Inhaltsverzeichnis
- 1 Die Maremma: Leckerbissen für Italien-Fans
- 2 Die Etrusker gründeten Rom
- 3 Die Landschaft der Maremma in der Toskana
- 4 Manciano: Unser Ferienhaus Il Poderino
- 5 Das Kellergewölbe im Ferienhaus Il Poderino
- 6 Schafe sind die verkannten Genies auf der Weide
- 7 Haselmäuse: Niedliche Kobolde auf dem Hausdach
- 8 Wanderung zu den Maremmano-Hunden
- 9 Die Kleinstadt Manciano: Unverfälschte Toskana
- 10 Die Molkerei Manciano Caseificio Sociale
- 11 Saturnia: Cascate del Mulino: Baden in Sinterterrassen
Jeder kennt Italien und die Toskana. Wer aber hat schon einmal Etrurien oder die Maremma bereist und wo liegt die Region eigentlich?
Die antike Landschaft des etruskischen Italiens umfasst die Toskana, Umbrien und Latium. Hier war das Stammland der Etrusker. Einem Volk das vor den Römern die erste Hochkultur Italiens hervorbrachte.
Gerade deswegen zog es uns in den Süden der Toskana. Wir mieteten uns ein schlichtes, kleines Ferienhaus nahe der Stadt Manciano um die Region zu erkunden.
Die Maremma: Leckerbissen für Italien-Fans
Unser Reisebericht soll diejenigen Reiselustigen erfreuen, die das unbekanntere Italien reizt und die sich für die einmaligen etruskischen Kunstschätze begeistern können.
Eine Reise in die südliche Toskana ist ein wahrer Leckerbissen für jeden Italienliebhaber und führt in entlegene Regionen voller Überraschungen. Ohne die Phänomene des Massentourismus
Wer glaubt, die Toskana bereits zu kennen, wird hier im Süden der Provinz eines Besseren belehrt: Südlich von Florenz und Siena gibt es noch jede Menge zu entdecken.
Wir wandern zu einsam gelegenen etruskischen Nekropolen in beinahe unberührter Natur und streifen durch die uralten, in den Tuffstein geschlagenen, Hohlwege der Etrusker.
Ausgrabungstätten wie Cerveteri, Sovana und Tarquinia sind auf unserem Besuchsprogramm. Sie befinden sich in der südlichen Toskana, teilweise auch im nördlichen Latium.
Wir bewundern in Tarquinia (bereits in der Provinz Latium) die berühmten geflügelten Pferde im Archäologischen Museum und die weltweit einzigartigen, bunt bemalten Grabkammern.
Von unseren Streifzügen durch diese fast unbekannte Region, in der die Vergangenheit noch allgegenwärtig ist, möchten wir erzählen. Im Mittelpunkt steht vorrangig der Geist Etruriens.
Er verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und erzählt von einem uralten Volk, das in dieser Landschaft immer noch lebt, auch wenn es eigentlich längst untergegangen sein soll.
Inhalte unser Maremma- und Etrusker Reportagen
In diesem Teil unserer Reisereportage aus der Toskana erzählen wir von der Umgebung um unseren Standort in der Maremma bei Manciano. Im Vordergrund steht unser Ferienhaus.
Umgeben von einer Weide mit Schafen und viel Natur. Unterwegs sind wir immer auf der Suche nach dem Geist Etruriens. Eindrucksvolles Erlebnis war Baden in den Sinterterrassen von Saturnia.
In der nächsten Folge werden wir über die Tuffsteindörfer Pitigliano, Sovana und Sorano schreiben. Wir besuchen Sovana mit seiner etruskischen Nekropole und den zahlreichen geheimnisvollen Hohlwegen.
Es folgt ein Ausflug nach Sorano mit einer Wanderung zur verlassenen Felsensiedlung Vitozza, dem „Pompeji aus Tuffstein“. Damit schließen den zweiten Teil ab.
