Inhaltsverzeichnis
- 1 Anfahrt von Sitia nach Ierapetra
- 2 Rundgang durch Ierapetra
- 3 Fünf Sehenswürdigkeiten von Ierapetra
- 4 Geschichte von Ierapetra
- 5 Archäologische Forschungen in Ierapetra
- 6 Essen und Trinken in Ierapetra
- 7 Unterkunft in Ierapetra
- 8 Strände in und um Ierapetra
- 9 1992: Unser erster Kreta-Urlaub beim Dorf Ferma
- 10 Website-Tipps
- 11 Unsere Buchtipps für Kreta
- 12 Unsere Smartphone-Apps für Kreta
- 13 Pinne unsere Tipps für Ierapetra auf Pinterest
- 14 Mehr Lesefutter? Hier entlang!
Anfahrt von Sitia nach Ierapetra
Die Strecke von Sitia nach Ierapetra führt durch gebirgiges Inland und ist sechzig Kilometer lang. Wir passieren Piskokefalo, Maronia, Pappagiannades und Lithines.
Die Küste wird kurz nach Pilalimata erreicht. Der Abzweig an der Küstenstraße führt Richtung Westen und erreicht über Makry Gialos, Koutsouras und Koutsounari das Ziel.
Hinweis: Wir hatten ein Ferienhaus im Bergdorf Kato Drys in der Nähe von Sitia an der Nordküste Kretas angemietet. Daher war Sitia unser Ausgangspunkt in Ostkreta.
Rundgang durch Ierapetra
Die größte Stadt an der Südküste von Kreta ist Ierapetra, gleichzeitig ist sie die südlichste Stadt Europas. Durch ihre Nähe zu Libyien und Ägypten herrscht hier afrikanisches Klima.
Ierapetra (Ιεράπετρα) liegt an der schmalsten Stelle von Kreta: Von der Süd- bis zur Nordküste sind es nur etwa fünfzehn Kilometer. Ierapetra mit Vororten hat inzwischen etwa 16.000 Einwohner.
Inzwischen ist Ierapetra zur viertgrößten Stadt auf der Mittelmeerinsel Kreta angewachsten. Gleichzeitig ist Ierapetra die größte Stadt in der Region Lasithi, sowie die größte an Kretas Südküste.
Das Klima von Ierapetra gehört zu den wärmsten auf der Insel Kreta. Die Jahres-Durchschnittstemperatur liegt bei zwanzig Grad. Daher ist die Region ein Ganzjahres-Reiseziel.
Immerhin sind es von Ierapetra bis zur Nordküste Afrikas nur noch etwa vierhundert Kilometer. Die Wassertemperaturen in der Region liegen sogar im Winter bei fünfzehn Grad.
Der Nordwind Boreas bläst an der schmalsten Stelle Kretas heftig und mildert im Sommer die Hitze. Die hübsche Altstadt mit schmalen Gassen liegt um den Fischerhafen mit Uhrenturm, dem Hafenkastell und kleinen Kirchen.
Sicherlich der schönste Teil von Ierapetra. Daneben befindet sich der Hafen mit Anlegestelle für Fähren, Frachtschiffe und Ausflugsboote. Von dort werden im Sommer Fahrten auf die schönen Inseln Chrissi oder Koufonisi angeboten.
Von der Altstadt sind es nur ein paar Schritte zur langen Uferpromende, mit Cafes, Tavernen und Eisdielen. Sonst dominieren Ierapetra fast ausschließlich moderne Gebäude.
Der gepflegte Sand-Kieselstrand beginnt im Zentrum und erstreckt sich über zwei Kilometer in östlicher Richtung. Der flachabfallende Strand ist auch für Kinder ideal und bietet Liegestuhl- und Sonnenschirm-Verleih. Mehr dazu im Kapitel „Strände in und um Ierapetra“.
Die Umgebung dient dem Gemüse- und Obstanbau in Gewächshäusern, dem Haupterwerb der Einwohner. Hier werden Tomaten, Gurken, Paprika und Auberginen angebaut. Teilweise sind auch Bananen dabei.
Die Gemüsebauern um Ierapetra können sich dreimal im Jahr auf eine Ernte freuen und versorgen mit ihren Erzeugnissen nicht nur Kreta und Griechenland, sondern auch Nordeuropa.
Durch die Einnahmen aus der Landwirtschaft, gemeinsam mit dem florierenden Tourismus, wurde die Region um die Hafenstadt Ierapetra zu einer der wohlhabendsten auf Kreta.
Das Gebiet Richtung Osten, um Makry Gialos, kann bei Pauschalreise-Anbietern gebucht werden. Die Küstenlinie wirkt oft zersiedelt, die alte Bausubstanz verschwindet und überall wird neu gebaut.
Dennoch hat der Tourismus hier längst nicht das Ausmaß erreicht, wie teilweise an der Nordküste Kretas. In Ierapetra konnte sich das Ambiente einer gemütlichen kretischen Landstadt erhalten.
Die Region Ierapetra wurde 2012 mit der Auszeichnung „Quality Coast Gold“ von der Coastal & Marine Union (EUCC) in den Niederlanden ausgezeichnet.
