Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Naturschutzgebiet Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen
- 2 Geschichte und Funktion des Echinger Stausees
- 3 April 2018: Unsere Vogelsichtungen am Echinger Stausee
- 3.1 Fluss-Seeschwalben: Die ersten Paare sind da
- 3.2 Chile-Flamingo: Farbenprächtiger Exot in Bayern
- 3.3 Krickente: Die kleinste Ente Europas
- 3.4 Reiherente: Flotter Taucher mit gelben Augen
- 3.5 Gänsesäger: Entenvogel mit Sägezähnen
- 3.6 Silberreiher: Elegante weiße Schönheit
- 3.7 Graureiher: Imposanter Fischjäger
- 3.8 Kormoran: Effizienter Gruppenjäger
- 3.9 Echinger Stausee: Weitere Vögel, Tiere und Insekten
- 4 Anfahrt zum Echinger Stausee
- 5 Umgebung von Eching bei Landshut
- 6 Buchtipp zur Vogelbestimmung
- 7 Web-Tipp für Naturfreunde
- 8 Pinne unsere Tipps für den Echinger Stausee auf Pinterest
- 9 Mehr Lesefutter? Hier entlang!
„Siehst du diesen großen rosa Vogel zwischen den weißen Schwänen?“ Der Blick durchs Fernglas bestätigt unsere Vermutung: Ein bayerischer Flamingo! Für uns der absolute Superstar im Naturschutzgebiet Isarstauseen. Entdeckt haben wir ihn Anfang April 2018 am Echinger Stausee bei Landshut.
Wir haben einen Chile-Flamingo (Phoenicopterus chilensis) gesichtet der ursprünglich aus Südamerika stammt. Das Klima in Bayern ist für diese Flamingo-Art kein Problem, da in seiner Heimat den Anden auch kalte Witterung mit Temperaturen unter Minus 20 Grad vorkommt.
Möglicherweise stammt der Chile-Flamingo aus Privatbesitz und ist von dort geflüchtet. Er könnte aber auch aus einem Zoo oder Vogelpark entwischt sein. Eine Beobachtungs-Garantie für den Flamingo am Echinger Stausee gibt es leider nicht. Ein bisschen Glück gehört bei Vogelbeobachtungen einfach dazu. Wir sind durch den Chile-Flamingo durch seine leuchtend rosa Farbe aufmerksam geworden.
Chile-Flamingos werden in Bayern seit Jahrzehnten in verschiedenen Regionen gesichtet, beispielsweise am Chiemsee oder am Unteren Inn. Im Naturschutzgebiet Regentalaure bei Cham in der Oberpfalz haben Chile-Flamingos 2015 sogar erfolgreich gebrütet.
WERBUNG
Das Naturschutzgebiet Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen
Ein faszinierendes Ausflugsziel in Niederbayern ist eine Fototour zum Echinger Stausee bei Landshut. Im Naturschutzgebiet Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen bei Landshut finden gefährdete Vogelarten wie Fluss-Seeschwalbe, Blaukehlchen, Teichrohrsänger, Nachtreiher oder Eisvogel, sowie Amphibien und seltene Pflanzen wertvollen Lebensraum. Entlang der Wander- und Radwege befinden sich interessante Info-Tafeln die den Ausflug zum Echinger Stausee auch für Kinder spannend machen.
Der Echinger- und Moosburger Stausee bilden den Kern des Naturschutzgebietes Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen. Es zählt zu den wertvollsten Schutzgebieten für Wasservögel in ganz Bayern und ist Bestandteil des Europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Das Areal umfasst eine Fläche von 5,7 km² und liegt etwa zu gleichen Teilen im Landkreis Freising und im Landkreis Landshut.
Ein schön gelegener Aussichtsturm ermöglicht Naturfreunden interessante Erlebnisse und Einblicke in die Welt der Wasservögel. Auch der Isarradweg, ein rund dreihundert Kilometer langer Fern-Radweg entlang der Isar, führt durch das Schutzgebiet der Isarstauseen.
Beide Stauseen sind Brutgebiet und Rastplatz zahlreicher Wasservögel. Teilweise überwintern diese hier, bevor sie in den Süden weiterziehen. Die Höchstwerte bei Wasservögeln liegen im Schnitt bei etwa zehntausend Tieren. Über neunzig Vogelarten ziehen hier ihren Nachwuchs groß.
