Inhaltsverzeichnis
- 1 Anfahrt von Sitia nach Mochlos
- 2 Strände in Mochlos und Umgebung
- 3 Tipps zu Wandertouren bei Mochlos
- 4 Video von „Drone Solutions Greece“
- 5 Mochlos: Vom Neolithikum bis in byzantinische Zeit
- 5.1 Chronologie der Ausgrabungen von Mochlos
- 5.2 Vorpalastzeit/Frühminoische Epoche (3.300 bis 2.100 v. Chr.)
- 5.3 Altpalastzeit/Mittelminoische Epoche (2.100 bis 1.600 v. Chr.)
- 5.4 Neupalastzeit/Spätminoische Epoche (1.600 bis 1.430 v. Chr.)
- 5.5 Mykenische Zeit (1.430 – 1.100 v. Chr.)
- 5.6 Archaische und Hellenistische Zeit
- 5.7 Spätantike und Byzantinische Zeit
- 6 Rundgang durch die Ausgrabungen auf der Insel Mochlos
- 7 Mochlos: Minoische Handwerkerhäuser im Westen
- 8 Fundstücke aus Mochlos in Kretas Museen
- 9 Ausflugstipp: Die Insel Psira im Golf von Mirabello
- 10 Unterkunft in Mochlos
- 11 Unsere Buchtipps
- 12 Unsere Smartphone-Apps für Kreta
- 13 Instagram, 7.11.19: Foto des Tages bei „Meanwhile in Crete“
- 14 Pinne unsere Tipps für Mochlos in Ostkreta auf Pinterest
- 15 Mehr Lesefutter? Hier entlang!
Das griechische Fischerdorf Mochlos liegt am Golf von Mirabello an der Nordküste der Insel Kreta, zwischen Agios Nikolaos und Sitia. Nahe der Küste liegt die geschichtsträchtige Insel Agios Nikolaos (auch Psyllos oder Mochlos genannt) mit Ausgrabungen einer minoischen Hafenstadt. Das moderne Mochlos befindet sich gegenüber der Insel und ist die Heimat von etwa einhundertfünfzig Einwohnern.
Erreichbar ist Mochlos (Μόχλος) über zwei kurvenreiche Stichstraßen, die vom Bergdorf Sfaka und westlich von Lastros ans Meer hinunter führen. In Mochlos ist es ruhig – und genau deshalb kommen die Besucher auch so gerne hierher. Ein Erlebnis ist die Fahrt mit einem Fischerboot auf die nur etwa zweihundert Meter entfernte Insel. Dort können die Ruinen einer minoischen Siedlung erkundet werden.
Entspannte kretische Atmosphäre ist der Trumpf in Mochlos, städtische Hektik ist unbekannt. Trotz Tourismus kann hier Ruhe, Beschaulichkeit und herrliche Natur genossen werden. Das liegt vielleicht auch daran, dass es hier keine Sandstrände gibt. Dafür werden sicherlich Schnorchler ihr Vergnügen an den vielen Felsriffen um Mochlos finden.
Das ist das reizvolle. In Mochlos kann jeder ungestört am Meer sitzen, ohne Verkehrslärm oder parkende Autos. Bei einem guten Buch seinen Träumen nachhängen, begleitet von ausgezeichneter kretischer Küche: Mensch, was willst Du mehr? In Mochlos hat man sich längst auf Besucher eingestellt, es gibt ausgezeichnete Tavernen am Meer, die von den Fischern aus Mochlos beliefert werden.
Mehrere Apartement- und Bungalow-Anlagen sind entstanden. Es gibt einen Minimarkt und Souveniergeschäfte die kretisches Kunsthandwerk anbieten. Mochlos ist inzwischen auch pauschal buchbar.
Ein komfortables Club-Hotel am Meer befindet sich östlich von Mochlos. Am westlichen Ortsende wurden beim Parkplatz, weitere minoische Gebäudereste aus der Bronzezeit freigelegt.
Wer die Region um Mochlos und den Golf von Mirabello erkunden möchte sollte sich für die Dauer des Aufenthalts einen PKW anmieten. Im Ort gibt es Taxis, eine Busverbindung gibt es nicht. Der Linienbus nach Agios Nikolaos oder Sitia hält im etwa sechs Kilometer entfernten Bergdorf Sfaka.
