Volterra: Porta Diana – Etruskisches Stadttor im Norden der Stadt


Volterra: Porta Diana - Etruskisches Stadttor im Norden der Stadt - reise-zikaden.de, Italy, Tuscany, Volterra, Porta Diana, Porta Portone, etuscan gate - Die Porta Diana in Volterra stammt aus etruskischer Zeit und datiert auf den Anfang des 3. Jhds. v. Chr. Im Gegensatz zur berühmten Porta all’Arco blieb die etruskische Baustruktur der Porta Diana im Kern erhalten.

Die Porta Diana in Volterra stammt aus etruskischer Zeit und datiert auf den Anfang des 3. Jhds. v. Chr. Im Gegensatz zur Porta all’Arco blieb im Kern die etruskische Baustruktur der Porta Diana erhalten.

Die Porta Diana ist ein etruskisches Stadttor in Volterra und gut erhalten. Allerdings ist sie offenbar nicht so bekannt wie die Porta all’Arco mit ihrem Tonnengewölbe. Dennoch zählt sie sicherlich zu einer der wichtigsten antiken Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wen die Besichtigung der berühmten Porta all’Arco fasziniert hat, der sollte auch der Porta Diana einen Besuch abstatten.

Das Zugangstor der etruskischen Stadt Velathri liegt bis heute nördlich des Zentrums. Vom mittelalterlichen Stadttor Porta Fiorentina, beim freigelegten römischen Theater, ist die antike Porta Diana 700 Meter entfernt. Die schmale Straße die sie durchquert war auch in etruskischer Zeit eine wichtige Verbindung in das Val d’Elsa und zum Valle dell’Arno.

Bis heute ist die Porta Diana Endpunkt des antiken Cardo Maximus. Dieser kommt von der Porta all’Arco und durchquert die Stadt von Süden nach Norden. Einst war die Porta Diana in den Verlauf der etruskischen Stadtmauern integriert. Heute sind von den alten Mauern am Tor nur noch Spuren sichtbar.

Porta Diana ist ein mittelalterlicher Name, in der Antike wurde das Stadttor Porta Portone genannt. Denn nördlich des Stadttors liegt die etruskische Nekropole von Portone. Einst war dies der Hauptfriedhof des etruskischen Velathri, der von hellenistischer bis in römische Zeit genutzt wurde. Zwei beleuchtete Kammergräber können nahe der Villa Marmini besichtigt werden.

Volterra: Porta Diana - Etruskisches Stadttor im Norden der Stadt - reise-zikaden.de, italy, tuscany, volterra, porta diana, porta portone, etruscan gate - Die Abbildung zeigt die Innenansicht der Porta Diana mit großen Panchina-Blöcken. Der Durchgang ist über acht Meter tief und etwa zehn Meter hoch.

Die Abbildung zeigt die Innenansicht der Porta Diana mit großen Panchina-Blöcken. Der Durchgang ist fast vier Meter breit, über acht Meter tief und etwa zehn Meter hoch.


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Das Stadttor Porta Diana trug kein Tonnengewölbe, sondern war mit einem Gebälk aus Holz abgedeckt. Archäologen datieren das Tor auf Anfang des 3. Jhds. v. Chr. Die exakten Innenmaße belaufen sich auf 3,60 Meter Breite und 8,10 Meter Tiefe. Im Gegensatz zur Porta all’Arco blieb die etruskische Baustruktur der Porta Diana erhalten, es konnten keine römischen Elemente nachgewiesen werden.

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Während der Projektarbeit „Quaderno del Laboratorio Universitario Volterra“ haben Studenten Vermessungen und Zeichnungen von der Porta Diana angefertigt.

Zum Bau wurden große Panchina-Blöcke verwendet, einem regionalen Kalksandstein. Heute sieht man zunächst zwei riesige Pfeiler. Einer der Pfeiler lehnt an der darüber liegenden Böschung. Der zweite steht ein wenig isoliert, fast wie ein Turm. Im 13. Jhd. wurde in die Porta Diana ein Steinbogen eingebaut, der in den 1960er-Jahren einstürzte.

