Inhaltsverzeichnis
- 1 Keimzelle Wiens: Das römische Legionslager Vindobona
- 2 Ruprechtskirche: Die älteste Kirche von Wien
- 3 Juwel der Gotik: Die Kirche Maria am Gestade
- 4 Michaelerplatz: Römische Ruinen an der alten Hofburg
- 5 Café Bräunerhof: Authentisches Wiener Kaffeehaus
- 6 Schottenstift an der Freyung: Zentrum des Mittelalters
- 7 Stephansdom: Das Wahrzeichen von Wien
- 8 Wiener Hofburg: Kaisersitz und „Stadt in der Stadt“
- 9 Ephesos-Museum: Glanz der Antike in der Hofburg
- 10 Der „Bierhof“: Eine Wiener Institution
- 11 Heldenplatz: Österreichische Identität im Wandel der Zeit
- 12 Maria-Theresien-Platz: Highlight für Museums-Liebhaber
- 13 Kunsthistorisches Museum: Sammlungen von Weltrang
- 14 MuseumsQuartier: Von den Hofstallungen zum Kunstareal
- 15 Albertina: Kunst im Habsburgerpalais von Dürer bis Picasso
- 16 Café Palmenhaus am Burggarten: Treffpunkt für Genießer
- 17 Wiener Staatsoper: Das erste Haus am Ring
- 18 Ankeruhr: Jugendstil-Attraktion am Hohen Markt
- 19 Extra-Tipp: Kabarett und Kleinkunst im Orpheum
- 20 Fazit: Wien – 18 Sehenswürdigkeiten in der Weltstadt an der Donau
- 21 Noch mehr Tipps zu Wien im Blog Phototravellers.de
- 22 Pinne unsere Tipps für Wien auf Pinterest
- 23 Mehr Lesefutter? Hier entlang!
Wien ist nicht nur kaiserlich, königlich (k. u. k.), sondern gleich dreimal K: Für seine Kultur, die Kulinarik und das Kabarett. Unsere Reise-Reportage Wien: 18 Sehenswürdigkeiten in der Weltstadt an der Donau möchte euren Entdeckergeist zum Erkunden der Metropole wecken. Warum? „Wien hat immer Saison!“
Das historische Flair und die vielen Kulturdenkmäler machen die traditionsreiche Metropole unvergleichlich. Eine Städtereise nach Wien zählt zu unseren Highlights, denn sie ist eine Melange aus Moderne, Tradition und dem Prunk vergangener Zeiten. Hier treffen Wiener Schmäh und Esprit aufeinander: Wien ist eine Weltstadt – mit dem Charme der Gegensätze.
Die österreichische Hauptstadt, die auf den Fundamenten des römischen Militärlagers Vindobona errichtet wurde, beeindruckt heute als ehemalige Kaiserresidenz mit der Hofburg, Palästen und Gartenanlagen. Bereits im 9. Jahrhundert wurde die Siedlungsbezeichnung „Weniam“ erstmals in den Chroniken erwähnt, aus der später der Stadtname „Wien“ entstand.
Im 12. Jahrhundert entwickelte sich die dörfliche Siedlung zur Stadt, war zuerst der Sitz von der Dynastie der Babenberger, später der Habsburger. Mit der mächtigen Dynastie der Habsburger entwickelte sich Wien zur Hauptstadt eines Vielvölkerstaates und war das Zentrum eines europäischen Kaiserreiches. Die Wiener Altstadt bezeugt noch heute die prunkvolle Historie als Zentrum eines riesigen Reiches, mit der Hofburg und dem Stephansdom.
Weltberühmte Museen locken mit ihren wertvollen Schätzen, monumentale Adelspaläste reihen sich im ehrwürdigen Stadtbild aneinander. Ein Besuch im weltberühmten Wiener Opernhaus versüßt den Besuch dieser einmaligen österreichischen Kulturmetropole. Das historische Stadtzentrum von Wien ist seit 2001 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt worden. In der Stadt können überragende städtebauliche Zeugnisse aus dem Mittelalter, dem Barock und der Gründerzeit bestaunt werden.
Unser Rundgang durch die Altstadt von Wien führt uns überwiegend in den 1. Bezirk, also in die Innere Stadt. Deren Ursprünge reichen zurück bis zu einer keltischen Siedlung und einem darauf folgenden römischen Militärlager. Alle diese historischen Sehenswürdigkeiten der Stradt, die wir in drei Tagen auf dem Programm hatten, haben wir in unserer Reportage für euch zusammengetragen.
Aber nicht nur die lange Geschichte der Stadt beeindruckt. Wien ist auch eine weltberühmte Hochburg der Gourmets: Mit seiner ausgezeichnete Küche, seinen legendären Kaffeehäusern und den urigen Heurigenlokalen bietet es eine einzigartige Mischung für jeden Geschmack. Die Wiener Küche entwickelte sich aus regionalen Gerichten und Rezepten der einstigen Kronländer der Monarchie.
Schon die Gedanken an Klassiker wie Wiener Schnitzel, Tafelspitz, Backhendl, Gulasch, Kaiserschmarrn, Apfelstrudel, Sachertorte, Palatschinken oder Buchteln machen uns sofort Appetit auf eine erneute Reise nach Wien. Jede Reise ist auch eine kulinarische Reise – denn Herz und Seele einer Stadt sind auch in seiner Küche zu finden.
Kultstatus hat bei uns das Wiener Kabarett. Österreich ist ein Land das Sarkasmus und schwarzen Humor als Bestandteil seiner Kultur integriert hat. Daraus hat sich in Wien eine eigene Kabarettkultur gebildet. Das Kabarett ist ein selbstkritischer Spiegel der österreichischen Seele, so empfinden wir es zumindest.
Wichtigste Kabarettisten (seit den 1950er-Jahren) sind Gerhard Bronner, Helmut Qualtinger, Carl Merz, Georg Kreisler, Lukas Resetarits, Josef Hader, Alfred Dorfer, Roland Düringer. Im Orpheum, einer Kabarettbühne in der Donaustadt, konnten wir Karten für Roland Düringer und seinem Programm „ICH allein?“ reservieren. Mehr darüber im letzten Kapitel.
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Keimzelle Wiens: Das römische Legionslager Vindobona
Unter der heutigen Altstadt von Wien liegen die Reste des römischen Legionslagers Vindobona. Es wurde ab 89 n. Chr. am Donaulimes als Flankenschutz für das Römerkastell Carnuntum erbaut.
Das Legionslager Carnuntum befand sich etwa vierzig Kilometer östlich von Wien, ebenfalls am Südufer der Donau. Vindobona war ein wichtiger zweiter Standort in der Region, da die Ebenen um Wien keinen Schutz gegen Feinde boten. Beide Legionslager dienten der Sicherung der Nordgrenze des Imperiums.
Eine informative Zeitreise bietet das Römermuseum am Hohen Markt im Zentrum Wiens. Moderne Technologien ermöglichen einen detaillierten Einblick in den Alltag des Legionslagers und der Zivilstadt Vindobona. Interessant sind im Untergeschoß die freigelegten Gebäudereste des Legionslagers.
Ab dem späten 1. Jhd. n. Chr. entwickelte sich um Vindobona eine florierende Militär- und Zivilstadt. In dieser Zeit wurde auch die Limesstraße nach Carnuntum weiter ausgebaut. Hunderte von archäologischen Funden, wie beispielsweise Alltags- und Kultgegenstände, Gebäudenfragmente, Skulpturen und Spielzeug geben Einblick in das Leben seiner Einwohner.
Der als „Philosophenkaiser“ berühmte römische Kaiser Marc Aurel (121 bis 180) soll in seinem Feldlager in Vindobona gestorben sein. Seine Aufzeichnungen unter dem Titel „Selbstbetrachtungen“ verfasste er, bis kurz vor seinem Tod, bei der Verteidigung der Nordfront des Imperiums.
Stelle dir stets die Welt als ein Geschöpf vor, das nur aus einer Materie und aus einem einzigen Geist besteht. Sieh, wie alles der einen Empfindung derselben sich fügt; wie vermöge einheitlicher Triebkraft alles sich bildet, wie alles zu allen Ereignissen mitwirkt, alles mit allem Werdenden in begründetem Zusammenhang steht und von welcher Art die innige Verknüpfung und Wechselwirkung ist.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen
In der Blütezeit der Zivilstadt um das Kastell lebten hier etwa 30 000 Menschen. Ein Völkergemisch aus Einheimischen, Römern und Zuwanderern aus allen Teilen des Imperiums. Vindobona verfügte über Foren, Kanalisation, Brunnen, Tavernen, Tempel, Thermen, Theater und Handwerkersiedlungen.
