Inhaltsverzeichnis
- 1 Glyptothek: Die Skulpturen des Aphaiatempels von Ägina
- 2 Antikensammlung: Die Dionysos-Schale des Exekias
- 3 Propyläen: Dorisches Stadttor und Kulisse für Musikkonzerte
- 4 Theater im Innenhof der Glyptothek: Klassiker aus der Antike
- 5 Lenbachhaus: Die Brunnen im Hausgarten der Lenbachvilla
- 6 Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke: Kopie wird Kunst
- 7 Neue Pinakothek: Griechische Landschaftsgemälde
- 8 Münchens Akropolis: Die Ruhmeshalle mit der Bavaria
- 9 Die griechische Göttin Nike ist der Münchner Friedensengel
- 10 Monopteros im Englischen Garten: Frisch gestrichen!
- 11 Die griechisch-orthodoxe Salvatorkirche – Ein Lieblingsplatz
- 12 Nymphenburger Schlosspark: Apollotempel & Götterstatuen
- 13 Bayerische Staatsbibliothek: Griechische Gelehrte am Portal
- 14 Daheim in Griechenland: Taverne Kalami in Haidhausen
- 15 Klein aber fein: Otto König von Griechenland-Museum
- 16 Pinne unsere Tipps für München auf Pinterest
- 17 Mehr Lesefutter? Hier entlang!
Was könnte am besten Fernweh und Sehnsucht nach Griechenland stillen? Die perfekte Lösung ist ein Kulturtrip durch München, denn die bayerische Landeshauptstadt hat eine südliche Seele. Nicht umsonst wird München liebevoll Isar-Athen genannt. Wer sich auf die Suche macht wird überrascht sein wieviel Griechenland in München steckt. Auf unserem kulturellen Rundgang, der sicherlich mehrere Tage in Anspruch nimmt, entdecken wir mitten in München das antike Griechenland.
Zeugnisse der griechischen Klassik haben immer alle Sehenden und Denkenden gefesselt und angezogen – als Ziel und Maßstab. Die Kunst der Klassik ist vollkommen. Immer wenn ein Weg zu Ende ging, hat man versucht, beim Vollkommenen anzusetzen und sich neu zu orientieren. König Ludwig I. wollte Lehrmeister seines Volkes sein, denn „Kunst hat eine erzieherische Wirkung auf den Betrachter.“
Als Regent und Bauherr war König Ludwig I. ein glühender Verehrer des antiken Griechenland, er machte München zum vielgeachteten Isar-Athen.
Für Jahrzehnte verwandelte der bayerische König die bayerische Hauptstadt in eine Großbauaustelle, allerdings nicht immer zur Freude seiner Bürger.
Seine Antikenbegeisterung vermittelt uns den Eindruck München liegt am Mittelmeer – oder zumindest nicht weit davon entfernt. Seine Baupolitik machte München erst zu einem europäischen Zentrum der Kunst.
Nach den Vorbildern der griechischen Antike schufen die Hofarchitekten Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner klassizistische Museen, Straßenzüge, Kirchen und Plätze.
Aber nicht nur König Ludwig I. und seine Hofarchitekten haben sich für das Isar-Athen in München verdient gemacht: Prinzregent Luitpold von Bayern mit dem Friedensdenkmal, der Maler Carl Rottmann mit seinen griechischen Landschaftsgemälden und der Archäologe Heinrich Brunn mit der Gründung des Museums für Abgüsse klassischer Statuen.
Dazu kommen der Maler Franz von Lenbach mit dem Architekten Gabriel von Seidl mit dem Bau der Lenbachvilla, der Theaterregisseur Gunnar Peterson mit dem Sommertheater in der Glyptothek und Prof. Dr. Jan Murken mit der Gründung des Museums über König Otto von Griechenland in Ottobrunn.
Alle genannten Persönlichkeiten haben wir mit ihren Werken und Sammlungen in unserem Beitrag aufgenommen. Münchens Schätze werden euch inspirieren und begeistern – da sind wir uns sicher.
Zum Abschluss haben wir eine Kurzbiografie über Ludwig I. von Bayern und seiner Verdienste und zwei originelle Anekdoten über den König zusammengetragen. Viel Spaß beim Lesen!
Zum Weiterlesen möchten wir unsere große München-Reportage mit Schwerpunkt Italien empfehlen:
Kulturtrip in München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien
Dieser mehrtägige Spaziergang führt den Besucher durch das Isar-Florenz. Wer sich mit uns auf die Suche macht wird überrascht sein wieviel Italien in München steckt.
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Glyptothek: Die Skulpturen des Aphaiatempels von Ägina
Die Glyptothek ist für uns das schönste und prächtigste Museum in München. Ihr Name kommt vom altgriechischen Wort Glyptos, für geschnitzt oder graviert. Der Kunsttempel wurde unter Kronprinz Ludwig, dem späteren König Ludwig I., vom Architekten Leo von Klenze errichtet und eröffnete im Jahr 1830. Damit ist die Glyptothek das erste öffentliche Museum Münchens, mit Meisterwerken antiker griechischer und römischer Skulpturen.
Aber nicht nur die Ausstellungsstücke im Inneren der Glyptothek, auch seine klassizistische Architektur ist absolut sehenswert und trägt zum imposanten Erscheinungsbild des Königsplatzes bei. Vor dem Vestibül befindet sich die Vorhalle mit zwölf ionischen Säulen.