Unser drittes Thema widmen wir den Etruskern. Sie waren die Lehrherren des römischen Reichs: Denn die Etrusker brachten die erste Hochkultur in Italien hervor. Rom hätte es ohne die Etrusker nicht gegeben.
Dennoch besiegte Rom Etrurien und am Ende schreibt der Sieger die Geschichte. So ist das Volk der Etrusker durch die Brille der Römer in unsere Zeit überliefert und wurde entsprechend von Rom verzerrt.
Die Etrusker gründeten Rom
Eines war uns nach dieser Reise völlig klar: „Es hätte Rom, ohne die Etrusker nicht gegeben!“ Denn das Gebiet von Rom kam ab 600 v. Chr. in den Machtbereich der Etrusker.
Aus den kleinen Dörfer auf den sieben Hügeln formten etruskische Siedler das Gebiet zu einer ersten Stadt zusammen. Anschließend gründeten sie dort ein etruskisches Königreich.
Etruskische Wasserbau-Ingenieure legten die Kanalsysteme zur Entwässerung der Senke zwischen Palatin und Kapitol an. Dort entstanden Forum Boarium und Forum Romanum. Besser bekannt ist die Kanalanlage unter der Bezeichnung Cloaca Maxima.
Die neue Stadt nannten sie Roma, nach der Dynastie der Romulier. Der mythische Stadtgründer Romulus war ein Romulier. Diese erste Phase der Stadtgeschichte Roms erstreckte von 753 bis 510 v. Chr.
Die Landschaft der Maremma in der Toskana
Die Maremma ist ein ganz besonderes Stück Italien. Die Landschaft ist ausgesprochen abwechslungsreich. Weite fruchtbare Ebenen gehen in sanfte Hügel und üppige Mischwälder über.
Felder, Olivenhaine, Weinberge, Pinienwälder und wuchernde Macchia erfreuen das Auge. Ergänzt wird das Landschaftsbild durch Hügeldörfer, die man in diesem Landstrich immer wieder antrifft.
Einst war die Region der Maremma Teil des etruskischen Stammlandes. Der Erzreichtum dieses Landstrichs war für die Etrusker sehr lukrativ. Sie bauten auf den Hügeln Städte und Festungen.
Die Etrusker errichteten die ersten Entwässerungskanäle in der Ebene. Denn die Maremma war damals ein weites unbewohnbares Sumpfgebiet, bestehend aus Lagunen und Schwemmland.
Als die Römer die Oberhand über die Maremma gewannen, nutzten sie die Fruchtbarkeit des Bodens und verwandelten das Gebiet in die Kornkammer der Toskana.
Nach dem Zerfall des Römischen Reiches verfiel das Land und auch die etruskischen Entwässerungsanlagen. Die Region versumpfte erneut und es breitete sich die Malaria aus.
Das Gebiet der Maremma wurde zu einem gefürchteten Gebiet. Die spätantiken Einwohner flohen mit ihren Tieren hinauf in die Bergregionen, sowie das Hinterland der Toskana.
Manciano: Unser Ferienhaus Il Poderino
Als Ausgangspunkt für unsere Reise in den Süden der Toskana und den Erkundungsfahrten in Etrurien haben wir den Ort Manciano in der Region Grosseto gewählt.
Grosseto ist die Hauptstadt der Provinz und Zentrum der Maremma. Manciano liegt etwa 60 Kilometer südöstlich der Stadt im Landesinneren, das auch Alta Maremma (Hohe Maremma) genannt wird.
Die Anreise mit dem Auto, von Norden kommend, führt über Florenz und Siena. Ab Grosseto auf der SS1 – Via Aurelia – bis zum Meer. Vor der Halbinsel Monte Argentario biegen wir in Richtung Manciano ab.
Eines ist sicher: Die Magie Etruriens hat uns während dieser Reise verzaubert, so ist dieser Reisebericht auch unsere Liebeserklärung an eine (fast) unbekannte Region Italiens.
