Panorama auf die Ebene des Isthmus von Ierapetra, das Dikti-Gebirge und nach Pachia Ammos am Meer.
Mehr Infos zur Cha-Schlucht in unserer Reportage:
Ostkreta: Cha-Schlucht – Einer der großen tektonischen Brüche Europas
WERBUNG
Vasiliki: Minoische Siedlung am Isthmus von Ierapetra
Anfahrt nach Vasiliki
Von Sitia kommend nehmen wir die Schnellstraße E75 und fahren knapp fünfzig Kilometer bis Pachia Ammos. Dort biegen wird Richtung Ierapetra ab und erreichen kurz danach die Abzweigung Richtung Vasiliki. An der Fahrstraße befindet sich ein Wegweiser zum Ausgrabungsareal mit Infotafel.
Rundgang durch die Ausgrabungen von Vasiliki
Die minoischen Ausgrabungen von Vasiliki liegen im Norden des Isthmus von Ierapetra und gehören zu den bedeutendsten auf der Insel Kreta. Das Areal ist umzäunt, aber frei zugänglich.
Die Forscher legten große luxuriöse Häuser aus der Frühminoischen Epoche (FM IIA, 2.650 – 2.400 v. Chr.) frei. In der Blütezeit der Siedlung standen im Dorf bis zu sechs ineinander verschachtelte Villen.
Durch die Lage der minoischen Siedlung konnte die Ebene an der schmalsten Stelle Kretas ausgezeichnet eingesehen und kontrolliert werden.
Außerdem lag Vasiliki am wichtigen Verkehrs- und Handelsweg zwischen der Nord- und Südküste Kretas. Oberhalb des Siedlungsplatzes, nahe des heutigen Dorfs Vasiliki, entspringt in den Bergen eine starke Süßwasserquelle.
Die in den Ruinen gefundene Keramik prägte als „Vasiliki-Keramik“ einen eigenen Stil und wurde ohne Töpferscheibe hergestellt.
Der Vasiliki-Stil kennzeichnet sich durch eine geflammte Oberfläche aus. Dabei wurden unterschiedliche Färbungen durch ungleichmäßige Flammenstärken erzielt. Die Funde sind in den Museen Agios Nikolaos und Heraklion ausgestellt.
Fast alle Wohnhäuser in Vasiliki waren Fachwerkhäuser, mit einem Fundament aus Steinmauern und mehrere Stockwerke hoch. Die Gebäude von Vasiliki waren im Vergleich zu anderen weit entwickelt.
Im modernen Dorf Vasiliki, wenige Kilometer von den Ausgrabungen entfernt, befindet sich am schattigen Dorfplatz mit Kapelle ein empfehlenswertes Kafenion.
WERBUNG
Moni Kapsa: Einsame Lage am Meer mit ein Hauch Afrika
Anfahrt nach Moni Kapsa
Wir starten in Sitia und fahren nach Süden über Piskokefalo und Lithines. An der Küste biegen wir nach Osten ab und erreichen über Kalo Nero das Kloster Moni Kapsa. Die Strecke ist vierzig Kilometer lang.
Ein Besuch im Kloster Moni Kapsa
Wie eine Festung liegt Moni Kapsa auf einem Felsplateau über dem libyschen Meerund direkt an der Pervolakia-Schlucht. Seine Lage ähnelt einer Oase an Kretas Südküste und macht einen Besuch zu einem Erlebnis.
Ein Fahrweg führt zum Eingang des Klosters, dessen voller Name Timiou Prodromou Kapsa lautet. Im Inneren steigt eine Treppe hinauf zum Klosterhof, mit Quelle und schönem Kieselsteinboden.
Der Blick auf das Meer ist einmalig, ein Platz zum Nachdenken. In der Ferne ist die Insel Koufonisi zu sehen. Bis nach Afrika sind es nur noch etwa 400 Kilometer.
Das Katholikon ist dem Hl. Johannes und der Hl. Dreifaltigkeit geweiht. Die zweischiffige Kirche ist an eine Felsenhöhle angebaut. Im Inneren befinden sich eine wertvolle Ikonostase und Reliquien.
Nahe der Kirche liegt die Klosterküche und etwas erhöht die Wohnzellen der drei Mönche. Ende des 18. Jahrhunderts wurde Moni Kapsa von den Osmanen zerstört und verlassen.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Anlage wieder aufgebaut. Dies ist der Ausdauer eines Kreters zu verdanken: Ioannis Vitsentzos (1799 – 1874). Er wurde auch „Gerontogiannis“ (Alter Jannis) genannt.
Im Jahr 2004 sprach Gerontojannis die Orthodoxe Kirche von Griechenland heilig. Ioannis Vitsentzos stammte aus dem Dorf Lithines, nur wenige Kilometer von Moni Kapsa entfernt.
