Inhaltsverzeichnis
- 1 Anfahrt von München zur Talstation vom Laber
- 2 Kosten: Bergbahn und Parken
- 3 Gehzeiten, Höhenmeter und Schwierigkeitsgrad
- 4 Einkehrmöglichkeiten auf dem Laber
- 5 Die Laber-Bergbahn: Ein weltweites Unikat
- 6 Laber-Panoramablick von der Zugspitze bis nach München
- 7 Begegnung mit einem seltenen Waldbewohner
- 8 Bergwiesen und Blick zum Ettaler Manndl
- 9 Ettaler Manndl mit Klettersteig
- 10 Die Hydrolyse: „Profillos auf dem Laber!“
- 11 Fazit: Alte Bergstiefel vor der Bergtour testen
- 12 Pinne unseren Wandertipp zum Laber auf Pinterest
- 13 Mehr Lesefutter? Hier entlang!
Wandertipp und Ausflugsempfehlung in den Ammergauer Alpen bei Ettal ist eine Tour vom Laber zum Ettaler Manndl. Für Münchner ein perfektes Ziel für einen entspannten Tag in den Bergen. Denn der Laber bietet Gipfelglück mit phänomenalem Panorama: Von der Zugspitze bis nach München.
In einer guten Stunde Autofahrt von München ist die Bergbahn auf den Laber-Gipfel in Oberammergau erreicht. Der Laber ist der Hausberg von Oberammergau und trägt einen knuffigen Namen. Die Laber-Bergbahn wirbt mit knuffigen Slogans wie „Laber mal wieder“ oder „Labern so oft ich will“. Wer die Seilbahn nutzt kann auch „labern“, denn er schont dabei schließlich seine Kräfte.
Natürlich wird der Laber als Aussichtsberg an schönen Tagen gut besucht, da die Bergbahn jeden schnell auf den Gipfel bringt. Außerdem lockt oben ein schöner Berggasthof mit Sonnenterrasse, fantastischer Panorama-Aussicht und hervorragendem Kaiserschmarrn.
Unser Plan war: Wir fahren mit der Laber-Bergbahn hinauf und wandern zu den Felsenköpfen der Ettaler Manndl. Von dort steigen wir zur bewirtschafteten Soila-Alm ab und gehen bergab zur Talstation der Laber-Seilbahn. Aber unser Bergausflug in die Ammergauer Alpen entwickelte sich anders …
Anfahrt von München zur Talstation vom Laber
Auf der Autobahn A 95 München – Garmisch fahren wir bis zum Autobahnende und folgen der Hauptstraße weiter bis nach Oberau. In Oberau rechts abbiegen auf die B 23 in Richtung Oberammergau.
Durch Ettal hindurch fahren und die Bundesstraße B 23 an der Ausfahrt Oberammergau Süd wieder verlassen. Wir folgen weiter den Beschilderungen bis zur Talstation Laber-Bergbahn und dem Schwimmbad Wellenberg von Oberammergau.
Ein großer kostenloser Wanderparkplatz erwartet uns an der Bergbahn zum Labergipfel.
Unser Tipp: Das es am Autobahnende vor Oberau, besonders an Wochenenden, oft zum Stau kommt empfehlen wir frühzeitig loszufahren. Die erste Gondel startet bereits um neun Uhr morgens zum Laberjoch.
Kosten: Bergbahn und Parken
- Laber-Bergbahn in Oberammergau: Berg- oder Talfahrt 10 Euro. Kind 2,50Euro. Weiteres Kind 4 Euro. Berg- und Talfahrt Erwachsene 16,50 Euro. Kind 4 Euro. Weiteres Kind 6 Euro.
- Ganzjähriger Betrieb, bis auf Revision im November. Info: www.laber-bergbahn.de
- Kostenloser Wanderparkplatz, Ludwig-Lang-Straße 59, 82487 Oberammergau
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Gehzeiten, Höhenmeter und Schwierigkeitsgrad
- Laber (Bergstation, 1686 Meter) bis Ettaler Manndl: 1 Stunde. (Rückweg: 1,5 Stunden)
- Ettaler Manndl bis Soila-Alm (1330 Meter): 1 Stunde.
- Soila-Alm bis Oberammergau (Talstation 896 Meter): 1,5 Stunden.
- Nur Abstieg: 881 Höhenmeter, Länge 5,8 Kilometer (ohne Schleife zum Ettaler Manndl).
- Schwierigkeitsgrad: Mittel
Hinweis: Der Abschnitt von der Bergstation bis zum Klettersteig beim Ettaler Manndl ist schmal und überwiegend steil abfallend. Sind Kinder dabei sollte man gut aufpassen.
Einkehrmöglichkeiten auf dem Laber
- Berggaststätte im Laberhaus, an der Gipfelstation der Laber-Bergbahn, ganzjährig geöffnet.
