Augen Auf! 100 Jahre Leica Fotografie stehen im Mittelpunkt der Fotoausstellung im Kunstfoyer München. Vom bis werden Meisterwerke international renommierter Fotografen ausgestellt, ergänzt um ausgewählte Kameramodelle aus hundert Jahren Leica Technik.
Eine Leica ist klein, praktisch, superscharf und von hervorragender Qualität. Sie ist bis heute eine der prestigeträchtigsten Kleinbildkameras und revolutionierte die Welt der Fotografie. Berühmte Fotoagenturen wie Magnum haben den Ruhm der Kamera mitbegründet, sie wurde zum selbstverständlichen Handwerkszeug eines jeden Fotografen.
Die Leica ist die Verlängerung meines Auges
Henri Cartier-Bresson, französischer Fotograf, Regisseur, Maler und Mitbegründer der Fotoagentur Magnum
Die Jubiläumsausstellung stellt den Umbruch in der Fotografie dar, den die technische Innovation der im Jahr 1925 eingeführten Leica ausgelöst hat. Die Kamera machte das Fotografieren zum selbstverständlichen Teil des Alltags, da sie handlich zu tragen war.
Eine Leica gestattete nicht nur Fotografen, sondern auch Amateuren, Quereinsteigern und emanzipierten Frauen einen Zugang zur Fotografie. Hier wird aus kunst- und kulturgeschichtlicher Perspektive dargestellt, wie sich das fotografische Sehen im 20. Jahrhundert durch das Leica-Kleinbild verändert hat.
Alle folgenden ikonografischen Fotografien sind Leica-Bilder und haben sich in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt:
- Der fallende Soldat von Robert Capa
- Der Pfützenspringer von Henri Cartier-Bresson
- Das küssende Paar am Time Square von Alfred Eisenstaedt
- Die vor Napalm flüchtenden Vietnamesen von Nick Út
- Das Hissen der sowjetischen Flagge auf dem Berliner Reichstag von Jewgeni Chaldej
Bis zum 5. Juni 2016 werden im Kunstfoyer der Versicherungskammer in München rund 500 Fotografien von mehr als 140 Künstlern zu sehen sein, darunter Aufnahmen von:
- Alfred Eisenstaedt
- Alexander Rodtschenko
- Henri Cartier-Bresson
- Robert Capa
- Oskar Barnack
- Christer Strömholm
- Robert Frank
- Bruce Davidson
- William Klein
- F.C. Gundlach
- Fred Herzog
- Robert Lebeck
- William Eggleston
- René Burri
- Thomas Hoepker
- Bruce Gilden
- Sebastião Salgado
Die Ausstellung Augen Auf! 100 Jahre Leica Fotografie ist seit Oktober 2014 auf Wanderschaft und wurde bereits in Hamburg, Frankfurt, Berlin und Wien gezeigt.
Wir werden sicherlich die Leica-Ausstellung in München besuchen und versuchen danach unsere Eindrücke hier im Blog wiederzugeben. Ist nicht eine Leica der Traum aller Amateurfotografen? Nun, zumindest träumen wir davon, schon lange! Gefallen würde uns beispielsweise die neue Vollformat-Systemkamera Leica SL/Typ 601 mit ansprechender Objektivauswahl – tja, wenn wir reich wären…
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Oskar Barnack erfindet im Jahr 1914 die Ur-Leica
Das erste Modell der Leica, wurde 1914 vom Feinmechaniker und Hobbyfotografen Oskar Barnack entwickelt. Ihm gelang es, Fotografien auf einem 35-Millimeter-Kinofilm zu bannen.
Er wandte einen Trick an: In der Leica-Kamera bewegt sich der Film horizontal, während in Kinokameras der Film senkrecht geführt wurde.
Auf diese Weise vergrößerte Oscar Barnack das Negativformat auf 24 mal 36 Millimeter. Der Unternehmer Ernst Leitz konnte die serielle Produktion und Markteinführung der Kamera aber erst zeitverzögert 1925 – nach dem Ersten Weltkrieg – realisieren.
Der Markenname Leica setzt sich übrigens aus dem Unternehmensnamen Leitz und Camera zusammen. Unser Tipp für Technik-Liebhaber: Der Link führt zu den legendären Leica-Modelle von Anfängen im Jahr 1914 bis 2009.
Adresse: Kunstfoyer der Versicherungskammer, Maximilianstraße 53, 80538 München
Öffnungszeiten: täglich 9 bis 19 Uhr, Eintritt frei
Der Leica Store München bietet eine kostenlose Kuratorenführung mit Hans-Michael Koetzle am 19. und 20. März 2016 an. Allerdings in begrenzter Teilnehmerzahl, bitte über den Link anmelden.
Das Buch zur Ausstellung: Augen Auf! 100 Jahre Leica Fotografie
Der Fotobildband „Augen Auf!“ von Hans-Michael Koetzle (Kehrer-Verlag), zeigt die ausgestellten Fotografien, ergänzt mit Essays von internationalen Autoren. Auf über 500 Seiten mit 1 200 Fotos erzählt das Buch auch die Geschichte der Kleinbildfotografie.
Ergänzt werden die Bilder mit Essays internationaler Autoren über die Technik der Leica Kameras, den Einfluss auf den Bildjournalismus und die Bedeutung für verschiedenste Strömungen innerhalb der Fotografie.
Und natürlich auch Anton Stankowski! 🙂