Nicht nur in Griechenland, sondern auch in München ist griechisches Brauchtum sehr lebendig. Am Dreikönigstag wird auch in der orthodoxen Kirche gefeiert. Allerdings wird dort nicht das Hochfest für die Heiligen Drei Könige begangen, sondern der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer gedacht.
Am griechisch-orthodoxen Fest der Epiphanie, auch Theophanie (Erscheinen Gottes) genannt, erfolgt die große Wasserweihe, eine der eindrucksvollsten Zeremonien des Jahres, nach dem griechischen Osterfest. Bei der Segnung des Wassers wird ein geschmücktes Holzkreuz dreimal dem Wasser der Isar übergeben. Schwimmer holen das Kreuz wieder aus dem Fluss, dadurch erhalten sie einen besonderen Segen für das neue Jahr.
Schon seit 2002 versammeln sich auf der Münchner Ludwigsbrücke am 6. Januar die orthodoxen Christen. Der auf der Brücke abgehaltene Gottesdienst ist Teil des traditionellen Feiertages. Zum Fest der Epiphanie 2017 kamen zahlreiche winterlich verpackte griechische Familien, die bei frostigen minus 6 Grad der feierlichen Wasserweihe beiwohnten. Auch Münchner trafen zur traditionellen Isarweihe ein.
Der griechisch-orthodoxe Bischof vollzog die Segnung der Isar – womit er nicht nur das Wasser, sondern durch das Wasser die gesamte Schöpfung segnete. Den Gottesdienst gestaltete Seine Exzellenz Bischof Evmenios von Lefka, Weihbischof der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland, Erzpriester Apostolos Malamoussis, Archimandrit Georgios Siomos und Priester-Ökonom Ploutarchos Kostantinidis.
An der Zeremonie nahmen Vertreter von römisch-katholischer und evangelischer Kirche, Staat und Stadt teil und sprachen Grußworte. Mit dabei waren, die Generalkonsulin der Republik Griechenland Panagiota Constantinopoulou, der Domkapitular Hans-Georg Platschek und die Münchner Stadtdekanin Barbara Kittelberger.
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In Vertretung der ACKiM (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in München) sprach der Vorsitzende Pfarrer Gottfried von Segnitz. Die Landeshauptstadt München und OB Dieter Reiter vertrat Stadtrat Marian Offman. Der Oberbürgermeister der Stadt Germering Andreas Haas war ebenfalls anwesend.
Unsere besondere Bewunderung gilt den mutigen Brüdern Georgios (18) und Alexandros (16) Mantzaridis und einem Schwimmer der Kreiswasserwacht. Sie wagten sich in Neopren-Anzügen in die nur zwei Grad kalte Isar. Nacheinander holte jeder der drei Schwimmer das Holzkreuz aus dem Wasser, um es umgehend wieder zu den Priestern auf der Ludwigsbrücke zurückzubringen.
Durch dieses wunderschöne Ritual der Isarsegnung sollen alle daran erinnert werden, die Natur zu achten und zu bewahren. Die orthodoxen Christen nehmen am Ende der Feierlichkeiten das bei der Wasserweihe gesegnete Wasser, aus einem großen silbernen Weihwasserkessel, in Fläschchen mit nach Hause. Sie segnen damit ihr Haus, die Haustiere und besondere Güter.
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Video: Segnung der Isar am 6. Januar 2017
Infos der Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland – Vikariat in Bayern: hellas-net.de