Die Via Aurelia – Fernstraße seit der Antike
Die Via Aurelia ist eine Römerstraße, die ab 241 v. Chr. gebaut wurde. Sie verlief im Endausbau von Rom beginnend die Küste entlang bis Pisa. Später bauten die Römer die Fernstraße weiter aus.
Endpunkt war damals Arles in Frankreich. Im heutigen Italien ist die Via Aurelia als Staatsstraße (SS 1, Via Aurelia), eine wichtige Fernverkehrsstraße und verläuft bis heute auf der antiken Trasse.
Unser gemütliches Ferienhaus liegt etwas außerhalb der stattlichen Kleinstadt Manciano. Die Anfahrt geht über eine einfache Schotterstraße. Lage und Aussicht des Hauses ist einmalig.
Umgeben werden wir von wunderschöner Natur: Zypressen, Olivenbäumen, ehrwürdigen Eichen und einer Schafherde. Jeden Morgen ertönt ein stimmungsvolles Vogelkonzert.
Der Panoramablick in die weite, hügelige und dünn besiedelte Landschaft ist jeden Tag erneut beeindruckend. Das Landhaus ist nicht groß und einfach ausgestattet, für uns aber völlig ausreichend.
Auf unsere Frage wie alt das Haus ist, mochte seine Besitzerin vorsichtshalber keine Auskunft geben. Wir schätzen es auf etwa dreihundert Jahre – genau das richtige für uns!
Ein großer offener Kamin ist vorhanden, falls erforderlich können wir damit das Haus heizen. Aber ein offener Kamin mit richtigem Feuer hat für uns Stadtmenschen immer einen gewissen Reiz.
Das Kellergewölbe im Ferienhaus Il Poderino
Das Ferienhaus verfügt über einen großen Keller, der direkt in den Felsen geschlagen wurde. Der Boden des Gewölbes wurde mit Natursteinplatten gepflastert.
Hier könnte vielleicht schon Michelangelo seine Farben angerührt haben? Den Keller bewohnt eine kleine Fledermauskolonie, aus der Familie der Mittelmeer-Hufeisennasen.
Sie leben bevorzugt in waldreichen und warmen Gegenden. Eigentlich mögen sie am liebsten Höhlen, aber auch warme Dachböden oder trockene Keller werden gerne angenommen.
Im Haus auch Wein für den Hausgebrauch gekeltert, denn im Keller finden wir Gärgefäße, Bottiche und Glasballonflaschen. Das Kellerklima ist angenehm, ideal zum Lagern von Wein.
Schafe sind die verkannten Genies auf der Weide
Direkt an den Garten angrenzend, liegt eine große Weide. Es gibt dort eine Schafherde von etwa dreißig Tieren. Zu Anfang waren alle Schafe sehr scheu, an Menschen waren sie nicht gewöhnt.
Misstrauisch wurden wir beobachtet. Eine hastige Bewegung und die Herde raste davon. Nach ein paar Tagen kam Signore Nero vorbei, um nach den Tieren zu sehen und die Wassertröge zu befüllen.
Signore Nero, immer freundlich, dazu ein kleines Lied auf den Lippen. „Buongiorno!“ „Tutto ok, con la casa?“ „Bel tempo, bueno?“ waren seine Fragen. „Disturbare le pecore?“
Ob die Schafe uns auch nicht stören würden. Sehr gut gefielen ihm unsere Italienischkenntnisse zum Vogelgesang: „Ucelli cantato, bueno!“ Hier geht mit englisch oder deutsch fast nichts mehr.
Zurück zu den Schafen. Die Tiere gewöhnten sich nach einer Woche an uns. Abends kamen sie ohne Scheu, nahe an unser Haus heran, um an ihren Wassertrögen zu trinken.