Das römische Legionslager von Vindobona wurde für eine Computeranimation umfassend dreidimensional rekonstruiert. Das Projekt macht nicht nur die antike Geschichte greifbar, es erklärt auch auf verblüffende Weise das heutige Stadt- und Straßenbild von Wien. Das Video zeigt einen Trailer der DVD „Vindobona I – Die Reise in das antike Wien“.
Adresse: Wien Museum, Römermuseum, Hoher Markt 3, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und Feiertage 9 bis 18 Uhr. Website: www.wienmuseum.at
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Ruprechtskirche: Die älteste Kirche von Wien
Nach dem Niedergang des römischen Imperiums und der darauf folgenden germanischen Völkerwanderungszeit wurde die Stadtgeschichte Wiens nur spärlich dokumentiert. Es gibt Hinweise auf eine Feuerkatastrophe, im Militärlager und der Zivilstadt zu Beginn des 5. Jhd. Die Ruinen wurden nicht ganz verlassen, es blieb lediglich eine Restsiedlung zurück.
Erst der Frankenkönig Karl der Große (747 – 814) konnte die von den Awaren (mongolisches Reitervolk) besetzte Region zurückerobern. Aus dieser Zeit stammt ein Vorgängerbau der Kirche. Der Legende nach wurde dieser im Jahr 740 von den Mönchen Chuniald und Gislar aus Salzburg errichtet.
Die Kirche wurde dem Hl. Rupert geweiht. Rupert (660 – 710) war der erste Bischof von Salzburg und Abt des Klosters St. Peter, von dort kamen Chuniald und Gislar. Der Hl. Rupert ist Patron der Salzschiffer und der Stadt Salzburg. In St. Ruprecht wurde Salz durch das Salzamt an Einzelhändler verkauft.
Um die Ruprechtskirche entstand die frühmittelalterliche Stadt. St. Ruprecht ist die älteste Kirche von Wien. Sie war Pfarrkirche der Stadt, bevor diese Funktion 1147 an den Stephansdom überging.
Ein Dokument zur Schenkung von St. Ruprecht an das Schottenstift, durch Herzog Heinrich Jasomirgott (1107 –1177), liefert den ältesten erhaltenen Beleg über die Existenz der Kirche. Die Mauern des Hauptschiffs mit Empore und die romanischen Doppelfenster stammen aus dieser Zeit und sind somit die älteste Bausubstanz.
Nach einem Brand im Jahr 1276 wurde ein Großteil im gotischen Stil neu gebaut. Das Hauptschiff erhielt eine gotische Apsis und der Turm wurde erhöht. Im Zentrum der Apsis befinden sich die ältesten Glasfenster Wiens aus dem 13. Jhd., auch die beiden, heute noch verwendeten Glocken, stammen aus dieser Zeit.
Adresse: Ruprechtskirche, Ruprechtsplatz 1, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1010 Wien. Website: www.ruprechtskirche.at
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Juwel der Gotik: Die Kirche Maria am Gestade
Ein Juwel der Wiener Gotik ist die Kirche Maria am Gestade in der Nähe der Ruprechtskirche. Sicherlich ist sie eine der Sehenswürdigkeiten von Wien. Ihren Namen bekam sie durch ihre Lage an einem steilen Schotterplateau (Hochgestade) eines Donauarmes, direkt an der nordwestlichen Ecke des römischen Legionärslagers Vindobona.
Sie zählt gemeinsam mit der Peterskirche und der Ruprechtskirche zu den frühesten Kirchengründungen Wiens. Ursprünglich war sie die Kirche der Donauschiffer und Flößer. Der Legende nach soll im Jahr 882 der Missionar und Baumeister Alfried vom Passauer Bischof Maldavin mit der Errichtung einer Marienkapelle aus Holz beauftragt worden sein.
Urkundlich nachgewiesen ist Maria am Gestade um 1158. Im 13. Jhd. wurde eine romanische Kirche errichtet, die ab dem 14. Jhd. durch einen gotischen Neubau ersetzt wurde. Das Hochplateau an der Donau ließ eine geradlinige Ausführung nicht zu, so dass ihre Besonderheit der leichte Knick im Chor ist.
Eindrucksvoll ist auch die überschlanke gotische Westfassade mit 33 Meter Höhe aber nur 10 Meter Breite. Der imposante siebeneckige Turm ist 56 Meter hoch und wird von einem kunstvoll gearbeiteten Steinhelm bekrönt.
Sehenswert im Inneren sind neben den Glasfenstern im Chor (Mitte 14. Jhd.), zwei Tafelbilder (,,Verkündigung“ und „Krönung Mariens“ von 1460), das ,,Hornperger Votivbild“ von 1462 beim Klemensaltar, in einer Nebenkapelle ein Steinaltar (auch ,,Perger-Altar“ genannt, von 1520).
Seit 1820 betreuen der Orden der Redemptoristen Maria am Gestade. Hier werden die Reliquien des Stadtpatrons von Wien, des Hl. Klemens Maria Hofbauer, verehrt.
Adresse: Salvatorgasse 12, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1010 Wien.
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Michaelerplatz: Römische Ruinen an der alten Hofburg
Der Michaelerplatz verbindet die alte Hofburg mit der Fußgängerzone um den Stephansplatz, Graben und Kohlmarkt. Der Platz wird vom Michaelertrakt der Hofburg dominiert, vor dem meist die berühmten Fiaker auf Kundschaft für eine Stadtrundfahrt warten.
Sehenswert am Michaelerplatz sind neben der dominanten Architektur der Hofburg, die Ausgrabungen der antiken Römersiedlung, die ehrwürdige Michaelerkirche aus dem 13. Jhd., das berühmte Cafe Griensteidl, sowie ein vom Architekten Adolf Loos entworfenes Haus. Der sternförmige barocke Platz selbst wurde bereits 1725 konzipiert, allerdings erst Ende des 19. Jhd. umgesetzt.
In der Antike kreuzten sich hier zwei Fernstraßen: Die Bernsteinstraße von Norden nach Süden und die Limesstraße von Westen nach Osten.
Im Areal des Michaelerplatzes befand sich die römische Vorstadt (Canabae) zum Legionslager Vindobona, die bis zum 5. Jhd. bewohnt war. Während der Völkerwanderungszeit kam es immer wieder zu Angriffen und Zerstörungen der Wohnhäuser, bis sie endgültig verlassen wurden.
Zwischen 1989 und 1991 entdecken Archäologen in der Mitte des Platzes römische, mittelalterliche und neuzeitliche Siedlungsreste. Die römischen Häuserruinen und Mauerzüge sind permanent einsehbar.
Die Forscher entdeckten das Fundament eines Grabdenkmals, mehrere römische Häuser mit Fußbodenheizung und Wandfreskos, aus dem 2. bis 5. Jhd. Die archäologischen Funde am Michaelerplatz werden als das Vergnügungsviertel des Legionslagers Vindobona gedeutet.
Adresse: Michaelerplatz, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1010 Wien
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Café Bräunerhof: Authentisches Wiener Kaffeehaus
Nur wenige Touristen verirren sich in das etwas antiquiert wirkende Café Bräunerhof. Es wirkt von außen eher unauffällig und liegt abseits der touristischen Hauptrouten. Für uns war es Zeit für eine Pause – und natürlich für eine Melange. Das einstige Stammcafé des Schriftstellers Thomas Bernhard, liegt mitten im Altstadtviertel zwischen Hofburg und Graben, gleich gegenüber der rückseitigen Stallburg.
Spielt das Wetter mit kann man draußen im Schanigarten sitzen, wo die Fiaker im Minutentakt vorbeifahren. Wer ein authentisches Wiener Kaffeehaus mit Tradition und Seele sucht, wird hier fündig. Das Jugendstilcafé sieht fast noch so aus wie damals. Neben der Möblierung machen das Café mit hoher Decke, hauptsächlich Spiegel, Kleiderständer und Kugelleuchten aus. Hier kann jeder herrlich entspannen und in Ruhe die aufliegenden Zeitungen lesen.
Im Bräunerhof servieren Ober, die diskret freundlich sind und auch mal mit der berüchtigten Wiener Ignoranz auftreten. An Wochenenden spielt das „Trio Bräunerhof“ auf, mit Piano, Cello und Geige. Es wird Wiener Musik gespielt, was eine Kaffeehausatmosphäre von anno dazumal schafft. Die Schriftsteller Alfred Polgar, Hugo von Hofmannsthal oder die Operndiva Maria Jeritza gingen hier ein und aus. Auch weitere Prominente wie Helmut Qualtinger oder Oskar Werner genossen hier die diskrete Ruhe.
