Latium: Tarquinia – Etrusker-Hauptstadt mit freskierten Gräbern


Latium: Tarquinia - Etrusker-Hauptstadt mit freskierten Gräbern - Italy, Lazio, Tarquinia, Santa Maria di Castello - Tarquinia: Blick von der Stadtmauer zur romanischen Kirche Santa Maria di Castello, dem wichtigsten mittelalterlichen Denkmal der Stadt. Sie steht auf einem Felsporn, an der Stelle wo einst das "Castrum Corgnetum" stand, die Keimzelle der spätantiken Neugründung der Stadt. Foto: flickr, k. steudel

Tarquinia: Blick von der Stadtmauer zur romanischen Kirche Santa Maria di Castello, dem wichtigsten mittelalterlichen Denkmal der Stadt. Sie steht auf einem Felsporn, an der Stelle wo einst das „Castrum Corgnetum“ stand, die Keimzelle der spätantiken Neugründung der Stadt. Foto: flickr, k. steudel

Inhaltsverzeichnis

In der Region Latium in Mittelitalien liegt die Stadt Tarquinia. Von hier sind es nur noch rund einhundert Kilometer nach Rom. Vielleicht haben die Historiker unter euch schon von ihr gehört?

Wer Tarquinia besucht bekommt einen unvergleichlichen Einblick in die Welt der Etrusker, die lange vor den Römern eine eigenständige Hochkultur in Italien entwickelten.

In Tarquinia befinden sich die meisten etruskische Kunstwerke am Entstehungsort. Wer den Mythen der Bronzezeit glaubt, kann die über dreitausendjährige Geschichte der Stadt erkunden.

Weltberühmt in Tarquinia (Provinz Viterbo) ist die Montenrozzi-Nekropole, die seit 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, mit ihren prächtig ausgemalten Felsengräbern.

Die teilweise sehr lebensfrohen Fresken in den Gräbern bieten dem Besucher tiefe Einblicke in die Religion, das Alltagsleben und die Festlichkeiten der etruskischen Gesellschaft.

Für Reisende, die wie wir mit leidenschaftlichen Forscherdrang der Vergangenheit folgen, eine Fundgrube. Wer Tarquinia Schätze in Ruhe besichtigen möchte, sollte mehrere Tage bleiben.


Anreise nach Tarquinia

Autoreise nach Tarquinia

via aurelia e80 ausfahrt tarquinia - Auf der Via Aurelia/E80, Ausfahrt Tarquinia.

Auf der Via Aurelia/SS1-E80, Ausfahrt Tarquinia.

Mit dem Wagen von München kommend führt die kürzeste Route nach Tarquinia, mit 870 Kilometer Länge, über Österreich. Vorbei an den Städten Kufstein, Innsbruck, über den Brennerpass nach Italien.

Dort passieren wir die Städte Verona, Modena, Bologna, Florenz und Grosseto. Nach 9 Stunden Fahrzeit (ohne Pausen) ist Tarquinia, Provinz Viterbo, in der Region Latium erreicht.

Dazu kommen noch die Kosten für Vignette, Mautgebühren und Sprit (Stand: Mai 2018):

  • Vignette Pkw für Österreich: 9 Euro, 10-Tages-Vignette.
  • Mautkosten Pkw für Italien: Brenner bis Florenz 36,80 Euro (460 km). Ab Florenz kostenfreie Schnellstraßen bis Tarquinia.
  • Spritkosten Pkw: Je nach Modell etwa 80 Euro.

Flugreise nach Tarquinia

Wer die Anreise von Deutschland mit dem Auto scheut, sollte einen Flug nach Rom planen. Ideal ist der Flughafen Rom-Fiumicino, der größte Flughafen Italiens.

Wir empfehlen euch Alitalia, die Fluggesellschaft betreibt am Airport Rom-Fiumicino ein eigenes Terminal. Dort sind auch viele Mietwagen-Anbieter vertreten.

Über die nach Norden abzweigende Autostrada A12 ist Tarquinia in etwa einer Stunde erreicht. Die Entfernung beträgt 85 Kilometer. Kostenbeispiel für eine einwöchige Reise im Juni (Stand: Mai 2018):

  • Nonstop-Flug von München nach Rom, mit Alitalia: 130 Euro/pro Person.
  • Mietwagen: 200 Euro/pro Woche (bei Sixt, VW Polo oder ähnlich)

Zugverbindung nach Tarquinia

Wer mit dem Zug von der Stazione Termini im Zentrum von Rom nach Tarquinia reisen möchte, kann den Regionalzug dorthin nutzen. Vom Flughafen Rom-Fiumincino ist die Anreise umständlicher.

Ein Bus startet vom Airport zum Bahnhof Maccarese. Von dort nimmt man den Zug bis Civitavecchia. Dort startet dann erneut ein Bus ins Zentrum von Tarquinia. Ergebnis: Italien – Land der Autofahrer …


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Lest dazu auch unsere Strand-TippsLatium: Die 5 schönsten Strände bei Tarquinia. Die Strände und Küstenlandschaften bei Tarquinia am Tyrrhenischen Meer bieten für jeden etwas. Strandbäder und Sandstrände für Familien oder versteckte Meeresbuchten für Naturliebhaber. Der Duft des Meeres und der schattigen Pinienwälder bei den idyllischen Stränden blieb uns lange unvergessen.


Tarquinia im Überblick

Palazzo_Vitelleschi_Museo_archeologico_nazionale_-_Tarquinia_wikipedia_Franck Schneider-1 - Der Renaissance-Palazzo Vitelleschi an der Piazza Carvour stammt aus dem 15. Jahrhundert und beherbergt heute das Archäologische Nationalmuseum von Tarquinia. Foto: Wikipedia, Franck Schneider

Der Palazzo Vitelleschi an der Piazza Carvour stammt aus dem 15. Jahrhundert und beherbergt heute das Archäologische Nationalmuseum von Tarquinia. Foto: Wikipedia, Franck Schneider

Die Altstadt von Tarquinia liegt auf einem Hügel über der Küsten-Ebene, etwa fünf Kilometer vom Meer entfernt. Die Stadt erstreckt sich vom Fuß des Altstadthügels bis zur Via Aurelia (Europastraße 80).

Tarquinias Hinterland ist eine malerische, dünn besiedelte und hügelige Landschaft. Auf dem Hügel gegenüber des modernen Tarquinia liag das etruskische Tarchna mit Häusern, Tempeln und Märkten.

Die antiken Nekropolen liegen heute am Stadtrand der mittelalterlichen Neugründung der Stadt.

Entfernungen: Tarquinia liegt 90 km südöstlich von Grosseto in der Toskana, 45 km südwestlich von Viterbo und 100 km nordwestlich von Rom.

Reise-Tipp: Von Tarquinia nach Rom

Ein Besuch von Tarquinia lässt sich mit einer Städtetour nach Rom verbinden. Die etruskische Stadt Ceveteri, sowie die Ausgrabungen der römischen Hafenstadt Ostia, liegen auf dem Weg nach Süden.


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Sieben Sehenswürdigkeiten von Tarquinia

1. Monterozzi-Nekropole: Farbenfrohe antike Grabmalereien

reise-zikaden.de, Italien, Tarquinia, Monterozzi Nekorpole, Tomba dei Baccanti - Die Tomba dei Baccanti zeigt im Giebelfeld Löwen die Gazellen angreifen und datiert auf den Zeitraum 520 bis 500 v. Chr. Im linken Bereich ist ein Lyraspieler zu sehen, rechts ein tanzendes Paar.

Die Tomba dei Baccanti zeigt im Giebelfeld Löwen die Gazellen angreifen und datiert auf den Zeitraum 520 bis 500 v. Chr. Im linken Bereich ist ein Lyraspieler zu sehen, rechts ein tanzendes Paar.

Die etruskischen Malereien in der Monterozzi-Nekropole stammen aus dem 7. bis 2. Jhd. v. Chr. Dabei wurden unterirdische Felskammern angelegt, die Wände verputzt und bemalt.

Zum Abschluss wurde jedes Grab mit einem Erdhügel abgedeckt. Etwa einhundertfünfzig, der über sechstausend Gräber in der Monterozzi-Nekropole, sind bemalt.

2. Die Grabhügel der Doganaccia-Nekropole

reise-zikaden.de, italy, italien, italia, tarquinia, Doganaccia, Nekropole, Tumuli del Re - Der größere der beiden Grabhügel in der Doganaccia-Nekropole von Tarquinia ist der Tumuli del Re mit rund vierzig Meter Durchmesser. Interessant ist die geräumige Grabkammer aus Tuffstein-Quadern.