Ierapetra erreichte dabei unter den Top 100 Reisezielen den 2. Platz als als Reisedestination mit Nachhaltigkeit und hoher Qualität. Mehr Infos Website: www.qualitycoast.info
Lest dazu Ostkreta: Unsere 25 Sehenswürdigkeiten um Sitia und Ierapetra. Wer das authentische Kreta kennen lernen möchte, für den ist der äußerste Osten perfekt. Über zwei Dutzend Ausflugstipps in Ostkreta haben wir zusammengestellt, um euren Urlaub zu verschönern. Dabei geht es nicht nur um Highlights, sondern auch um versteckte Ziele:
Ostkreta: Unsere 25 Sehenswürdigkeiten um Sitia und Ierapetra
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Fünf Sehenswürdigkeiten von Ierapetra
In den verschachtelten Gassen der Altstadt von Ierapetra lohnt ein ausgedehnter Spaziergang. Besonders gut gefiel es uns am großen Fischerhafen mit seinem geschäftigen Treiben.
Denn am Hafen gibt es immer etwas zu beobachten. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Einheimische kaufen bevorzugt Fische und Meeresfrüchte direkt von den Schiffen.
Sehenswert am Fischerhafen ist die die Afentis Christos Kirche, die gleichzeitig die älteste Kirche Ierapetras ist. Sie wurde Mitte des 12. Jhds. als zweischiffiges Katholikon eines Klosters erbaut.
Die Klostergebäude existieren heute nicht mehr. Auch die kleine Agios Markos Kirche, mit ihrem weissgetünchtem Tonnengewölbe, gegenüber vom Kastell ist entzückend.
Überall in in den Parks und am Rand der Plätze im Zentrum begegnen uns bei einem Rundgang antike Fundstücke, wie Marmorkapitelle oder Bruchstücke von Säulentrommeln.
Diese Bruchstücke sind Reste der antiken Hafenstadt Hierapytna, die einst ganz Ostkreta dominierte. Bisher fanden nur sporadische Grabungen der Archäologen statt. Mehr dazu im Kapitel „Geschichte“.
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1. Das Hafenkastell: Fort Kalés
Das Hafenkastell von Ierapetra steht an der Südspitze der Altstadt und geht auf das 13. Jahrhundert zurück und ist heute das Wahrzeichen der Stadt. Angeblich wurde es von Piraten aus Genua errichtet.
Eine venezianische Urkunde erwähnt es im Jahr 1307. Mit seinem schlichten rechteckigen Grundriss bleibt es hinter den raffinierteren Festungen von Heraklion, Chania oder Rethymnon zurück.
Ein schweres Erdbeben im Jahr 1508 zerstörte die Hafenfestung von Ierapetra weitgehend. Durch venezianische Baumeister wurde die Burganlage wieder renoviert.
Ab 1647 eroberten Osmanen Stadt und Festung, die sie mehrfach umbauten. In dieser Zeit wurde die Burg „Kalés“ oder „Kale“ genannt. Dies geht auf die türkische Bezeichung „Kule“ für Turm zurück.
Ein weiteres Erdbeben 1780 verschüttete die Besatzung und Fort Kalés war erneut eine Ruine. Ab 1898 mussten die Osmanen, nach dem Sieg der kretischen Freiheitskämpfer, geschlagen abrücken.
2001 wurde die Festung renoviert und kann besichtigt werden. Besucher können auf die Wehrmauer gehen, auf einen der Ecktürme steigen und die Rundumsicht auf den Hafen und die Stadt genießen.
Adresse: Fort Kalés/Pirgos Koules, Stratigou Samouil 10, 72200 Ierapetra. Öffnungzeiten: 8 bis 15 Uhr, Montags geschlossen. Eintritt: frei.
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2. Prominenter Gast in Ierapetra: Napoleon Bonaparte
Die lokale Überlieferung erzählt, dass Napoleon Bonaparte (1769 – 1821) am 26. Juni 1798 in Ierapetra einen Zwischenstopp einlegte. Dies geschah offenbar vor seiner Überfahrt nach Ägypten.
Anschließend habe Napoleon in Ierapetra, im Natursteinhaus eines Notars übernachtet. Zusätzlich hatte seine Schiffsflotte am Hafen Lebensmittelvorräte und Trinkwasser aufgenommen.
Das renovierte Gebäude in dem Napoleon damals nächtigte steht in der Altstadt, in der Odos Napoleon, gleich hinter dem Fischerhafen. Von der Odos Stratigou Samouil ist es ausgeschildert.
Eine wichtige Seeschlacht zwischen Großbritannien und Frankreich wurde am 1. und 2. August 1798 vor der Küste von Abukir ausgetragen, einer ägyptischen Hafenstadt bei Alexandria.
Daher wäre vorstellbar, dass ein Teil der französischen Flotte davor einen Stopp in Ierapetra einlegte. Die Briten unter Admiral Nelson (1758 – 1805) besiegten das Expeditionsheer von Napoleon.
Napoleons Ägyptenfeldzug startete im Juni 1798 und endete im August 1801. Die ganze militärische Unternehmung der Franzosen endete übrigens in einem absoluten Desaster.
Zwanzigtausend französische Soldaten starben, darunter auch viele Generäle und auch der Admiral der Flotte von Napoleon. Dazu wurde die komplette Flotte der Franzosen zerstört.
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3. Die Moschee an der Platia Tzami
Die alte osmanische Moschee (Tzami) mit Minarett befindet sich am Rand der Altstadt, im Stadtteil Kato Mera an der Platia Tzami. Sie ist eine der wertvollsten historischen Gebäude von Ierapetra.
Ab 1891 bauten die Osmanen die Agios Ioannis Kirche zu einer Moschee um. Das Minarett und das Dach stürzten bei einem Erdbeben im Jahr 1953 ein, wurden danach aber wieder aufgerichtet.