Das Gebäude wurde um 1910 erbaut, 1920 eröffnete ein Tanzlokal. Das Etablissement wurde später in das heutige Café umgebaut. Der Bräunerhof präsentiert sich heute noch wie zur Zeit als Thomas Bernhard schrieb:“…ich fühlte mich jahrzehntelang gerade im Café Bräunerhof wie zu Hause…“. Ein perfekter Platz für Ruhesuchende, Leseratten, Postkartenschreiber … aber nichts für Schickeria.
Adresse: Café Restaurant Bräunerhof, Stallburggasse 2, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 21 Uhr, Samstag 8 bis 19 Uhr, Sonntag 10 bis 19 Uhr. Livemusik: „Trio Bräunerhof“ Samstag, Sonntag und Feiertags 15 bis 18 Uhr.
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Schottenstift an der Freyung: Zentrum des Mittelalters
Die Freyung ist einer der bekanntesten Plätze in der Wiener Altstadt und liegt direkt vor dem Schottenstift. Im 12. Jahrhundert lag das Areal noch außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern, die dem Verlauf des römischen Legionslagers entsprach.
Herzog Heinrich II. Jasomirgott holte im Jahr 1155 irische Benediktinermönche, aus dem Kloster St. Jakob in Regensburg, nach Wien. Ab Mitte des 12. Jahrhunderts wurde hier ein Kloster erbaut und dem Hl. Georg geweiht. Irland wurde damals Scotia minor genannt, daher kommt der Name Schottenstift.
Der Name Freyung erklärt sich aus der 1181 verfügten Befreiung des Klosterbezirks von der städtischen Gerichtsbarkeit. Dieses Asylrecht wurde erst von Maria Theresia (1717 – 1780) aufgehoben. Das eindrucksvollste Bauwerk am Platz ist die Schottenkirche mit dem angrenzenden Schottenhof.
Die Schottenkirche war ursprünglich eine dreischiffige romanische Basilika mit Querschiff und Vierungsturm. Nach einen Brand wurde Ende des 12. Jahrhunderts mit einer gotischen Fassade begonnen.
Nach einem Erdbeben Mitte des 15. Jahrhunderts mussten Chor, Mittelschiff und Querschiff erneuert werden. Im Jahr 1637 stürzte der alte Glockenturm ein. Die Beschädigungen erforderten umfangreiche Neubauten, die im Barockstil ausgeführt wurden. Damit war die heute sichtbare Kirche vollendet.
In der Krypta befinden sich die Grablegen der Gründerfamilie: Heinrich II. Jasomirgott, seine Ehefrau und seine Tochter. Rechts neben der Kirche ist das Prioratshaus des Stifts, das allerdings erst Ende des 18. Jahrhunderts auf dem einstigen Klosterfriedhof erbaut wurde. Im Schottenstift ist auch ein Museum und ein Klosterladen zu finden.
In der Mitte des dreieckigen Platzes steht der Austria-Brunnen, der 1846 vom Münchner Bildhauer Ludwig Schwanthaler errichtet wurde. Über einem Wasserbecken werden die vier wichtigsten Flüsse der Monarchie als Skulpturen dargestellt: Donau, Po, Elbe und Weichsel. Überragt von der Figur der Austria mit Krone, Lanze und Schild.
Adresse: Schottenstift, Benediktinerabtei “Unserer Lieben Frau zu den Schotten”, Freyung 6, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1010 Wien. Klostermuseum: Dienstag bis Freitag 11 bis 17 Uhr, Samstag 11 bis 16.30 Uhr, Montag, Sonn- und Feiertage geschlossen. Klosterladen: Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertage geschlossen. Website: www.schotten.wien
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Stephansdom: Das Wahrzeichen von Wien
Der Stephansplatz, mit dem Stephansdom ist das Wahrzeichen und Zentrum von Wien. Der Besuch ist ein Highlight für jeden Wien-Reisenden. Die Kathedrale wird von den Wienern liebevoll Steffl genannt und ist das bedeutendste Bauwerk der Gotik in Österreich sowie eine der berühmtesten Kirchen in Europa.
Das Areal lag, bis ins 13. Jahrhundert, außerhalb der römisch-mittelalterlichen Stadtmauern. Um die erste romanische Basilika wurde ein Friedhof angelegt, die Umgebung war dicht mit Häusern bebaut. Erst im 18. Jahrhunderts wurde der Friedhof aufgelöst und ein Domplatz gestaltet.
Am Stephansdom wurde jahrhundertelang gearbeitet. Seine architektonische Einzigartigkeit wurde durch Einbeziehung der romanischen Fassade und der daraus resultierenden Stellung der Türme erreicht.
Drei Kirchen wurden hier im Lauf von fast vierhundert Jahren gebaut:
- Erster Bau: Eine dreischiffige romanische Basilika von über achtzig Meter Länge. Sie wurde 1160 vollendet und dem Hl. Stephan geweiht. Von ihr blieb nichts erhalten.
- Zweiter Bau: Von 1230 bis 1263 entstand ein romanischer Neubau. Davon haben sich die Fassade mit Hauptportal, die beiden Fassadentürme und im Innenraum die Westempore erhalten.
- Dritter Bau: Der gotische Dom wurde von 1304 bis 1523 erbaut. Die Mauern vom Langhaus orientieren sich an der Breite des alten Querschiffs, so dass der Vorgängerbau „ummantelt“ wurde. Die Kirche wurde breiter, neben den Fassadentürmen wurden Kapellen angebaut. Die Haupttürme wurden bis zum Querschiff zurückgedrängt, was dem Dom sein unverwechselbares Aussehen bescherte. Während der langen Bauzeit wurde der Gottesdienst aufrechterhalten.
Eindrucksvolle 107 Meter lang und 34 Meter breit ist St. Stephan heute. Auf seinem Dach wurden mit bunten Dachziegeln der k.u.k. Doppeladler sowie die Wappen der Stadt Wien und Österreichs verlegt. Insgesamt besitzt der Dom vier Türme:
- Der höchste ist der Südturm mit knapp über 136 Metern.
- Der Nordturm blieb unvollendet und ist nur 68 Meter hoch.
- Die beiden Fassadentürme erreichen eine Höhe von 65 Metern.
Der Südturm ist ein Meisterwerk, trotz seiner Höhe ist sein Fundament nur vier Meter tief. Über knapp 350 Stufen kann der Südturm bestiegen werden. Von oben bietet sich ein herrlicher Panoramablick über Wien.
In den Türmen hängen dreizehn Glocken. Die größte wird Pummerin genannt und hängt im Nordturm. Sie ist die zweitgrößte freischwingend geläutete Kirchenglocke Europas und wiegt über 20 Tonnen. Ein Aufzug bringt Besucher zur ihr hinauf.
Die Innenausstattung des Stephansdoms wurde bis in die Barockzeit immer wieder verändert. Hier können neben Altären und Seitenkapellen auch der wertvolle Domschatz mit Reliquien, Monstranzen, liturgischen Bücher und Gewändern besichtigt werden.
Auch ein Kaiser fand im Dom seine letzte Ruhestätte: Friedrich III. (1415 – 1493) wurde hier in einem Marmor-Sarkophag bestattet. Allein die Deckplatte des Grabmals wiegt acht Tonnen. In einer eigenen Kapelle fand Prinz Eugen von Savoyen seine letzte Ruhestätte.
In der Herzogsgruft ruhen zahlreiche Habsburger, oder zumindest deren Teile. Denn in der Gruft werden überwiegend verzierte Metallgefäße aufbewahrt, die die Eingeweide der Edlen beherbergen. Hier ist auch der Habsburger Herzog Rudolph IV. begraben, der 1359 den Grundstein für den Neubau der Kathedrale legte.
Adresse: Stephansplatz 3, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 6 bis 22 Uhr, Sonn- und Feiertage 7 bis 22 Uhr. Es werden Führungen durch den Dom, zum Süd- und Nordturm, zur „Pummerin“ und in den Domschatz angeboten. Website: www.stephanskirche.at
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Caffe-Bar „X-Celsior“: Toplage am Stephansdom
Das X-Celsior am Stephansplatz ist eine Bar wie in Italien – mit diesem Eindruck lagen wir ganz richtig. Seine Höchstfrequenzlage direkt am Stephansdom, gleich neben dem Standplatz der Fiaker, ist fast unschlagbar. Wir wollten ohnehin, nach einem langen Besichtigungstag, gemütlich ein Glas Rotwein trinken. Der Rotwein, ein Achtel Zweigelt, hat uns hervoragend gemundet. Auch die Fiakerfahrer haben sich hier ihre Melange gekauft, das für uns auch der Grund war hier einzukehren.