Die Giebelgruppe der Glyptothek zeigt Athena als Beschützerin der plastischen Künste. Die Figuren in den Nischen der Vorderseite stellen Dädalos, Prometheus, Hadrian, Perikles, Phidias und Hephaistos dar – als mythische Repräsentanten der Kunst.
Der kostbarste Besitz der Glyptothek sind die Giebelfiguren vom Heiligtum der Aphaia, von der Insel Ägina im Saronischen Golf. Der spätarchaische Ringhallentempel wurde um 510 bis 480 v. Chr. erbaut. Die Skulpturen zählen zu den schönsten Griechenlands.
1811 wurde das Heiligtum auf Ägina ausgegraben und Kronprinz Ludwig konnte die Figuren 1827 erwerben. Die Giebelfiguren, auch Ägineten genannt, zeigen den Trojanischen Krieg: Griechen und Trojaner sind in heftige Kämpfe miteinander verwickelt. Die Schutzgöttin Athena steht majestätisch in der Mitte des Geschehens.
Ost- und Westgiebel unterscheiden sich deutlich durch ihr Alter. Der Westgiebel wurde Ende des 6. Jhd. v. Chr., der Ostgiebel erst 480 v. Chr. fertiggestellt. Der Übergang von der Spätarchaik zur Frühklassik ist hier gut zu erkennbar, so dass der Aphaiatempel zwei verschiedene Kunststile vorweisen kann.
Die Glyptothek besitzt Skulpturen, Mosaike und Reliefs von archaischer Zeit (etwa 650 v. Chr.) bis in die spätrömischen Zeit (etwa 550 n. Chr). Berühmteste Werke: Barberinischer Faun, Bildnis des Homer, Göttin Eirene, Statue des Diomedes, Jüngling Ilioneus, Apoll von Tenea, Münchner Kouros, Medusa Rondanini, Grabstele des Mnesarete, Knabe mit der Gans, Trunkene Alte. Römische Büsten: Kaiser Augustus, Nero, Marius, Sulla, Septimius Severus und seine Gemahlin Julia Domna.
Lesestoff dazu: Insel Ägina: Tempel der Aphaia – Heimat der Giebelfiguren der Glyptothek in München
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Antikensammlung: Die Dionysos-Schale des Exekias
Gegenüber der Glyptothek am Königsplatz befindet sich die Antikensammlung. In der Ausstellung findet man griechische Vasen, Glas, Terrakotta, Bronze- und Goldschmuck aus den Sammlungen von König Ludwig I. und den Wittelsbachern. Die Antikensammlung in München ist eine der größten deutschen Sammlungen griechischer, etruskischer und römischer Kunst.
Der klassizistische Bau korinthischer Ordnung, umschließt zusammen mit Propyläen und Glyptothek, des Architekten Leo von Klenze, den Königsplatz wie ein hellenistisches Forum. Das Gebäude wurde 1838 bis 1848 im Auftrag von König Ludwig I. durch Georg Friedrich Ziebland errichtet. An der Südseite des Gebäudes wurde im gleichen Zug das Kloster St. Bonifaz errichtet, dort ist Ludwig I. Grabstätte.
Unserer Lieblingsexponat im Museum ist die berühmte Dionysos-Schale des Künstlers Exekias, der von 550 bis 530 v. Chr. in Athen tätig war.
Die hervoragend erhaltene Trinkschale zeigt Dionysos, den Gott des Weines, der entspannt auf einem Schiff lagert. Am Mast ranken Weinreben empor, Delphine umkreisen das Schiff.
Die Darstellung der Trinkschale ist an einen homerischer Hymnus angelehnt: Dionysos war von Seeleuten auf ihr Schiff verschleppt worden. Auf hoher See jedoch erschien der Gott den Männern, worauf sie sich vor Angst ins Meer stürzten und zur Strafe von Dionysos in Delphine verwandelt wurden.
Die Trinkschale wurde in der einstigen etruskischen Stadt Vulci im italienischen Latium gefunden.
Tipp: Die Sonderausstellung Die Etrusker – Von Villanova bis Rom läuft noch bis 8. Januar 2017.
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Propyläen: Dorisches Stadttor und Kulisse für Musikkonzerte
Die Propyläen am Königsplatz sind ein tempelartiges, klassizistisches Stadttor (Propylon). Vorbild war der antike Propyläen von Athen, der berühmte Torbau zum heiligen Bezirk die Akropolis. Sie wurde von König Ludwig I. 1846 in Auftrag gegeben und von 1854 bis 1862 von Leo von Klenze errichtet.
Die dorischen Säulen der Propyläen bilden den Abschluss zur Glyptothek mit ionischen Säulen und der Antikensammlung mit korinthischen Säulen. Damit waren alle drei griechischen Baustile auf dem Königsplatz vertreten.
Bereits 1817 wollte Leo von Klenze den Platz nach Westen mit einer monumentalen Toranlage abschließen, für die er allerdings erst dreißig Jahre später den Auftrag erhielt. Ludwig finanzierte den Bau nach seiner Abdankung im Jahr 1848 aus seinem Privatvermögen.
Die Propyläen ist ein Zeichen der Freundschaft zwischen Griechenland und Bayern, aber auch ein Denkmal für den Freiheitskampf Griechenlands von 1821 bis 1829. Daher befinden sich an den Wänden der Hauptdurchfahrt die Namen griechischer Freiheitskämpfer. Vor der Propyläen am Königsplatz werden in den Sommermonaten regelmäßig Musikkonzerte veranstaltet.