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Lest dazu Ostkreta: Unsere 25 Sehenswürdigkeiten um Sitia und Ierapetra. Wer das authentische Kreta kennen lernen möchte, für den ist der äußerste Osten perfekt. Über zwei Dutzend Ausflugstipps in Ostkreta haben wir zusammengestellt, um euren Urlaub zu verschönern. Dabei geht es nicht nur um Highlights, sondern auch um versteckte Ziele:
Ostkreta: Unsere 25 Sehenswürdigkeiten um Sitia und Ierapetra
Anfahrt von Sitia nach Mochlos
Von unserem Ausgangspunkt bei Sitia nehmen wir die gut ausgebaute Schnellstraße E 75/A 90 Richtung Agios Nikolaos. Die Strecke bis Mochlos ist vierzig Kilometer lang. Im Bergdorf Sfaka biegen wir nach rechts zur Küste ab und erreichen auf kurvenreicher Straße nach sechs Kilometern Mochlos. Ein Parkplatz befindet sich westlich vom Ort, dazu muss die schmale Ortsdurchfahrt passiert werden.
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Strände in Mochlos und Umgebung
Eine Minibucht mit Sand, Kieseln und Felsen befindet sich im Zentrum von Mochlos. Westlich liegt eine größere Bucht mit Fischerhafen und dem Kiesstrand Limenaria. Richtung Osten liegen mehrere kleine Kiesbuchten, wie z. B. Loutres, Kolimbakia oder Black Seli. Dort ist es ideal zum Schnorcheln.
Noch etwas östlicher liegt eine große Club-Anlage am Meer. Beeindruckend fanden wir die wilde, aber einsame Varkotopi Beach (Koordinaten: 35.179974, 25.933157). Der letzte Kies-Felsenstrand östlich von Mochlos befindet sich am Ausgang eines Baches und wird Mavro Seli genannt.
Wir waren zwischen April und Mai auf Kreta, daher war das Meer mit 17 bis 18 Grad noch frisch. Doch hatten wir Tauch-Shorties im Gepäck, damit war Schnorcheln und Schwimmen kein Problem.
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Tipps zu Wandertouren bei Mochlos
Die Umgebung von Mochlos ist ideal für Wander- und Natur-Fans. Einst war der Ort ein Handelshafen an Kretas Nordküste. Daher wurden befestigte Wege angelegt um die Bergdörfer mit dem Hafen zu verbinden. In der Neuzeit wurden Straßen gebaut und die alten Wege gerieten in Vergessenheit.
Inzwischen wurden einige der alten Handelswege um Mochlos wieder freigelegt und renoviert. Eine mehrtägige Rundtour führt beispielsweise von Mochlos über Kastellas bis Mesa Mouliana. Von dort geht es über Mirsini wieder zurück nach Mochlos. (Mehr Infos: Buchtipp, am Ende des Beitrags)
Interessant ist eine Wanderung zum minoischen Gutshof von Chalinomouri (Koordinaten: 35.183282, 25.951775). Anfang der 1990er Jahre wurde das bronzezeitliche Anwesen mit einer Ansammlung von Gräbern aus Spätminoischer Zeit (1.500 – 1.450 v. Chr.) freigelegt. Es liegt nahe einer Flussmündung auf einem Plateau oberhalb der Schlucht, ganz im Osten von Mochlos.
Offenbar produzierte der Gutshof von Chalinomouri für Mochlos. Allerdings war die Anlage von der Administration der Hafenstadt abhängig. In Pithoi wurden landwirtschaftliche Erzeugnisse gelagert. Vermutlich wurden Steinvasen aus dem örtlich verfügbaren grünen Serpentinit dort hergestellt.
Wunderschön ist eine Tour durch die Richtis-Schlucht (Faraggi tou Richti, φαράγγι του Ρίχτη). Startpunkt ist nahe dem Bergdorf Exo Mouliana. In der Richtis-Schlucht erwarten den Wanderer üppiges Grün, eine Steinbrücke, alte Wassermühlen und ein etwa zwanzig Meter hoher Wasserfall mit Mini-See zum Baden.