Wir sind im Freien gesessen und konnten ausgezeichnet die Kutschen, Fahrer und Pferde beobachten. Dazu als mächtige Hintergrundkulisse, der Blick auf den Wiener Stephansdom – perfekt. Wer innen im ersten Stock einen Fensterplatz ergattert, kann die gleiche phänomenale Aussicht genießen.
Überhaupt ist das X-Celsior ein Tipp für Freunde italienischer Kaffeespezialitäten, denn hier wird ausschließlich Kaffee der berühmten Rösterei Dario Turocco bei Turin verwendet. Zusätzlich wird Frühstück, eine gute Weinauswahl aus Österreich und dem Piemont, sowie preiswerte italienische Küche angeboten. Neben Snacks, Pasta und Salaten gibt es auch Suppen und Fleischgerichte, die alle unter der 10-Euro-Grenze liegen. Die X-Celsior Caffe-Bar hat noch einen Zwilling am Opernring, direkt gegenüber der Staatsoper.
Adresse: X-Celsior Caffe-Bar, Stephansplatz 7 (neben Fiakerstandplatz), 1. Bezirk – Innere Stadt, 1010 Wien. Öffnungszeiten: täglich, 7.30 bis 24 Uhr. Website: www.xcelsior.at
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Wiener Hofburg: Kaisersitz und „Stadt in der Stadt“
Die Wiener Hofburg gehört zu den eindrucksvollsten Herrscherresidenzen der Welt und ist der größte, nicht kirchliche Baukomplex in Europa. Für die Städtereise Wien zählt sie zu den absoluten Top Sehenswürdigkeiten. Ihre ältesten Bauteile stammen aus dem 13. Jahrhundert und wurden von der Dynastie der Babenberger angelegt. Diese erste Burg war mit ihren Wehrtürmen Teil der Stadtbefestigung. Vorher befand sich die Burg der Landesherren beim Platz „Am Hof“, in der Nähe des Schottenstifts.
Unter Kaiser Ferdinand I. (1503 – 1564) wurde die Residenz nach Wien verlegt, der Ausbau begonnen – aus der einfachen Burg wurde die Hofburg.
Der gotische Ursprungsbau, um den heutigen Schweizerhof, wurde in der Folge stetig erweitert. Es entstand ein weitläufiger Baukomplex, eine „Stadt in der Stadt„, die das Erscheinungsbild der Wiener Altstadt maßgeblich geprägt hat.
Das ausgedehnte asymmetrische Areal der Hofburg erstreckt sich auf über 240.000 Quadratmetern, besteht insgesamt aus 18 Trakten, 19 Höfen und 2.600 Räumen, in denen noch immer etwa 5.000 Menschen wohnen und arbeiten.
Von 1438 bis 1580 und von 1620 bis 1806 war die Hofburg die Residenz der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Bis 1918 war der Gebäudekomplex Zentrum des Weltreichs der Kaiser aus der Dynastie der Habsburger.
Die im Zeitraum von über sieben Jahrhunderten gewachsene Hofburg umfasst auch zwei Kirchen: Die Hofburgkapelle (von 1449) und die Augustinerkirche (von 1339).
Eine Besichtigung der Hofburg ist auch ein Rundgang durch die Architektur- und Kunstgeschichte: Von der Gotik des Mittelalters über die Renaissance zum Barock, dem spätneuzeitlichen Historismus bis zu zeitgenössischen Innenausbauten.
Heute ist die Hofburg der Attraktionspunkt in Wien für alle Besucher der Donaumetropole. Hier ist der Sitz des Bundespräsidenten, der Nationalbibliothek, des Bundesdenkmalamts, der Wiener Hofreitschule und mehrerer Museen von Weltformat. Dazu kommen Cafés, Restaurants, Plätze und Parks.
Die drei interessantesten Bautrakte der Wiener Hofburg sind:
- Schweizertrakt, mit Burgkapelle und Schatzkammer
- Amalienburg, mit Kaiserappartements
- Stallburg, mit der Spanischen Hofreitschule
Der älteste Teil der ursprünglichen Befestigung ist die „Alte Burg„, die heute Schweizertrakt genannt wird. Durch das Schweizertor, eines der wenigen Denkmäler der Renaissance in Wien, kann der Burghof betreten werden.
Die mittelalterliche Burg ist nur im Kern erhalten geblieben. Die vier Ecktürme, der Burggraben und die Zugbrücke mussten späteren den Um- und Anbauten weichen. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde auch die Fassade im Renaissancestil erneuert.
Im Inneren des Schweizertrakts befindet sich heute die Schatzkammer und die Burgkapelle, die beide auch besichtigt werden können. In der Burgkapelle singen während der Sonntagsmesse die Wiener Sängerknaben.
Gegenüber des Schweizertraktes wurde im 16. Jahrhundert die Amalienburg errichtet. Sie verdankt ihren Namen Wilhelmine Amalie, die sich hier nach dem Tod ihres Gemahls Kaiser Joseph I. ihren Witwensitz erbauten ließ. Zuletzt bewohnte Kaiserin Elisabeth die Amalienburg, ihre Appartements können besichtigt werden.
Mit dem Bau der Stallburg wurde 1559 begonnen, ursprünglich wurde sie als Residenz, später für Kunstsammlungen genutzt. Erst seit dem 18. Jahrhundert befinden sich hier die Ställe für die kaiserlichen Pferde, der berühmten Lipizzaner. Davon leitet sich sich auch der Name „Stallburg“ ab. Heute sind die Lipizzaner der Spanischen Hofreitschule hier untergebracht, das Gestüt zur Pferdezucht befindet sich in Piber in der Steiermark.
Adresse: Hofburg, Michaelerkuppel, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1070 Wien. Öffnungszeiten: täglich, von 9 bis 17.30 Uhr, Juli und August von 9 bis 18 Uhr. Eintritt (Kaiserappartements, Sisi-Museum, Silberkammer): 12,90 Euro, Ermäßigt 11,90 Euro, Kinder bis 18 Jahre 7,70 Euro. Website: www.hofburg-wien.at
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Ephesos-Museum: Glanz der Antike in der Hofburg
Das Ephesos-Museum ermöglicht eine Zeitreise in eine antike griechisch-römische Großstadt – nach Ephesos an der Küste Kleinasiens, in der heutigen Türkei. Antike Größe und Glanz präsentiert inmitten der Wiener Hofburg. Bereits im Altertum war Ephesos eine der ältesten, größten und bedeutendsten Städte der antiken Landschaft Ionien.
Mit dem Tempel der Artemis, dem Artemision, beherbergte es eines der Sieben Weltwunder. In römischer Zeit wurde Ephesos zu Hauptstadt der Provinz Asia mit etwa 200.000 Einwohnern. Der Apostel Paulus predigte im großen Theater der Stadt an die frühchristliche Gemeinde in Ephesos.
Archäologen des Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAI) legen seit 1895 die Ruinen von Ephesos frei. Bis 1906 kamen zahlreiche Fundobjekte nach Wien. Diese werden heute im Ephesos-Museum, einer Dependance des Kunsthistorischen Museums, ausgestellt.
Der osmanische Sultan Abdülhamid II. (1842 – 1918) schenkte Kaiser Franz Josef wertvolle Fundstücke aus Ephesos. Der Sultan ermöglichte damit die Gründung der Sammlung im heutigen Ephesos-Museum. Zwischen 1896 und 1906 trafen sieben Transporte mit Objekten aus Ephesos in Wien ein. Aufgrund des türkischen Antikengesetzes gelangten nach 1907 keine weiteren Fundstücke mehr nach Österreich.
Das Herzstück im Ephesos-Museum ist das Partherdenkmal, aus dem 2. Jahrhundert. Es besticht mit brillanten Reliefdarstellungen von Kampf, Jagd und Reitkunst. Es ist das bedeutendste Reliefbildwerk aus römischer Zeit in Kleinasien. Von den einstigen mindestens siebzig Metern Länge, sind noch vierzig Meter erhalten und werden im Museum gezeigt. Das Siegesmonument aus Marmor zeigt den Feldzug gegen die Parther (heutiger Iran) unter den römischen Kaisern Lucius Verus und Marc Aurel, zwischen 161–165 n. Christus.
Weitere interessante Ausstellungsstücke sind:
- Die verwundete Amazone vom Artemisionaltar, 4. Jhd. v. Chr.
- Die Bronzestatue eines Athleten, römische Kopie eines griechischen Originals aus dem 4. Jhd. v. Chr.
- Der Knabe mit Fuchsgans, 2. Jhd. n. Chr.