Eine Besonderheit sind die Schlick- und Schlammflächen, die sich bei Niedrigwasser im Echinger Stausee bilden und die vor allem Watvögel aufsuchen. Die Schilfzonen und Bereiche mit Flachwasser sind durch ein Wegenetz gut zugänglich. Der Echinger Stausee umfasst eine Fläche von etwas mehr als einem Quadratkilometer und ist zu einem Drittel dicht mit Schilf bestanden.
Der Echinger Stausee ist nur etwa zwei Meter tief. Während der Woche schwankt der Wasserpegel stark, da dann Wasser in die Isar zurückgeführt wird. Anschließend bilden sich Schlamm- und Schlickflächen, wie am Wattenmeer. Vor allem Limikolen benötigen dieses Flachwasser zur Nahrungssuche.
Auf den Wasserflächen im Schutzgebiet ist jegliche Freizeitnutzung und die Jagd auf Wasservögel untersagt. Für euren Hund gilt Leinenpflicht, um die vielen geflügelten Bewohner des Stausees nicht zu erschrecken. Leider haben wir einige Besucher mit freilaufenden Hunden beobachtet.
Ideal für Vogelbeobachtungen ist der Aussichtsturm am Südufer des Echinger Stausees. Er liegt auf Höhe von Weixerau, etwa 1,5 km westlich von Eching. Vom Beobachtungsturm lassen sich Eindrücke der Reiherinsel mit seiner Kormoran- und Graureiher-Kolonie, sowie prächtige Morgen- oder Abendstimmungen aufnehmen. Auch die Echinger Kirche St. Johann Baptist ist Blickfang und Fotomotiv.
Ideal ist das ganze Gebiet auch während einer Fahrradtour zu erkunden. Vor allem an die Reiherinsel liegt an der Nordseite des Echinger Stausees deutlich am Uferdamm. Zusätzlich kann dann auch der Moosburger Stausee besucht werden. Die gesamte Streckenlänge für eine Schleife um beide Seen beträgt etwa fünfundzwanzig Kilometer.
Übersichtskarte: Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen
Ideal ist das ganze Gebiet auch während einer Fahrradtour zu erkunden. Die Reiherinsel liegt an der Nordseite des Echinger Stausees näher am Uferdamm. Zusätzlich kann dann auch der Moosburger Stausee besucht werden. Dort gibt es auch eine Nistinsel für die Fluss-Seeschwalben. Ein Aussichtsturm steht nicht zur Verfügung. Für Genießer ist der Aufenthalt am See etwas getrübt, da der Verkehrslärm der nahen A92 stört. Der See wirkt durch die fehlenden Schilfgürtel etwas nüchtern. Die gesamte Streckenlänge für eine Schleife um beide Seen beträgt etwa fünfundzwanzig Kilometer.
Mehr Infos zu den Isarstauseen
◼ Informationsbroschüre zum Pdf-Download: Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen
◼ Gedruckte Broschüren „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“ von der Regierung von Niederbayern liegen meist unterhalb vom Beobachtungsturm auf.
◼ Der Landesbund für Vogelschutz in Landshut verzeichnet auf seiner Website tagesaktuelle Sichtungen der Wasservögel im Naturschutzgebiet Echinger- und Moosburger Stausee: LBV Landshut
WERBUNG
Geschichte und Funktion des Echinger Stausees
Am Ende der Kraftwerkstreppe „Mittlere Isar“ liegt der von 1921 bis 1929 angelegte Echinger Stausee. Die Wasserkraftwerke zwischen München und Landshut wurden zur Stromerzeugung erbaut. Das Wasser der Isar wird bei Oberföhring abgeleitet und fließt, nach Passage von mehreren Kraftwerken, unterhalb vom Echinger Stausee wieder in diese zurück.
Der Echinger Stausee hat die Aufgabe Schwankungen, der in die Isar zurückfließenden Wassermengen, auszugleichen. Auch aus dieser Funktion resultieren die deutlich wechselnden Wasserpegel im See. Meist am frühen Morgen fallen weite Flächen trocken und bilden Schlamm- und Schlickflächen aus.