Die Architektur der Porta all’Arco und der Porta Diana ist ähnlich. Sie waren Doppeltore vom Korridor-Typ mit innerer Kammer. Die Konstruktion eines Doppeltores besitzt zwei sich gegenüber liegende Zugangstüren. Der entstandene Innenraum wurde durch einen, oder mehrere Türme abgesichert. Die Porta Diana besteht aus deutlich angeschrägten Pfeilern. Diese ähneln ägyptischen Pylonen.

Volterra-Porta-Diana 1959, picclick.it - Das Postkartenmotiv zeigt eine Fotografie aus dem Jahr 1959 mit dem mittelalterlichen Torbogen aus dem 13. Jahrhundert. Dieser stürzte in den 1960er-Jahren ein. Foto: picclick.it

Das Postkartenmotiv zeigt eine Fotografie der etruskischen Porta Diana in Volterra aus dem Jahr 1959. Der mittelalterliche Torbogen wurde im 13. Jahrhundert eingebaut um die Schutzfunktion des Tores weiter zu gewährleisten. Der Bogen stürzte in den 1960er-Jahren ein. Foto: picclick.it

Ähnliche Stadttore in Etrurien befinden sich im Ausgrabungsareal der antiken Stadt Cosa, heute Ansedonia bei Orbetello im Süden der Toskana. Die Architektur von Zweifach- oder Doppeltoren wurde auch in antiken Städten in Griechenland , Italien und im Orient angewendet.

Bestes Beispiel ist das berühmte Dipylon-Tor (Δίπυλον), das antike Haupttor der antiken Stadt Athen, aus dem 5. Jhd. v. Chr. Weltbekannt ist das Ischtar-Tor aus Babylon, das ebenfalls doppeltorig angelegt wurde. Seit 1930 befindet sich das babylonische Stadttor im Pergamonmuseum von Berlin.

reise-zikaden.de, italy, tuscany, volterra, porta diana, porta portone, etruscan gate - Im Blickwinkel von Südosten sind an der Porta Diana die deutlich angeschrägten Pfeilern gut erkennbar. Diese ähneln mächtigen ägyptischen Pylonen. Die Baumeister der Etrusker wurden sicherlich sowohl von griechischer wie orientalischer Architektur inspiriert.

Im Blickwinkel von Südosten sind an der Porta Diana deutlich ihre angeschrägten Pfeiler erkennbar. Diese ähneln mächtigen ägyptischen Pylonen. Die Baumeister der Etrusker wurden sicherlich von griechischer, sowie orientalischer Befestigungsarchitektur inspiriert.


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Adresse und GPS-Koordinaten

  • Adresse: Porta Diana, Via della Porta Diana 30, 56048 Volterra.
  • Öffnungszeiten und Eintritt: Frei zugänglich.
  • GPS-Koordinaten: 43.408912, 10.863282

Die Porta Diana in Google-Streetview

Die Porta Diana in Volterra in Google Street View. Der Online-Service ermöglicht virtuelle Spaziergänge durch Städte, Landschaften oder Museen und ist für unsere Arbeit im Reiseblog ein wichtiges Hilfsmittel. 


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Volterra: Porta Diana - Etruskisches Stadttor im Norden der Stadt
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Volterra: Porta Diana - Etruskisches Stadttor im Norden der Stadt
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Volterra: Porta Diana - Etruskisches Stadttor im Norden der Stadt. Das Tor stammt aus dem 3. Jhd. v. Chr. Hier blieb im Kern die etruskische Architektur erhalten.
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Monika Hoffmann

schreibt Foto-, Natur- und historische Reportagen aus Griechenland, Italien, Österreich, Deutschland mit Schwerpunkt München und Bayern. Passion auf Reisen: Geschichte und archäologische Plätze. Spezialgebiete: Ur- und Frühgeschichte & Antike Hochkulturen. Die Fotografin, Redakteurin, Köchin, Naturfreundin liebt Griechenland, Italien und ihre Heimat Oberbayern: Über die Geschichte bis zu Musik, Literatur, Filmkunst.

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