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Theater im Innenhof der Glyptothek: Klassiker aus der Antike
Das Sommertheater im Innenhof der Glyptothek am Münchner Königsplatz, entführt uns erneut nach Griechenland. Wegen der zauberhaften Atmosphäre des Spielortes ist ein Theaterabend in der Glyptothek ein Erlebnis der besonderen Art. Manchmal scheint es, als kämen in der Dämmerung die antiken Skulpturen aus den Museumsräumen in den Hof, um von ihren Tragödien zu berichten.
In der Saison 2017 wird vom 18. Juli bis 16. September 2017 Julius Cäsar von Wilhelm Shakespeare gespielt. Das Theaterstück von 1599 ist eine scharfsichtige Analyse von Machtmechanismen. Ein Spiel mit Macht um Macht. Ein spannender Politkrimi über Demokratie, Populismus und Diktatur. Damit wählte Gunnar Petersen für seine 27. Theaterspiele das richtige Stück für politisch bewegte Zeiten.
Zusätzlich wird mediterrane Gastfreundschaft, im sicherlich reizvollsten Spielort von München, angeboten: Brot, Wein und Wasser sind bereits im Eintrittspreis enthalten.
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Lenbachhaus: Die Brunnen im Hausgarten der Lenbachvilla
Der „Münchner Malerfürst“ Franz von Lenbach ließ, von 1887 bis 1891, eine Villa im Stil der Neorenaissance erbauen. Den Entwurf stammt vom Architekten Gabriel von Seidl. Die großzügige Villa entstand in prächtiger Lage: Unmittelbar vor der Propyläen am Königsplatz und direkt an der Luisenstraße. Der Bau orientierte sich an toskanischen Villenanlagen.
Seine Wohnräume ließ Lenbach mit antiken Skulpturen und Kopien antiker Kunstwerke, Malereien und Teppichen verzieren, die auch besichtigt werden können. Die Lenbachvilla wurde bis 2013 generalsaniert und um einen Neubautrakt, in Form eines goldglänzenden Kunstkubus, ergänzt. Heute befindet sich in beiden Gebäuden die Städtische Galerie im Lenbachhaus mit 28 000 Kunstwerken. Seit den 70er-Jahren kauft die Galerie auch zeitgenössische Kunst, z. B. von Joseph Beuys, an.
In der Lenbachvilla sind Gemälde der weltbekannten Münchner Künstlergruppe Der Blaue Reiter ausgestellt, die 1911 von Franz Marc und Wassily Kandinsky gegründet wurde. Die Gemälde stammen von Künstlern wie Wassily Kandinsky, Paul Klee, Franz Marc, Gabriele Münter und Alexei Jawlensky.
Doch zurück zum Kulturtrip durch das Isar-Athen. Das Lenbachhaus besitzt den schönsten Hausgarten von München mit drei Brunnen, die der griechischen Antike verpflichtet sind. Einer der stilvollsten und angenehmsten Plätze der ganzen Stadt.
Der Brunnen Herakles als Knabe gefällt uns im Lenbachgarten am besten. Der Erzgießer Ferdinand von Miller gestaltete im Jahr 1890 das Kunstwerk. Als Inspektor der Königlichen Erzgießerei gilt Miller als der Erschaffer der Bavaria. Aufgrund seiner Verdienste wurde er vom König in den Adelsstand erhoben.
Ein weiterer Brunnen befindet sich vor dem Eingang in die Lenbachvilla und zeigt den griechischen Gott Eros mit einer Gans, ein Motiv das in der Fachwelt „gänsewürgender Eros“ genannt wird.
Der größte Brunnen besitzt drei Etagen. Auf seiner Spitze sitzt ein Eros mit Füllhorn, aus dem Wasser sprudelt. Die Schale in der er sitzt wird von Delphinen gehalten. Das zweite Becken, mit Löwenköpfen als Wasserspeier, tragen Sirenen. Das dritte und unterste Becken wird von Pferden gestützt. Diese lagern in einem weitläufigen Wasserbecken.
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Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke: Kopie wird Kunst
Wer antike Statuen sehen will, muss als Münchner nicht weit reisen. Das Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke erhebt die Kopie zur Kunst. Hier werden Gipsabdrücke von weltberühmten antiken Statuen und Büsten gezeigt. Von der Nike von Samothrake, dem Diskuswerfer, dem Herkules Farnese, der Laokoongruppe oder dem Apollon vom Belvedere – im Museum sind ingesamt 1800 Statuen zu sehen.
Die Abgüsse dienen vorrangig den Forschungen der Archäologen und Studenten, daher ist das Museum nicht an Wochenenden und Feiertagen zugänglich. Schwerpunkt der Sammlung sind die Meisterwerke der hellenistischen Plastik seit der Zeit Alexanders des Großen bis zur der römischen Kunst der Republik und zur Spätantike.
Die Gipsabdrücke umspannen insgesamt den weiten Zeitraum, vom 7. Jhd. v. Chr. bis zum 5. Jhd. n. Chr., und können in lichtdurchfluteten Hallen bewundert werden.
Eine besondere Attraktion ist ein Modell des Parthenon von Athen im Maßstab 1:20. Die Architektur, das Inventar und Kultbild der Athena sind farbig rekonstruiert und vermitteln einen realistischen Eindruck seiner einstigen Pracht.