In Mochlos bietet Jannis Alexandridis (deutschsprachig) geführte Wanderreisen an. Info: www.kretawandern.de
Video von „Drone Solutions Greece“
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Mochlos: Vom Neolithikum bis in byzantinische Zeit
Dem Ort vorgelagert ist die Insel Mochlos mit einer Größe von etwa 250 x 300 Meter. Dort befand sich eine minoische Hafenstadt. Einheimische nennen das Inselchen Psyllos (ψύλλος, Floh), Agios Nikolaos oder Mochlos. Von der Küste ist sie nur zweihundert Meter entfernt. Vorsicht, starke Strömungen!
Einziges intaktes Bauwerk auf der Insel ist die Kapelle Agios Nikolaos. Auf der Insel konnten Archäologen Siedlungs- und Befestigungsstrukturen vom Endneolithikum am Ende des 4. Jahrtausends v. Chr. bis in byzantinische Zeit im 10. Jahrhundert lokalisieren. Ein beachtlicher Zeitraum von 5.000 Jahren!
Bis in die Spätantike war die Insel mit dem Festland verbunden. Ihre Lage war ein perfekt geschützter Doppel-Hafen. Nach einer Serie von Erdbeben sank der Meeresspiegel um etwa zwei Meter ab und der Isthmus mit der Verbindung zum Festland verschwand. Wer zur Insel Mochlos möchte, fragt am besten in einer der Tavernen, dort wird gerne geholfen und eine Überfahrt mit dem Boot organisiert.
Chronologie der Ausgrabungen von Mochlos
Der Archäologe Richard Berry Saeger von der „American School of Classical Studies at Athens“ legte 1908 zwölf Häuser einer minoirschen Siedlung auf der Insel Mochlos frei. Dabei entdeckte das Grabungsteam auch die dazugehörende Nekropole auf der Westseite der Insel in Ostkreta.
In den 1970er-Jahren fertigte Prof. Jeffrey S. Soles detaillierte Pläne der Nekropole an und identifizierte alle Gräber. Erneute Ausgrabungen auf der Insel erfolgten 1971/72 und und 1976.
1989 begannen Jeffrey S. Soles von der „University of North Carolina“ und Costis Davaras von „University of Athens“ mit weiteren Ausgrabungen auf der Insel Mochlos. Grabungskampagnen in Mochlos werden weiter fortgesetzt. Website: www.mochlosarchaeologicalproject.org
Vorpalastzeit/Frühminoische Epoche (3.300 bis 2.100 v. Chr.)
Ab 3.100 v. Chr. kamen Siedler von den Kykladen nach Kreta und siedelten auf dem Felssporn von Mochlos. Durch den intakten Isthmus war die Bucht vor Nordwinden geschützt. So wurde in Frühminoischer Zeit, FM II (2.700 – 2.300 v. Chr.), die östliche Bucht als Ankerplatz und Hafen genutzt.
Am Südhang entstand eine Siedlung. Mochlos war in dieser Epoche einer der größeren Orte auf der Insel Kreta, mit bis zu 500 Bewohnern. Es war zwar kleiner als Knossos oder Malia, war aber etwa vergleichbar mit Phaistos an der Südküste, oder Palekastro (Roussolakos) in äußersten Osten Kretas.
Die Hafenstadt Mochlos war damals deutlich größer als Vasiliki (bei der Cha-Schlucht) oder Myrtos bei Ierapetra. Die Funde aus den Nekropolen mit wertvollen Steinvasen und kunstvollem Goldschmuck lassen auf den großen Reichtum der Siedlung von Mochlos schließen.
Altpalastzeit/Mittelminoische Epoche (2.100 bis 1.600 v. Chr.)
Ab der Mittelminoischen Zeit (MM I A, 2.100 – 1.900 v. Chr.) fiel die Anzahl der Bestattungen in der Nekropole von Mochlos ab. Offenbar siedelten sich in dieser Zeit Menschen anderer Regionen Kretas dort an. Vielleicht kamen sie aus der Messara-Ebene in Zentralkreta. Drei Kilometer östlich von Mochlos wurde ein Tholosgrab lokalisiert. Solche Grabbauten waren zu dieser Zeit in der Messara-Ebene üblich.