Für uns war der Besuch im Ephesos-Museum besonders eindrucksvoll, da wir vor wenigen Jahren selbst die Ausgrabungen in Ephesos besucht haben. Leider war zu unserer Reisezeit in der Türkei das Archäologische Museum, in der Nachbarstadt Selçuk, wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.
Aktuelle Info: Ende August 2016 mussten die Archäologen aus Österreich ihre Arbeit in Ephesos auf Anordnung des türkischen Außenministeriums einstellen. Der Grund sind politische Spannungen zwischen Ankara und Wien. Gelingt es dem ÖAI nicht, die Grabungslizenz zu behalten, würde Österreich seine führende Rolle dort verlieren. Die Ausgrabungen in Ephesos waren das einzige archäologische Großunternehmen Österreichs. Mehr als hundert Menschen arbeiteten dort, die Forschungen umfassten Funde vom 7. Jahrtausend v. Chr. bis in die Neuzeit.
Adresse: Ephesos Museum, Neue Burg – Eingang Heldenplatz, Heldenplatz, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1070 Wien. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 10 bis 18 Uhr. Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 11 Euro, Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren frei. Info: Zusätzlich können mit der Eintrittskarte die Sammlung alter Musikinstrumente und die Hofjagd- und Rüstkammer besichtigt werden. Website: www.khm.at
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Der „Bierhof“: Eine Wiener Institution
Urig, rustikal, wienerisch – das haben wir gesucht und mit dem „Bierhof“ gefunden. Beim Flanieren durch die Wallnerstraße entdeckten wir zufällig in einer schmalen, ruhigen Nebengasse (Haarhof) den gemütlichen Schanigarten vom Lokal „Bierhof“. Als bekennende Fans des Wiener Backhendls, war die Wahl dieses Lokals für uns genau die richtige.
Der Kellner war flink und freundlich, die georderten Ottakringer Zwickl standen schnell auf dem Tisch. Auch die Backhendl kamen zügig und waren wunderbar goldgelb gebacken. Sie wurden in einem niedlichen Körbchen serviert. Dazu gab es einen Erdäpfel-Vogerl-Salat mit Kernöl, der ebenfalls ausgezeichnet war. Der Preis der Gerichte bewegt sich im Rahmen, das Backhendl hat 13,20 Euro gekostet.
Der „Bierhof“ ist eine absolute Empfehlung für eine Einkehr. Durch seine ruhige Lage in der Fußgängerzone kann man auch dem Straßenverkehr etwas entfliehen. Außerdem soll der „Bierhof“ Wiens schönster Bierkeller sein, was wir als Frischluft-Fanatiker und Schanigarten-Besucher nicht prüfen konnten. Aber der Bierkeller läuft uns nicht davon – wir können ja wiederkommen. Das Lokal gibt es immerhin schon drei Jahrzehnte, die gelten im Zentrum von Wien schon fast als Ewigkeit.
Um seinem Namen alle Ehre zu machen gibt es im „Bierhof“ eine umfangreiche Auswahl von Biersorten: Fassbiere – Ottakringer Zwickl, Ottakringer Helles, Ottakringer Schwarzes, Ottakringer Schnitt, Budweiser, Innstadt Hefeweizen, Ottakringer Radler. Flaschenbiere – Schneider Weisse, Murauer Märzen, Corona, Guinness Dunkles, Null Komma Josef.
Adresse: Bierhof, Haarhof 3, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1070 Wien. Öffnungszeiten: täglich von 11.30 bis 23.30 Uhr. Website: bierhof.at
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Heldenplatz: Österreichische Identität im Wandel der Zeit
Der Heldenplatz liegt direkt vor der Hofburg, er wurde unter Kaiser Franz Joseph (1830 – 1916) konzipiert und nur teilweise vollendet. Auf diesem historischen Versammlungsplatz hat sich große österreichische Geschichte abgespielt.
Seinen Namen bekam der Heldenplatz im Jahr 1878, nach dem Aufstellen von zwei prächtigen Denkmälern: Der Reiterstatue von Erzherzog Karl von Österreich-Teschen (1860). Eine Besonderheit fällt sofort auf, denn das Pferd berührt den Sockel lediglich mit den Hinterbeinen – eine technische Meisterleistung der Bronzegießer. Das zweite Denkmal ist die imposante Reiterstatue von Prinz Eugen von Savoyen (1865).
Der österreichische Bundespräsident residiert in einem Flügel der Hofburg, der direkt an den Heldenplatz angrenzt. Der Bundeskanzler hat seinen Sitz am Ballhausplatz, der ebenfalls mit dem Heldenplatz verbunden ist.
An der Stelle des Heldenplatzes stand ursprünglich die Burgbastei, als Teil der Stadtbefestigung. Die Truppen Napoleons besetzten 1809 Wien und sprengten die Burgbastei. Reste davon wurden später abgetragen, wodurch der Platz entstand. Im Rahmen von Bauarbeiten wurden 2016 die Fundamente der Burgbastei wieder freigelegt.
Den Abschluss des Heldenplatzes bildet das Äußere Burgtor. Heute dient es als Kriegerdenkmal und Erinnerungsstätte für die Soldaten der Napoleonischen Kriege
Auch die Illusionen und Irrwege der jüngeren Geschichte spiegelt der Heldenplatz wider. Der deutsche Diktator Adolf Hitler verkündete im Jahr 1938, vom Balkon der Neuen Burg, den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, an die auf dem Heldenplatz versammelten Menschen.
Vorsicht Baustelle! Das Parlamentsgebäude wird von Frühjahr 2017 bis 2020 renoviert. Dafür werden am Heldenplatz drei provisorische Pavillons errichtet, sie Nationalrat, Bundesrat und Büros aufnehmen werden. Die Aushubarbeiten werden erneut von Archäologen begleitet.
Adresse: Heldenplatz, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1010 Wien.
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Maria-Theresien-Platz: Highlight für Museums-Liebhaber
Direkt an der Wiener Ringstraße befindet sich der prachtvolle Maria-Theresien-Platz, westlich vom Heldenplatz und der Hofburg. Nachdem die Ringstraße 1865 fertiggestellt wurde, entstand dieser Platz mit der romantischen Gartenanlage, den Tritonen-und Najadenbrunnen verzieren.
Zu Ehren von Kaiserin Maria Theresia (1717 – 1780) bekam der Platz seinen Namen. Das über neunzehn Meter hohe und etwa vierundvierzig Tonnen schwere Denkmal stellt die Kaiserin, in Form einer sechs Meter hohen Sitzfigur dar.
Es bildet das Herzstück des ganzen Areals und ist gleichzeitig das größte Denkmal der Habsburgerdynastie. In Anwesenheit von Kaiserin Elisabeth wurde es 1888 feierlich enthüllt.
Der Maria-Theresien-Platz ist der perfekte Treffpunkt für Museums-Liebhaber, denn er wird von den beiden größten historischen Museen der Stadt eingerahmt, dem Kunsthistorischen Museum und dem Naturhistorischen Museum.
- Die Gemäldesammlung im Kunsthistorischen Museum gehört zu den weltgrößten Sammlungen, dazu kommen zahlreiche römische, griechische und ägyptische Funde: Beispielsweise antike Statuen, Mosaike, Büsten, Sakrophage, Keramik und Papyrusrollen.
- Das Naturhistorische Museum zählt mit etwa 30 Millionen Objekten zu den bedeutendsten Naturmuseen der Welt. Seine Highlights sind die Steinzeitfigur der Venus von Willendorf, die Meteoritensammlung, Präparate ausgestorbener Tierarten, Dinosaurier-Modelle und ein Planetarium.
Die gepflegte Gartenanlage am Maria-Theresien-Platz, mit Parkbänken und Brunnen sind eine empfehlenswerte grüne Ruheoase, zwischen den vielbefahrenen Straßen der Innenstadt.
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Kunsthistorisches Museum: Sammlungen von Weltrang
Das Kunsthistorische Museum zählt zu den eindrucksvollsten Museumsbauten in Wien. Seine Sammlungen zeigen Funde von den hochkarätigsten Schauplätzen der Kunstgeschichte, sie zu besuchen war für uns ein Muss. Das Museumsgebäude wurde von 1871 bis 1891 errichtet. Geplant wurde es im Zuge der Erweiterung der Hofburg, gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Naturhistorischen Museum, und der Neuen Burg am Heldenplatz.
Gigantische finanzielle und künstlerische Anstrengungen der Habsburgerdynastie ermöglichten den Bau. Mit der Eröffnung konnten die über Jahrhunderte gewachsenen habsburgischen Kunstsammlungen nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Der Bestand an ägyptischen Altertümern, antiker Skulptur und Kunsthandwerk und Gemälden des 15. bis 18. Jahrhunderts sucht seinesgleichen. Gemeinsam mit dem prachtvollen Muesumsbau eröffnet sich eine einzigartige Welt.