Inzwischen ist die Moschee mit ihrem Minarett und auch der osmanische Brunnen (Krini) komplett restauriert worden. Heute wird die Moschee als Musikschule genutzt.
Der benachbarte zierliche Reinigungsbrunnen zeigt osmanische und venezianische Architekturvorlagen. Die Innenräume der Moschee können leider nicht besichtigt werden.
Adresse: Turkish Mosque, Platia Tzami, 72200 Ierapetra.
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4. Agios Georgios: Metropolitankirche von Ierapetra
Die Metropolitankirche Agios Georgios, ist nach dem Schutzheiligen von Ierapetra benannt. Ihre ältesten Vorgängerbauten gehen vermutlich auf das 12. Jahrhundert zurück.
Ein Vorläufer der Basilika stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde noch in venezianischer Zeit errichtet. Ab dem Jahr 1866 wurde die heutige dreischiffige Basilika mit ihrer typischen Kuppel erbaut.
Während Renovierungsarbeiten im Jahr 2000 konnten Archäologen unter den Fundamenten von Agios Georgios Reste eines weiteren Vorgängerbaus aus dem Mittelalter nachweisen.
Adresse: Ieros Mitropolitikos Naos Agiou Gregoriou, Odos Fokaias 4, 72200 Ierapetra.
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5. Die Archäologische Sammlung von Ierapetra
Die Archäologische Sammlung von Ierapetra befindet sich in einer ehemaligen osmanischen Schule aus dem Jahr 1899. Nach Renovierungen wurde das kleine Museum 1986 eröffnet.
In drei großen Räumen werden Sarkopharge, Keramik, Inschriften und Skulpturen aus der Region von minoischer bis römischer Zeit gezeigt. Die Erklärungstafeln (englisch) sind ausführlich und informativ.
Gut erhalten ist die Marmorstatue der Göttin Persephone im Peplon (faltenreiches, gegürtetes Obergewand von Frauen). Links hält sie eine Getreideähre, ein Hinweis auf ihre Mutter Demeter.
Ihre Funktion in der Unterwelt wird durch Schlangen und einem Altar angezeigt. Die Skulptur datiert auf Anfang des 2. Jhds. Interessant ist ein bemalter minoischer Larnax (Tonsarg) aus Episkopi.
Adresse: Archaeological Collection of Ierapetra, Odos Ethnikis Antistaseos/Platia Kanoupaki, 72200 Ierapetra. Öffnungszeiten: 8 bis 15 Uhr, Montag Ruhetag. Eintritt: 2 Euro, Ermäßigt 1 Euro, Kinder frei.
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Geschichte von Ierapetra
Seit jeher profitierte der Siedlungsplatz von Ierapetra von seiner Lage an Kretas schmalster Stelle. Beginnend mit prähistorischen Epochen, über Eteokreter, Dorer, Römer, Venezianer und Osmanen:
Dieser Hafenplatz an der Südküste Kretas war schon immer eine begehrte Verbindung zwischen Nordafrika, dem Orient, sowie dem griechischen Festland.
Über das antike Hierapytna (heute Ierapetra) wurde der Seehandel zwischen zwei Kontinenten abgewickelt: Europa und Afrika. Dadurch wurde die Stadt reich und mächtig.
Gemeinsam mit der Hafenstadt Itanos an der Ostküste Kretas, kontrollierte Hierapytna ganz Ostkreta. Auch unter der Herrschaft Roms blühte die Stadt und zählte zu den größten Städten auf Kreta.
Nach Angaben des britischen Geologen Thomas Spratt aus dem Jahr 1852, lag der Siedlungskern des antiken Hierapytna im Westen der modernen Hafenstadt Ierapetra.
Subminoische und Archaische Zeit
Als Stadtgründer wird Kyrbas aus Rhodos, ein Genosse der Telchinen und mächtige Heldengestalt, genannt. Als „Telchinen“ wird das mythologische Urvolk von den Inseln Rhodos, Kreta und Zypern bezeichnet.
Ursprünglich hieß die erste Siedlung, nach ihrem Gründer Kybra. Später wurde der Ort Pytna genannt. Über die exakten Anfänge der Niederlassung, die spätestens seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. den Namen Hierapytna trug, ist wenig bekannt.
Antiken Berichten zufolge wurde Hierapytna von dorischen Einwanderern gegründet. Bislang gibt es nur spärliche Hinweise auf eine Besiedelung in dieser Epoche.
Während der Eisenzeit, von etwa 1.100 bis 650 v. Chr., wurden nach einer Einwanderungswelle aus Nordgriechenland, auf Kreta viele alte Dörfer zerstört. Insgesamt muss diese Migration nicht unbedingt nur gewaltsam verlaufen sein.
In der Siedlung am Meer ließen sich in der Folgezeit auch größere Gruppen von Eteokretern nieder.
Seit der dorischen Invasion in West- und Zentralkreta, siedelten sich diese bevorzugt in Ostkreta neu an. Ab dieser Epoche konnten auf Kreta auch erste Brandbestattungen nachwiesen werden.
Hierapytna: Klassische Zeit
Das älteste archäologische Fundstück aus der antiken Stadt Hierapytna ist eine Amphore aus klassischer Zeit die von den Forschern auf das 5. Jahrhundert v. Chr. datiert wird.
Damals wurden in der Stadt auch eigene Münzen geprägt, diese wurden in Hierapytna ebenfalls ab dem 5. Jahrhundert angefertigt.