Das Museum entstand aus einer Lehrsammlung für die Studenten der Klassischen Archäologie der Ludwig-Maximilians-Universität. Es befand sich bis 1869 in den Hofgartenarkaden der Residenz. 1944 wurden diese komplett zerstört, nach Kriegsende wurde eine neue Sammlung aufgebaut. 1976 legte man das Haus der Kulturinstitute, im ehemaligen NSDAP-Verwaltungsbau, als neuen Standort fest.
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Neue Pinakothek: Griechische Landschaftsgemälde
Die Neue Pinakothek wurde von Ludwig I. gegründet, der damit seine Gemäldesammlung der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte. Der erste Bau der Pinakothek wurde nach Entwürfen von Friedrich von Gärtner unter August von Voit errichtet und im Jahr 1853 eröffnet. Es war die erste Sammlung moderner Kunst weltweit, genau gegenüber der Alten Pinakothek.
Im Kriegsjahr 1944 wurde die Neue Pinakothek durch Brandbomben schwer beschädigt, fünf Jahre später wurde die Ruine abgerissen. 1975 wurde mit dem Neubau begonnen, der im Jahr 1981 eröffnet wurde. Knapp 400 Werke europäischer Kunst des 18. bis 20. Jahrhunderts warten auf ihre Entdeckung.
Für uns sind besonders die Landschaftsgemälde aus dem Griechenland des 19. Jahrhunderts interessant. Der Landschaftsmaler Carl Rottmann (1797 – 1850) war im Auftrag von König Ludwig I. von 1834 bis 1835 auf antiken Spuren in Griechenland unterwegs. Daraus entstanden, von 1838 bis 1850, dreiundzwanzig Ölgemälde mit Motiven aus Athen, Korinth, Sparta, Mykene bis zu Olympia, Marathon und vielen mehr.
Rottmann malte keine Idylle, sondern stellte die berühmten Orte realistisch dar, so wie er sie während seiner Reise gesehen hatte. Einsame Landschaften, die ihre Spannung aus der Differenz zwischen großer Vergangenheit und verarmter Gegenwart bezogen. Dieser Gemäldezyklus griechischer Landschaften war das Herzstück der Neuen Pinakothek, es wurde im Auftrag des Königs ein eigener Rottmann-Saal eingerichtet. Dieser wurde ebenfalls im zweiten Weltkrieg teilweise zerstört.
Erst im Jahr 2003 wurde in der Neuen Pinakothek wieder ein Rottmann-Saal eröffnet. In Saal 6 werden einundzwanzig Ölgemälde von Carl Rottmann präsentiert, vierzehn davon wurden restauriert. Weitere Landschaftenansichten aus Griechenland sind im Saal 8 von Peter von Hess und Carl Wilhelm von Heideck zu finden.
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Münchens Akropolis: Die Ruhmeshalle mit der Bavaria
Die Ruhmeshalle an der Theresienwiese bildet mit der der Bronzestatue der Bavaria eines der Wahrzeichen von München. Das Ensemble gilt als Münchner Akropolis. Vorbild war das antike Athen und die Statue der Stadtgöttin Athena, die sich einst über der klassischen Architektur erhob. König Ludwig I. gab zunächst die Ruhmeshalle in Auftrag, diese wurde vom Hofarchitekten Leo von Klenze entworfen und ausgeführt.
Es entstand eine dreiflügelige dorische Säulenhalle aus Marmor mit einer imposanten Länge von fast 70 Metern, die zwischen 1843 bis 1853 errichtet wurde. Die Ruhmeshalle ist ein Ehrentempel für bedeutende bayerische Persöhnlichkeiten. Die aufgestellten Büsten wirken lebensecht, die bekanntesten sind König Ludwig I., Albrecht Dürer, Sebastian Kneipp, Ludwig Thoma, Rudolf Diesel, Heinrich von Hess, Clara Ziegler, Lena Christ und viele mehr.
Vor der Ruhmeshalle befindet sich die monumentale Bronzestatue der Bavaria, der Patronin von Bayern. Die Bavaria ist seit der Antike die erste Kolossalstatue, die ganz aus gegossener Bronze angefertigt wurde. Sie war und ist eine technische Meisterleistung.
Die Bavaria wurde im Auftrag von König Ludwig I. in den Jahren 1843 bis 1850 gegossen und aufgestellt. Sie steht in baulicher Einheit mit der Ruhmeshalle. 1837 wurde der Vertrag über die Herstellung der Bavaria zwischen Ludwig I., Leo von Klenze, dem Bildhauer Ludwig Schwanthaler und den Erzgießern Johann Baptist Stiglmaier und Ferdinand von Miller unterzeichnet.
Die fast 19 Meter hohe und knapp 88 Tonnen schwere Bavaria wurde im Bronzehohlguss hergestellt. Sie besteht aus vier Teilen: Kopf, Brust, Hüfte, Unterteil und Löwe. Dazu kommen noch diverse Kleinteile. Die Höhe des Steinsockels beträgt knapp 9 Meter.
Interessantes Detail: Der Kopf der Bavaria wurde aus der Bronze türkischer Kanonen gegossen. Diese waren 1827 im griechischen Befreiungskrieg in der Seeschlacht von Navarino (Hafenstadt Pylos, Peloponnes) mit der Flotte untergegangen. Der griechische König Otto I., Sohn von Ludwig I., ließ die Kanonen aus den Schiffswracks heben und verkaufen, etliche davon gelangten auch nach Bayern.