Wir waren ganz in ihrer Nähe, saßen vor dem Haus oder in Liegestühlen. Alles friedlich und entspannt. Besonders die Lämmer wurden neugierig und kamen heran. Offenbar ging von uns keinerlei Gefahr aus.
Auch Sonnenliegen waren vorhanden, die wir aber eher ein wenig unbequem fanden. So lehnten wir sie, zusammengeklappt, innerhalb der Weide an die Mauer eines Nebengebäudes.
Zu Anfang kannten wir die Lieblingsplätze der noch Tiere nicht. Der Schatten der Natursteinmauer spendete ab Mittag angenehme Kühle und wurde daher von der Herde gerne besucht.
Als wir eines Abends an unser Haus zurückkamen, waren die Sonnenliegen umgeworfen, aufgeklappt, voller Gras und kleiner Wollbüschel. „Was war denn hier los?“
Schade, dass wir nie erfahren werden was die Herde mit den Liegen angestellt hat. Kommt Shaun das Schaf vielleicht aus Italien und träumt heimlich von einem Urlaub in einer Sonnenliege am Strand?
„Du Schaf!“ – mit dieser abwertenden Bezeichnung wird jemandem seine verminderte Intelligenz bescheinigt. Zu Unrecht, denn unsere wolligen Freunde sind viel intelligenter als man denkt.
Schafe können sich sehr gut räumlich orientieren und auch an ihre Umgebung genau erinnern. Sie können Gesichter von Artgenossen und Menschen unterscheiden – und zwar real wie auf Fotos.
Außerdem haben sie ein erstklassiges Gedächtnis: Befreundete Schafe erkennen sich auch nach Jahren der Trennung wieder. Sie leben in einer ausgeprägten sozialen Hierarchie mit hoher Bindung.
Nur als Gruppe können sie sich vor Räubern schützen. Schafe sind sehr intelligent, weil auch ihr soziales Zusammenspiel hoch entwickelt ist. Fazit: Schafe sind verkannte Genies auf der Weide.
Haselmäuse: Niedliche Kobolde auf dem Hausdach
Abends saßen wir gerne im Garten vor dem Ferienhaus. Seit mehreren Tagen fiel uns auf, dass regelmäßig abends auf dem Hausdach scharrende oder klappernde Geräusche hörbar waren.
„Sind das die Fledermäuse?“ Ein paar Tage später konnten wir tatsächlich den kleinen Mitbewohner beobachten. Es war eine Haselmaus (Muscardinus avellanarius), die ausschließlich nachts aktiv ist.
Tagsüber schläft der niedliche Nager in seinem Haselmaus-Nest, hoch oben in den Bäumen. Erst nach Einbruch der Dämmerung wird eine Haselmaus aktiv.
Der kleine Kerl wird etwa fünfzehn Zentimeter groß. Unsere „Hausmaus“ begab sich unverzüglich in den Feigenbaum und verzehrte dort schmatzend ihr Abendessen.
Danach verschwand sie wie ein Waldkobold im Gebüsch. Übrigens: Haselmäuse gehören zu den Allesfressern. Sie verspeisen auch Insekten, Larven und sogar Vogeleier von ihnen geschätzt.
Wanderung zu den Maremmano-Hunden
Eines Tages war schon morgens der Himmel wolkenverhangen. So beschlossen wir eine kleine Wanderung in der direkten Umgebung unseres Hauses zu unternehmen.
Die Luft war warm und mild, es duftete nach unzähligen Blumen. Vogelgesang begleitete uns. Ein breiter Feldweg führte durch den Mischwald. Insekten schwirrten, eifrig auf Nektarsuche, durch die Luft.
Die Wolkendecke wurde nach einiger Zeit leider immer dichter. Die ersten Regentropfen fielen bereits. Ein paar umzäunte Weiden kamen in Sichtweite. Jetzt begann es stark zu regnen.