Der größere der beiden Grabhügel in der Doganaccia-Nekropole von Tarquinia ist der Tumuli del Re mit rund vierzig Meter Durchmesser. Interessant ist die geräumige Grabkammer aus Tuffstein-Quadern.

Am Rand der Monterozzi-Nekropole bei Tarquinia befinden sich zwei monumentale etruskische Hügelgräber, mit rund vierzig Meter Durchmesser: Die Doganaccia-Nekropole.

Diese ältesten und eindrucksvollsten Begräbnisstätten Tarquinias, datieren auf das 7. Jhd. v. Chr. und sind frei zugänglich. Lest dazu:  Die Grabhügel der Doganaccia-Nekropole

3. Das Archäologische Museum im Palazzo Vitelleschi

reise-zikaden.de, Italien, Tarquinia, Palazzo Vitelleschi, Museum, Obergeschoss - Das Obergeschoss des Palazzo Vitelleschi wiederholen sich die Bögen im Renaissance-Stil des 15. Jahrhunderts. Im Palast befindet sich heute das Archäologische Nationalmuseum von Tarquinia.

Im Obergeschoss des Palazzo Vitelleschi wiederholen sich die Bögen im Renaissance-Stil des 15. Jahrhunderts. Im Palast befindet sich heute das Archäologische Nationalmuseum von Tarquinia.

Das Archäologische Nationalmuseum von Tarquinia befindet sich im Renaissance-Palazzo Vitelleschi in der mittelalterlichen Altstadt und ist für historische interessierte ein Muss.

Im „Museo Archeologico Nazionale di Tarquinia“ werden zahlreiche einzigartige etruskische Fundstücke aus den Ausgrabungen und Nekropolen im Areal von Tarquinia gezeigt.

4. Bilderbuch-Italien: Tarquinias Altstadt

Latium: Tarquinia - Etrusker-Hauptstadt mit freskierten Gräbern - tarquinia, altstadt, italien - Das mittelalterliche Tarquinia mit seinen Geschlechtertürmen, Kirchen und verschachtelten Gassen ist kaum bekannt. Jeder kennt San Gimignano, doch wer war schon einmal in Tarquinia?

Das mittelalterliche Tarquinia mit seinen Geschlechtertürmen, Kirchen und verschachtelten Gassen ist kaum bekannt. Jeder kennt San Gimignano, doch wer war schon einmal in Tarquinia?

Das mittelalterliche Tarquinia ist sehr lohnenswert. In der Altstadt finden sich Geschlechtertürme, ehrwürdige Häuser in engen Gassen, eine gut erhaltene Stadtmauer, sowie romanische Kirchen.

Teilweise reicht der Blick von der Altstadt über die Ebene der Maremma Laziale bis zur Küste des Tyrrhenischen Meers oder in die umliegende hügelige Landschaft des Latiums.

5. Der etruskische Stadthügel „Pian di Civita“

ara della regina_tempel - Auf dem alten Stadthügel des etruskischen Tarchna wurde der Unterbau eines Tempels aus dem 4. bis 3. Jahrhundert freigelegt. Das Tempelfundament wird „Ara della Regina“ (Altar der Königin) genannt.

Auf dem antiken Stadthügel des etruskischen Tarchna (heute Tarquinia) wurde ein Tempel aus dem 4. bis 3. Jhd. v. Chr. freigelegt. Das Bauwerk wird von den Forschern „Ara della Regina“ genannt.

Die Ausgrabungen liegen auf dem Pian di Civita, gegenüber der heutigen Stadt. Freigelegt wurde das Fundament eines etruskischen Tempels, der Ara della Regina (Altar der Königin) genannt wird.

Außerdem finden sich im Gelände des Pian di Civita, gegenüber von Tarquinia, die Reste von Stadtmauern, einer Therme und einigen Wohngebäuden.

6. Die 5 schönsten Strände von Tarquinia

beach-italy_chairs - Die Strände und Küstenlandschaften bei Tarquinia bieten jedem etwas. Ausgestattete Sandstrände für Familien oder versteckte Buchten für Naturliebhaber. Diese Vielfalt macht glücklich.

Die Strände und Küstenlandschaften bei Tarquinia bieten jedem etwas. Ausgestattete Sandstrände für Familien oder versteckte Buchten für Naturliebhaber. Diese Vielfalt macht glücklich.

Nach den vielen Sehenswürdigkeiten von Tarquinia wird es Zeit erholsame und entspannte Tage am Meer zu verbringen. Dazu bietet sich der Badeort Lido di Tarquinia an.

Hier locken Sonne, Strand und Dolce Vita! Aber auch Naturliebhaber werden fündig. Lest dazu unseren Reisebericht: Die 5 schönsten Strände von Tarquinia.

7. Gravisca – Der etruskische Hafen von Tarquinia

gravisca_etruria_italy_lidoditarquinia - Die Fundamente des Hafendocks von Gravisca stammen vermutlich noch von den Etruskern. Seit dem 6. Jhd. v. Chr. existierte hier auch eine Hafenstadt. Später übernahm Rom den Ankerplatz.

Die Fundamente des Hafendocks von Gravisca stammen vermutlich noch von den Etruskern. Seit dem 6. Jhd. v. Chr. existierte hier auch eine Hafenstadt. Später übernahm Rom den Ankerplatz.

Gravisca war die etruskische Hafenstadt von Tarquinia. Wir schreiben im gesonderten Bericht über die Entdeckungen, die Ausgrabungen, sowie der fesselnden Geschichte des Hafens.

Außerdem: Ausflug zu den alten Salinen von Tarquinia. Heute ist es ein Naturschutzgebiet und Vogelparadies. Lest dazu: Gravisca – Der etruskische Hafen von Tarquinia


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Die etruskische Stadt Tarchna

Tarchna: Führendes Mitglied im Zwölfstädtebund der Etrusker

Etruscan_civilization_wikipedia Chumwa - Karte der etruskischen Gebiete mit den Städten des Zwölfstädtebunds. Grafik: Wikipedia, Chumwa

Karte der etruskischen Gebiete mit den Städten des Zwölfstädtebunds. Grafik: Wikipedia, Chumwa

In der Antike war Tarchna (heute Tarquinia) das erste bedeutende Zentrum der Etrusker. Gleichzeitig war die Stadt führendes Mitglied im etruskischen Zwölfstädtebund.

Außerdem war Tarchna der reichste, größte und kultivierteste Stadtstaat der aufblühenden etruskischen Hochkultur. Von Tarchna wurde die politische, kulturelle und religiöse Struktur der etruskischen Städte entscheidend beeinflusst.

Daher kann Tarchna problemlos den Titel Hauptstadt Etruriens tragen. (Siehe dazu Kapitel: Das Leben des Aulus Spurinna belegt: Tarchna war Hauptstadt Etruriens)

Ab dem 8. Jhd. v. Chr. blühte die Stadt durch Abbau von Eisenerz und Alaun auf. Diese Metalle und Mineralien wurden in den Tolfabergen (Monti della Tolfa) gewonnen.

Es entwickelten sich Handelsrouten nach Griechenland und dem Orient. Tarchna wurde reich. Das Alltags- und Kulturleben wurde stark durch diese Handelskontakte beeinflusst.

Die reiche Oberschicht konnte sich Luxusgüter leisten. Überwiegend aus den Ländern am östlichen Mittelmeer strömten Handwerker, Künstler und Architekten hierher und ließen sich dort nieder.

Kostbare Waren wurden über die vier Häfen Tarchnas am tyrrhenischen Meer umgeschlagen. Der Seehandel und die Landwirtschaft in der Umgebung florierten prächtig.

Wie nannten sich die Etrusker?

Das antike Volk der Etrusker nannte sich selbst Rasenna, das überlieferte uns der griechische Schriftsteller Dionysios von Halikarnassos (54 – 7 v. Chr.).

Die Bezeichnung Etrusker leitet sich vom lateinischen Etrusci ab. Im dorischen Dialekt der altgriechischen Sprache wurden sie Τυρσανοί = Tyrsanoi (Tyrsani), oder Τυρρηνοί = Tyrrinoi (Tyrrhini) genannt. 