Als während des Oktoberfestes im Jahr 1850 die Bavaria festlich enthüllt wurde, brach unter den Besuchern ein unbeschreiblicher Jubel aus. Der Festakt wurde zu einer Huldigungsfeier für den, zwei Jahre zuvor zurückgetretenen Ludwig I., eine große Versöhnungsfeier mit dem Ex-König. Allmählich wurde den Münchnern bewusst, was Ludwig für die Stadt geleistet hatte.
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Die griechische Göttin Nike ist der Münchner Friedensengel
Nahe der Isar, an der Prinzregentenstraße, blickt der goldene Friedensengel über München. Die Statue steht auf einer über zwanzig Meter hohen korinthischen Säule. Säule und Friedensengel thronen auf dem Friedensdenkmal, das an die Korenhalle des Erechtheion der Akropolis von Athen angelehnt ist.
Der Friedensengel ist sechs Meter hoch, hat eine Spannweite von fünf Metern und ist der griechischen Siegesgöttin Nike nachempfunden. Der Friedensengel ist kein „Engel“, sondern als Friedensgenius der krönende Abschluss des Denkmals.
Der Friedensengel hält in der rechten Hand einen Ölzweig als Symbol für Frieden und links das Palladion. Sein Vorbild war eine Skulptur der Nike aus dem 1. Jhd. v. Chr., die 1822 in Pompeji gefunden wurde. Heute befindet sich die Statue im Archäologischen Museum von Neapel.
Das Dach wird von acht Karyatiden und vier Ecksäulen getragen. An den Eckpfeilern sind zwölf Reliefmedaillons mit den Heldentaten des Herakles angebracht.
Vier große runde Goldmosaike zeigen Darstellungen von Krieg, Sieg, Frieden und Kultur. Das Dach des Tempels trägt an seinen vier Ecken Akroterien in Form von antiken Rüstungen und Waffen als Trophäen des Sieges.
Eine lohnende Aussicht bietet die Aussichtsterrasse des Friedensdenkmals auf München. Vor allem an lauen Sommerabenden bietet er romantische Augenblicke, wenn der darunter liegende Springbrunnen stimmungsvoll beleuchtet wird. Die ganze Anlage ist ein Denkmal an fünfundzwanzig Jahre Frieden nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71.
Für die Errichtung des Friedensdenkmals schrieb die Prinzregent-Luitpold-Stiftung einen Wettbewerb aus. Die Anlage wurde nach dem Entwurf der Bildhauer Heinrich Düll, Georg Pezold und Max Heilmeier erbaut. Grundsteinlegung war 1896, die feierliche Enthüllung 1899.
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Monopteros im Englischen Garten: Frisch gestrichen!
Attraktion und Aussichtsloge im Englischen Gartens ist der Monopteros, ein klassizistischer Rundtempel auf einem künstlichen Hügel. Nach einer Generalüberholung von 2014 bis 2016 leuchtet er wieder so farbenprächtig wie ihn einst Leo von Klenze entwarf.Der Englische Garten ist das grüne Herz von München und einer der größten Stadtparks der Welt. Der Monopteros, ein Rundtempel im klassizistisch-griechischen Baustil, ist das Wahrzeichen des Englischen Gartens und bietet einen wunderbaren Panoramablick auf München. Der Entwurf stammt vom Architekten Leo von Klenze, dieser errichtete im Auftrag von König Ludwig I. den Monopteros. Im Jahr 1836 war der Bau fertiggestellt, der zur Ehrung bayerischer Persönlichkeiten dienen sollte.
Der Monopteros-Hügel entwickelte sich in den 1960er Jahren zum Szenetreffpunkt. Das trug dazu bei, den Monopteros im Englischen Garten über die Grenzen Münchens, als Symbol der Gegenkultur und auch der Weltoffenheit, bekannt werden zu lassen.
Von 2014 bis September 2016 wird der Monopteros generalüberholt. Inzwischen sind die Renovierungen fast abgeschlossen. Der Rundtempel wird demnächst wieder so farbenprächtig leuchten, wie Leo von Klenze ihn konzipiert hatte. Der Pinienzapfen auf der Spitze in Rot und Weiß, die Ornamente in Rot, Grün, Orange und Gold.
Bald können wir alle wieder die wunderschöne Aussicht vom Monopteros auf die Türme von München genießen. Perfekt zum Spaziergang durch den Englischen Garten passt einer unserer Lieblingssongs von der Spider Murphy Gang, der Titel Sommer in der Stadt, aus dem Album Tutti Frutti von 1982:
I renn nackert durch’n Englischn Gartn, Sitz high aufm Monopteros,
I glaub mei Chef muaß heit auf mi verzichtn, Ja i lieg vui liaber mit Dir im Gras.
‚S is wieder Sommer, ‚S is wieder Sommer, ‚S is wieder Sommer, Sommer in der Stadt“
Das Video zum Spider Murphy Song „Sommer in der Stadt“
Der Englische Garten ist bestens über öffentliche Verkehrsmittel zu erreichen, die U-Bahnlinien U3 und U6 mit den Haltestellen Universität, Münchner Freiheit und Giselastraße sind ideale Ausgangspunkte.
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Die griechisch-orthodoxe Salvatorkirche – Ein Lieblingsplatz
Die spätgotische Salvatorkirche wurde von 1492 bis 1494, als Friedhofskirche für den Dom zu Unserer Lieben Frau (Frauenkirche) errichtet. Sie ist die drittälteste Kirche in München, nach dem Alten Peter und dem Dom. St. Salvator ist ein Kleinod im Herzen der Stadt und einer unserer Lieblingsplätze wenn uns die Sehnsucht nach Griechenland erfasst. Ja, sie ist für uns eine Pilgerstätte, auch wenn die Salvatorkirche gar kein Wallfahrtsort ist.