Ein Bauerngehöft war auszumachen. Große Hunde bellten. „Ist denn jemand zuhause?“ Offensichtlich sind nur die Hunde da. Wir können uns doch bestimmt kurz hier irgendwo unterstellen?
Niemand war zu sehen. Oder doch? Ein großer weißer Hund tauchte auf, kam bellend auf uns zu. Einige Jungtiere der gleichen Rasse wachten am Haus und bellten wild.
Was tun? Mittlerweile schüttete es. Wir tropften schon vor Nässe, trotz der Regenjacken. Der Hund kam langsam näher, bellte und knurrte dunkel. „Er ist hier der Chef!“ Wir blieben ruhig stehen.
Der Wachhund kam nahe heran, blickte uns kurz, aber sehr genau an. Knurrte immer noch, aber nun leiser. Wir ließen ihn an der Hand schnuppern.
Wir sprachen mit dem Hund, er gestatte uns nun bis zu einem Unterstand für die Arbeitsmaschinen des Bauern weitergehen. So huschten wir erleichtert in den Unterstand.
Der Maremmano beobachtete uns noch ein wenig, schlenderte dann zum Bauernhaus zurück. Vorher bellte er den jungen Hunden ein knappes „Wuff-wuff“ zu, worauf diese sofort schwiegen.
„Er ist der Chef!“ Über eine Stunde verbrachten wir in dem Unterstand. Dafür haben wir die Bekanntschaft mit den schönen Maremmanos gemacht (Cane da Pastore Maremmano Abruzzese).
Auf beinahe jedem Bauernhof in der Maremma haben wir während unserer Maremma-Reise diese Hunde gesehen. Die anerkannte Rasse gehört zu den Hirtenhunden.
Der Maremmano beschützt die Herden der Hirten vor zwei- und vierbeinigen Räubern. Das haben wir schnell mitbekommen. Offenbar haben wir uns bei der ersten Begegnung richtig verhalten.
Maremmanos haben keine Hütefunktion und sie treiben die Herde auch nicht. Sie interessieren sich weniger für das was in der Herde passiert, als das was außerhalb vor sich geht.
Übrigens: Ausgrabungen belegen, der Maremmano ist mindestens seit der Römerzeit, wahrscheinlich auch schon bei den Etruskern, in der Toskana beheimatet und beliebt.
Infos zum Ferienhaus in Manciano
Mittlerweile ist das kleine Ferienhaus „Il Poderino“, das wir gemietet hatten, nicht mehr bei FeWo-direkt vertreten. Es wird nicht mehr vermietet, oder ist möglicherweise verkauft worden. Für toskanische Preisverhältnisse war der Wochen-Mietpreise ausgesprochen günstig gewesen.
Die Kleinstadt Manciano: Unverfälschte Toskana
Die Kleinstadt Manciano mit etwa 7000 Einwohnern liegt in der Alta Maremma. Die Stadt ist umgeben von Weinbergen, Weiden und Olivenbäumen auf einer Bergkuppe.
An klaren Tagen schweift der Blick über den Monte Amiata bis ins Tal der Fiora. Weiter über Talamone bis zum Meer, sowie bis zur Halbinsel des Monte Argentario.
Von Manciano bis zum Meer und den Sandstränden sind es etwa dreißig Kilometer. Die Gegend um Manciano zählt zu einer der landschaftlich schönsten Gegenden der Maremma.
Auf einem gutausgebauten Netz von Landstraßen lässt sie sich problemlos mit dem Auto erkunden. Manciano ist eine sehr italienische Kleinstadt in der sämtliche Einkäufe erledigt werden können.
Unsere Empfehlung zum Lebensmitteleinkauf ist der Supermarkt Coop (Unione Amiatina) in der Via Antionia Gramsci. Hier gibt es frische und günstige Lebensmittel direkt aus der Region.
Weitere größere und kleinere Supermärkte und diverse Fachgeschäfte sind ebenfalls vorhanden.