- Soila-Alm, Brotzeiten und Getränke, geöffnet von Juni bis Ende Oktober
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Die Laber-Bergbahn: Ein weltweites Unikat
Dank seiner exponierten Lage, bietet der Laber einen fantastischen Rundblick, obwohl er lediglich 1686 Meter hoch ist. Wir haben ihn bereits während unserer Wanderung im Ettaler Weidmoos bewundert, da er den dominanten Talschluss des Graswangtals bildet. So entstand die Idee für diese Wanderung.
Nach problemloser Anfahrt sind wir kurz vor neun Uhr morgens am Wanderparkplatz in Oberammergau. Die Laber-Bergbahn ist schon der erste Höhepunkt des Ausflugs. Die gemütlichen blau-weißen Gondeln sind aus dem Jahr 1957. Die Bergbahn ist mit einem Alter von fast 60 Jahren die einzige Großkabinen-Zweiseil-Umlaufbahn weltweit, die noch in Betrieb ist.
Laber-Panoramablick von der Zugspitze bis nach München
Von der Bergstation, mit Gasthaus und Sonnenterrasse, genießen wir ausgiebig die Aussicht:
- Richtung Norden reicht der Blick über den Staffel- und Riegsee, Ammersee und Starnberger See bis nach München.
- Nach Süden sehen wir direkt unter uns Ettal, im Tal dahinter Garmisch-Partenkirchen. Das Panorama reicht an klaren Tagen von den Chiemgauer Alpen über Mangfall- Ester-, Karwendel- und Wettersteingebirge (mit Zugspitze und Alpspitze) bis zu den Lechtaler und Allgäuer Alpen.
Der Labergipfel ist auch ein beliebter Startplatz für Drachen- und Gleitschirmflieger.
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Begegnung mit einem seltenen Waldbewohner
Ein schmaler Bergweg mit Treppen führt von der Gipfelstation abwärts. Über Felsen und Wurzeln geht es stetig bergab. Plötzlich hören wir aus dem Bergwald undefinierbare Geräusche: Ein rollendes Gurren am Ende ein Schleifen. Wir bleiben stehen, verhalten uns ganz ruhig. Das Teleobjektiv noch auf die Kamera geschraubt. Dann sehen wir ihn: Einen Auerhahn in der Herbstbalz!
Der Balzgesang vom Auerhahn (Tetrao urogallus) beginnt mit dem hölzernen „Knappen“, das langsam beginnend immer schneller wird, dem sogenannten „Triller“. Es folgt ein ploppenden Geräusch, wie beim Öffnen einer Weinflasche. Am Ende folgt das lang gezogene „Wetzen“, das wie Sensenschleifen klingt.
Während der Herbstbalz des Auerhahns werden lediglich die Balzgebiete für die kommende Brutsaison im Frühling abgegrenzt. Ob momentan auch Hennen in seiner Nähe sind, können wir leider nicht sagen.
Es war das erste Mal, dass wir einen Auerhahn in der freien Natur gesehen haben. Er zählt übrigens zu den größten Hühnervögeln Europas. Auerhühner stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten und sind vom Aussterben bedroht. Um den scheuen Auerhahn nicht weiter bei seinem „Gesang“ zu stören sind wir auf leisen Sohlen zügig weitergegangen.
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Bergwiesen und Blick zum Ettaler Manndl
Nach dieser einmaligen Begegnung erreichen wir eine Talsenke mit schönen Bergwiesen. Wir sind Ende September unterwegs, verschiedene Enziane blühen noch in sonnigen Lagen. Hier steht auch schon der erste eindrucksvolle Felsen der Manndlköpfe, der auf einem Steig erklommen werden kann. Ein Bankerl mit wundervollem Blick auf die Ettaler Manndl verschönert den Pausenplatz.
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Ettaler Manndl mit Klettersteig
Kurz danach erreichen wir eine Weggabelung: Nach links geht ein breiter Wanderweg zur bewirtschafteten Soila-Alm (1 330 Meter) und von dort weiter ins Tal. Nach rechts führt der Bergpfad, an der Bergflanke und den Manndlköpfen entlang, zum Ettaler Manndl. Nach etwa 20 Minuten stehen wir am Einstieg zum Klettersteig.
Wir hatten ohnehin nicht vor auf die Ettaler Manndl (1633 Meter) zu kraxeln. Wir sind keine routinierten Klettersteig-Geher und begnügten uns mit dem Zusehen von unten. Der Klettersteig ist steil, teilweise ausgesetzt und durch eine dicke Eisenkette gesichert. Die Route führt über stark abgegriffene Felsen.
Die Begehung eines Klettersteigs erfordert alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, das Tragen eines Steinschlaghelms, sowie die Benützung einer Klettersteigausrüstung. Soweit die Theorie. Die Realität sieht allerdings hier ganz anders aus.
An den Wochenenden sind sehr viele Kletterer am Auf- oder Abstieg. Nur wenige sind mit Seil und Klettersteigset unterwegs, die meisten waren völlig ungesichert – auch Kinder. Gipfelglück-Gesichter konnten wir nur vereinzelt beobachten. Nur eine Hand voll Kletterer machten überhaupt einen geübten Eindruck, diese hatten auch ihre Ausrüstung dabei.