Moni Kapsa: Öffnungszeiten & Eintritt
Öffnungszeiten: Täglich von 8 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr. Eintritt: Frei. Wer das Kloster besucht, sollte dem Wunsch der Mönche folgen und die Anlage in angemessener Kleidung betreten.
Mehr Infos zu Moni Kapsa in unserer Reportage:
Ostkreta: Kloster Moni Kapsa und seine Strände – Extra: Insel Koufonisi
Unser Fotokalender: Ostkreta – Zwischen Sitia und Ierapetra
Unser Fotokalender „Ostkreta – Zwischen Sitia und Ierapetra“ ist genau das Richtige für Kreta-Freunde und für solche die es werden möchten. Unsere schönsten Motive in vier verschiedenen Formaten. Egal ob als Fernweh-Kalender für Zuhause oder als Geschenk. Mehr Infos im Blog: Fotokalender 2018: Ostkreta – Zwischen Sitia und Ierapetra
Wer seine Amazon-Kalenderbestellung über die Anzeige unten abwickelt, unterstützt uns ohne jeglichen Mehraufwand, um unsere laufenden Kosten für den Blog etwas abzudecken. Vielen Dank dafür.
WERBUNG
Unsere Buchtipps für Kreta
Reiseführer & Lesestoff
- Michael Müller Verlag, Reiseführer Kreta, von Eberhard Fohrer, 756 Seiten, 357 Abbildungen, 60 Detailkarten, herausnehmbare Karte, 21. Auflage, 2018.
- Dumont Verlag, Kunst Reiseführer Kreta, von Lambert Schneider, 368 Seiten, 4. Auflage, 2011.
- Artemis-Cicerone, Kunst- und Reiseführer Kreta, von Reinhold Bichler und Peter W. Haider,
320 Seiten, 1. Auflage, 1988. - Balistier Verlag, Kreta von Knossos bis Kazantzakis: Wanderung durch eine faszinierende Kultur, von Pavlos Tzermias, 152 Seiten, 1. Auflage 2003.
Wer seine Amazon-Buchbestellung über die Anzeige unten abwickelt, unterstützt uns ohne jeglichen Mehraufwand, um unsere laufenden Kosten für den Blog etwas abzudecken. Vielen Dank dafür.
WERBUNG
Wanderführer
- Rother Verlag, Wanderungen in Kreta Ost, Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen, 50 Touren, von Berg Hirner und Jakob Murböck, 2010.
Fachbücher
- C. H. Beck Verlag, Im Schatten der Paläste: Geschichte des frühen Griechenlands – Von den Dunklen Jahrhunderten bis zu den Perserkriegen, von Klaus Bringmann, 1. Auflage 2016.
- Zabern Verlag, Kreta in römischer Zeit, von
- Theiss Verlag, Die Minoer, von Lesley J. Fitton, 208 Seiten mit 118 Abbildungen, Skizzen und Karten,
1. Auflage 2004. - Biering & Brinkmann, Im Labyrinth des Minos. Kreta – die erste europäische Hochkultur, von Harald Siebenmorgen, Ausstellungskatalog des Badischen Landesmuseums 2001.
Unsere Smartphone-Apps für Kreta
- MAPS.ME mit GPS-Ortung ist ideal zum Aufstöbern von versteckt liegenden Ausgrabungsareale. Die kostenlose Smartphone-App funktioniert offline und wird für iPhone und Android angeboten.
- My Crete Guide ist eine englischsprachige App und bietet einen kompletten Reiseführer inkl. City-Guides für Heraklion, Chania, Rethymnon, Sitia, Agios Nikolaos, Ierapetra. Die kostenlose Smartphone-App funktioniert offline und wird für iPhone und Android angeboten.
WERBUNG
Website-Tipps
- Das Kreta-Umweltforum informiert mit über 1.000 Pdf-Merkblättern, über Kretas Sehenswürdigkeiten inkl. Kultur, Brauchtum, Geschichte, Natur, Wandern: www.kreta-umweltforum.de
- Ausführliche und fachkundige Informationen zu den Ausgrabungen aus Minoischer Zeit mit Fotos und Videos findet ihr bei Ian Swindale (englisch): www.minoancrete.com
- Greek Travel Pages, (englisch): www.gtp.gr
- Hellenistic Ministry of Culture, (englisch): odysseus.culture
WERBUNG
GetYourGuide ist Kooperationspartner von reise-zikaden.de und die weltweit größte Online-Plattform für Ausflüge und Touren zu Sehenswürdigkeiten. Die Auswahl reicht von Flughafentransfers über Führungen bis zu Koch-Events. Angeboten werden rund 32.000 Touren zu über 7.000 Reisezielen weltweit.