Eine Stadt mit vielen Namen: Tarchna, Tarquinii, Corneto, Tarquinia

Ship_procession_fresco,Akrotiri,Greece_01 - So ähnlich könnte die Ankunft der Tyrrhener an der Küste Mittelitalien ausgesehen haben. Das bronzezeitliche Fresko stammt aus minoischer Zeit um 1.550 v. Chr. und wurde in den Ruinen von Akrotiri auf der griechischen Insel Santorin entdeckt. Foto: Wikipedia, Yann Forget

So ähnlich könnte die Ankunft der Tyrrhener an der Küste Mittelitalien ausgesehen haben. Das bronzezeitliche Fresko stammt aus minoischer Zeit um 1.550 v. Chr. und wurde in den Ruinen von Akrotiri auf der griechischen Insel Santorin entdeckt. Foto: Wikipedia, Yann Forget

Die Etrusker nannten ihre Stadt Tarchna (etruskisch: Tarχna). Der Städtename ist abgeleitet von der mythischen Gestalt des Tarchon, dem heldenhaften Anführer der Tyrrhener.

Das Volk der Tyrrhener war im nordwestlichen Kleinasien, sowie auf den Inseln Lemnos, Imbros, Samothrake, Lesbos beheimatet. Ägyptische Quellen nennen Tyrrhener im Zeitraum um 1.200 v. Chr.

Die Sage erzählt, dass die Volksgruppen der Thyrrener (altgriechisch, dorisch: Τυρσανοί = Tyrsanoi) einst mit Schiffen aus Kleinasien nach Mittelitalien kamen.

Tarchon war der Sohn (oder Enkel) des lydischen Königs Atys (heute etwa die Region um Izmir, Türkei) und soll die Siedlung Tarchna im 11. Jahrhundert v. Chr. gegründet haben.

Nach heutigem Forschungsstand existierte eine Siedlung im Gebiet von Tarquinia bereits während der eisenzeitlichen Villanova-Kultur, also lange vor Ankunft der Thyrrener.

Das etruskische Stadtzentrum lag auf dem Hügel La Civita, gegenüber der heutigen Stadt, und war im 5. und 4. Jhd. v. Chr. von einer acht Kilometer langen Stadtmauer umgeben.

Krieg mit Rom und Teil des römischen Reichs
Etruscan_riders_Castel San Marino_ol - Das versilberte Blech mit Elektronauflagen zeigt zwei etruskische Reiter im Kampf und einen verletzten Krieger am Boden. Das Kunstwerk datiert auf den Zeitraum 540 bis 520 v. Chr. und wurde in einem Grab in Castel San Marino gefunden. Foto: Wikipedia, Marie-Lan Nguyen

Das versilberte Blech mit Elektronauflagen zeigt zwei etruskische Reiter im Kampf und einen verletzten Krieger am Boden. Das Kunstwerk datiert auf den Zeitraum 540 bis 520 v. Chr. und wurde in einem Grab in Castel San Marino gefunden. Foto: Wikipedia, Marie-Lan Nguyen

Doch es gab immer wieder Grenzstreitigkeiten zwischen Tarchna und Rom. Vor allem im ersten Drittel des 4. Jhd. v. Chr. Im Jahr 358 v. Chr. eskalierte der Streit in einen Krieg mit den Römern, doch Tarchna siegte.

Rom ließ nicht locker und besiegte die etruskische Metropole nur wenige Jahre danach. Tarchna musste 351 v. Chr. um Frieden bitten und erhielt einen 40-jährigen Friedensvertrag.

Ab 281 v. Chr. wurde Tarchna Teil des römischen Reichs und der Niedergang begann. Erst unter der Herrschaft der Römer bekam Tarchna den lateinischen Namen Tarquinii.

Die wichtigen Territorien der Tolfaberge (Erz- und Mineralien-Abbau) und auch die vier Häfen an der Küste unterstanden nun direkt Rom. Um 90 v. Chr. erhielt Tarquinii römisches Stadtrecht.

Gotenkriege und Neugründung

Am Ende der Kriege zwischen Ost- und Westgoten in Italien im 6. Jhd. verließen die Einwohner Tarquiniis ihren uralten Siedlungsplatz. Sie zogen auf den steilen Nachbar-Hügel.

Der neu gewählte Siedlungsplatz war deutlich besser zu befestigen und bot daher mehr Sicherheit für die Bevölkerung. Ihre spätantike Neugründung nannten die Bewohner Corneto.

Dennoch war Corneto auch in dieser Epoche offenbar nicht unbedeutend. Beim römischen Konzil im Jahr 504, unter Papst Symmachus, war beispielsweise Bischof Neoptolemos von Corneto anwesend.

Im Hochmittelalter war Corneto ein blühendes Zentrum des Handels und der Landwirtschaft. Ab dem 11. Jahrhundert war es im Besitz der Gräfin Mathilde von Tuszien (1046 – 1115).

Im 12. Jhd. war es freie Stadt. Nach Streitigkeiten der herrschenden Adelsfamlien fiel es im 15. Jhd. an den Kirchenstaat. Seit 1922 trägt sie ihren, aus dem lateinischen abgeleiteten, Namen Tarquinia.

Wo lag die etruskische Stadt Tarchna?

Tarquinia_Pian di Civita - Der einstige Siedlungshügel von Tarchna, liegt heute schräg gegenüber von Tarquinia, und wird La Civita oder Pian di Civita genannt. Foto: Wikipedia, Ra Boe

Der einstige Siedlungshügel der etruskischen Stadt Tarchna, liegt nordöstlich der Stadt Tarquinia, und wird heute Pian di Civita genannt. Foto: Wikipedia, Ra Boe

Das etruskische Tarchna lag nicht am Siedlungsplatz der heutigen Stadt. Es befand sich nordöstlich von Tarquinia, auf einem Hügel der heute Pian di Civita genannt wird.

Für die Archäologen ein Glücksfall, denn dort wurde nichts überbaut. Im ehemaligen Stadtareal wurden Reste von Tempeln, Thermen, Wohnhäusern und einer Stadtmauer entdeckt.

Tarchna bedeckte eine Fläche von über 130 Hektar. Die Nekropolen erstreckten sich auf den Hügeln um die Stadt. Daher liegen viele etruskische Friedhöfe heute nahe der modernen Stadt Tarquinia.

Rom: Seine ersten Könige stammten aus Tarchna

Campus Martius in Archaic times - Rom in seiner Frühzeit: Gut erkennbar ist auch die einzige Tiberbrücke beim Forum Boarium, dahinter der Kapitolfelsen mit dem Haupttempel der Stadt. Modell-Foto: cdm.reed.edu

Rom in archarischer Zeit: Die einzige Tiberbrücke führt beim Forum Boarium über den Fluss, dahinter liegt der Kapitolfelsen mit Jupitertempel. Rechts, das Forum Romanum. Modell-Foto: cdm.reed.edu

Bis nach Rom reichte der Einfluss der mächtigen Stadt Tarchna. Ende des 7. Jhd. v. Chr. griffen etruskische Politiker in die Geschicke Roms ein, da ihnen die Stadt zu mächtig wurde.

Drei Adlige aus der Königsdynastie der Tarquinii regierten im 7. und 6. Jhd. v. Chr. die aufstrebende Stadt am Tiber. Dies überliefert die römische Geschichtsschreibung.

Erst durch Aufstände wurden die tarquinischen Könige entmachtet und aus Rom vertrieben. Lucius Tarquinius Priscus war der Sage nach fünfter König von Rom und erster Etrusker in diesem Amt.

L. T. Priscus stammte aus Tarchna und regierte von 616 v. Chr. bis 578 v. Chr. über Rom. Während seiner Regierungszeit erweiterte er dort den Senat um hundert etruskische Adlige.

Das Forum Romanum, der Circus Maximus, die Cloaka Maxima, sowie der Jupitertempel auf dem Kapitolshügel, wurden in L. T. Priscus Regierungszeit in Rom erbaut.

Auf L. T. Priscus folgte sein Sohn Servuis Tullius (578 – 535 v. Chr.) und sein Enkel Lucius Tarquinius Superbus (535 – 509 v. Chr.). Letzterer wurde 509 v. Chr. gestürzt, mit ihm fiel die Monarchie.

Es entstand die römische Republik mit den Konsuln Lucius Tarquinius Collatinus und Lucius Junius Brutus. Mit dem Machtverzicht des Senats 27 v. Chr. begann mit Augustus die Römische Kaiserzeit.

Das Leben des Aulus Spurinna belegt: Tarchna war Hauptstadt Etruriens

Lazio, Tarquinia, Tomba dell’Orco, Tomb of Orcus I, Banquet scene, Aulus Spurinna, Etruscan Praetor - Der etruskische Praetor Aulus Spurinna aus Tarchna herrschte über ganz Etrurien. Die Tomba dell'Orco in der Monterozzi-Nekropole war das Familiengrab der Familie und zeigt auch Aulus Spurinna beim Festbankett. Foto: Wikipedia, Robin Iversen Rönnlund

Der etruskische Prätor Aulus Spurinna aus Tarchna herrschte über ganz Etrurien. Die Tomba dell’Orco in der Monterozzi-Nekropole war das Grab seiner Familie und zeigt auch Aulus Spurinna beim Festbankett. Seine Identität ist durch die Inschrift links oben belegt. Foto: Wikipedia, Robin Iversen Rönnlund

Tarchna ist als Hauptstadt Etruriens zu verstehen. Dies wird durch den in der ersten Hälfte des 4. Jhd. v. Chr. agierenden Politiker Aulus Spurinna (auch Aule Spurina) belegt.