Auf Mochlos entstand eine Anlage mit palastähnlichen Strukturen: Räume für religiöse Kulte, Werkstätten, Magazine und Archive. Offenbar waren es organisierte, multifunktionale Einrichtungen. Die minoische Hafenstadt Mochlos stand mit dem Palast in Malia in enger Verbindung.
Neupalastzeit/Spätminoische Epoche (1.600 bis 1.430 v. Chr.)
Am Ende der Mittelminoischen Periode wurden fast alle Paläste auf Kreta entweder durch eine Reihe von Erdbeben, internen Konflikten, Aufständen oder Kriegen zerstört.
Der Vulkanausbruch von Thera (Santorin) um 1.600 v. Chr. fällt ebenfalls in diese Epoche. Im Anschluss wurde die Hafenstadt Mochlos zwar wieder aufgebaut, erreichte aber nicht mehr ihre einstige Bedeutung und Reichtum.
Auch der Friedhof wurde wieder genutzt. Mochlos entwickelte sich dennoch zu einem Handelshafen mit Produktionsstätten für Luxusgüter und religiösem Zentrum.
Ein Steinbruch in der Ebene vor der Halbinsel lieferte z. B. das Baumaterial für das benachbarte Gournia, bei Pachia Ammos.
Mykenische Zeit (1.430 – 1.100 v. Chr.)
Die minoische Hafenstadt Mochlos fand durch die Invasion mykenischer Griechen vom Festland ein gewaltsames Ende. Die kriegerische Eroberung und Zerstörung der Stadt datiert auf das Ende der Spätminoischen Zeit, SM IB (1.480 – 1.430 v. Chr.).
Menschliche Knochenfunde in den Grabungsschichten weisen auf Angriffe mit Hieb- oder Stichwaffen hin. Eine Brandkatastrophe lässt sich ebenso nachweisen, auch Spuren von Vandalismus.
Mykenische Siedler bauten Mochlos offenbar wieder auf. Archäologen konnten aus dieser Zeit mehrere Kammergräber freilegen.
Die mykenischen Kammergräber bei Mochlos datieren auf die Spätminoische Epoche, SM IIIA (1.390 – 1.370 v. Chr.), oder auch etwas früher. Schwere Erdbeben am Ende des 14. Jahrhunderts verursachten erneute Schäden in der Hafenstadt.
Die minoische Bevölkerung verließ ihre Heimat und zog hinauf in sichere Bergregionen. Die Region um Mochlos war auch noch am Ende der Spätminoischen Epoche (SM IIIC 1.190 – 1.100 v. Chr.) besiedelt. Viele andere Küstenorte auf Kreta wurden in dieser Zeit aufgegeben.
Die Keramikfunde aus Mochlos sind von sehr hoher Qualität. Offenbar verfügte der Ort zu dieser Zeit über mehrere Töpferwerkstätten und wichtige Handelskontakte zum griechischen Festland.
Archaische und Hellenistische Zeit
Die Landzunge blieb offenbar den langen Zeitraum bis ins 7. Jahrhundert v. Chr. verlassen. Nur wenige Menschen lebten in der archaischen Epoche im Gebiet. In hellenistischer Zeit im 2. Jahrhundert v. Chr. stand Mochlos unter der Kontrolle von Hierapytna (heute Ierapetra) an der Südküste von Kreta.
Im Stadtgebiet von Mochlos wurde ein befestigter Außenposten von Hierapytna eingerichtet, um die Nordgrenzen des Herrschaftsgebietes zu kontrollieren. Im Gebiet der minoischen Siedlung wurden Gebäude für Handwerker, mit Oliven- und Weinpressen erbaut.
Damals entwickelte sich eine florierende Ortschaft, die bis in die Spätantike des 4. Jahrhunderts n. Chr. existierte. Eine Serie von schweren Erdbeben in der Region führten im 4. Jhd. teilweise zur Überflutung der Siedlung. Die wichtige Landbrücke zum Festland versank und der Doppel-Hafen verschwand.