Die Hauptgötter des antiken Hierapytna waren Zeus, Hera, Apollo Dekataphoros (Δεκαταφόρος: Dem der Zehnte angeboten wird), Athena Polias und Athena Oleria. Außerdem wurden auch Kultpraktiken aus Ägypten dort gepflegt.
Hierapytna: Hellenistische Zeit
Seit der Herrschaft des mächtigen Antigonos II. Gonatas (319 – 239 v. Chr.), König von Makedonien, stand die Hafenstadt Hierapytna auf der Seite des Seleukidenreichs.
Das Reich der Seleukiden war ein Diadochenstaat. Diesen bildeten die Feldherren von Alexander dem Großen († 323 v. Chr.) nach dessen Tod, und teilten damit das Riesenreich unter sich auf.
Das Herrschaftsgebiet der Seleukiden existierte von 312 bis 63 v. Chr. und umfasste Westasien mit Kleinasien, Palästina, Mesopotamien, Babylonien, Medien, Persien und Baktrien.
Seitenwechsel: Von den Makedonen und Seleukiden zu den Ptolemäern
Die Ptolemäer in Ägypten, die ohnehin bereits die Region Kyrenaika in Libyien regierten, waren auf der Suche nach einem großen Handelshafen auf der Insel Kreta.
Die kretische Südküste liegt etwa 400 Kilometer von der libyschen Küste entfernt. Die florierende Handelsstadt Hierapytna war wichtigster Hafen an der Südküste Kretas und aus Sicht der Ptolemäer ideal.
Als der seleukidische König Antiochos III. (242 – 198 v. Chr.), im Jahr 202 v. Chr., mit König Philipp V. von Makedonien (221 – 179 v. Chr.) ein Bündnis gegen Ägypten schloss, wechselte die Stadt Hierapytna die Seiten.
Die Stadt ging mit der ptolemäer-freundlichen Insel Rhodos eine Allianz ein. Dabei verpflichtete sich Hierapytna den Herrschern von Rhodos zweihundert bewaffnete Soldaten zur Verfügung zu stellen.
Kurz vorher hatte jedoch Hierapytnas Flotte noch die Ägäisinseln Kos und Kalymnos angegriffen. Beide Inseln standen zum Zeitpunkt des Angriffs auf Seite der Ptolemäer.
Nachdem der Dritte Syrische Krieg (246 – 241 v. Chr.) für Ägypten erfolgreich verlaufen war, kam das diplomatische Geschick von König Ptolemäus III. (284 – 222 v. Chr.) zum tragen. Ptolemäus erreichte Hierapytnas Frontenwechsel auf seine Seite.
Die kretische Hafenstadt Itanos an der Ostküste, stand ohnehin bereits unter der Herrschaft der Ptolemäer. Daher schloss Itanos mit Hierapytna ein Bündnis.Der Vertrag ist auch inschriftlich erhalten.
Bündnisse mit Priansos (im Osten der Messara-Ebene, bei Ano Kastelliana) und Praisos (im Hinterland von Ierapetra bei Nea Praisos) erweiterten den ptolemäischen Einfluss im Osten Kretas.
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Hierapytna: Römische Zeit
Bei Ausbruch den Zweiten Makedonisch-Römischen Krieges (200 – 197 v. Chr.) beteiligte sich auch die Hafenstadt Hierapytna an den gemeinsamen Kampf gegen Makedonien.
Das mächtige Makedonien strebte die Vormachtstellung über ganz Griechenland an. Die zu Hilfe gerufenen Römer entschieden den Krieg zugunsten der ägäischen Kleinstaaten.
Nach dem Frieden von Apameia (188 v. Chr.) zwischen der Römischen Republik und dem Seleukidenreich, wurde deren König Antiochos III. entmachtet.
Hierapytna schloss daraufhin einen Vertrag mit der kretischen Stadt Lyttos (bei Kastelli, Provinz Heraklion), der Nachbarinsel Rhodos und der ionischen Stadt Magnesia am Mäander (Westtürkei).
Im Jahr 183 v. Chr. folgte ein Bündnis mit König Eumenes II. von Pergamon (221 – 158 v. Chr.), mit dabei waren weitere neunundzwanzig kretische Städte, darunter auch Itanos.
Sein Prestige setzte Hierapytna in machtpolitische Aktivitäten im Hinterland um. Die Städte Praisos und Dragmos wurden in den Jahren 145 bis 140 v. Chr. von seinen Soldaten und Söldnern zerstört.
Die komplette Bevölkerung der antiken Bergstadt Larisa, in der Nähe von Kalamfka im kretischen Hinterland, wurde zur Umsiedlung nach Hierapytna gezwungen.
Der Anspruch von Hierapytna auf die Koufonissi-Inselgruppe (antiker Name: Lefki Inseln) und auf den Tempel des Zeus Diktaios, löste einen langen Krieg mit der Hafenstadt Itanos aus.
Rom bestimmte 132 v. Chr. die Stadt Magnesia in Ionien zum Schiedsrichter. Es folgten Kriege und Grenzstreitigkeiten mit Itanos. Trotz römischer Vermittlung wurden diese erst 112/111 beigelegt.
Hierapytnas Eroberung durch Rom
Obwohl Hierapytna sich im Jahr 67 v. Chr. als letzte Stadt auf Kreta, den Römern ergeben hatte, wurde es unter dem römischen Konsul Quintus Caecilius Metellus Creticus (135 – 54 v. Chr.) weiter schwer belagert.