Ausgrabungen in der Nähe von Saturnia, Marsiliana und Poggio Murella bezeugen, dass das Gebiet um Manciano bereits in prähistorischer Zeit besiedelt war.
Im Mittelalter, ab dem 12. Jahrhundert wurde Manciano von den Grafen Aldobrandeschi dominiert und ging dann an die Grafen von Orsini aus Rom über.
Seine strategisch günstige Lage und die starken Stadtmauern haben Manciano nicht davor bewahren können, vom mächtigen Siena im 15. Jahrhundert erobert zu werden.
Aus dieser Zeit stammt auch die Festung, von der man das atemberaubende Panorama genießen kann. Die Rocca ist heute Sitz der Gemeindeverwaltung und des Touristenbüros.
Im ruhigen und erholsamen mittelalterlichen Dorfkern von Manciano lebt noch das echte Italien. Wir waren in der Altstadt von Manciano mehrmals in der angenehmen Bar Centrale, in der Via Marsala.
Das Centrale ist bei den Einheimischen beliebt und bietet hausgemachtes Eis an, das auf der großen luftigen Terrasse gemütlich verzehrt werden kann.
Info Essen & Trinken: Bar-Cafe-Gelateria Centrale, Via Marsala 27, 58014 Manciano (GR)
Unser Restaurant-Tipp in Sovana
Nach den Besichtigungstouren empfiehlt sich ein Mittag- oder Abendessen in der Trattoria La Tavernetta im nahegelegenen Sovana. Im familiengeführten Lokal wird mit großer Sorgfalt und Professionalität, zu moderaten Preisen, eine bodenständige Maremma-Küche geboten.
Die Molkerei Manciano Caseificio Sociale
Manciano verfügt über eine Molkerei, die Manciano Caseificio Sociale. Es gibt einen kleinen Laden mit Parkplatz. Dort kann Käse in ausgezeichneter Qualität, zu günstigen Preisen gekauft werden.
Bereits 1961 haben die Bauern von Manciano diese Genossenschaft gegründet. Über dreihundert Betriebe aus mehreren Dörfern, liefern heute ihre Schaf- und Kuhmilch an die Molkerei.
In der Manciano Caseificio Sociale werden Dutzende verschiedenster Käsesorten anbeboten: Ricotta, Mozzarella und Pecorino sind sicherlich die bekanntesten.
Adresse und Öffnungszeiten: Caseificio Sociale Manciano Societa Agricola Cooperativa, Loc. Piano di Cirignano, 58014 Manciano (GR), Montag bis Freitag: 7 bis 17 Uhr, Samstag: 7 bis 13 Uhr.
Website: Caseificiomanciano
Saturnia: Cascate del Mulino: Baden in Sinterterrassen
Immer in Sichtweite in der Region ist der Bergkegel des Monte Amiata. Er hat durch seine unterirdischen Magmakammen dafür gesorgt, dass das Gebiet auch ein Thermalgebiet ist.
Schon die Etrusker sahen in den dampfenden Quellen einen magischen Ort. Spätestens seit den Römern werden dem Wasser Heilkräfte zugeschrieben.
Paradestück ist die Therme die Saturnia, mit den wildromantischen Sinterterrassen, der Cascate del Mulino. Die natürlich geschaffenen Thermalquellen von Saturnia sind weithin bekannt.
Die Anwohner der Region nutzen gerne die heilbringende Wirkung der heißen Schwefelquellen bei einem entspannten Bad inmitten einer herrlichen Naturlandschaft.
Ein fauliger Geruch verrät schon, dass es nicht mehr weit zur Naturtherme sein kann. Der Wasserfall ist bereits von der Straße aus zu sehen. Das Wasser stürzt eine Felswand herunter.
Danach sammelt sich in einem Naturbecken und fällt dann wieder in stufenförmige Sinterbecken. Dort können wir uns im heilsamen Schwefelwasser aalen. Touristen waren, außer uns selbst, keine zu sehen.