Aulus entstammte der mächtigen Spurinna-Dynastie aus Tarchna. Seine Unternehmungen und Aktionen wurden in der Elogia Tarquiniensia, römischen Inschrift-Kopien der Kaiserzeit überliefert.

Die sogenannten Elogia Tarquiniensia wurden im 1. Jhd. angefertigt und bildeten Kopien der etruskischen Original-Inschriften aus dem 4. Jhd. v. Chr.

Elogia Tarquiniensia - Die römische Inschrift "Elogia Tarquiniensia" berichtet über die beiden großen etruskischen Anführer Velthur und Aulus Spurinna. Foto: Wikipedia

Die römische Inschrift „Elogia Tarquiniensia“ berichtet über die beiden großen etruskischen Anführer Velthur und Aulus Spurinna aus Tarquinii. Foto: Wikipedia

Dieser römischen Inschrift zufolge war Aulus Spurinna dreimal Prätor (höchstes Amt der politischen Laufbahn) in seiner Heimatstadt Tarchna. Er setzte den König der Stadt Caere (heute Cerveteri), der sich Orgolnius nannte, ab.

Weiterhin beendete Aulus eine Rebellion von etruskischen Sklaven (lateinisch = Servi) in Arezzo. Er eroberte neun Dörfer die von Latinern besiedelt waren und im Hoheitsgebiet Roms lagen.

Interessant ist die große Weite von Spurinnas Aktionsradius. Er operierte nicht nur im Norden, sondern auch im Süden Etruriens. Seine Taten decken sich mit Berichten über die Kriege zwischen den Städten Tarchna und Rom zwischen 358 bis 351 v. Chr.

Dabei verwüsteten etruskische Kriegertruppen aus Tarchna die Territorien Roms und fügten den Legionen unter Konsul G. Fabius Ambustus eine Niederlage zu.

Die Rache der Römer folgte 358 v. Chr. Dabei besiegten sie die etruskische Armee nahe der Tibermündung. Aus dem Krieg ging keiner der beiden als Sieger hervor.

Die etruskischen Bemühungen, die für ihre Städte elementare Bedrohung durch den expandierenden römischen Stadtstaat auszuschalten, waren damit gescheitert.

Archäologen sehen es inzwischen als erwiesen an, dass die Tomba dell’Orco in der Monterozzi-Nekropole von Tarquinia, die Grablege der Spurinna-Dynastie ist.

Als Hauptfigur auf den Fresken war Aulus Spurinna. Diese Persönlichkeit wurde im Grab mit einer Inschrift versehen. Dargestellt ist er beim Festbankett in der Rückwandnische des Hypogäums.


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Ara della Regina: Etruskischer Tempel auf dem Pian di Civita

Das Panoramafoto zeigt den etruskischen Tempel „Ara della Regina“ im einstigen Stadtgebiet von Tarchna. Am Horizont sind die Türme von Tarquinia zu erkennen. Foto: Google, Alexander Jones 

Die ersten Ausgrabungen auf dem Pian di Civita-Hügel in den 1930er-Jahren hatten zum Ziel, grundsätzliche Kenntnisse zur etruskischen Stadtgeschichte zu gewinnen.

Dabei kamen verschiedenste Gebäudereste ans Tageslicht. Der Verlauf einer Stadtmauer aus dem 4. Jhd v. Chr. lässt sich in acht Kilometer Länge feststellen. Besonders gut ist sie an der Nordseite erhalten.

Tarchna bedeckte in dieser Zeit eine Fläche von über 130 Hektar. Die Befestigungsmauer ersetzte einen Vorläuferbau aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., dieser verlief noch quer über den Hügel.

In diesem Bereich wurden auch viele antike Wohnhäuser nachgewiesen, die noch aus etruskischer, aber auch aus der römischen Epoche stammen.

tarquinia_ara della regina_temple_google maps - Der Screenshot aus Google Maps zeigt das Fundament des etruskischen Tempels "Ara della Regina". Foto: Google Maps

Der Screenshot aus Google Maps zeigt das Fundament der „Ara della Regina“.

Eindrucksvoll ist der großartige Unterbau eines etruskischen Tempels der auf das 4. bis 3. Jhd. v. Chr. datiert. Von den Forschern wird er Ara della Regina (Altar der Königin) genannt.

Die östliche Anhöhe im antiken Stadtgebiet wird von ihm eingenommen. Sein Fundament hat eine Fläche von 77 x 35 Meter und besteht aus Kalksteinblöcken.

An der Nordostseite des Tempels befindet sich ein breiter Treppenaufgang. Dort wurde im Jahr 1938 die berühmte Terrakottagruppe der Geflügelten Pferde entdeckt.

Diese sind heute im Archäologischen Museum von Tarquinia ausgestellt. Einst waren die beiden Pferde vor die Deichsel eines zweirädrigen Streitwagens gespannt. Das ganze Ensemble schmückte offenbar den Giebel des Tempels.

In der Umgebung fanden sich Reste mehrerer anderer Gebäude. Darunter auch die eindrucksvolle Terme Tulliane, mit einem polygonalem Saal, zwei Marmorbecken und weiteren Räumen.

Heute werden im Sommer von der Stadt Tarquinia Kulturfestivals an der Ara della Regina veranstaltet. Angeboten werden dabei z. B. archäologische Führungen und ein Shuttle-Service.

GPS-Kooridinaten, Ara della Regina: 42.258800, 11.801700


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Die vier Häfen von Tarchna

Porto Clementino, Gravisca, Tarquinia, Italy - Reste der Hafenanlagen von Porto Clementino, dem ehemaligen Hafen von Gravisca. Daneben konnten Archäologen Reste von etruskischen Wohnhäusern und Heiligtümern freilegen.

Der etruskische-römische Hafen Gravisca wurde in der Spätantike und im Mittelalter weitergenutzt und ist heute als Porto Clementino bekannt. Daneben konnten Archäologen Reste von etruskischen Wohnhäusern und Heiligtümern freilegen.

Am Südrand des Ortes Lido di Tarquinia am tyrrhenischen Meer befindet sich das Ausgrabungsgelände von Gravisca, dem antiken Haupthafen der etruskischen Metropole Tarchna, dem späteren Tarquinia.

Gravisca (Graviscae) ist die lateinische Bezeichnung der etruskischen Hafenstadt. Wie die Etrusker, oder auch die vielen griechischen Händler, den Hafen und Siedlung nannten, ist bisher nicht bekannt.

Für die etruskische Epoche konnten bisher vor allem die Reste mehrerer Heiligtümer aus der Zeit um 600 v. Chr. freigelegt werden.

Weiter nördlich an der Mündung des Flusses Marta befand sich ein zweiter Hafen, der Martanum, genannt wird. Von diesem sind Mauerreste und Becken lokalisiert worden. Die beiden Häfen Algae und Rapinum sind von den Archäologen bisher noch nicht lokalisiert.

Lest dazu unsere detaillierte Reportage über den etruskischen Hafen Gravisca: Latium: Gravisca – Der etruskische Hafen von Tarquinia


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Die Monterozzi-Nekropole von Tarquinia

Latium: Tarquinia - Etrusker-Hauptstadt mit freskierten Gräbern - reise-zikaden.de, Italien, Latium, Tarquinia, Monterozzi Nekropole, Etrusker, Gräber - Auf den ersten Blick ist die Monterozzi-Nekropole unspektakulär. Hohes Gras mit vielen bunten Blumen trügt darüber hinweg, dass wir uns auf einem etruskischen Friedhof befinden. Die modernen, länglichen Betonbauten schützen die steil nach unten führenden Treppen zu den farbenprächtigen Felsengräbern.

Auf den ersten Blick ist die Monterozzi-Nekropole unspektakulär. Bunte Blumenwiesen, zwitschernde Vögel und Stille erinnern noch immer an einen Friedhof. Moderne Betonbauten schützen die steil nach unten führenden Treppen zu den farbenprächtigen Felsengräbern aus dem 7. bis 2. Jhd. v. Chr.