Spätantike und Byzantinische Zeit
In byzantinischer Zeit errichtete man entlang des Nordabbruchs der Insel Mochlos eine Befestigungsmauer mit drei mächtigen Wachtürmen. Diese Wehranlagen dürften bis in die Zeit der arabischen Einfälle ab Mitte des 7. Jahrhunderts ihre Schutzfunktionen erfüllt haben.
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Rundgang durch die Ausgrabungen auf der Insel Mochlos
Das bronzezeitliche Mauerwerk von Mochlos ist oft nur bis 30 cm Höhe erhalten. Daher sind die Grundrisse der Gebäude schwierig auszumachen. Ähnlich wie bei der Siedlung auf der Nachbarinsel Psira handelt es sich auf Mochlos um Hanghäuser die an Treppengassen lagen. Die sichtbaren Ruinen auf der Insel stammen aus Spätminoischer Zeit (SM IA und SM IB, 1.600 – 1.430 v. Chr.).
Einst ersteckte sich das minoische Mochlos von der Insel, über die Landenge bis in das Gebiet um die heutige Ortschaft. Vier große Häuserblöcke wurden auf der Insel freigelegt, diese werden Block A, B, C und D genannt. Zwischen jedem Karree verliefen Gassen nach Norden, oder in Ost-West-Richtung. Mehrere Infotafeln erklären die freigelegten Gebäudestrukturen auf der Insel.
Das religiöse Zentrum auf Mochlos
Das religöse Zentrum auf der Insel Mochlos lag im Nordwesten der Siedlung. Zentrales Bauwerk war ein großes dreistöckiges Gebäude mit Wänden aus fein gearbeiteten Quadersteinen. Es wird von den Forschern Haus B 2 genannt und stellt das größte Gebäude aus Spätminoischer Zeit dar.
Am östlichen Ende wurden zwei Krypten mit Säulen entdeckt. Ein Treppenhaus führte von dort zu den Obergeschossen. Eine große Küche mit geräumigem Speisesaal konnten ebenso identifiziert werden.
Die Nekropolen von Mochlos
Die Nekropolen von Mochlos sind die größten Frühminoischen Friedhöfe die bislang entdeckt wurden. Die Gräber befinden sich zwei Bereichen. Im Westen der Insel befindet sich eine Terrasse mit mehreren monumentalen Kammergräbern (FM II , 3.300 – 2.700 v. Chr. bis FM III, 2.700 – 2.300 v. Chr.).
Dort wurden die Herrscher bestattet. Grabbeigaben waren Schmuck und Steinvasen. Die Kammergräber entsprechen der Vorstellung, dass die Verstorbenen dort wohnten. Daher wurden sie wie Häuser mit Türen und Höfen ausgestattet. Dieser Aufwand belegt den Reichtum der Siedlung.
Im Süden entlang des Hügels, fand man eine große Menge einfacher Gräber, für die Bevölkerung der Siedlung. Benutzt wurden die Nekropolen bis in Mittelminoische Zeit (MM IA, 2.100 – 1.900 v. Chr.). Nach den Zerstörungen durch Erdbeben und dem Vulkanausbruch von Thera (um 1.600 v. Chr.) wurde die Nekropole wieder in Betrieb genommen. Die Verwendung von Pithosgräbern wurde üblich.
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Mochlos: Minoische Handwerkerhäuser im Westen
Neben dem heutigen Parkplatz im Westen von Mochlos fanden sich mehrere Fundamente großer Häuser aus der Zeit der Minoer. Dort waren einst Handwerksbetriebe untergebracht. Die Gebäude werden auf die Spätminoische Epoche, SM 1B (1.480–1.430 v. Chr.) v. Chr. datiert.
In Haus A war eine Kunstschmiede für Bronzegegenstände untergebracht. In Gebäude B war einst eine Töpferwerkstatt tätig. Größtenteils liegen die minoischen Mauern, nachdem die Forschungen abgeschlossen waren, unter der Straße die zum modernen Fischerhafen führt.