Aus der Thermalquelle sprudeln pro Sekunde 800 Liter schwefelhaltiges 37°C warmes Heilwasser. Die heißen Quellen wirken heilend auf Gelenke und Haut und stärken allgemein das Wohlbefinden.
Wer jeden Tag ein Glas davon trinkt, lebt angeblich länger. Nun, wir haben nicht davon getrunken. Eine besonders heilsame Wirkung ist bei Rheuma und Arthrose zu verzeichnen.
Menschen mit Kreislaufstörungen sollten nicht länger als zwanzig Minuten im warmen Quellwasser baden, da es den Kreislauf ziemlich beansprucht.
Es gibt gleich neben der Cascate del Mulino einen großen kostenlosen Parkplatz, sowie mehrere Kioske mit verschiedenen Getränken und kleinen Speisen.
Saturnia verfügt auch über ein Kurzentrum mit umfangreichem Therapie- und Wellnessangebot und Kurhotels. Dafür geht aber dort auch ein gewisser Reiz der Naturverbundenheit verloren.
Uns haben die Sinterterrassen, mit ihrer entspannten locker-ländlichen Atmosphäre, viel besser gefallen. Hier zu baden war ein einzigartiges Erlebnis und einer der Höhepunkte unserer Reise.
Unser Tipp: Griffige, festsitzende Badeschuhe sind in der Cascate del Mulino empfehlenswert, denn die Becken mit dem Thermalwasser sind doch ein wenig schlüpfrig.
Umkleidekabinen oder dergleichen gibt an der Naturtherme jedoch nicht. Handtücher, Bademantel usw. sollte man dabei haben. Der Eintritt in die Cascate del Mulino ist kostenlos.
Adresse und Öffnungzeiten: Cascate del Mulino, Loc. Terme di Saturnia, 58014 Saturnia (GR), die Therme ist öffentlich, daher durchgehend geöffnet.
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Informativer Blog über die Region: Maremma Geheimtipp – Der wilde Süden der Toskana – Urlaub und Ferien in der Provinz Grosseto – maremmageheimtipp.wordpress.com
Wer seine Amazon-Buchbestellung über die Anzeige unten abwickelt, unterstützt uns ohne jeglichen Mehraufwand, um unsere laufenden Kosten für den Blog etwas abzudecken. Vielen Dank dafür.
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Pingback:Toskana: Die Dörfer Pitigliano, Sovana und Sorano
Ein wunderbarer Italien-Bericht mit tollen Fotos. Wir waren schon Mal in der Gegend, aber vor etlichen Jahren. Man bekommt Lust, Mal wieder hinzufahren.
Liebe Christa,
vielen Dank für Deinen netten Kommentar. Das freut uns sehr, wenn wir Dich inspirieren können. Wir lieben die Region, auch weil es dort nicht so touristisch und überteuert wie der Norden die Toskana ist.
Beste Grüße aus München, Monika Hoffmann
Wow!
vielen lieben Dank für diesen tollen Einblick in einen Landstrich, der im nächsten Jahr auf unserem Programm steht! Ich komme garantiert wieder und werde schauen, was ihr sonst noch so zu berichten habt! Toll!
Aktuell stecke ich gerade in der Planung einer Autotour durch Italien und hole mir hier auch Anregungen und Freude beim Lesen habe ich noch dazu!
Nur die Sucherei nach interessanten, guten und informativen Italienblogs nervt zunehmend – meine Idee ist nun, einige gesammelt vorzustellen. Vielleicht habt ihr Lust, dabei zu sein?
http://www.le-mie-foto.de/italienblogs
Hallo Annik,
danke schön, für deinen Kommentar – positives Feedback freut uns natürlich immer sehr.
Eine Sammlung zum Thema Italienblogs finde ich eine schöne Idee. Ein kurzer Kommentar auf Deiner Website folgt!
Schöne Grüße, Moniks