Größte Sehenswürdigkeit von Tarquinia ist die etruskische Monterozzi-Nekropole, mit ihren bunten Fresken. Grabmalereien wurden auch in den Etruskerstädten Veii, Orvieto, Chiusi, Vulci angefertigt.

Doch kommen diese Fresken in Qualität und Dichte nicht an Tarquinia heran. Die Grabfresken in Tarquinia sind die größte und bedeutendste Ansammlung antiker Malerei, die erhalten geblieben ist.

Einhundertfünfzig ausgemalte Gräber sind inzwischen lokalisiert worden. Die wohlhabende etruskische Oberschicht von Tarchna ließ sich prunkvolle und aufwändige Grablegen errichten.

Warum die Fresko-Technik in dieser Stadt so zahlreich angewendet wurde, ist der Forschung bislang unbekannt. Tatsache ist, die prächtigen Fresken entstanden unter dem Einfluss griechischer Kunst.

reise-zikaden.de, Italien, Latium, Tarquinia, Monterozzi Nekropole, Rekonstruktion - Die Rekonstruktion zeigt die Gräber der Monterozzi-Nekropole mit ihren ursprünglichen Tumuli.

Die Rekonstruktion zeigt die Gräber der Monterozzi-Nekropole mit ihren ursprünglichen Tumuli.

In Griechenland selbst sind keinerlei antike Malereien erhalten geblieben. Daher geben uns die Gräber in Tarquinia einen Einblick in die Bilderwelt des antiken Griechenland.

Die Fresken in der Monterozzi-Nekropole wurden mit Feinheit und Eleganz erstellt. Auch die Farbgebung der Motive ist meisterhaft.

Die ältesten Malereien datieren auf das 7. Jhd. v. Chr., während die Fresko-Technik erst ab dem 6. Jhd. v. Chr. angewendet wurde.

Etwa einhundertfünfzig, dieser über sechstausend Gräber, sind ausgemalt. Etwa sechzig Gräber befinden sich in einem betretbaren Zustand. Nur ein Teil ist zugänglich. Seit 2004 gehört die Monterozzi-Nekropole zum UNESCO-Welterbe.

Bis zum 5. Jhd. v. Chr. werden Szenen der Eliten gezeigt: Jagd, Spiel, Festbankette, Tanz und Musik. Die Motive strahlen Zuversicht und Heiterkeit aus, der Tod scheint seinem Schrecken beraubt.

Die Verstorbenen tanzen mit ihrer Familie und Freunden hinüber ins Jenseits. Die Figuren geben sich den Freuden des Lebens hin, da diese offenbar nicht mit dem Tod enden.

reise-zikaden.de, Italien, Latium, Tarquinia, Monterozzi Nekropole, Villanova, Urnen - Die pilzförmigen Steinurnen entstammen der Villanova-Kultur die bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. die Hügel um Tarquinia besiedelte. In dieser Epoche wurden die Verstorbenen verbrannt und in Urnen in Hüttenform bestattet.

Wie Pilze sehen diese Steinurnen aus. Sie entstammen der Villanova-Kultur, die bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. die Hügel um Tarquinia besiedelte. In dieser Epoche wurden die Verstorbenen verbrannt und in hüttenförmigen Urnen bestattet.

Diese zuversichtliche Sichtweise, aber auch die Eleganz in der Ausführung, verliert sich ab dem 4. Jhd. v. Chr. Vor allem ab dem 3. und 2. Jhd. v. Chr. werden die Abbildungen gröber und es dominieren düstere Farbtöne.

Bei den Motiven treten nun Dämonen, Waffen und Gestalten aus der Unterwelt in den Vordergrund. Somit sind die Grabmalereien von Tarquinia Dokumente des Niedergangs der etruskischen Kultur und Gesellschaft.

Was die Abbildungen in den Gräbmälern genau bedeuten ist bis heute überwiegend unklar. Da von den Etruskern kaum schriftliche Zeugnisse erhalten sind, sind besonders religiöse Motive oft unverständlich.

Bei den gezeigten fröhlichen Festen, Spielen und Wettkämpfen handelte es sich offenbar um Totenfeiern. Bei diesen Abbildungen nimmt der Verstorbene meist teil.

Möglich wäre, dass die Malereien Szenen aus dem Leben des Verstorbenen zeigen, um damit dieses sozusagen zu verlängern. Oder, dass die Gemälde den Abschied vom Toten und die Reise in Jenseits darstellt.

Viele Fresken zeigen eine symbolische Türe oder Pforte. So könnte es sein, dass die Feierlichkeiten vor dem Grab stattfanden. Der Tote hatte dabei den Weg ins Jenseits noch nicht vollzogen.

Einheitlich bei allen etruskischen Freskenmalereien festgestellt, dass Männer mit brauner oder rötlicher Hautfarbe, Frauen stets mit weißer Hautfarbe, abgebildet wurden.

Welche symbolisch-religiösen Vorstellungen der Etrusker die häufig abgebildeten Tiere, wie Panther, Löwen oder Stiere in den Gräbern, darstellen ist bislang ungeklärt.

Mit welcher Technik arbeiteten die etruskischen Künstler?

Stift_Vorau_-_Restaurierung_Deckenfresken - Die Foto zeigt eine Restauratorin bei der Arbeit an Deckenfresken. Foto: Wikipedia, Manfred Glössl

Die Foto zeigt eine Restauratorin bei der Arbeit an Deckenfresken. Foto: Wikipedia, Manfred Glössl

Zuerst wurden die unterirdischen Gräber in den Kalkstein geschlagen. Vor dem Bemalen wurden die Felswände geglättet und mit einer dünnen Tonschicht und Löschkalk verputzt.

Auf diese Schicht trugen die Künstler ihre Vorzeichnungen auf. Zwei unterschiedliche Maltechniken wurden angewandt:

  • Al fresco: Auf den feuchten Verputz, dies erfordert ein sehr zügiges und professionelles Arbeiten der Künstler.
  • Tempera: Gemalt wird auf den bereits getrockneten Untergrund. Die Farben wurden mit Eigelb vermischt.

Bei beiden Maltechniken wurden Vorzeichnungen angebracht. Von den Vorzeichnungen weicht die endgültige Ausführung der Künstler jedoch meist ab.

Die Maler nutzten Erdfarben wie z. B. Kohle, Ocker, Rötel, Pozzuoli-Erde, Kalk. Oder zerriebene Mineralien wie z. B. Lapislazuli, Türkis, Zinnober oder Malachit.

Die interessantesten Gräber der Monterozzi-Nekropole

reise-zikaden.de, Italien, Latium, Tarquinia, Monterozzi Nekropole, Etrusker, Tumulus, Einfassungen - Teilweise ist bei den Gräbern der Monterozzi-Nekropole noch die Steineinfassung der runden Grabhügel erkennbar.

Teilweise ist bei den Gräbern der Monterozzi-Nekropole noch die Steineinfassung der runden Grabhügel erkennbar.

Die Monterozzi-Nekropole von Tarquinia zieht jährlich sehr viele Besucher an. Die größte Gefahr für die etruskischen Fresken ist Feuchtigkeit aus der Atemluft und dazu starke Temperaturschwankungen.

Etwa ein Dutzend Gräber ist zugänglich. Welche dies sind, ändert sich immer wieder. Aus vier Felsengräbern wurden die Malereien abgenommen und im Archäologischen Museum von Tarquinia ausgestellt.

Die Zugänge sind überdacht, auch neuzeitliche Treppen führen hinab. Etruskische Steinstufen darunter bleiben sichtbar.

Vor jedem Grabraum wurde eine verglaste Wand angebracht. Besucher kommen in die Felskammer nicht hinein, können die Kunstwerke jedoch betrachten. Strahler beleuchten die Schönheit der Malereien.

Wir stellen euch nachfolgend fünf Felsengräber aus der Monterozzi-Nekropole vor, die während unseres Besuchs zugänglich waren. Die Zugänglichkeiten der Gräber wechseln oft ein wenig.

Ausschlaggebend für die Aufnahme der Abbildungen in unserer Reisereportage waren vorhandene Fachinformationen und eine gelungene Fotografie der entsprechenden Grablegen.

Die Fresken sind teilweise schwach beleuchtet, Aufnahmen mit Blitz oder Stativ sind nicht gestattet.

Tomba delle Leonesse
reise-zikaden.de, Italien, Latium, Tarquinia, Monterozzi Nekropole, Etrusker, Tomba delle Leonesse - Die Tomba delle Leonesse datiert auf das 6. Jhd. v. Chr. und zeigt besonders schön die Bewegungen und Rhythmik seiner Tänzer. Dazu kann es reiche Farbskala auf.

