Am 6. Januar 2020 fand an der Ludwigsbrücke in München das traditionelle Fest der Theophanie (Θεοφάνεια) der Griechisch-Orthodoxen Kirche statt. Der Feiertag wird auch Epiphanie (ἐπιφάνεια) genannt. Dabei wird die Große Wasserweihe gefeiert, eines der eindruckvollsten Zeremonien im orthodoxen Kirchenjahr. Die Segnung der Isar fand 2020 in München bereits zum neunzehnten Mal statt.
Am Epiphaniastag feiert die orthodoxen Kirche die Taufe Christi. An diesem Feiertag wird seit 2002 auch in München eine Segnung des Wassers (Αγιασμός των υδάτων) an der Isar vorgenommen. Die Isar ist der viertgrößte Fluss in Bayern. Dadurch wurden auch alle Gläubigen, ihre Häuser, Felder und Tiere gesegnet.
Die orthodoxe Liturgie (Όρθρος Θεία Λειτουργία Μέγας Αγιασμός) fand vorher in St. Salvator, am Salvatorplatz in der Münchner Altstadt statt. Bereits 1828 überließ König Ludwig I. mit Majestätsbeschluss die Kirche den Griechen in München, sein Architekt Leo von Klenze ließ sie umgestalten. 1829 wurde die Salvatorkirche nach griechisch-orthodoxem Ritus eingeweiht.
Nach der heiligen Liturgie am 6. Januar 2020 in der Salvatorkirche begaben sich die Würdenträger, sowie die griechische Kirchengemeinde zur Ludwigsbrücke an der Isar, nahe dem Deutschen Museum.
Archemandrit Georgios Siomos der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in München warf als erster das geschmückte Holzkreuz in die Isar. Den zweiten Wurf führte Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg in Vertretung von Kardinal Marx vom Erzbistum München und Freising aus.
Das dritte Mal warf das Kreuz Pfarrer Gottfried von Segnitz, als Vertreter von Regionalbischöfin und Stadtdekanin Barbara Kittelberger der Evangelisch-Lutherischen Kirche in München. Das Holzkreuz wurde von Schwimmern aus der Isar geholt und zurück zu den Würdenträgern auf der Ludwigsbrücke gebracht. Dieser Vorgang der Segnung des Wassers sichert Glück und Segen für das neue Jahr.
Fünf mutige Schwimmer in Neoprenanzügen fischten das Kreuz aus dem drei Grad kalten Wasser. Beim ersten Wurf startete ein einzelner junger Mann um das Kreuz zurückzubringen. Nach dem zweiten Wurf wagten ein zwölfjähriger Schüler und ein junger Schwimmer den Sprung. Als das Kreuz ein drittes Mal in der Isar landete, riskierte eine junge Frau von einem jungen Mann begleitet das Kurzbad in der Isar.
Wer das Kreuz als erster aus dem Wasser holt und den Würdenträgern zurück gibt, erhält besonderen Schutz und Segen und hat Glück im neuen Jahr. Dazu läuten in traditionell in Griechenland sämtliche Kirchenglocken im Ort. Die Schiffe in den Häfen begleiten mit Glocken, Pfeifen und Nebelhörnern den Festakt. Gesegnet wird an den Küsten das Meer, im Inland Flüsse, Seen oder auch Wasserspeicher.
Epiphanias ist nach Ostern das älteste christliche Fest. Die feierliche Zeremonie geht auf die Traditionen der Ostkirche aus dem 2. Jahrhundert zurück, die an diesem Tag auch die Geburt Christi feiert. Der Begriff Epiphanias stammt aus dem Altgriechischen und bezeichnet die Erscheinung des Göttlichen in der menschlichen Person von Jesus Christus.
Auf der Münchner Ludwigsbrücke versammeln sich seit dem Jahr 2002 am 6. Januar die griechisch-orthodoxen Christen. Die auf der Brücke abgehaltene Zeremonie ist Teil des Feiertages. Zum Fest der Epiphanie 2020 kamen zahlreiche Familien, die bei angenehm milden Wetter mit 7 Grad der Zeremonie beiwohnten. Auch Münchner Griechenland-Freunde wie wir, waren wieder gerne mit dabei.
Durch das Ritual der Wasserweihe soll jeder Gläubige und Teilnehmer der Zeremonie persönlich daran erinnert werden, die Natur zu achten und zu schützen. Anschließend löste sich die Zusammenkunft am Isarufer nicht sofort auf. Erzpriester Apostolos Malamoussis segnete mit einem in Weihwasser getauchten Kräuter-Büschel die Gläubigen auf der Ludwigsbrücke.
Das geschmückte Holzkreuz mit Christusikone wurde von den Gläubigen geküsst. Am Ende der Feierlichkeiten wird etwas Weihwasser aus einem verzierten Silberkessel in kleinen Fläschchen mit nach Hause genommen.
Leider musste S. E. Bischof Vasilios von Aristi, Vasilios Tsiopanas (Vikarbischof der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland) kurzfristig absagen.
Den Gottesdient und die Zeremonie der Großen Wasserweihe an der Ludwigsbrücke gestalteten: Erzpriester Apostolos Malamoussis, Archimandrit Georgios Siomos, Archimandrit Peter Klitsch und Priester-Ökonom Ploutarchos Kostantinidis.
Die Generalkonsulin der Republik Griechenland Panagiota Constantinopoulou begrüßte die griechische Gemeinde in München. Weitere Grußworte an die Festteilnehmer sprachen: Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg, Pfarrer Gottfried von Segnitz, Regierungspräsidentin von Oberbayern Maria Els, Stadtrat Marian Offman (SPD).
Veranstalter: Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland, Vikariat in Bayern: pantes.de
Video aus München von bavaria.gr: Theophanie 2020
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Video aus Kalamata,Peloponnes: Theophanie 2020
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Theophanie 2020 in München: Griechisch-Orthodoxe Segnung der Isar