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Fundstücke aus Mochlos in Kretas Museen
Sämtliche Fundstücke die bei archäologischen Grabungen auf der Insel Mochlos in der Bucht von Mirabello in Ostkreta entdeckt wurden, befinden heute sich verteilt auf drei Archäologische Museen in Kreta: Heraklion, Agios Nikolaios und Sitia.
Die wunderschönen minoischen Schmuckstücke aus Gold und Edelsteinen (Foto rechts) wurden während der ersten Grabungskampagne auf Mochlos im Jahr 1908 entdeckt. Heute sind sie im Archäologischen Museum von Heraklion zu bestaunen.
Der fein gearbeitete Schmuck aus Mochlos stammt aus der frühminoischen Vorpalastzeit und entstand somit vor etwa 4.500 Jahren.
Infos und Quellen zu den Ausgrabungen in Mochlos
- Mochlos Archaeological Projekt: www.mochlosarchaeologicalproject.org
- Minoan Crete: www.minoancrete.com/mochlos.htm
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Ausflugstipp: Die Insel Psira im Golf von Mirabello
Deutlich größer als die Insel Mochlos ist die Insel Psira (Ψείρα, Laus) im Golf von Mirabello. Psira ist über zwei Kilometer lang und knapp einen Kilometer breit. Sie liegt drei Kilometer von Mochlos entfernt. Die Siedlungsgeschichte des heute unbewohnten Psira deckt sich in groben Zügen mit der von Mochlos. Durch die Nähe beider Inseln ist von einer administrativen Zusammenarbeit auszugehen.
Die bronzezeitliche Hafenstadt betrieb vom 4. Jahrtausend bis zum Ende der minoischen Epoche Seehandel mit der Ägäis. Im 20. und 21. Jhd. legten Ausgrabungsteams eine ausgedehnte Siedlung auf Psira frei. Ausflugsboote fahren von Mochlos oder Agios Nikolaios nach Psira.
Unterkunft in Mochlos
Die Limenaria Apartements sind unser Tipp für eine Ferienwohnung in Mochlos. Die hübsche Anlage liegt etwa 500 Meter westlich vom Ort in Hanglage über dem kleinen Hafen.
Vier Ferienwohnungen sind mit Kitchenette, Terrasse, Parkplatz, WLAN ausgestattet. Die herzlichen Gastgeber Giorgos und Despina sprechen auch deutsch.
Website: limenaria-apartments.mochlos.hotel-crete.net
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Unsere Buchtipps
Rother Verlag, Wanderungen in Kreta Ost, Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen, 50 Touren, von Berg Hirner und Jakob Murböck, 2010.
Mehr Reise-, Wander- und Fachbücher über Kreta findet ihr in unserer Reportage über Ierapetra.
Wer seine Amazon-Buchbestellung über die Anzeige unten abwickelt, unterstützt uns ohne jeglichen Mehraufwand, um unsere laufenden Kosten für den Blog etwas abzudecken. Vielen Dank dafür.
Unsere Smartphone-Apps für Kreta
- MAPS.ME mit GPS-Ortung ist ideal zum Aufstöbern von versteckt liegenden Ausgrabungsareale. Die kostenlose Smartphone-App funktioniert offline und wird für iPhone und Android angeboten.
- My Crete Guide ist eine englischsprachige App und bietet einen kompletten Reiseführer inkl. City-Guides für Heraklion, Chania, Rethymnon, Sitia, Agios Nikolaos, Ierapetra. Die kostenlose Smartphone-App funktioniert offline und wird für iPhone und Android angeboten.
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GetYourGuide ist Kooperationspartner von reise-zikaden.de und die weltweit größte Online-Plattform für Ausflüge und Touren zu Sehenswürdigkeiten. Die Auswahl reicht von Flughafentransfers über Führungen bis zu Koch-Events. Angeboten werden rund 32.000 Touren zu über 7.000 Reisezielen weltweit.
Ich bin ein wahrer Kreta-Fan und habe bereits sämtliche Artikel über dieses Reiseziel gelesen. Dein Artikel ist sehr spannend und einzigartig. Danke für das Schreiben über dieses Reiseziel. Ich wünsche Reise-Zikaden.de weiterhin viel Erfolg,
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