Die Tomba delle Leonesse datiert auf das 6. Jhd. v. Chr. und zeigt besonders schön die Bewegungen und Rhythmik seiner Tänzer. Dazu kann es eine reiche Farbskala aufweisen.

Die Tomba delle Leonesse datiert auf 520 bis 500 v. Chr., wurde 1873 entdeckt und 1883 freigelegt. Ihren Namen hat das Felsengrab nach den beiden weiblichen Panthern im Giebel.

Die Decke wurde mit schachbrettartigen Mustern verziert. Im Zentrum steht ein großer Krater (Mischgefäß für Wein und Wasser), der mit einem grünen Blätterkranz geschmückt ist.

Zu beiden Seiten stehen Musiker, die Kithara (Harfe) und Aulos (Doppelflöte) spielen. Rechts ist ein Paar beim Tanz zu sehen. Der Mann ist fast nackt, die schwarzhaarige Frau trägt ein Schleiergewand.

tomba delle leonesse_tarquinia_monterozzi_detail - Das Detail zeigt die tanzende Frau mit dem bis heute bekanntem Zeichen gegen den "Bösen Blick". Foto: Wikipedia, Gian Luca Ferme

Die etruskische Tänzerin mit dem Zeichen der gehörnten Hand, die vor dem „Bösen Blick“ schützt. Foto: Wikipedia, Gian Luca Ferme

Ihre Geste mit der linken Hand zeigt die Gehörnte Hand (Mano Cornuta). Damit wird bis heute der Böse Blick abgewehrt. Der linke Bereich zeigt eine einzelne Tänzerin.

Eine zarte Frau mit weit schwingendem, rotblauem Mantel. Ihre typischen Halbstiefel nennen sich Calcei Repandi. Ihr Hut ist ein Tutulus, eine kegelförmige Kopfbedeckung etruskischen Frauen.

Das Zierfries im unteren Bereich zeigt grüne und blaue Palmetten. Der dunkle Sockel stellt das unruhige Meer dar. Als Begrenzung sind darüber springende Delphine abgebildet, diese streben der Scheintür in der Mitte zu.

Gelungen sind Bewegungen und Rhythmik der Tänzer und die üppige Farbskala.

Tomba della Caccia e Pesca
reise-zikaden.de, Italien, Latium, Tarquinia, Monterozzi Nekropole, Etrusker, Tomba della Caccia e Pesca - Die Besonderheit der Tomba della Caccia e Pesca ist die meisterhafte Darstellung einer Küstenlandschaft. Aber auch die schönen Jagd und Bankettszenen bilden die farbenprächtige Freskierung in diesem Grab.

Die Besonderheit der Tomba della Caccia e Pesca ist die meisterhafte Abbildung einer Küstenlandschaft. Dazu kommen farbenprächtige Jagd und Bankettszenen.

Die Tomba della Caccia e Pesca datiert auf den Zeitraum 520 bis 500 v. Chr. und wurde im Jahr 1873 entdeckt. Das Grabmal besteht aus zwei Räumen, die hintereinander liegen.

Die Fresken sind inzwischen leider stark beschädigt. Die Abbildungen mit Jagd- und Bankettszenen zeigen die typischen Aktivitäten reicher etruskischer Aristokraten.

Seine Besonderheit ist die meisterhafte Darstellung einer Küstenlandschaft. Im vorderen Raum ist eine Jagdgesellschaft auf Pferden zu sehen, diese werden von Hunden begleitet.

Die Gruppe ist ein einer üppigen Landschaft mit Palmen und Blumen unterwegs. Die hintere Kammer liegt etwas tiefer. Unten sind dunkle Wellen im Meer abgebildet, aus dem Delphine springen.

Ein Ruderboot mit mehreren Insassen schwimmt im Wasser. Wasservögel fliegen durch die Luft. Einer der Männer versucht mit einer Steinschleuder auf die flüchtenden Vögel zu zielen.

Ein anderer legt ein Fischernetz aus. Oberhalb des Freskos befindet sich im Giebel eine Bankettszene. Im Zentrum ist ein Paar abgebildet, das die Verstorbenen zeigt. Daneben sind Diener und Musiker.

Tomba dei Leopardi
reise-zikaden.de, Italien, Latium, Tarquinia, Monterozzi Nekropole, Etrusker, Tomba dei Leopardi - Die Tomba dei Leopardi aus dem 5. Jhd. v. Chr. gilt wegen dem guten Zustand der Fresken als Musterbeispiel etruskischer Grabmalerei. Das Bildprogramm zeigt Bankettszenen, Diener und Musiker.

Die Tomba dei Leopardi aus dem 5. Jhd. v. Chr. gilt wegen dem guten Zustand der Fresken als Musterbeispiel etruskischer Grabmalerei. Das Bildprogramm zeigt Bankettszenen, Diener und Musiker.

Die Tomba dei Leopardi datiert auf den Zeitraum 475 bis 450 v. Chr. und wurde 1875 entdeckt. Ihren Namen hat das Grab von den beiden Leoparden im Giebel der Grablege.

Die Fresken sind gut erhalten, daher gilt es als Musterbeispiel etruskischer Malerei. Die Hauptwand zeigt drei beim Bankett liegende Paare. Das Paar im Zentrum zeigt die beiden Verstorbenen.

Diese werden von zwei jungen Männern bedient. An der linken Seitenwand bringen Diener verschiedene Gegenstände zum Bankett. Die rechte Seitenwand zeigt drei Männer beim Tanz.

Ein junger Mann hat eine Trinkschale in der Hand. Ein zweiter spielt die Doppelflöte, ihm folgt ein Kithara-Spieler. Der Natur wurde bei der Motivwahl große Bedeutung beigemessen.

Abgebildet sind Palmen, Schilfrohr, Granatapfelblüten und Glockenblumen. Am Ende der Spätarchaik (um 460 v. Chr.) war der Höhepunkt etruskischer Grabmalerei überschritten.

Tomba 5636: Grablege der Adelsfamilie Arnthunas
reise-zikaden.de, Italien, Latium, Tarquinia, Monterozzi Nekropole, Etrusker, Tomba 5636 - Die Tomba 5636 wirkt völlig anders als die fein ausgeführten Grabmalereien der Vergangenheit. Hier wird der Vorstorbene bereits von seinen Angehörigen an der Pforte ins Jenseits empfangen.

Die Tomba 5636 wirkt völlig anders als die fein ausgeführten Grabmalereien der Vergangenheit. Hier wird der Vorstorbene bereits von seinen Angehörigen an der Pforte ins Jenseits empfangen.

Die Tomba 5636 wird auch Tomba Due Tetti genannt. Das Felsengrab datiert auf den Zeitraum 300 bis 250 v. Chr. und wurde 1969 entdeckt. Es gehörte der Adelsfamilie Arnthunas.

Links vor der Tür ins Jenseits bewacht Charun, der etruskische Dämon der Unterwelt, den Zugang. Seine Hand stützt er auf den langen Griff seines Hammers. Die Zeichnungen wurden hastig angebracht.

Die einst so feine Freskomalerei scheint nicht mehr von Nöten zu sein. Die Dämonin Vanth (rechts) ist häufig die Begleiterin von Charun. Sie beleuchtet mit der Fackel den dunklen Pfad ins Jenseits.

Die Figur in der Mitte ist der Verstorbene. Er wird von Familie mit Kind begrüßt. Inschriftlich erwähnt sind die Brüder Laris und Arnth Arnthunas, letzterer bekleidete das Amt des „Marunuc Spurana“.

Tomba dei Caronti
reise-zikaden.de, Italien, Latium, Tarquinia, Monterozzi Nekropole, Etrusker, Tomba dei Caronti - Die positive Grundstimmung hat sich in der Tomba dei Caronti, die auf das Ende des 3. Jhds. v. Chr. datiert, verloren. Gleich zwei Todesdämonen bewachten die Scheintür ins Jenseits, darunter befindet sich die Grablege.

Die positive Stimmung hat sich in der Tomba dei Caronti, die auf das 2. Jhd. v. Chr. datiert, verloren. Zwei Todesdämonen bewachten die Tür ins Jenseits, darunter befinden sich die Gräber.

Die Tomba dei Caronti datiert auf den Zeitraum von 150 bis 125 v. Chr. und wurde 1960 entdeckt. Das Felsengrab stellt einen Wendepunkt in der etruskischen Bestattungskultur dar.

Ab dieser Epoche dominieren Waffen und Todesdämonen in dunklen Farben die etruskischen Malereien. Die einst fröhlich-bunte Freskenwelt in den Nekropolen von Tarchna war beendet.