Der Grund war vermutlich der Ehrgeiz des römischen Konsuls nach militärischen Erfolgen, auch um einen eigenen Triumphzug in Rom abzuhalten zu können.
Nach der vollständigen Kapitulation und Zerstörung der Hafenstadt Hierapytna im Jahr 66 v. Chr. wurde ganz Kreta, mit der Region Kyrenaika in Libyen, zur römischen Provinz Creta et Cyrene zusammengefasst.
Danach bauten die Römer die zerstörte Stadt wieder komplett neu auf. Im Hafen von Hierapytna wurde ein wichtiger römischer Marinestützpunkt und Kriegshafen eingerichtet.
Die Pax Romana (Römischer Frieden, von 27 v. Chr. – 180 n. Chr.) ließ die kretische Handelsstadt Hierapytna schließlich zu einer reichen und blühenden Gemeinde heranwachsen.
Die Stadt wurde mit zwei Theatern, einem Amphitheater, mehreren Tempeln, einer Therme und einem Äquadukt ausgestattet. In dieser Zeit war Hierapytna eine der größten Städte auf Kreta.
Hierapytna in der Spätantike
Aus der Spätantike stammt eine Kopie des römischen „Höchstpreis-Edikts“ die aus der Regierungszeit von Kaiser Diokletian stammt.
Dieser Edikt von 301 war ein Preiskontrollgesetz für Waren und Dienstleistungen. Diese Steintafel war sicherlich an einer prominenten Stelle der antiken Agora von Hierapytna ausgehängt.
Sicherlich vor dem Jahr 343 war in Hierapytna ein Bischofssitz eingerichtet worden. Daher kann auf eine relativ hohe Anzahl von Christen in dieser Zeit in der Region Ostkreta geschlossen werden.
Mittelalter: Aus Hierapytna wird Ierapetra
In frühbyzantinischer Zeit war Hierapytna eine eher unbedeutende Provinzstadt. Während eines Erdbebens im Jahr 796, das mit einer Stärke von 7,5 auf der Richterskala die Stadt traf, erlitt es schwerste Schäden.
Nur wenige Häuser hielten stand, der Rest war zerstört. 824 wurde Hierapytna durch Sarazenen-Überfälle (expandierende arabische Nomadenstämme im Mittelmeerraum, deren Piraterie gefürchtet war) geplündert und teilweise zerstört.
Vermutlich bauten auch arabische Siedler die Stadt teilweise wieder auf. Nur eine schlichte Hafensiedlung am Meer überdauerte die folgenden Jahrhunderte, bis die Genueser und Venezianer im 13. Jahrhundert dort eine kleine Hafenfestung erbauten.
Ihre neue Blüte erlebte die Stadt in der venezianischen Epoche vom 13. bis 17. Jahrhundert. Seit dieser Zeit trägt sie auch ihren heutigen Namen: Ierapetra.
Ein Erdbeben mit einer Stärke von 7,2 auf der Richterskala vernichtete im Jahr 1508 große Teile von Ierapetra. Erneut wurde in der Stadt viel renoviert und teiweise auch neu aufgebaut.
Trotz Erweiterung der Hafenfestung konnte die Übergabe der Stadt an die Türken im Jahr 1647 nicht verhindert werden. Das Kastell leistete im Anschluss den Osmanen bis 1898 wertvolle Dienste.
Das einst mächtige Ierapetra war in osmanischer Zeit nur noch eine kleine Hafensiedlung am Meer.
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Archäologische Forschungen in Ierapetra
Römische Theater und Nekropolen von Hierapytna
Europäische Forscher die zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert die Hafenstadt Ierapetra besuchten, beschrieben noch zwei römische Theater, ein größeres und ein kleineres, ein Amphitheater, eine römische Therme und ein Aquädukt.
Auch Reste einer Stadtmauer sind dokumentiert. Hervorzuheben ist hier der Brite Thomas Spratt (1811 – 1888) der im Jahr 1852 eine Karte der damals noch sichtbaren antiken Gebäude anfertigte.
Tatsächlich wurden am Ostrand der heutigen Stadt Überreste eines Theaters und eines Amphitheaters, sowie vereinzelte Spuren anderer Gebäude aus römischer Zeit gefunden.
Eine Reihe von Gräbern konnten in den Nekropolen im Osten und Westen der Stadt untersucht werden. Die antike Stadt Hierapytna könnte nicht flächig ausgegraben werden, weil sie heute größtenteils überbaut ist.
Anhand moderner Rettungsgrabungen nehmen die Archäologen an, dass sich die Stadt über einen Kilometer entlang der Küste entwickelt hatte.
Das antike Hierapytna bedeckt ein Areal von etwa 150 Hektar mit schachbrettartigem Stadtplan. Bei den Grabungen kamen auch mehrere Wohnhäuser zu Tage, in einem fand sich ein großes Mosaik.
Mehr Infos zum römischen Theater in Ierapetra:
www.diazoma.gr/en/theaters/ancient-theater-ierapetra/
Hierapytna: Der Hafen in römischer Zeit
Die römischen Hafenanlagen von Hierapytna wurden im Jahr 2016 von griechischen Geoarchäologen, unter der Leitung von Eleni Kolaiti und Nikos Mourtzas, detailliert untersucht.
Der römische Hafen von Hierapytna war eine Konstruktion mit einem inneren und äußeren Becken. Außerdem gab es westlich vom heutigen Fischerhafen einen künstlich angelegten Marinehafen.