Im Inneren verdichten sich die Dekorationen zu einer der kostbarsten Ausstattungen der europäischen Museums-Architektur. Die Bildnisse der Kaiser Maximilian I., Karl V., Rudolf II., Karl VI. und Franz Joseph I. und der Erzherzöge Ferdinand (II.), Albrecht (VII.) und Leopold Wilhelm weisen auf die wichtigsten Mäzene aus dem Haus Habsburg hin.
Ägyptisch-Orientalische Sammlung
Die Ägyptisch-Orientalische Sammlung des Kunsthistorischen Museums zählt zu den bedeutendsten Sammlungen ägyptischer Altertümer der Welt. Papyrusbündel-Säulen, Wanddekorationen, Statuen und Mumien sind der spektakuläre Rahmen für eine Sammlung, deren Bestand an Denkmälern des Alten Reiches zu den größten und qualitätvollsten zählt.
Über 17 000 Objekte umfassen einen Zeitraum von etwa 4500 Jahren, von der ägyptischen Vor- und Frühzeit bis in die frühchristliche Epoche. Die Fundstücke stammen aus Ägypten, Nubien, dem östlichen Mittelmeerraum, Mesopotamien und Arabien.
Sarkophage, Grabbeigaben, wertvolle Papyri, Inschriften und Reliefs zeigen Leben und Sterben im Alten Ägypten. Plastiken und Inschriften aus dem antiken Südarabien bilden den Kern der Orientalischen Sammlung.
Antikensammlung
Der Bestand in der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums an Skulpturen, Bronzen, Statuen, Vasen, Glas- und Goldschmiedearbeiten vom 3. Jahrtausend v. Chr. bis um 1000 n. Chr. gehört in seiner Vielfalt zu den bedeutendsten seiner Art. Somit umfasst die Antikensammlung einen Zeitraum von etwa 4000 Jahren.
Höhepunkte der Antikensammlung sind:
- Archaische Votiv-Statue aus dem Apollonheiligtum in Pyla auf Zypern.
- Antiker Sarkophag mit Darstellung des Amazonenkampfes, aus Soloi auf Zypern.
- Römische Bronzetafel mit dem Senatsbeschluss zum Verbot des Bacchus-Kultes, aus Kalabrien.
- Theseus-Mosaik aus der römischen Villa Loig bei Salzburg.
- Römische Bronzestatue „Jüngling vom Magdalensberg„, aus Kärnten.
Weitere Schwerpunkte der Antikensammlung: Antike Prunkkameen (eine Kamee ist ein Portaitrelief aus Schmuckstein), Schatzfunde der Völkerwanderungszeit und dem Frühmittelalter, sowie eine Vasensammlung mit antiken Meisterwerken.
Gemäldegalerie
Die Gemäldesammlung des 15. bis 18. Jahrhunderts nimmt das ganze Hauptgeschoß des Kunsthistorischen Museums ein. Die spektakulären Höhepunkte der europäischen Malerei machen den Gang durch die Ausstellungsräume zu einem sinnlichen und intellektuellen Genuss.
Die vier Schwerpunkte in der Gemäldesammlung sind:
- Venezianische Malerei des 16. Jahrhunderts (Tizian, Veronese, Tintoretto).
- Flämische Malerei des 17. Jahrhunderts (Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck).
- Altniederländische Malerei (Jan van Eyck, Rogier van der Weyden).
- Altdeutsche Malerei (Albrecht Dürer, Lucas Cranach).
Zu den weiteren Höhepunkten gehört die Gemäldesammlung von Pieter Bruegel d. Ä., Meisterwerke von Vermeer, Rembrandt, Raffael, Caravaggio und Velázquez.
Adresse: Kunsthistorisches Museum, Maria Theresien-Platz, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1010 Wien. Öffnungszeiten: täglich, Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Donnerstag 10 bis 21 Uhr (September bis Mai). 10 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 21 Uhr (Juni bis August). Eintritt: 15 Euro, ermässigt 11 Euro, Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre frei. Website: www.khm.at
Café-Restaurant im Kunsthistorischen Museum
Im Kunsthistorischen Museum gab es unglaublich viel zu entdecken und zu bestaunen. Nach mehreren Stunden in den Ausstellungsräumen war dringend eine Pause nötig. „Sitzen“ kann nach einem langen Museumsbesuch unglaublich gut tun. Dafür sorgt das Café-Restaurant unter der wunderschönen Kuppelhalle des Museums.
Hier wird traditionelle Wiener Küche serviert, von Kaffeespezialitäten und Mehlspeisen bis hin zu Brotzeiten oder warmen Gerichten als Hauptmahlzeit. Das angenehme Ambiente unter der Kuppel ist phänomenal! Der Apfelstrudel mit Vanillesauce war fantastisch. Die Kellner waren etwas kurz angebunden, aber flink – aber das gehört in so einer prächtigen Umgebung vermutlich „dazu“.
Adresse: Cafe & Restaurant im Kunsthistorischen Museum Wien, Burgring 5, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1010 Wien. Öffnungszeiten: täglich, 10 bis 18 Uhr. Gourmet-Abend Donnerstags von 18.30 bis 22.00 Uhr. Auch Sonntags-Brunch wird angeboten. Website: www.khm.at
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MuseumsQuartier: Von den Hofstallungen zum Kunstareal
Die heutigen Gebäude des Kulturareals des Wiener MuseumsQuartiers waren ursprünglich die Hofstallungen der kaiserlichen Pferde. Kaiser Karl VI. erteilte 1713 den Auftrag zur Errichtung, direkt vor dem Äußeren Tor der Hofburg. Die Stallungen wurden 1725 fertiggestellt und boten Platz für 600 Pferde.
In der Folgezeit kam es zu umfangreichen Anbauten. Beispielsweise wurde unter Franz Joseph I. eine Winterreitschule im klassizistischen Stil errichtet (heute die Hallen E und G). Kaiserin Elisabeth ließ im Sattlerhof eine oktogonale Reithalle erbauen, heute befindet sich darin die Bibliothek des Architekturzentrums.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges verloren die Stallungen ihren einstigen Zweck. Ab den 1930er-Jahren zog die Wiener Messe in die leerstehenden Gebäude ein und benutzte es für Frühjahrs-, Herbst- und Sondermessen. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden hier Großausstellungen veranstaltet.
Von den 1950er- bis 1970er-Jahren wurde hier der Christkindlmarkt abgehalten, danach wurde im Areal das Tabakmuseum der Austria Tabakwerke eingerichtet. Seit den 1980er-Jahren gab es Pläne die Hofstallungen, unter Erhaltung des historischen Baubestands, zu einem Museums- und Kunstareal umzugestalten.
Heute ist das MuseumsQuartier, eines der zehn größten Kulturareale der Welt, mit rund 60 kulturellen Einrichtungen. Alte Meister und moderne Kunst, Barock und Cyberspace waren sich an keinem Ort so nahe wie in diesem 60.000 Quadratmetern großen Ensemble. Kunsterlebnis, Freizeitgestaltung und Erholung wachsen zu einer faszinierenden Einheit zusammen.
Barocke und moderne Architektur, sowie Ausstellungen verschiedener Kunstrichtungen verbinden sich im MuseumsQuartier zu einem spektakulären Ganzen. Dazu kommt ein umfassendes Freizeitangebot mit Terrassen-Cafés, Grünoasen, Bars, Shops und Buchhandlungen.
Die Highlights im MuseumsQuartier sind:
- Leopold Museum, im weißen Kubus: Mit Werken der östereichischen Moderne zusammengetragen vom Kunstliebhaber Dr. Rudolf Leopold.
- Museum für Moderne Kunst (MUMOK), im schwarzen Kubus: Schwerpunkt ist hier die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, mit Arbeiten von Andy Warhol, Pablo Picasso, Yoko Ono und Gerhard Richter.
- Kunsthalle Wien, in einem Barockenesemble: Internationale Gegenwartskunst auf höchstem Niveau.
- ZOOM Kindermuseum: Auf 1.600 Quadratmetern darf nach Lust und Laune gefragt, berührt, geforscht, gefühlt und gespielt werden. Für Kinder von 8 Monaten bis 14 Jahre.
- Architekturzentrum Wien: Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Forschungszentrum zum Thema Architektur, Baukultur und Städtebau – mit Schwerpunkt 20. und 21. Jahrhundert.