Die beiden Uppenbornwerke der Stadtwerke München erzeugen pro Jahr etwa einhunderfünfzig Millionen Kilowattstunden Strom. Die Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen wurde 1982 geschaffen. Die Isar durchquert das Naturschutzgebiet auf einer Länge von rund acht Kilometern. Die Jagd auf Wasservögel wurde erst 1995 durch eine Ergänzung der Naturschutzgebietsverordnung verboten.
WERBUNG
April 2018: Unsere Vogelsichtungen am Echinger Stausee
Was fliegt denn da für ein Vogel? Die Infotafeln des Beobachtungsturms im Naturschutzgebiet Echinger Stausee geben Auskunft. Auf der Natur-Wanderung kann jeder seinen Forscherdrang ausleben und Wissenswertes erfahren. Ein Fernglas vertieft die Eindrücke und lässt auch die Artenbestimmung zu.
Foto-Enthusiasten sollten starke Teleobjektive und Stativ dabeihaben. So kommen Besucher den scheuen Wasservögeln ziemlich nahe. Die Arten- und Naturvielfalt die sich in der Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen auf relativ kleinem Raum ausbreitet ist beeindruckend.
Fluss-Seeschwalben: Die ersten Paare sind da
Durch die Anlage von künstlichen Inseln und Nistflößen konnte die seltene Fluss-Seeschwalbe (Sterna hirundo) wieder in Bayern angesiedelt werden. An den beiden Stauseen im Naturschutzgebiet Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen brüten regelmäßig etwa ein Viertel des bayerischen Bestandes.
Fluss-Seeschwalben brüten ausschließlich auf Kiesinseln in Flüssen. Durch Begradigung der Flüsse sind in Bayern alle natürlichen Brutplätze dieser Wasservögel längst verschwunden. Der Bestand der Art ist in Bayern vom Aussterben bedroht. Für das Jahr 2017 konnte am Echinger Stausee mit fast sechzig Brutpaaren der höchste Bestand gezählt werden.
Wir konnten bei unserem Besuch am 7. April 2018 die ersten Fluss-Seeschwalben für die Brutsaison 2018 sichten. Sie brüten an den Isarstauseen von April bis Juli. In Bayern beläuft sich der Bestand der Fluss-Seeschwalbe nur auf etwa dreihundert Brutpaare.
Die zierlichen Fluss-Seeschwalben sind ausdauernde Langstreckenzieher. In weit entfernten Regionen finden diese Zugvögel ihr Winterquartier. Dies liegt in den Tropen oder an der Westküste von Afrika.
Chile-Flamingo: Farbenprächtiger Exot in Bayern
Der Chile-Flamingo (Phoenicopterus chilensis) erreicht eine Standhöhe von über einem Meter und ein Gewicht von rund 2,5 Kilo. Sein Gefieder ist rosa, wie bei den meisten Flamingos. Die Federn erreichen ihre rote Färbung durch seine Nahrungsaufnahme. Denn zur Nahrung von Flamingos gehören neben Wasserpflanzen und Algen auch Krebse.
Männchen und Weibchen sind vom Aussehen fast nicht zu Unterscheiden. Sein Verbreitungsgebiet liegt in Südamerika: Peru, Chile, Argentinien und Bolivien. Sie bewohnen dort Seen im Hochland in kleineren Gruppen. Manchmal leben sie auch in riesigen Populationen von mehreren 10.000 Vögeln. Seine Stimme klingt wie tiefe Trompetentöne, auch gackernde Laute sind im Repertoire.
Wie aber kam der Chile-Flamingo nach Bayern? Ob sich der einzelne Flamingo am Echinger Stausee nicht etwas einsam fühlt? Schließlich ist er kein Einzelgänger. Hat er inzwischen bei den Höckerschwänen Anschluss gefunden? Viele Fragen: Doch all dies bleibt das Geheimnis des Chile-Flamingos.
Krickente: Die kleinste Ente Europas
Die hübsche Krickente (Anas crecca) hat in Bayern nur lokale und verstreute Vorkommen und steht auf der Roten Liste. Wichtiges Rast- und Überwinterungsgewässer für sie ist der Echinger Stausee. Er stellt in Süddeutschland nach dem Bodensee das wichtigste Überwinterungsgebiet dar. Der bayernweite Brutbestand wird auf maximal 340 Brutpaare geschätzt.
Krickenten zählen zu den zahlreichsten und am weitesten verbreiteten Entenarten der nördlichen Hemisphäre. Ihre Verbreitung erstreckt sich über das nördliche Eurasien von Island bis zum Pazifik, sowie in den Mittelmeerraum und den Nordiran. Der Ruf des Männchens ist ein helles „krick”.