Dieser wurde an gleicher Stelle als „Naval Battle Lake“ neu angelegt. Am heutigen Marinehafen sind auch noch Reste der mittelalterlichen Stadtmauer erhalten geblieben.
Der Außenhafen mit seinen zwei gekrümmten Molen aus Felsen und Beton, stammt aus der römischen Kaiserzeit. Das heutige Stadtzentrum steht an der Stelle der antiken Stadt Hierapytna.
In römischer Zeit wurden Konstruktionen am Hafen erbaut, um starken Südwinden entgegenzuwirken. In dieser Zeit entstand der östliche Wellenbrecher, der das Hafenbecken begrenzte.
Der moderne Hafen befindet sich an gleicher Stelle wie die Anlagen der Römer. Der westliche Wellenbrecher aus der römischer Zeit liegt heute unter dem Fischerhafen.
Seit dem 1. Jhd. v. Chr. bis heute ist der Meeresspiegel um 1,3 Meter gestiegen. Dies fand in zwei Schüben im 17. Jhd. statt. Dadurch ist die ehemalige Küstenlinie mitsamt Hafen heute unter Wasser.
Mittelalterliche Beschreibungen des Hafens von Ierapetra stammen vom Venezianer Onorio Belli von 1586. Diese wurden 1852 vom britischen Geologen Thomas Spratt aufgenommen und erforscht.
Sie lieferten Informationen über die Lage der römischen Bauten und dem Hafen. Eine Seekarte von 1960 ermöglichte die Tiefe des Hafenbeckens, vor der Anlage des modernen Hafen festzulegen.
Mehr Info im Journal of Mediterranean geography: mediterranee.revues.org/7965
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Essen und Trinken in Ierapetra
- In der Altstadt beim Hafenkastell liegt die beliebte Ouzerie O Kokos, mit günstigen Preisen. Einfache kretische Küche, Grillgerichte, Mezedes, lokaler Wein. Weiße Stühle und blaue Tische direkt am Meer. Adresse: Stratigou Samouil 80, 72200 Ierapetra. Facebook: Ο Κοκός
- In schöner Lage am Meer liegt die Taverna Schedia (Η Σχεδία), am Beginn des Agios Andreas Beach, nach dem Hotel Petra Mare. Kretische Küche, z. B. Fisch oder Meeresfrüchte vom Grill, gefülltes Gemüse, Pasteten. Fantastischer Blick auf Ierapetra. Parkplätze vorhanden. Adresse: Eparchiaki Odos Ierapetras – Sitias 34, 72200 Ierapetra. Facebook: Σχεδία / Schedia
- Wer Lust auf Pizza & Pasta hat, sollte die Pizzeria Family, gegenüber der alten Moschee, besuchen. Angeboten wird auch Pastitio, Moussaka, über ein Dutzend verschiedene Pizzen, diverse Salate. Sitzplätze im Freien an der Plateia. Adresse: Plateia Tzami, 72200 Ierapetra. Facebook: Pizza Family
Unterkunft in Ierapetra
Das Cretan Villa Hotel & Apartments liegt zentral in der Altstadt. Bis zur Uferpromenade sind es etwa zweihundert Meter. Der Besitzer hat ein etwa zweihundert Jahre altes kretisches Haus umgebaut und geschmackvoll mit alten Möbeln eingerichtet. Hübscher, schattiger Innenhof.
Adresse: Oplarhigou Lakerda 16, 72200 Ierapetra. Website: www.cretan-villa.com
Östlich von Ierapetra liegen die Nicolas Apartments, oberhalb vom Peristeras Beach. Schöne Anlage mit 12 Wohnungen, Meerblick und Pool. Zum Strand führen Treppen hinunter. Frühstück und Halbpension möglich.
Adresse: Peristeras, 72200 Ierapetra. Website: www.nicolas-apartments-crete.gr
Unsere Unterkunft: Ostkreta: Landurlaub im Bergdorf Kato Drys bei Sitia
Das kleine Bergdorf Kato Drys bei Sitia war für drei Wochen unser Standort in Ostkreta. Wir lieben das authentische ländliche Kreta: Mit den freundlichen Dorfbewohnern, dem hübschen Ferienhaus, der niedlichen Katzenfamilie und der einmaligen Fernsicht vom Dorf auf die Landschaft mit Bergen und Feldern.
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Strände in und um Ierapetra
Strandfans, Sonnenanbeter und Schwimmer stehen im Gebiet um Ierapetra sicherlich vor der Qual der Wahl. Hier reihen sich die schönsten kilometerlangen Strandlandschaften aneinander.
Meist sind es Strände aus feinem, grauem Sand, manchmal auch mit Felsen durchsetzt. An den Klippen, z. B. Agia Fotia Beach bei Ferma, werden Schnorchel-Fans sicher glücklich.
Stabile Badeschuhe sollten mit ins Gepäck, da an den Stränden auch Kies oder Felsplatten anzutreffen sind. Ein Tagesausflug auf die unbewohnte Insel Chrissi ist empfehlenswert.
Die Insel ist etwa fünfzehn Kilometer von Ierapetra entfernt. Chrissi bietet goldene Sandstrände und fantastische Dünen mit Wacholderzedern. Die Bootsausflüge starten am Fähranleger von Ierapetra.
Stadtstrand: Apovathra Beach
Ierapetras gepflegter Stadtstrand liegt östlich des Fischerhafens, zwischen Hafenkastell und Fähranleger. Einheimische nennen ihn Apovathra Beach oder South Beach genannt.
