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Das Museum für kykladische Kunst in Athen (Museum of Cycladic Art) zeigt momentan eine faszinierende Fotoausstellung, die wir euch ans Herz legen möchten. Wer die Sommerhitze nicht mag, für den ist der warme Frühling in Athen für eine Städtereise ideal. Ab März locken dort bereits Temperaturen zwischen 16 und 22 Grad. Der Farbenrausch des Frühlings ist überwältigend mit seiner explodierenden Blütenpracht – auch im Zentrum von Athen.
Unter dem Austellungstitel „Robert McCabe. Memories and monuments of the Aegean“ stellt der legendäre amerikanische Fotograf Robert McCabe in Athen seine einzigartigen Nachkriegsbilder aus dem Griechenland der 1950er bis 1970er-Jahre aus. Die einzigartige Sonderausstellung läuft noch bis zum 19. März 2017.
Dem Besucher bietet die Fotoaustellung die Möglichkeit nicht nur die jüngere Vergangenheit Griechenlands zu betrachten, sondern regt auch zum Nachdenken an wie wir in Zukunft leben möchten.
Die von Robert McCabe abgebildetete Welt war sicher nicht weniger schön, weniger Technikmüll gab es damals auf jeden Fall. Aber ein Leben völlig ohne Computer, Auto, Strom und Mobiltelefon – das kann sich heute keiner von uns überhaupt mehr vorstellen.
Für mich stellen die erfolgreichsten Fotografien eine Form der Poesie dar.
Sie gehen weit über die Darstellung einer Person, eines Gegenstandes, eines Ortes
oder einer visuellen Komposition hinaus. Wie ein kurzes Gedicht ein emotionales
Erlebnis schaffen kann, so kann auch ein Bild entstehen, das in unseren Seelen
viel mehr hervorruft als der sichtbare Inhalt des Bildes“
Robert McCabe hat mit seinen poetischen und sensiblen Fotografien einzigartige Szenen von Griechenland aufgenommen. Sie zeigen die Arbeit und das Zusammenleben der Menschen mit der Natur, die eine Welt widerspiegeln, die offenbar für immer verschwunden ist.
Die Bewohner der Ägäisinseln lebten zu dieser Zeit ohne Strom, befestigte Straßen, Auto, Telefon, fließendem Wasser oder Fährverbindungen. Die einzige Möglichkeit zum Festland oder auf eine Nachbarinsel zu kommen war damals mit einem Kaiki zu segeln oder die Verbindungen mit einem Dampfschiff zu nutzen.
Die Menschen lebten in Harmonie mit ihrer Umwelt und gingen bewusst mit den wenigen natürlichen Ressourcen um. Erst mit dem Massentourismus änderten sich die Dinge dramatisch. Die Fotoausstellung zeigt, dass damals die Infrastruktur Griechenlands fast noch der Antike glich. Daher beschloss die Museumleitung die Fotografien von Robert McCabe in Athen zeitgleich zur Sonderausstellung „Cycladic Society 5000 Years Ago“ zu zeigen.
Erster Teil: Fotoausstellung von Robert McCabe in Athen
Der erste Teil der Fotoausstellung von Robert McCabe in Athen zeigt Momentaufnahmen vom alltäglichen Leben in der Ägäis in den 1950er und 1960er Jahren – vor dem Eintreffen moderner Technologie. Die vierzig Bilder in diesem Abschnitt zeigen schwerpunktmäßig vier Themen: Kultur und Festlichkeiten, Frauen- und Männerberufe und die Arbeit auf dem Meer.
Zweiter Teil: Fotoausstellung von Robert McCabe in Athen
Der zweite Abschnitt enthält dreiunddreißig Fotografien von archäologischen Ausgrabungsstätten in Griechenland. Die Fotografien wurden in den Jahren 1954/55 aufgenommen. Damals waren diese Orte, im Hinblick auf die Reisebeschreibungen der antiken Stätten aus dem 19. Jahrhundert, völlig unverändert zu besichtigen. Die meisten dieser Plätze sind für Griechenland historisch sehr bedeutsam. Manche waren Kultstätten, kommerzielle Zentren oder hatten einst eine strategische Bedeutung.
Info: Museum für kykladische Kunst in Athen
Museum of Cycladic Art, Nicholas P. Goulandris Foundation, Neophytou Douka 4, Athen, Griechenland. Eintritt: 7 Euro. Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch, Freitag, Samstag 10 bis 17 Uhr, Donnerstag 10 bis 20 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr, Dienstag geschlossen. Website: Museum of Cycladic Art
Kurzbiografie: Robert McCabe
Robert McCabe wurde 1934 in Chicago geboren und wuchs in New York City auf. Robert kam als Princeton-Student im Juni 1954 das erste Mal nach Griechenland. Zum Zeitpunkt seiner Reise litt das Land unter einer Arbeitslosenquote von über 30 Prozent. Diejenigen die noch Arbeit hatten, verdienten weniger als einen Dollar pro Tag.
1955 und 1957 kehrte er mit einem Frachtschiff aus den USA nach Griechenland zurück und bereiste die Ägäis. McCabe fotografierte mit einer Rolleiflex und Plus-X-Film. Im Jahr 1957 nahm er für National Geographic eine Serie von Farbfotografien der griechischen Inseln auf.
Seine Schwarz-Weiß-Fotografien wurden zum ersten Mal 1954 und 1955 in der Firestone Library in Princeton ausgestellt. Während dieser Zeit trat er auch im Fernsehen mit Botschafter George Melas auf, der ihm eine Reise durch Griechenland schenkte. 1967 wurde unter der Schirmherrschaft von Spyros Skouras eine Auswahl von Fotografien in der Olympic Gallery in New York ausgestellt. Die Veröffentlichung seines ersten Buches „Metamorphosis“ erfolgte 1979.
In den letzten Jahren wurden seine Werke bei der Art Association in Jackson Hole, Wyoming ausgestellt. Weitere fanden im Spanischen Institut in New York und im Hellenic Center in London statt.
In Griechenland folgten Ausstellungen in Athen, Thessaloniki, Patras, Santorin, Monodendri, Poros, Korfu, Patmos und im Anatolia College von Thessaloniki. 2008 stellte er eine Auswahl seiner Fotografien aus Griechenland in der Sit Down Galerie in Paris aus. 2015 arbeitete Robert McCabe an der Fotoauswahl für die Ausstellung im Museum für kykladische Kunst in Athen.
Buchtipps
- Mycenae 1954 – To Katamersimero, High Noon, Robert McCabe, Patakis Publishers, 2014.
- On the Road with a Rollei in the ’50s, Robert McCabe, Patakis Publishers, 2007.
- Greece: Images of an Enchanted Land 1954-1965, Robert McCabe, Quantuck Lane Press, 2006.
Website von Robert McCabe: mccabephotos.com
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