Die Kirche befindet sich am Salvatorplatz im Kreuzviertel der Altstadt von München, nahe der Stadtmauer am Jungfernturm und dem Literaturhaus. Im Jahr 1828 wurde die Salvatorkirche, durch eine Verfügung von König Ludwig I., den griechisch-orthodoxen Christen in München überlassen.
Seither gehört sie zur Griechisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland und wird „Verklärung des Erlösers“ genannt: Μεταμορφώσεως του Σωτήρος.
Die kunsthistorisch wertvolle Ikonostase wurde 1829 nach einem Entwurf von Leo von Klenze und dem Ikonenmaler Euthymios Dimitriou angefertigt. Die Ikonen stammen von alten Meistern aus Griechenland. Besonders schön ist die große Panagia-Ikone im Vorraum und die Pantokrator-Ikone neben dem Altar.
Lichtdurchflutet und freundlich wirkt heute St. Salvator, die Säulen und Gewölberippen leuchten in warmen Ockertönen. München ist stolz darauf, die größte griechische Gemeinde in Deutschland zu haben und ein bedeutendes Zentrum der Griechisch-Orthodoxen Kirche zu sein.
Die Liturgie wird in der Salvatorkirche, auch in deutscher Sprache, jeweils am ersten Samstag im Monat gefeiert. Jeden Sonntag und an großen Festtagen finden Liturgien in griechisch statt.
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Nymphenburger Schlosspark: Apollotempel & Götterstatuen
Der Apollotempel im Nymphenburger Schlosspark steht auf einer kleinen romantischen Halbinsel am Ufer des Badenburger Sees. Ein klassizistischer Monopteros mit zehn Säulen im korinthischen Stil. Das Bauwerk wurde nach einem Plan von Leo von Klenze durch Carl Mühlthaler 1862 – 1865 errichtet. Im Innern befindet sich eine Marmorstele mit einer Widmung von König Ludwig I.
Die Unterseite der Kuppel ist durch goldene Verzierungen auf blauen und rotem Untergrund ausgeschmückt. Von den Stufen des Apollotempels kann der Badenburger See sowie ein Teil des Nymphenburger Schlossparks in schönster Aussicht genossen werden.
Besuch beim Hirtengott Pan
Am östlichen Ende des Badenburger Sees befindet in einem kleinen, schattigen Wäldchen die Skulptur des Hirtengottes Pan. In Gesellschaft eines Ziegenbocks spielt er verträumt auf seiner Hirtenflöte (Syrinx).
Die Statue aus Carrara-Marmor wurde im Jahr 1815 vom Bildhauer Peter Simon Lamine gefertigt. Der Welt entrückt liegt der musizierende Hirtengott oberhalb eines kleinen Wasserfalls.
Die Statuengruppe „Urteil des Paris“
Bei den Gewächshäusern schmückt eine Statuengruppe mit vier Figuren den Mittleren Blumengarten. Die Statuen stellen das berühmte Urteil des Paris dar. Links steht der Trojaner Paris mit dem Apfel in der Hand, als Gegenstand des Streits. Daneben die Göttinen Aphrodite, Hera und Pallas Athene (von links nach rechts). Die Figuren wurden vom Bildhauer Landolin Ohmacht in Sandstein ausgeführt (1804–1807).
Der Königssohn Paris wurde als Neugeborener im Idagebirge bei Troja ausgesetzt und dort von Hirten aufgezogen. Im Streit um den „Apfel der Eris“ wurde der Jüngling Paris von Zeus als Richter beauftragt. Eris ist in der Mythologie die Göttin der Zwietracht und des Streits. Diesen goldenen Apfel, mit der Aufschrift „Der Schönsten“, hatte Eris auf die Festtafel bei der Hochzeit von Peleus und Thetis geworfen. Eris war beleidigt, weil alle Götter eingeladen waren, nur sie nicht. Es kommt zum Streit zwischen den Göttinnen Hera, Athena und Aphrodite, wem der Apfel zustehen würde. Hera versprach Paris im Falle ihrer Wahl Macht, Athene versprach Weisheit und Aphrodite versprach Liebe. Paris wählte Aphrodite – bekannt als das „Urteil des Paris“. Paris wurde als Königssohn wiedererkannt und von seiner Familie in Troja wieder aufgenommen. Das Versprechen der Aphrodite und der zur Erfüllung notwendige Raub der Helena waren Auslöser des Trojanischen Krieges.
Lesestoff dazu: Schlosspark Nymphenburg: Einzigartiges Naturparadies mitten in München
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Bayerische Staatsbibliothek: Griechische Gelehrte am Portal
Die Bayerische Staatsbibliothek in München wurde bereits im Jahr 1558 als Hofbibliothek gegründet und ist die größte Bibliothek Bayerns. Sie umschließt zwei Höfe, basiert auf der Palastarchitektur der italienischen Renaissance und wurde in den 1830er Jahren nach den Plänen des Architekten Friedrich von Gärtner erbaut.