Adresse: MuseumsQuartier Wien, Museumsplatz 1, 7. Bezirk – Neubau, 1070 Wien. Öffnungszeiten und Eintritt: Je nach Ausstellungsort. Website: www.mqw.at
Albertina: Kunst im Habsburgerpalais von Dürer bis Picasso
Das Kunstmuseum Albertina ist im klassizistischen Wohnpalais von Erzherzog Albrecht aus dem Jahr 1745 untergebracht – einer ehemaligen Habsburger-Residenz. Die Albertina zählt zu den beliebtesten Museen Österreichs, ist ein Anziehungspunkt für Kunstfreunde aus aller Welt – ein MUSS während unserer Städtereise Wien.
Die Albertina präsentiert eine der größten und wertvollsten grafischen Sammlungen der Welt, ihre Gemäldesammlung „Monet bis Picasso“ zeigt Meisterwerke der Klassischen Moderne. Als größtes Palais der Habsburger thront die Albertina an der Südspitze der Hofburg, auf Resten der einstigen Befestigungsanlagen der Stadt.
Der Name „Albertina“ bezieht sich auf Herzog Albert von Sachsen (1738 – 1822), einem Schwiegersohn von Kaiserin Maria Theresia. Albert gründete die Kunstsammlung 1776 in Pressburg (heute Bratislava, Slowakei), dort residierte er als Vertreter Maria Theresias für das Königreich Ungarn.
Die Wohn- und Prunkräume von Herzog Albrecht und seiner Nachfolger sind teilweise noch mit Originalmobiliar ausgestattet. Sie umfassen über zwanzig Gemächer, erstrecken sich über zwei Geschosse und können ebenfalls besichtigt werden.
Das Gebäude und die Kunstsammlungen gingen 1919 von den Habsburgern in den Besitz der Republik Österreich über. Durch Bombenangriffe wurde die Albertina 1945 schwer beschädigt. Von 1998 bis 2003 wurde das ganze Gebäude umgebaut und modernisiert.
Gezeigt werden Werke des französischen Impressionismus, dem deutschen Expressionismus, der russischen Avantgarde, bis zur Neuzeit. Monets „Seerosenteich“, Degas „Tänzerinnen“ und Renoirs „Mädchenbildnis“ können hier bestaunt werden, oder auch Gemälde von Beckmann, Chagall, Picasso, Malewitsch, Warhol und Katz.
Wichtiger Bestandteil der Albertina sind über eine Million Druckgrafiken und 60.000 Zeichnungen und Aquarelle. Darunter sind Meisterwerke wie Dürers weltberühmter „Feldhase“ oder „Zum Gebet gefaltete Hände“ und Zeichnungen von Raffael, Michelangelo, Leonardo da Vinci, Rubens, Rembrandt, Cezanne, Picasso, Schiele und mehr.
Die erstklassigen Wechselausstellungen der Albertina lassen den Besucher in ein Universum eintauchen, das von Impressionismus bis in die Moderne, von Fotografie bis Möbelkunst reicht.
Adresse: Albertina Kunstmuseum, Albertinaplatz 1, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Täglich 10 bis 18 Uhr, Mittwoch 10 bis 21 Uhr. Eintritt: 12,90 Euro, Senioren 9,90 Euro, Studenten 8,50 Euro, Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre frei. Website: www.albertina.at
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Café Palmenhaus am Burggarten: Treffpunkt für Genießer
Das Palmenhaus befindet sich am Rand des Burggartens der Wiener Hofburg, gleich um die Ecke von der Albertina und der Staatsoper. Es gehört sicherlich zu den schönsten Stahl-Glas-Konstruktionen seiner Zeit und wurde einst auch vom Kaiser zur Entspannung genutzt.
Im Café Palmenhaus vereint sich imperialer Charme mit Wiener Szene-Flair. Das Jugendstilbauwerk zählt zu den schönsten Kaffeehäusern der Stadt, bietet eine gute Küche und ist zu einer Institution für Einheimische und Gäste geworden.
Das erste Gewächshaus wurde 1826 errichtet und orientierte sich an der Orangerie in Schloss Schönbrunn. Nachdem das alte Ensemble um die Jahrhundertwende abgerissen worden war, erfolgte 1906 ein Neubau.
Der Mittelteil wird vom Cafe genutzt, der linke Flügel beherbergt das sehenswerte Schmetterlinghaus. Der rechte Flügel vom Palmenhaus wird noch immer als Gewächshaus genutzt. Von der herrlichen Sonnenterrasse blickt man direkt in die Grünanlagen des Burggartens. Die Kaffeehaus-Sitzplätze im Freien sind bei schönem Wetter heiß begehrt.
Auch im Inneren genießt man, zwischen Palmen und vielen exotischen Pflanzen, seine Melange mit traditionellen Mehlspeisen. Oder ein Wiener Schnitzel mit einem Glaserl Veltliner. Auch die Küche und die umfangreiche Weinkarte können sich sehen lassen, abends werden feine Cocktails serviert.
Adresse: Palmenhaus im Burggarten – Cafe Brasserie Bar, Burggarten 1, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Sommer – Montag bis Freitag 10 bis 24 Uhr (Winter – 11.30 bis 24 Uhr), Samstag 9 bis 24 Uhr, Sonntag 9.30 bis 23 Uhr, Feiertag 9 bis 23 Uhr. Website: www.palmenhaus.at
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Wiener Staatsoper: Das erste Haus am Ring
Das „Erste Haus am Ring“ – das ist die Wiener Staatsoper. Eines der bekanntesten Opernhäuser der Welt. Sie wurde 1869 mit der Premiere der Oper „Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart eröffnet, in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth. Mit etwa fünfzig verschiedenen Opernaufführungen pro Jahr wird dem Publikum ein fantastisches Programm angeboten.
Die heutige Staatsoper ist die Nachfolge-Institution der Hofoper, die von den Habsburgern gegründet und gefördert wurde. Das erste Operngebäude in Wien entstand 1629 im Hofburgbereich. Schon die Wiener Hofoper war ein führendes europäisches Haus und erlebte viele Uraufführungen.
Interessantes Beispiel: Kaiser Joseph II. (1741–1790) war ein Freund von Mozart (1756 – 1791). Der Kaiser ging auf die Idee Mozarts ein, eine Oper über die Vorrechte der Adligen und deren feudaler Willkür zu schreiben, was den politischen Absichten Josephs entsprach. Die Uraufführung der Oper „Hochzeit des Figaro“ fand 1786 im Burgtheater am Michaelerplatz statt.
Das Gebäude der Wiener Staatsoper wurde 1869 nach den Plänen der Architekten August Siccard von Siccardsburg und Eduard van der Nüll, im Stil der Neorenaissance erbaut. Nach Zerstörungen im 2. Weltkrieg erst 1955 mit einer Aufführung von Beethovens „Fidelio“ wiedereröffnet. Die Staatsoper bietet es dem internationalen Publikum an rund 300 Tagen im Jahr Musiktheater auf höchstem Niveau.
Große Künstler sind hier aufgetreten: Von Maria Callas bis Anna Netrebko, Angelika Kirchschlager oder Angela Gheorghiu. Bei den Sängern von Giuseppe Di Stefano bis José Carreras und Luciano Pavarotti. Der Tenorsänger Plácido Domingo feierte in der Staatsoper sein 40-jähriges Bühnenjubiläum, die Sopranistin Edita Gruberová tat es ihm gleich.
Einmal im Jahr wird die Wiener Staatsoper zum festlichsten und berühmtesten Ballsaal der Welt – beim Wiener Opernball. Dieser findet am letzten Donnerstag im Fasching statt. Kultur-, Musik- und Theaterliebhaber sowie Politiker besuchen den Opernball, tanzen und lauschen den beeindruckenden Gesängen der Opernstars.
Durch die Staatsoper wird ein empfehlenswerter, geführter Rundgang angeboten. Er beinhaltet Eingangsfoyer, Feststiege, Teesalon, Marmorsaal, Foyer, Gustav-Mahler-Saal und Zuschauerraum mit Blick auf die Bühne.
Adresse: Wiener Staatsoper, Opernring 2, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1010 Wien. Führungen: Mehrmals täglich, Infos auf der Website: www.wiener-staatsoper.at
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Ankeruhr: Jugendstil-Attraktion am Hohen Markt
Die berühmte Ankeruhr ist eine riesige Spieluhr, sie präsentiert eine Parade historischer Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte Wiens, von Marc Aurel bis Joseph Haydn. Zwei Gebäude, am Hohen Markt in der Altstadt von Wien, wurden 1913 mit einem Schwibbogen versehen, darauf brachte die damalige Versicherungsgesellschaft „Der Anker“ diese Jugendstil-Uhr an.