Alle etruskischen Städte litten schwer unter den Bedrohungen und Kriegen mit dem aufstrebenden römischen Staat. Die Scheintür ins Jenseits bewachen zwei düstere Charun-Figuren.

Charun war ein bewaffneter etruskischer Todesdämon, mit Hörnern, Flügeln und langen wallendem Haar. Dieser Dämon war mit kurzen Chiton bekleidet und trug Hammer oder Schwert.

Eintritt, Öffungszeiten, Verpflegung, Adresse, Website

Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3 Euro. Kombiticket mit Museum 8 Euro, ermäßigt 4 Euro. Öffnungzeiten: Ganzjährig von 8.30 bis 19.30 Uhr. Montag Ruhetag. Adresse: Necropoli dei Monterozzi, Strada Provinciale 43, 01036 Tarquinia (Viterbo). Parken beim Eingang, entlang der Straße.
GPS-Koordinaten: 42.250075, 11.767663. Website: www.necropoliditarquinia.it

Essen & Trinken

Im Eingangsbereich der Monterozzi-Nekropole befindet sich eine Cafeteria. Dort werden Getränke, Eis, Pizza, Pasta, Schinken- und Käseplatten, Paninis, Kaffee, Kuchen, Bier und Wein angeboten.


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Palazzo Vitelleschi: Archäologisches Nationalmuseum

reise-zikaden.de, italien, latium, tarquinia, museum, palazzo vitelleschi, Museo Archeologico Nazionale di Tarquinia - Im Palazzo Vitelleschi hat das Archäologische Nationalmuseum von Tarquinia einen ehrwürdigen Rahmen. Der Palast im Renaissance-Stil besticht durch seinen architektonisch eindrucksvollen Säulenhof.

Im Palazzo Vitelleschi hat das Archäologische Nationalmuseum von Tarquinia einen ehrwürdigen Rahmen. Der Palast im Renaissance-Stil besticht durch seinen eindrucksvollen Säulenhof.

Das Archäologische Nationalmuseum ist eine der Top Sehenswürdigkeiten von Tarquinia. Es ist der etruskischen Zivilisation, seiner Funde aus der Umgebung und dem antiken Stadtgebiet gewidmet.

Seine Sammlungen bestehen im Schwerpunkt aus den Funden, die in der Monterozzi-Nekropole und auf dem einstigen Siedlungshügel Pian di Civita ausgegraben wurden.

Die Ausstellungsräume des Museums befinden sich im Palazzo Vitelleschi. Der wunderschöne Palazzo Vitelleschi wurde im Renaissance-Stil des 15. Jahrhunderts errichtet.

Auftraggeber war Kardinal Giovanni Vitelleschi (1390 – 1440), einst Condottiere (Söldnerführer) und Kardinal von Tarquinia. Architektonisch eindrucksvoll ist der Säulenhof des Gebäudes.

Der Palast fiel später an den italienischen Staat, der das Gebäude zum Museum umgestaltete. Seit 1924 werden Fundstücke aus Tarquinia und Privatsammlungen der Grafen Bruschi-Falgari gezeigt.

Das Museum zeigt eine bedeutende Sammlung etruskischer Kunst, ausschließlich aus der Geschichte von Tarquinia. Im Erdgeschoss stehen überwiegend etruskische Sakrophage.

Im ersten Stock sind Fundstücke von der Villanova-Kultur (10. bis 5. Jhd. v. Chr.) bis in die römische Epoche ausgestellt. Dazu eine Sammlung wertvoller etruskisch-korinthischer und etruskisch-attischer Keramik. Im zweiten Stock befinden sich abgenommene Fresken aus den etruskischen Nekropolen.

Die geflügelten Pferde von Tarquinia

Cavalli alati di Tarquinia - Winged Horses Ara della Regina, 4th century BCE Tarquinia, National Archaeological Museum - Die geflügelten Pferde, auf italienisch "Cavalli alati di Tarquinia" genannt, aus dem 3./4. Jhd. v. Chr. sind das berühmteste und schönste etruskische Fundstück im Archäologischen Museum von Tarquinia. Foto: Wikipedia, Paolo Villa

Die geflügelten Pferde aus dem 3./4. Jhd. v. Chr. sind das berühmteste und schönste etruskische Fundstück im Archäologischen Museum von Tarquinia. Foto: Wikipedia, Paolo Villa

Weltberühmtes Fundstück des Museums ist die Skulpturengruppe der geflügelten Pferde (ital. Cavalli alati di Tarquinia), die auf das 4. bis Anfang des 3. Jhd. v. Chr. datiert.

Ein Meisterwerk etruskischer Plastik. Sie waren Teil des Giebelschmucks am Tempel Ara della Regina. Die Pferde zogen einen zweirädrigen Streitwagen, den ein göttlicher Wagenlenker führte.

Entdeckt wurde das Kunstwerk im Jahr 1938 bei Ausgrabungsarbeiten am etruskischen Tempel Ara della Regina. Die Skulpturen waren einst auch vollständig bemalt, wie Farbreste zeigen.

Produziert haben die berühmte Skulpturengruppe der geflügelten Pferde etruskische Künstler, diese besaßen umfassende Kenntnisse in griechischer Bildhauerei.

Eintritt, Öffungszeiten, Adresse, Website

Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3 Euro. Kombiticket mit Monterozzi-Nekropole 8 Euro, ermäßigt 4 Euro. Öffungszeiten: Ganzjährig von 8.30 bis 19.30 Uhr. Montag Ruhetag. Adresse: Museo Archeologico Nazionale di TarquiniaPalazzo Vitelleschi, Piazza Cavour 1/a, 01036 Tarquinia (Viterbo). Parkplatz vor dem Museum. Website: www.tarquinia-cerveteri.it


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Tarquinia: Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt

tarquinia, piazza matteotti - Der Rundgang durch Tarquinia könnte an der zentralen Piazza Matteotti mit der Besichtigung des Altstadtzentrums, der Kirchen, der Türme starten.

Wie eine Postkarte aus den 1950er Jahren! Der Rundgang durch die Altstadt Tarquinias startet an der zentralen Piazza Matteotti. Danach geht die Runde weiter durch das Zentrum mit Kirchen und Türmen.

Ein Spaziergang durch das mittelalterliche Tarquinia ist sehr lohnenswert. Meist ziehen überwiegend die einzigartigen Funde der Etrusker alle Aufmerksamkeit der Reisenden auf sich.

Romanische Kirchen, ehrwürdige Geschlechtertürme, die Altstadt mit verschachtelten Gassen, die Stadtmauer, sowie der Blick auf das nahe Meer sind reizvoll und warten auf ihre Entdeckung.

Sehenswert ist die romanische Kirche Santa Maria di Castello (unser Titelbild) aus dem 12. Jahrhundert mit ihrem verziertem Portal. Sie steht nahe an der Stadtmauer auf einem steilen Felsen.

Im ehrwürdigen Dom Santi Margherita e Martino von Tarquinia aus dem 13. Jhd. befinden sich herrliche Fresken des Malers Pastura (Antonio del Massaro da Viterbo).

Vom Belvedere Dell’Alberata, östlich der Piazza Matteotti mit ihrem runden Brunnen, bietet einen Blick auf den Siedlungshügel des etruskischen Tarchna auf dem Pian de Civita.

Wir empfehlen entlang der Via delle Torri, hinter der Kirche San Pancrazio, entlang zu flanieren. Mittelalterliche Häuser und viele Türme, machen sie zu einer der reizvollsten Straßen im Zentrum.