Die geselligen Krickenten sind an ihrem kleinen Körperbau erkennbar. Mit etwas über dreißig Zentimeter Länge sind sie die kleinste Entenart Europas. Der Erpel hat einen rotbraunen Kopf. Am Auge zieht sich ein breiter, grüner Streifen entlang. Dieser reicht bis in den Nacken und ist von einem cremefarbigen Rand eingefasst. Die Weibchen tragen ganzjährig ein unauffällig bräunliches Gefieder.
Reiherente: Flotter Taucher mit gelben Augen
Die Reiherente (Aythya fuligula) gilt als häufigste Süßwasser-Tauchente. Es handelt sich um eine eher kleine, kompakte Ente von etwas über vierzig Zentimeter Länge. Die schwarz-weiß gefärbten Erpel haben wie ein Reiher am Hinterkopf einen langen, herabhängenden Federschopf.
Der Schnabel ist hell blaugrau mit schwarzer Spitze. Besonders auffällig sind die leuchtend gelben Augen, die sich deutlich vom dunklen und runden Kopf abheben. Die Reiherente ist eher schweigsam. Wenn sie etwas erzählt, dann ist „karr, karr“ zu hören. Reiherenten führen im Naturschutzgebiet des Echinger Stausees zwischen Juli und September ihren Gefiederwechsel durch.
Gänsesäger: Entenvogel mit Sägezähnen
Unser Liebling unter den Wasservögeln ist der Gänsesäger (Mergus merganser), doch hat er einen irreführenden Namen. Er gehört zu den Enten und ist nicht mit Gänsen verwandt. Sein stromlinienförmiger Körper ist knapp siebzig Zentimenter lang und er hat eine Spannweite von bis zu einem Meter. Von seiner Größe kommt auch die „Gans“ im Namen.
In Bayern ist der Teil- und Kurzstreckenzieher ein seltener Brutvogel, aber regelmäßiger im Winter zu sehen. Gänsesäger brüten am Echinger Stausee. Dazu bevorzugt er eigentlich Höhlen. Inzwischen nimmt er auch Nistkästen an. Seine Legeperiode startet im März und dauert bis Anfang Juni. Anfangs transportiert das Weibchen die Küken auf ihrem Rücken durchs Wasser.
Die Männchen der Gänsesäger haben weiße Körper, schwarze Rücken und Kopf, der zusätzlich grünlich schimmert. Dazu rote Beine und einen schmalen Schnabel mit Sägezähnen und Haken an der Spitze. Damit kann er erbeutete Fische festhalten. Von den Sägezähnen hat er seinen Namen „Säger“.
Das Weibchen hat graues Gefieder, einen braunen Kopf und ebenfalls einen roten Schnabel mit Haken an der Spitze. Ihre Rufe wöhrend der Balz ist eher leise. Das Männchen ruft „körr körr“, das Weibchen antwortet mit einem „aik aik“. Gänsesäger jagen tauchend nach kleinen Fischen, Wasserinsekten, Larven, Schnecken, Würmer und Krustentiere.
Silberreiher: Elegante weiße Schönheit
Der Silberreiher (Ardea alba) ist ein großer, weißer Schreitvogel mit gelbem Schnabel, dunklen Beinen und Füßen. Er ist bis zu einem Meter lang, die Flügelspannweite beträgt maximal 170 Zentimeter. Im Gegensatz zum Graureiher besitzt der Silberreiher keine Zierfedern am Hinterkopf. Der Silberreiher ist meist geräuschlos, der üblichste Laut ist ein nasales „gjää“.
Stehend lauern Silberreiher auf ihre Beute oder sie pirschen im flachen Wasser entlang von Schilf. Auch auf überschwemmten Wiesen kann man sie sehen. Ihre Nahrung besteht aus Fisch, Wasserinsekten und Amphibien. Sie jagen auch Mäuse und Reptilien. Silberreiher sind Bodenbrüter die ihre Nester im Schilf anlegen. Daher sind sie zur Brut nicht auf der Reiheinsel im Echinger Stausee zu beobachten.