Täglich um 12 Uhr mittags lockt die Ankeruhr viele Besucher an. Mit dem Auftritt der Figuren möchte die Uhr dem Zuschauer die Vergangenheit der Stadt vor Augen führen. Dabei soll dieser an die Vergänglichkeit erinnert werden – damit wird auch für den Lebensversicherungsgedanken geworben.
Ab 11.30 Uhr sammeln sich die Menschen unter der Ankeruhr. Um zwölf startet dann die „Vorstellung“ – Motto für alle ist dann „Kamera hoch“. So stehen die vielen Besucher etwa fünfzehn Minuten lang, die meisten nehmen ein kleines Video auf. Ganz offensichtlich übt das Spektakel eine magische Faszination aus. Es ist auch wirklich hübsch und durchaus sehenswert.
Mit einen Durchmesser von vier Metern ist die Uhr auch ganz schön imposant, auf der Vorderseite wurde ein prächtiges Mosaik angebracht. Der Mittelbau wird von einer Sonnenscheibe und zwei allegorischen Figuren (Leben, Tod) gekrönt.
Im Verlauf von zwölf Stunden ziehen an der Uhr zwölf Figuren vorbei. Dies ist gleichzeitig auch die Reihenfolge des mittäglichen Auftritts aller Persönlichkeiten der Stadtgeschichte:
Marc Aurel (ein Uhr), Karl der Große (zwei Uhr), Herzog Leopold VI. (drei Uhr), Walther von der Vogelweide (vier Uhr), König Rudolf I. von Habsburg und Gattin Anna (fünf Uhr), Hans Puchsbaum (sechs Uhr), Kaiser Maximilian I. (sieben Uhr), Bürgermeister Johann Andreas von Liebenberg (acht Uhr), Ernst Rüdiger Graf Starhemberg (neun Uhr), Prinz Eugen von Savoyen (zehn Uhr), Kaiserin Maria Theresia und Gatte Franz Stephan von Lothringen (elf Uhr), Joseph Haydn (zwölf Uhr).
Adresse: Ankeruhr, Hoher Markt 10-11, 1. Bezirk – Innere Stadt, 1010 Wien. Öffnungszeiten: täglich, 12 Uhr mittags. Eintritt: frei.
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Extra-Tipp: Kabarett und Kleinkunst im Orpheum
Wir waren im Herbst 2014 in Wien unterwegs und nutzten die Gelegenheit den Kabarettisten Roland Düringer live zu sehen. Mitte Oktober trat er mit seinem Programm „Ich allein?“ im Orpheum Wien, einer Kabarett- und Kleinkunstbühne, im 22. Wiener Gemeindebezirk auf.
Roland Düringers Frage ans Publikum lautet „Bereit fürs Arge?“ und ist gleichzeitig sein Einstieg in den Abend im Orpheum. Seine Themen: Das menschliche Denken, Quantenphysik, Religion – und überhaupt das ganze Leben an sich.
Launig erklärt uns der Mann in der Latzhose die Welt. „Glauben wir, was wir sehen? Oder sehen wir, was wir glauben?“ Unterhaltsam auf alle Fälle fanden die Zuschauer seine Beschreibung „Der Zone zwischen Leiwand und Oasch„. Oder den Unterschied zwischen Wissen und Glauben. Es gibt keine objektiven Wahrheiten, erklärt er, sondern nur Weltbilder: „Und die müssen wir respektieren!“
Heitere Momente flammen auf, als er zwischen den Scheinheiligen „Gottes-Hooligans“ und wahren Gläubigen sinniert. Pfiffig schwadroniert Düringer über die Verteilung von Intelligenz und Blödheit. Sein Geständnis ans Publikum: „I waas ned, i tua nua gscheit.“ bringt ihm längere Lachsalven ein.
Zum Abschluß platziert er eine Wasserkaraffe, Symbol für die Welt, am linken Bühnenrand. Eine Weinflasche, Sinnbild für die vom Menschen geschaffene Welt, stellt er rechts davon auf. Dazu plaudert er über die Kluft zwischen Tun und Denken und das Dilemma, dass wir alle „in einem Meer von Information ertrinken“.
Düringer liefert uns Erkenntnistheorie zum Aufwärmen, süffisant lenkt er seinen Vortrag von Pointe zu Pointe. Roland Düringer beweist sich als einer der ganz Großen in Österreichs Kabarettszene.
Adresse: Kabarett- und Kleinkunstbühne „Orpheum“, Steigenteschgasse 94B, Donaustadt, 1220 Wien. Website: www.orpheum.at
„Travnicek studiert ein Plakat“: Der Kabarett-Klassiker
Die „Travnicek-Dialoge“ mit Helmut Qualltinger und Gerhard Bronner sind vor über sechzig Jahren in die Geschichte des Wiener Kabaretts eingegangen. Qualtinger war berühmt-berüchtigt für seine Streiche und ein Titan seines Faches. Ein Zeit-Dokument der 1960er-Jahre, nicht nur für Fans der Kabarettisten Qualtinger und Bronner. Unvergessliches Wiener Kabarett!
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Fazit: Wien – 18 Sehenswürdigkeiten in der Weltstadt an der Donau
Wien ist eine wundervolle Stadt. Kunst- und Kulturliebhaber können während der Städtereise Wien ein Highlight am anderen entdecken. Die ganze Altstadt strahlt in beeindruckender Barock-Architektur. Seine Schönheit und die Vielfalt der Sehenswürdigkeiten zeichnen die Stadt aus.
Wer es gemütlich liebt, geht ins Kaffeehaus. Wer Wein trinken möchte, geht in eine Buschenschenke. Wer die Sonne genießen will, der setzt sich in die Grünflächen im Burggarten. Einige Sehenswürdigkeiten wie den Stephansdom oder die Hofburg darf man als Besucher nicht auslassen. Drei Tage Zeit sollte sich jeder nehmen, um sich Wien etwas näher anzuschauen.
Das gute Nahverkehrs-Netz bringt jeden auch spätabends schnell ans Ziel. Vielleicht ist Wien manchmal nicht die sauberste Stadt, macht dies aber durch seinen Flair wett. Durch nette Menschen, durch Wiener Schmäh und einen Spagat zwischen Alt und Neu. Wer das Glück haben sollte, eine Karte für das Opernhaus oder einer Kabarettvorstellung zu ergattern, der sollte sich das nicht entgehen lassen.
Eine Stadt wie die unsere, schön und alt, mit ihren bauherrlichen Gepräge, das im Laufe der Zeiten aus wechselndem Geschmack hervorgegangen ist, bedeutet ein einziges großen Zeugnis der Fähigkeit, zu lieben, und der Unfähigkeit, es dauernd zu tun. Die stolze Folge ihrer Bauten stellt nicht nur eine große Geschichte dar, sondern auch einen dauernden Wechsel in der Richtung der Gesinnung. Sie ist, auf diese Weise betrachtet, einen zur Steinkette gewordene Wankelmütigkeit, die sich alle Vierteljahrhunderte auf eine andere Weise vermessen hat, für ewige Zeiten recht zu behalten.“
Robert Musil (1880 – 1942), österreichischer Schriftsteller
Infos für die Städtereise Wien
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Wien Top-Sehenswürdigkeiten, die du sehen musst
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Wien: 18 Sehenswürdigkeiten in der Weltstadt an der Donau
Wir planen für den Sommer eine Reise nach Wien. Vor allem werden wir die Vielfalt der Kunst schätzen. Daneben möchten wir aber auch gemütlich das Wiener Flair genießen. Daher tausend Dank für die Tipps!
Hallo Nina, herzlichen Dank für den Kommentar. Es freut uns sehr, dass unsere Tipps für Wien Inspirationen bieten können. Viel Vergnügen auf Entdeckungstour in Wien.
Schöne Grüße aus München, Monika
Hi ihr zwei,
wir haben auf unserer Wien-Reise auch einiges gesehen, aber ein paar eurer Highlights fehlen uns noch. Das machen wir dann das nächste Mal 🙂
Liebe Grüße
Flo von den Phototravellers
Hallo Florian,
Wien ist tatsächlich so vielfältig, dass es sicherlich mehrere Städtereisen verdient hat. Unsere Tipps basieren auf persönlichen Interessen und liegen bevorzugt in historischen Sehenswürdigkeiten – aber nicht nur. Ein Besuch bei einem/r Kabarett-Künstler/in ist beispielsweise für uns das absolute Highlight einer Reise nach Wien.
Viele Grüße, Monika 🙂
Ich kann Wien auch nur empfehlen. Wir waren selbst schon einmal für 3 Tage dort, leider hat uns da das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Trotzdem war es für die paar Tage ein schönes Erlebnis.
LG Bambi