Trotzdem, wer es sich zutraut kann eine einzigartige Aussicht auf die umliegenden Gipfel genießen: Notkarspitze, Hohe Kisten, Krottenkopf, Hoher Fricken und das Zugspitzmassiv. Der Schwierigkeitgrad des Ettaler Manndl ist A/B: Wenig bis mäßig schwierig.
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Die Hydrolyse: „Profillos auf dem Laber!“
Wir gehen nur wenige Meter auf dem Pfad weiter und rasten bei einer hübschen Felsterrasse. Als Schmankerl bietet sich von hier eine wunderschöne Aussicht. Und dann tritt das ein was eines jeden Wanderers Grauen ist. Die Sohlen von meinen Wanderstiefel lösen sich ab. Erst eine Laufsohle, aber die andere hängt auch schon von der Ferse. Dieses Phänomen der „losen Sohle“ heißt Hydrolyse.
Eine Hydrolyse ist ein chemischer Prozess, der fast immer stattfindet. Bei meinen Schuhen war die Laufsohle durch eine Zwischensohle mit dem Stiefel verbunden. Die Zwischensohle besteht aus Polyurethan, PU genannt.
Damit das PU beim Wandern den Fuß dämpft kommen Weichmacher hinein. Bei einer Hydrolyse verdampfen diese Weichmacher und die Zwischensohle wird hart. Durch die Abrollbewegung des Fußes löst sich die Sohle ab.
Jetzt haben wir ein echtes Problem, denn ein Schuhreparatur-Set haben wir natürlich nicht im Rucksack. Mit herabhängenden Profilsohlen kann ich nicht weitergehen, also nehmen wir sie komplett vom Bergstiefel ab.
Wir beschließen den Abstieg über die Soila-Alm und bis zur Talstation nicht zu machen, sondern vorsichtig zurück zur Bergstation zu gehen. „Profillos auf dem Laber!“ Gut dass wir Trekkingstöcke dabei haben, wenigstens das gibt mir Sicherheit.
Langsam, vorsichtig und ein bisschen ärgerlich wandere ich zurück. Ansonsten ist der Rückweg kein sehr großes Problem, außer dass inzwischen auch die PU-Schicht an den Fersen zerbröselt. Wir werden also wiederkommen und den Laber dann vermutlich mit neuen Wanderschuhen erobern…
Eine Einkehr im Berggasthaus, mit einem herrlichen Ettaler Edel-Hell, haben wir jetzt verdient. Auch den ausgezeichneten Kaiserschmarrn möchten wir euch empfehlen. Ein bisschen beobachten wir noch die startenden Drachenflieger und fahren mit der Laber-Bergbahn hinunter zum Wanderparkplatz.
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Fazit: Alte Bergstiefel vor der Bergtour testen
Abschließend kann ich sagen: Meine Wanderstiefel waren über zehn Jahre alt und ich hatte sie auch länger nicht benutzt. Ein fataler Fehler! Nach längerer Wanderpause, hätte ich die Schuhe vorab bei einem Spaziergang testen sollen.
Auch dann ist es zwar ärgerlich, wenn die Sohle abfällt, aber es passiert wenigstens nicht auf einer Bergtour irgendwo. Die Hersteller empfehlen nach fünf bis sechs Jahren erste Tests zu machen. Bei Schuhen, die viel und regelmäßig genutzt werden, verzögert sich der Hydrolyse-Prozess. Aber eintreten wird die Hydrolyse ganz sicher.
Dennoch werde ich vor einem Neukauf über meinen Fachhändler beim Hersteller anfragen, ob eine Reparatur meiner Bergstiefel noch möglich ist. Damit fahre ich sicherlich deutlich günstiger, als mit neuen Bergstiefeln.
Die Zwischensohle: EVA, PU oder Zwiegenäht?
- EVA wird ebenfalls zur Herstellung von Wanderschuhen verwendet, erkennbar an den kleinen Poren in der Dämpfung. EVA hat kein Hydrolyse-Problem, dafür bietet es deutlich eingeschränkte Dämpfungseigenschaften, zudem lässt diese auch schneller nach.
- PU wird gegossen und hat eine glatte, geschlossene Oberfläche und sehr gute Dämpfungseigenschaften über einen langen Zeitraum. Das tückische PU wird allerdings weiterhin von den Herstellern bei Wanderschuhen verbaut, weil es für Laufkomfort sorgt. Nach 6 bis 8 Jahren sollten die Sohlen erneuert werden.
- Zwie- oder Trigenähte Schuhe bekommen keine Hydrolyse, weil es hier keine dämpfende Zwischensohle gibt, sondern eine Brandsohle.
Wer seine Amazon-Buchbestellung über die Anzeige unten abwickelt, unterstützt uns ohne jeglichen Mehraufwand, um unsere laufenden Kosten für den Blog etwas abzudecken. Vielen Dank dafür.
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Ammergauer Alpen: Wanderung vom Laber zum Ettaler Manndl
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