Vor dem Eingangsportal in der Ludwigstraße, befinden sich Sitzfiguren von vier griechischen Gelehrten Aristoteles, Homer, Thukydides und Hippokrates. Die Münchnern nennen sie auch „Die vier Heiligen Dreikönige“. Die Figuren sind Nachbildungen aus dem Jahr 1966, die Originale von Ludwig von Schwanthaler wurden im Krieg stark beschädigt. Von links nach rechts:
- Thukydides, Gründer der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung, von Hans Vogel
- Homer, Dichter der Ilias und Odyssee, von Elmar Dietz
- Aristoteles, Philosoph und Lehrer Alexanders des Großen, von Roland von Bohr
- Hippokrates, berühmteste Arzt der Antike, von Karl Krohe
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Daheim in Griechenland: Taverne Kalami in Haidhausen
Kulinarische Genüsse gehören unbedingt zu einem Kulturtrip durch das Isar-Athen. Hinter dem Gasteig in Haidhausen möchten wir einen gemütlichen Griechen empfehlen – das Restaurant Kalami. Alles ist authentisch hier, geboten wird hervorragende traditionelle griechische Küche zu fairen Preisen und freundlichen, schnellen Service.
Die Einrichtung ist wie „daheim“ in Griechenland, wir haben uns sofort wohlgefühlt. Der Gastraum mit Bar wirkt wie ein großes Wohnzimmer, schlicht und authentisch. An den Wänden hängen Fotografien von Melina Mercouri und Mikis Theodorakis. Kein durchgestylter Partygrieche, sondern einfach und traditionell.
Das Kalami hat bei uns Kultstatus, es ist nie in gewesen – und das ist gut so. Wir kommen immer wieder, seit über zehn Jahren. Tischdecken sucht man vergebens, aber das gute Essen entschädigt auf jeden Fall. Im Kalami sind auch immer Griechen aus der Nachbarschaft anzutreffen.
Einziges Manko ist für uns das Spatenbier. Aber wer bestellt sich beim Griechen schon Bier. Besonders wenn auf der Tageskarte Rotwein aus Nemea, oder Weißwein aus Santorin angeboten wird. Am Abend wird es schnell voll, am besten reservieren. Unsere Empfehlungen: Vorspeise – Saganaki, Hauptgericht – Kalamari vom Grill mit Ofenkartoffeln.
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Klein aber fein: Otto König von Griechenland-Museum
Für unseren Rundgang Griechenland in München entdecken: Ein Kulturtrip durch das Isar-Athen haben wir eine Empfehlung außerhalb der Stadt aufgenommen. Die Gemeinde Ottobrunn liegt etwa fünfzehn Kilometer von München entfernt und ist mit der S-Bahn schnell erreichbar.
Schwerpunkt des kleinen, aber feinen Museums in Ottobrunn bei München ist nicht die Geschichte der Gemeinde. Hier dreht sich alles um das Leben des König Otto I. von Griechenland. Otto von Wittelsbach (1815 – 1867) war ein bayerischer Prinz und von 1832 bis 1862 erster König von Griechenland.
Nach Ende des griechischen Freiheitskampfes gegen das Regime der Osmanen suchten die Großmächte Großbritannien, Frankreich und Russland nach einem König für Griechenland. Die Wahl fällt auf den 16-jährigen Prinzen Otto von Wittelsbach, Sohn des bayerischen Königs Ludwig I.
Ohne auf sein Amt vorbereitet worden zu sein, verabschiedete er sich in Ottobrunn von seinem Vater König Ludwig I. am 6. Dezember 1832 und trat seinen Reise nach Griechenland an. Die Gemeinde Ottobrunn verdankt ihren Namen Otto I. von Griechenland. Die Ottosäule im Höhenkirchener Forst erinnert seit 1834 an dieses Ereignis.
Im Museum wird auf die Aspekte des Philhellenismus, des griechischen Freiheitskampfes gegen die Osmanen und die Herrschaft der Wittelsbacher in Griechenland eingegangen.
Die Ausstellungsstücke reichen dabei von Geschirr, Uhren, Schmuck und Gebrauchsgegenständen bis hin zu Ölgemälden und Aquarellen, die das damalige Griechenlandbild ausdrücken. Im Jahr 2000 konnte Ottobrunn das erweiterte Otto König von Griechenland-Museum im neuen Rathaus eröffnen. Dabei sind auch die Geschehnisse der Entwicklung der 1902 gegründeten Ortschaft dargestellt.
Der Initiative von Prof. Dr. Jan Murken, dem Gründer und Museumsleiter, aber auch dem Engagement der Gemeinde ist es zu verdanken, dass Ottobrunn über ein interessantes Museum verfügt. Unter dem Vorsitz des damaligen Bürgermeisters Ferdinand Leiß, entstand 1976 aus einer Sammlung der Vorläufer des Otto König von Griechenland-Museum.
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Kurzbiografie: König Ludwig I. von Bayern
Die Leistungen von Ludwig I. von Bayern (1786 – 1868) für die Kunstpolitik in München und Bayern haben alle seine politischen Verdienste überdauert. München wurde dadurch von der Residenzstadt zur Landeshauptstadt, Bayern erhielt nationale und internationale Anerkennung, die man mit wirtschaftlicher oder militärischer Stärke nicht hätte erreichen können.
Kronprinz Ludwig heiratete auf der Münchner „Wiesn“, Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Zum Abschluss der Hochzeitsfeiern wurden auch Pferderennen veranstaltet. Die Münchner waren begeistert. Man entschied, die Pferderennen hier auch im Folgejahr zu wiederholen, so entstand die Tradition des Oktoberfestes. Der Ort der Hochzeitsfeierlichkeiten wird seitdem Theresienwiese genannt.