Unser Bericht Ostkreta: Unsere 25 Sehenswürdigkeiten um Sitia und Ierapetra hat beim Round-Up
Kreta – Insel der Götter: Highlights, Tipps & Sehenswürdigkeiten von Escape from Reality teilgenommen.
Mehr Infos und Tipps zur Reise nach Kreta
Im Blog Reisepsycho.com findet ihr den Bericht: 10 Kreta Tipps für deine Reiseplanung
Eine perfekte Anleitung für die Reiseplanung, speziell für Kreta-Anfänger!
Pinne unsere Tipps für Ostkreta auf Pinterest
Ostkreta: Unsere 25 Sehenswürdigkeiten um Sitia und Ierapetra
Pingback:Jahresrückblick 2020: Reise-Zikaden erfolgreich im Corona-Jahr
Moin und Kalimera Monika, mein Kreta-Aufenthalt im Mai ist auch ausgefallen. Bin zum Glück jetzt Ende Oktober noch einemal kurz für 2 Wochen auf Kreta gewesen.
Als nächstes möchte ich die Agios Ioannis Halbinsel erkunden und im Hinterland von Mirtos wandern.
Freue mich schon auf eure nächsten Kreta-Artikel.
kaló cheimóna, kv
Moin Monika, Topp Zusammenstellung bzw. Vorstellung der Ostküste von Kreta.
Ich bin Mitte/Ende September 2019 für eine Woche mit einem Freund an die Ostküste gewesen. Zwischen Ithanos und Zakros alles abgeklappert. Basisorte waren Zakros und Ziros.
Die dünnbesiedelte Gegend hat einen eigenen besonderen Charme und Charakter, der schwer zu beschreiben ist. Eine unglaubliche Ruhe herrscht hier. Die Menschen sind hier sehr nett.
Selbst in den „größeren“ Orten Zakros und Ziros ist es tagsüber wie ausgestorben gewesen. Keine Menschen, keine Autos.
Interessant sind zwischen Zakros und Ziros die vielen sehr kleinen Dörfer, die Schluchten, die Landschaft und einige Strände.
Nicht so gefallen haben mir die „Strandorte“ Xerkambos und Kato Zakros.
Ergänzend würde ich noch zu deinen 25 Sehenswürdigkeiten, wo „alte Steine“ einen großen Raum einnehmen, um Wanderungen. (Vielleicht wäre das Thema Wanderungen an der Ostküste auch noch mal einen eigener Beitrag wert.)
Die Ostküste bietet nicht nur viele kleine ursprüngliche Dörfer, Strände und dutzende antike Stätten, sondern auch etliche schöne Wanderungen. einige bin ich gegangen.
Neben der bekannten Schlucht Tal der Toten, gibt es z.B. die Chocklakies Schlucht. Vom verschlafenen Dorf Chochlakies durch die Schlucht, zum Karoumes Strand.
Ein Traum, ist die E4 Wanderung von Zakros nach Ziros. Von Zakros über Mavros Kambos, Skalia, Psilo Kefali nach Ziros.
Zwischen den Dörfern Karydi und Mitato gibt es auch noch ein paar schöne Wanderungen.
Die Küstenwanderung von Kato Zakros nach Xerokambos habe ich auch unternommen. Ist einsam, aber nicht besonders interessant.
Und beim Kloster Toplou, durch die Toplouschlucht.
Ta Leme, kv
Hallo aus München,
vielen herzlichen Dank für die Wandertipps. Ich bin der gleichen Meinung, dass Wanderungen eigene Blogeinträge einnehmen sollten. Unsere Kreta-Reise im schwierigen Corona-Jahr viel leider aus. So konnten wir keinerlei neues Material zur Insel sammeln. Geplant war eigentlich, Zentralkreta und die vielen archäologischen Fundplätze dort, zu erkunden. So hoffen wir auf ein besseres 2021. Wir fahren ja momentan alle ein wenig „auf Sicht“. Planungen – egal zu welchem Thema, sind schwierig.
Viele Grüße, Monika
Pingback:Urlaub im Herbst: 12 faszinierende Reiseziele in Europa
Pingback:Ostkreta: Kato Zakros - Der minoische Palast und die Zakros-Schlucht
Pingback:Ostkreta: Die Strände von Palekastro & Ruinen in Roussolakkos
Pingback:Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi
Pingback:Ostkreta: Xerokampos - Kilometerlange Strände und wilde Berge
Pingback:Ostkreta: Naturparadies Mochlos und die Inselsiedlung der Minoer
Pingback:Ostkreta: Pachia Ammos und die minoische Hafenstadt Gournia - Reise-Zikaden · Reiseblog
Pingback:Ostkreta: Cha-Schlucht - Der größte tektonische Bruch Europas
Pingback:Ostkreta: Landurlaub im Bergdorf Kato Drys bei Sitia
Pingback:Ostkreta: Praisos - Eteokretische Hauptstadt in der Region Sitia