Tavernen und Cafés gibt es reichlich. Abschnittsweise ist es ein Sandstrand, in anderen Bereichen überwiegt Kiesstrand. Am östlichen Ende Liegestuhl- und Sonnenschirmverleih.
Stadtstrand: Limanakia Beach
Westlich des Fischerhafens liegt ein weiterer Stadtstrand, der Limanakia Beach. Oft auch schlicht West Beach genannt. Der Strand besteht aus groben Sand und Felsen und ist meist gut besucht.
Limanakia Beach beginnt direkt am Parkplatz am Ende Fischerhafens. Hier finden sich kleine Tavernen, Liegestuhl- und Sonnenschirmverleih und verschiedene Wassersportangebote.
Agios Andreas Beach
Im Osten von Ierapetra beginnt der Agios Andreas Beach. Seinen Namen hat er von der Kirche Agios Andreas , die nahe des Ufers steht. Manchmal wird er auch Ierapetra East Beach genannt.
Der Strand ist rund vier Kilometer lang und wird gerne von Einheimischen besucht. Nahe der Stadt besteht er überwiegend aus Sand, weiter Richtung Osten wandelt er sich zum Kieselstrand mit Felsen.
Sein ruhiges östliches Ende wird Livadia Beach genannt, ein Sandstrand mit Klippen und Felsplatten.
Ein kurzes Stück östlich liegt der Peristeras Beach, ein Sandstrand umgeben von steilen Felswänden. Eine Betontreppe führt hinunter zum Meer. Peristeras Beach ist ein ideales Terrain zum Schnorcheln.
Koutsounari Beach
Zehn Kilometer östlich von Ierapetra liegt der imposante rund fünf Kilometer lange Koutsounari Beach, beim Dorf Koutsounari. Koutsounari Beach ist einer der längsten Strände Kretas.
Einheimische nennen den Strand auch Long Beach. Der grobkörnige Sandstrand führt flach ins Meer, ist allerdings nicht durchgängig organisiert und an vielen Stelle ruhig.
Ideal für lange Strandwanderungen. Bei den Hotels oder Tavernen werden Liegestuhl- und Sonnenschirmverleih angeboten. Koutsounari Beach erhielt 2017 wieder das Blue Flag-Umweltzertifikat.
Livadi Beach bei Ferma
Dreizehn Kilometer östlich von Ierapetra liegen der Strand beim Dorf Ferma, einem Straßendorf am Meer. Hier liegt der schöne Livadi Beach, ein Kieselstrand an den auch Hotels angrenzen.
Einheimische nennen den Strand von Ferma meist Xerokamara. Der Kieselstrand ist von üppigen Grün umgeben und ist auch nur teilweise organisiert. Ideal für Ruhesuchende.
Agia Fotia Beach bei Ferma
Drei Kilometer östlich von Ferma liegt die Streusiedlung Agia Fotia. Nach einer steilen Kurve zweigt von der Hauptstraße eine schmale Trasse zum Meer hinunter ab.
Diese führt zum Agia Fotia Beach mit feinem Sand. Der wunderschöne Strand wird von steilen Felsklippen umstanden. Die Felsen davor sind ein Eldorado für Schnorchler.
Parkplätze sind am Strandrestaurant vorhanden, dazu Liegestuhl- und Sonnenschirmverleih. Agia Fotia Beach erhielt 2017 erneut das begehrte Blue Flag-Umweltzertifikat.
Myrtos Beach bei Myrtos
Fünfzehn Kilometer westlich von Ierapetra liegt das Dorf Myrtos mit seinem Sand- und Kiesstrand Myrtos Beach. Hier findet sich meist internationales Publikum, aber auch Familien mit Kindern.
Am gepflegten Strand wird alles an Annehmlichkeiten für die Gäste angeboten: Sonnenschirme, Duschen, Umkleiden, Cafés, Restaurants, Wassersport, Beach-Volleyball.
Am westlichen Strandende von Myrtos Beach ist es in der Sommersaison deutlich ruhiger. Mytros Beach erhielt 2017 wieder das begehrte Blue Flag-Umweltzertifikat.
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1992: Unser erster Kreta-Urlaub beim Dorf Ferma
Unsere erste Kreta-Reise führte uns im April 1992 in die Region östlich von Ierapetra, beim Dorf Ferma. Wir hatten eine Ferienwohnung in der „Villa Maria“ am Meer gemietet.
Das Haus liegt zwischen den Orten Agia Fotia, Galini und Achlia, hoch über dem libyischen Meer. Auf einer schmalen Treppe konnten wir zum Galini-Beach hinabsteigen.
Die fantastische Sicht auf das Mittelmeer und die ruhige Lage haben wir in schönster Erinnerung. Von Ierapetra war unsere Unterkunft bei Ferma rund zwanzig Kilometer entfernt.
Das nächstgelegene Dorf zum Einkaufen oder Essen gehen war Ferma. Es liegt dreizehn Kilometer östlich von Ierapetra und gehört zur Gemeinde Agios Ioannis.
Die Küstensiedlung liegt oberhalb von Livadi-Beach. Die Umgebung ist mit Pinienwald und üppiger Vegetation bedeckt. Dies lässt das Gebiet wie eine grüne Oase im kargen Landschaftsbild wirken.