Graureiher: Imposanter Fischjäger
Der Graureiher (Ardea cinerea) ist der größte Reiher Europas und gehört wie der Kormoran zu den bekanntesten Fischjäger unter den Wasservögeln. Er hat eine Höhe von einem Meter, ein Gewicht von knapp zwei Kilo und eine Spannweite von fast zwei Metern. Auf der Reiherinsel im Echinger Stausee befindet sich seit den 1990er-Jahren eine Brutkolonie des Graureihers.
Wenige Jahre später zogen auch Kormorane in die Kolonie. Graureiher bevorzugen Fisch, aber sie jagen auch Frösche, Molche, Schlangen und Wasserinsekten. Dazu kommen noch Wasserratten und Feldmäuse.
Der Graureiher baut sein Nest bevorzugt in Bäumen. Graureiher in Kolonien sind sehr lebhaft. Zwischen den Vögeln herrscht oft Streit, da sie sich untereinander das Nistmaterial wegnehmen. Gemeinsam wehren Graureiher dagegen Krähen oder Raben ab, die sich für ihre unbewachten Eier interessieren. Typisch ist sein im Flug geäußertes, rauhes „kräick“.
Kormoran: Effizienter Gruppenjäger
Kormorane (Phalacrocorax carbo) sind große schwarze Wasservögel, die mit Pelikanen verwandt sind. Sie sind knapp so groß wie Gänse, haben eine Körperlänge von rund einem Meter und eine Flügelspannweite von 150 Zentimetern. Als Fischfresser wurde der Komoran stark verfolgt und war in Mitteleuropa fast ausgerottet.
Je nach Standort ist er mal Standvogel, Teilzieher oder Zugvogel. Europaweit steht er unter Schutz und sein Bestand hat sich erholt. Der Echinger Stausee ist für den Komoran ein wichtiger Schlaf- und Nistplatz.
Tagsüber sind die Wasservögel zur Jagd an der Isar und den umliegenden Seen unterwegs. Am Nachmittag fliegen sie zurück zur Reiherinsel im Echinger Stausee. Gerne halten sie sich im Schutz von Gänsen, Graureihern, Silberreihern und Möwen auf.
Kormorane jagen auch in größeren Verbänden: Dazu treiben sie ihre Beute in einem Kreis zusammen und schlagen dann gemeinsam zu. Der Komoran-Bestand wird im Naturschutzgebiet durch regelmäßige Zählungen erfasst. Am Schlafplatz in Eching sind diese seit Jahren stabil. Seine Ruf klingt wie ein raues Röcheln „arrr”.
Echinger Stausee: Weitere Vögel, Tiere und Insekten
Unglaublich wieviele Vögel, Tiere und Insekten wir in nur einem Ausflugstag im Frühling am Echinger Stausee beobachten konnten. Spätestens die Liste unserer Sichtungen wir euch sicherlich Lust auf einen wunderbaren „Tag am See“ machen: Höckerschwan, Stockente, Zwergtaucher, Kolbenente, Knäkente, Nilgans, Blässhuhn, Teichralle, Lachmöwe, Silbermöwe, Eisvogel, Heckenbraunelle, Haussperling, Kohlmeise, Blaumeise, Amsel, Bisamratte, Tagpfauenauge, Zitronenfalter, Hummel, Honigbiene.
Bei so viel Geflatter, hatten wir uns mit den seltenen Pflanzen am Stauseedamm leider nur flüchtig beschäftigt. Beim nächsten Mal – wir kommen sicher wieder hierher!
WERBUNG
Anfahrt zum Echinger Stausee
Das Naturschutzgebiet der Isarstauseen liegt zwischen Flughafen München und Landshut. Von München kommend die Autobahn A92 bis Ausfahrt Moosburg Nord/Wartenberg dann B11 Richtung Landshut. Nach Weixerau beim Dorf Viecht nach Eching abbiegen. Vom Stadtzentrum München nach Eching bei Landshut sind es insgesamt 65 Kilometer. Großer Parkplatz in Eching beim Gasthaus „Forster am See“.
WERBUNG
Umgebung von Eching bei Landshut
In der direkten Umgebung vom Naturschutzgebiet Vogelfreistätte Mittlere Isarstausteen bei Landshut haben wir für euch geschichtliches von Eching und Schloss Kronwinkl zusammengestellt. Dazu Einkehr-Tipps für hungrige und durstige Natur-Forscher oder Fotografen.