Bekannt wurde König Ludwig I. für seine Sparsamkeit bis hin zum Geiz, auch in privaten und familiären, Angelegenheiten. Es gelang ihm dadurch die Sanierung des hoch verschuldeten bayerischen Staatshaushalts.
Ludwig selbst war ein rastloser Geist: „Ruhe kann mein Wesen nicht ertragen“, bekannte er, „Feurig muss das Leben mir schäumen, … Sehnen will ich, schwärmen und träumen“. Er sprach sechs Sprachen: Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Griechische und lateinische Klassiker las er im Original und er schrieb auch selbst Gedichte.
Ludwig I. wandte sich mit seinen Münchner Bauprogramm bewusst an die Öffentlichkeit. Allerdings dachte der König dabei an eine Öffentlichkeit, die seinen Auffassungen von Kunst und Geschichte folgte und nicht etwa eigene Ideen und Wünsche entwickelte.
Mit Forderungen nach parlamentarischer Mitwirkung, konnte er nichts anfangen. Jedem Gedanken an Volkssouveränität stand Ludwig verständnislos gegenüber. Dadurch verlor er zunehmend den Kontakt zu seinen Untertanen.
Seine ambitionierte Bau- und Kunstpolitik, die er größtenteils mit privatem Geld umsetzte, machte München zwar zu einem europäischen Zentrum der Museen – doch im Lauf seiner Regierungszeit verdunkelte sich der Himmel über Bayern: Der König und seine Minister hatten keine Konzepte gegen die drückende Armut im Land, es gab erste Proteste.
Die Liebesbeziehung Ludwigs zur Tänzerin Lola Montez befremdete sogar die letzten königstreuen Minister. Es folgen Tumulte, Unruhen und sogar die Schließung der Universität in München. Ludwig wurde gezwungen Lola Montez des Landes zu verweisen. Der König musste schließlich abdanken und übergab die Krone an seinen Sohn Maximilian.
Geflügelte Worte eines bayerischen Urviechs: „Wer ko, der ko!“
Xaver Krenkl (1780 – 1860) war Rennstallbesitzer, Lohnkutscher und ein Münchner Original. Beim Oktoberfest-Pferderennen belegten seine Pferde vierzehn Mal Platz den ersten Platz. Richtig berühmt wurde Xaver Krenkl aber erst durch seine Begegnung mit Kronprinz Ludwig im Englischen Garten.
Der Kutscher Krenkl wagte es mit seinem Vierspänner, den Sechsspänner von Ludwig zu überholen, was streng untersagt war. Der Kronprinz rief heraus: „Er weiß wohl nicht, dass das Vorfahren verboten ist!“, woraufhin der Xaver zurückrief: „Majestät, wer ko, der ko!“ (für Nicht-Bayern: Wer kann, der kann).
Kronzprinz Ludwig war erbost, aber gleichzeitig auch höchst vergnügt über diesen couragierten Münchner. Am nächsten Tag, wollte Krenkl mit seiner Kutsche aus seiner Hofeinfahrt fahren. Doch die Ausfahrt war blockiert, denn davor stand die königliche Kutsche. Und schon rief Ludwig heraus: „Schau Krenkl, wer ko, der ko!“.
Seitdem ist „Wer ko, der ko“ ein geflügeltes Wort in Bayern und Xaver Krenkl gilt als eine Art Volksheld des 19. Jahrhunderts. Als mustergültiges bairisches Urviech mit derbem Witz, gesunder Bodenhaftung, aber wenig Respekt vor der Obrigkeit.
Der Student im Hofgarten und die königliche Holzlieferung
Ludwig I. geht an einem kalten Wintertag im Münchner Hofgarten spazieren und trifft dort einen Studenten, der in einem Buch lesend ständig auf und ab geht.
Der König wird vom Studenten nicht erkannt, und fragt darauf den jungen Mann: „Mein Lieber, warum arbeiten Sie nicht auf Ihrem Zimmer?“ Der Student antwortet, immer nebenbei in seinem Buch weiterlesend: „Ich hab‘ kein Geld fürs Brennholz.“
Ludwig erwidert: „Warum wenden Sie sich nicht an den König?“ Da sagt der junge Mann: „An den Geizkragen Ludwig? Niemals! Dazu wäre das Papier zu schade.“ Ludwig ließ sich den Namen und die Anschrift des Studenten geben und ging weiter. Am nächsten Tag lieferte man dem Studenten einen Klafter Holzscheiten vor die Haustür. Dabei lag ein königliches Billet, auf dem stand: „Für die Erwärmung der Wissenschaft! Ludwig, der Geizige.“
Hinweis: Den Wahrheitsgehalt der Anekdoten um König Ludwig I. können wir verständlicherweise nicht garantieren. Meist werden ungewöhnliche Begegnungen mündlich weitererzählt, so kann im Nachhinein niemand deren Echtheit nachprüfen. Unterhaltsam sind sie sicherlich.
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München wird nicht umsonst Isar-Athen genannt. Vor allem König Ludwig I. und seine Hofarchitekten ließen die Residenzstadt nach klassisch-griechischen Vorbildern umgestalten. Was ist Dein Lieblingsplatz in München der das Flair Griechenlands in sich trägt? Was hat Dir dort besonders gut gefallen? Haben wir vielleicht bei unserem kulturellen Rundgang Kulturtrip in München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Griechenland einen absolut einzigartigen Platz vergessen, oder kennen ihn noch gar nicht? Natürlich sind auch Lieblingsplätze im Münchner Umland willkommen. Wir würden uns über Deinen Kommentar sehr freuen.
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