Ferma selbst ist nicht besonders schön, es gibt aber einige Hotels, Tavernen, Strände, sowie eine Tankstelle.Während unserer Kreta-Reise nach Sitia im Frühjahr 2015, waren wir am ehemaligen Ferienhaus in Ferma.
Erstaunlich wie viel sich geändert hat. Die Küste bis Ierapetra ist inzwischen mit Hotels und Ferienanlagen erschlossen.
Ein bisschen zu viel, fanden wir. Griechenland-Erfahrung hatten wir 1992 jedenfalls nicht. Lesen, oder gar sprechen in griechisch, konnten natürlich auch nichts.
Kalimera vielleicht. Brot beim Bäcker in Ferma zu kaufen war schon ein kleines Abenteuer.
Merkwürdig, dass Tavernen schließen, obwohl hier deutlich mehr Gäste urlauben als bei unserer ersten Reise. Alle Tavernen in Ferma die wir einst besuchten sind heute geschlossen.
Die große „Taverne-Bar Zorbas“ und die urige „Taverna Barbadonis“, beide an der Hauptstraße gelegen, haben aufgegeben. Seit unserer ersten Reise auf die Insel sind wir vom Kreta-Virus infiziert.
Die minoische Kultur aus der Bronzezeit fasziniert uns bis heute. Zu unseren Ausflügen an die wir uns erinnern konnten zählten: Knossos, Phaistos, Vasiliki, Cha-Schlucht, Makry Gialos, Agios Nikolaos, Elounda, Heraklion mit Archäologischem Museum, Kato Zakros und der Palmenstrand von Vai.
Vor über zwanzig Jahren mussten wir für größere Einkäufe bis nach Ierapetra fahren. Dort besuchten wir meist den „Mega Market Chalkiadakis“ in der Odos Papageorgiou im Osten der Stadt.
Damals stand der Supermarkt einsam auf freiem Feld. Ein kleines Haus wurde von einer Dame mit Kätzchen bewohnt. Unter einem Baum graste ihre Ziege und ein paar Hühner pickten herum.
Der „Mega Market“ ist heute noch da, allerdings ist das Areal dicht mit mehrstöckigen Wohnhäusern bebaut. Das ländliche, kretische Häuschen samt seinen Bewohnern ist jedoch verschwunden.
Übrigens: Unsere Ferienwohnung hatten wir einst bei Takis – Ferienhäuser in Griechenland in der Münchner Müllerstrasse gebucht. Das griechische Reisebüro, mit seinen bunten Katalogen zum blättern, gibt es inzwischen nicht mehr. Als Alternative bietet sich Jassu Reisen an: www.jassu.de
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Website-Tipps
- Visit Ierapetra: Website der Gemeinde Ierapetra mit Infos zu Sehenswürdigkeiten, Stränden, Natur, Geschichte, Dörfern. (englisch). www.ierapetra.gr
- Crete Today: Reiseführer für Ostkreta mit Unterkünften, Wandertouren, Sehenswürdigkeiten, Mietwagen (englisch). www.crete-today.com
- Kreta-Umweltforum: Über tausend Pdf-Merkblättern informieren über die Sehenswürdigkeiten der Insel. Themen: Kultur, Brauchtum, Geschichte, Natur und Wanderrouten (deutsch).
www.kreta-umweltforum.de - Ausführliche und fachkundige Informationen zu den Ausgrabungen aus Minoischer Zeit mit Fotos und Videos findet ihr bei Ian Swindale (englisch): www.minoancrete.com
- Greek Travel Pages, (englisch): www.gtp.gr
- Hellenistic Ministry of Culture, (englisch): odysseus.culture
Unsere Buchtipps für Kreta
Reiseführer
- Michael Müller Verlag, Reiseführer Kreta, von Eberhard Fohrer, 756 Seiten, mit herausnehmbarer Karte, 21. Auflage, 2018.
- Dumont Verlag, Kunst Reiseführer Kreta, von Lambert Schneider, 368 Seiten, 4. Auflage, 2011.
- Artemis-Cicerone, Kunst- und Reiseführer Kreta, von Reinhold Bichler und Peter W. Haider,
320 Seiten, 1. Auflage, 1988.
Fachbücher
- C. H. Beck Verlag, Im Schatten der Paläste: Geschichte des frühen Griechenlands – Von den Dunklen Jahrhunderten bis zu den Perserkriegen, von Klaus Bringmann, 1. Auflage 2016.
- Zabern Verlag, Kreta in römischer Zeit, von
- Theiss Verlag, Die Minoer, von Lesley J. Fitton, 208 Seiten mit 118 Abbildungen, Skizzen und Karten,
1. Auflage 2004. - Biering & Brinkmann, Im Labyrinth des Minos. Kreta – die erste europäische Hochkultur, von Harald Siebenmorgen, Ausstellungskatalog des Badischen Landesmuseums 2001.
Wanderführer
- Rother Verlag, Wanderungen in Kreta Ost, Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen, 50 Touren, von Berg Hirner und Jakob Murböck, 2010.
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Unsere Smartphone-Apps für Kreta
- MAPS.ME mit GPS-Ortung ist ideal zum Aufstöbern von versteckt liegenden Ausgrabungsareale. Die kostenlose Smartphone-App funktioniert offline und wird für iPhone und Android angeboten.
- My Crete Guide ist eine englischsprachige App und bietet einen kompletten Reiseführer inkl. City-Guides für Heraklion, Chania, Rethymnon, Sitia, Agios Nikolaos, Ierapetra. Die kostenlose Smartphone-App funktioniert offline und wird für iPhone und Android angeboten.