Eching in Niederbayern
In Eching soll, nach einer urkundlichen Erwähnung, im Jahr 748 eine Taufstelle an der Isar bestanden haben. An dieser Stelle entstand später eine Holz-Kapelle, die durch eine Pfarrkirche ersetzt wurde. Auch die kleine Siedlung Landshut gehörte damals zur Pfarrei Eching. Erst 1204 wurde, unter Herzog Ludwig dem Kelheimer (1173 – 1231), die Stadt Landshut isaraufwärts neu gegründet.
Die gotische Pfarrkirche fiel 1702 einem Hochwasser der Isar zum Opfer. Von 1709 bis 1711 entstand an sicherer Stelle die heutige barocke Pfarrkirche. Dieser wurde 1891 die Grabkapelle der gräflichen Familie von Preysing-Lichtenegg-Moos angegliedert. Eching hat heute etwas über fünfzig Einwohner.
Tipp für Wanderfreunde: Der Landshuter Höhenwanderweg führt von Buch am Erlbach über Niedererlbach, Berghofen, Kronwinkl, Viecht und Tiefenbach bis nach Landshut. Er ist mit Schautafeln ausgestattet und bietet interessante Abstecher.
Einkehr-Tipp
Das Gasthaus „Forster am See“ mit Biergarten ist nicht zu verfehlen, da sich hier der Parkplatz und Zugang zum See befindet. Der Service ist schnell und freundlich. Gute, bodenständige Küche mit Seeblick und Kinderspielplatz. Unsere Empfehlung: Cordon bleu und dazu ein kühles Hefeweißbier vom Landshuter Brauhaus.
Schloss Kronwinkl bei Eching
Malerisch liegt Schloss Kronwinkl auf einem Bergsporn über dem Isartal, etwa einen Kilometer von Eching entfernt. Schloss Kronwinkl ist eine der ältesten Burgen Altbayerns und befindet sich in Privatbesitz der Adelsfamilie Preysing. Ursprünglich wurde die Anlage Altenpreysing genannt. Für die seit dem frühen Mittelalter bezeugten Herren von Preysing ist die Burg seit dem 12. Jahrhundert der Stammsitz.
Seit dem 17. Jahrhundert trägt die Burg den Namen der umliegenden Ortschaft: Kronwinkl. Von seiner Burg aus verbreitete sich die Adelsfamilie Preysing über ganz Altbayern. Die Herren von Preysing stellten durch die Jahrhunderte maßgebliche Vertreter in politischen, militärischen und kirchlichen Ämtern.
Der runde Bergfried stammt aus dem 12. Jahrhundert, der Entstehungszeit der vierflügeligen Burg. Seit seiner Erbauung ist Kronwinkl im Besitz der Grafen von Preysing. Die Wohnbauten entstanden im 16. Jahrhundert an der gotischen Ringmauer. Heutiger Besitzer ist Christoph Graf von Preysing-Lichtenegg-Moos und seine Gattin Gräfin Lidwina. Das Schloss kann nur von außen besichtigt werden.
Einkehr-Tipp
Neben Schloss Kronwinkl befindet sich die Schlosswirtschaft „Locanda del Castello“ mit Biergarten und italienischer Küche. Es locken ausgezeichnete Steinofen-Pizzen, Pasta, Fleisch- und Fischgerichte, sowie Desserts. Dazu bayerisches Bier oder Wein aus Italien. Angemessene Preise, Kinderspielplatz vorhanden.
Buchtipp zur Vogelbestimmung
Franckh-Kosmos Verlag, Der Kosmos Vogelführer – Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens, von Lars Svensson, Killian Mullarney, Dan Zetterström, 400 Seiten, 4.000 Farbzeichnungen, 3. Auflage 2017.
Web-Tipp für Naturfreunde
Bei NatureGate finden sich interessante Informationen über hunderte von Wildtierarten (Vögel, Fische, Pflanzen, Schmetterlinge) zusammen mit wunderschönen Aufnahmen: www.luontoportti.com
Wer seine Amazon-Buchbestellung über die Anzeige unten abwickelt, unterstützt uns ohne jeglichen Mehraufwand, um unsere laufenden Kosten für den Blog etwas abzudecken. Vielen Dank dafür.
WERBUNG
Pingback:Jahresrückblick 2018: Die Highlights der Reise-Zikaden in Bildern