Die Porta Diana ist ein etruskisches Stadttor in Volterra und gut erhalten. Allerdings ist sie offenbar nicht so bekannt wie die Porta all’Arco mit ihrem Tonnengewölbe. Dennoch zählt sie sicherlich zu einer der wichtigsten antiken Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wen die Besichtigung der berühmten Porta all’Arco fasziniert hat, der sollte auch der Porta Diana einen Besuch abstatten.
Das Zugangstor der etruskischen Stadt Velathri liegt bis heute nördlich des Zentrums. Vom mittelalterlichen Stadttor Porta Fiorentina, beim freigelegten römischen Theater, ist die antike Porta Diana 700 Meter entfernt. Die schmale Straße die sie durchquert war auch in etruskischer Zeit eine wichtige Verbindung in das Val d’Elsa und zum Valle dell’Arno.
Bis heute ist die Porta Diana Endpunkt des antiken Cardo Maximus. Dieser kommt von der Porta all’Arco und durchquert die Stadt von Süden nach Norden. Einst war die Porta Diana in den Verlauf der etruskischen Stadtmauern integriert. Heute sind von den alten Mauern am Tor nur noch Spuren sichtbar.
Porta Diana ist ein mittelalterlicher Name, in der Antike wurde das Stadttor Porta Portone genannt. Denn nördlich des Stadttors liegt die etruskische Nekropole von Portone. Einst war dies der Hauptfriedhof des etruskischen Velathri, der von hellenistischer bis in römische Zeit genutzt wurde. Zwei beleuchtete Kammergräber können nahe der Villa Marmini besichtigt werden.
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Das Stadttor Porta Diana trug kein Tonnengewölbe, sondern war mit einem Gebälk aus Holz abgedeckt. Archäologen datieren das Tor auf Anfang des 3. Jhds. v. Chr. Die exakten Innenmaße belaufen sich auf 3,60 Meter Breite und 8,10 Meter Tiefe. Im Gegensatz zur Porta all’Arco blieb die etruskische Baustruktur der Porta Diana erhalten, es konnten keine römischen Elemente nachgewiesen werden.
Zum Bau wurden große Panchina-Blöcke verwendet, einem regionalen Kalksandstein. Heute sieht man zunächst zwei riesige Pfeiler. Einer der Pfeiler lehnt an der darüber liegenden Böschung. Der zweite steht ein wenig isoliert, fast wie ein Turm. Im 13. Jhd. wurde in die Porta Diana ein Steinbogen eingebaut, der in den 1960er-Jahren einstürzte.
Die Architektur der Porta all’Arco und der Porta Diana ist ähnlich. Sie waren Doppeltore vom Korridor-Typ mit innerer Kammer. Die Konstruktion eines Doppeltores besitzt zwei sich gegenüber liegende Zugangstüren. Der entstandene Innenraum wurde durch einen, oder mehrere Türme abgesichert. Die Porta Diana besteht aus deutlich angeschrägten Pfeilern. Diese ähneln ägyptischen Pylonen.
Ähnliche Stadttore in Etrurien befinden sich im Ausgrabungsareal der antiken Stadt Cosa, heute Ansedonia bei Orbetello im Süden der Toskana. Die Architektur von Zweifach- oder Doppeltoren wurde auch in antiken Städten in Griechenland , Italien und im Orient angewendet.
Bestes Beispiel ist das berühmte Dipylon-Tor (Δίπυλον), das antike Haupttor der antiken Stadt Athen, aus dem 5. Jhd. v. Chr. Weltbekannt ist das Ischtar-Tor aus Babylon, das ebenfalls doppeltorig angelegt wurde. Seit 1930 befindet sich das babylonische Stadttor im Pergamonmuseum von Berlin.
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Adresse und GPS-Koordinaten
- Adresse: Porta Diana, Via della Porta Diana 30, 56048 Volterra.
- Öffnungszeiten und Eintritt: Frei zugänglich.
- GPS-Koordinaten: 43.408912, 10.863282
Die Porta Diana in Google-Streetview
Die Porta Diana in Volterra in Google Street View. Der Online-Service ermöglicht virtuelle Spaziergänge durch Städte, Landschaften oder Museen und ist für unsere Arbeit im Reiseblog ein wichtiges Hilfsmittel.