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Restaurant-Tipps

  • Das familiengeführte Ristorante Il Cavatappi liegt inmitten der Altstadt. Hier wird regionale Maremma-Küche geboten mit guter Wein-Auswahl. Verschiedene Vorspeisen, Bruschetta, Pasta und Steaks. Dienstag Ruhetag. Adresse: Via Dei Granari 201016 Tarquinia.  Website: www.cavatappirestaurant.it
  • Das Ristorante Arcadia liegt in einer Gasse beim Palazzo Vitelleschi. Im Gewölbe eines mittelalterlichen Hauses lässt es sich gut speisen: Pasta, Fisch, Meeresfrüchte oder das Menu. Montag Ruhetag. Adresse: Via Giuseppe Mazzini, 6, 01016 Tarquinia. Website: www.arcadia-ristorante.it

Unterkunft in Tarquinia

Das Hotel und Bed & Breakfast Camere del Re liegt nahe der Piazza Matteoti in der historischen Altstadt. Geschmackvoll eingerichtete Zimmer in einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Frühstücksbuffet auf der Terrasse. WLAN, TV, Klimanlage und kleiner Kühlschrank im Zimmer. Adresse: Via San Pacrazio 41, nahe Piazza Matteotti, 01016 Tarquinia. Website: www.cameredelre.com

Tourist Information

Touristische Informationen finden sich im Infopoint, beim Parkplatz Largo Barriera San Giusto, etwas unterhalb vom Museum. Website: www.tarquiniaturismo.it


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Buchtipps

Fachbücher

  • Philipp von Zabern Verlag, Tarquinia: Stadt und Umland von den Etruskern bis in die Neuzeit, von Stephan Steingräber, Bildband, 144 Seiten mit 172 Abbildungen, 1. Auflage, 2012.
  • Verlag Philipp v. Zabern, Etrusker: Antike Hochkultur im Schatten Roms, von Werner Rutishauser, 2017.
  • C.H.Beck Verlag, Die Etrusker: Geschichte – Religion – Kunst, von Friedhelm Prayon, 2017
  • Reclam Verlag, Die Etrusker, von Christopher Smith und Ingrid Rein , 2016.
  • Verlag Nünnerich-Asmus, Die Etrusker – Von Villanova bis Rom,
    Ausstellungskatalog, von
     Florian S. Knauß, 2015.
  • Verlag Philipp von Zabern, Die Etrusker, von Friederike Bubenheimer-Erhart, 2014
  • Parthas Verlag, Mittelitalien – Das geheimnisvolle Volk der Etrusker, von Davide Locatelli, 2009.
  • Birkhäuser Verlag, Etruskologie: Geschichte und Kultur der Etruskervon Massimo Pallottino, 676 Seiten, 1. Auflage 1988, Neuauflage 2014.

Reiseführer

  • DuMont Reiseverlag, Kunst Reiseführer, Latium, von Christoph Hennig, 2011.
  • DuMont Reiseverlag, Kunst – Reiseführer, Das etruskische Italien,
    von Robert Hess und  Elfriede Paschinger, 1996.
  • Michael Müller Verlag, Latium mit Rom: Reiseführer, von Florian Fritz,  372 Seiten mit herausnehmbarer Karte, 1. Auflage, 2018.

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Extratipp: Historischer Reisebericht von D. H. Lawrence

reise-zikaden.de, italy, italien, latium, lazio, tarquinia, Pian di Civita - Blick auf den Hügel Pian di Civita, hier stand einst das mächtige und reiche Tarchna, die Hauptstadt Etruriens.

Blick auf den Hügel Pian di Civita, hier stand einst das mächtige Tarchna, Hauptstadt Etruriens.

Zwei alte Männer sitzen in der Sonne unter einem Baum. Wir treten näher ans Geländer und erblicken auf einmal eine der entzückendsten Landschaften, die wir je zu sehen bekamen: Die echte Jungfräulichkeit eines grünen Hügellandes. Überall Weizen – grün und sanft und wogend, auf und nieder wogend. Kein Haus weit und breit … Nichts was zur modernen Welt gehört, scheint es hier zu geben. Keine Häuser, keine Planungen, nur so etwas wie ein makelloses Wunder und Stille …

D. H. Lawrence am Belvedere Dell’Alberata nahe Porta Nuova, Tarquinia

Etruskische Stätten, von D. H. Lawrence diogenes verlag

Diogenes Verlag, Etruskische Stätten,
Reisebericht von D. H. Lawrence aus dem Jahr 1932, 3. Auflage, 2007.

Inhalt:

Die Reise durch Etrurien, die der Brite D. H. Lawrence im Frühjahr 1927 unternahm, führt durch ihn in die Städte Ceveteri, Tarquina, Vulci und Volterra. Er berichtet von antiken Stätten, den Landschaften und seinen Bewohnern. Diese werden von Lawrence in ihren Eigenarten scharf erfasst und liebevoll charakterisiert.


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Zuletzt aktualisiert am 8. August 2022 um 12:18 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

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Latium: Tarquinia – Etrusker-Hauptstadt mit freskierten Gräbern

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Reiseberichte aus Griechenland, Italien, Österreich, Deutschland
Latium: Tarquinia – Etrusker-Hauptstadt mit freskierten Gräbern
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Latium: Tarquinia – Etrusker-Hauptstadt mit freskierten Gräbern
Beschreibung:
Geheimtipp in Italien! Latium: Tarquinia - Etrusker-Hauptstadt mit freskierten Gräbern in der weltberühmten Monterozzi-Nekropole und einer malerischen Altstadt mit romanischen Kirchen und mittelalterlichen Türmen,Häusern und Gassen.
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Reise-Zikaden Reiseblog
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Monika Hoffmann

schreibt Foto-, Natur- und historische Reportagen aus Griechenland, Italien, Österreich, Deutschland mit Schwerpunkt München und Bayern. Passion auf Reisen: Geschichte und archäologische Plätze. Spezialgebiete: Ur- und Frühgeschichte & Antike Hochkulturen. Die Fotografin, Redakteurin, Köchin, Naturfreundin liebt Griechenland, Italien und ihre Heimat Oberbayern: Über die Geschichte bis zu Musik, Literatur, Filmkunst.

12 Kommentare:

  1. Pingback:Latium Sehenswürdigkeiten: Reise in eine unterschätzte Region Italiens

  2. ha, ich hatte hier schon einmal kommentiert und das völlig vergessen. Und jetzt finde ich den Artikel wieder zur Vorbereitung auf meine Latium-Reise 😀 Toll… großartig 🙂 Wird am Wochenende gleich geschmökert!

    LG, Ilona

    • Hallo Ilona,

      wir freuen uns immer über Kommentare, vor allem wenn unsere Berichte der Vorfreude aufs Verreisen dienen 🙂. Nun ja, unsere Fahrt nach Tarquinia ist schon ein bisserl her – aber dennoch unvergessen. Viel Vergnügen und jetzt schon eine gute Reise nach Bella Italia!

      Viele Grüße, Monika

      • Das schöne bei historischen Artikeln: Es ändert sich ja nicht so rasend viel 😉 Die Etrusker bleiben die Etrusker.
        Lustig auch, dass ich oben auf die Zug-Anreise hingewiesen hatte, weil ich jetzt mit dem Zug durch die Region fahren werde 🙂

  3. Pingback:Jahresrückblick 2018: Die Highlights der Reise-Zikaden in Bildern

  4. Pingback:Latium: Gravisca - Der etruskische Hafen von Tarquinia

  5. Pingback:Latium: Tarquinia – Die Grabhügel der Doganaccia-Nekropole

  6. Pingback:Latium: Die 5 schönsten Strände bei Tarquinia

  7. Ich finde Italien wunderschön und man kann dort wirklich so viele tolle Städte und Sehenswürdigkeiten erkunden. Schade ist nur, das man so viel Maut zahlen muss. An manchen Orten wo wir damals waren, hat die Maut mehr gekostet wie der restliche Ausflug. Und dabei sind die Autobahnen auch nichts besonderes…

    • Hallo Martina,

      dass die Mautgebühren in Italien hoch sind stimmt. Vor allem für die Einheimischen ist dies sicherlich eine Belastung. Für die Reise nach Tarquinia fallen nur Gebühren vom Brenner bis Florenz an. Ab Florenz nehmen wir immer die kostenfreie Schnell- und Landstraße nach Siena und Grosseto. Bis Tarquinia bietet sich die Küstenstrecke an der Via Aurelia (E80) an. Auf dieser fallen ebenfalls keine Mautgebühren an. Daher sind Reisende die Tarquinia und Region besuchen möchten „fein heraus“. 🙂

      Viele Grüße aus München, Monika Hoffmann

  8. Gerade nachgeschaut… es gibt auch eine Zugverbindung. Vielleicht solltet ihr das in die Tipps für die Anfahrt mit aufnehmen. Es gibt nicht so wenige Leute, die ohne Auto reisen. Ich gehöre dazu – und ich ärgere mich dann immer, wenn in Artikeln zwar über die Anreise gesprochen, aber über öffentliche Verkehrsmittel kein Wort verloren wird.
    Es gibt wohl einen direkten Regionalzug, der von Roma Termini aus etwa 1,5 Stunden braucht. 🙂

    • Hallo Ilona,

      danke für Deinen Hinweis, den baue ich natürlich gerne noch zusätzlich ein. Wir sind immer mit Auto oder Leihwagen auf Reisen, daher ist unsere Sichtweise dazu anders und ich habe daran gar nicht gedacht. Für die Umgebung Tarquinias wird es allerdings mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwieriger. Aber das ist ja jedem Reisenden überlassen, welche Wege ihn zum Ziel führen.

      Liebe Grüße, Monika

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