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Tenno mit seiner zinnengekrönten Höhenburg liegt malerisch über Riva del Garda, an den Hängen des Monte Misone. Besonders sehenswert ist der Ortsteil Borgo di Frapporta, der sich als befestigtes Dorf um die Burgruine schmiegt. Ein jahrhundertelang gewachsener und verschachtelter Organismus.
Liebhaber mittelalterlicher Architektur kommen im Borgo auf ihre Kosten. Einen kleinen Spaziergang von Frapporta entfernt steht die romanische Kirche San Lorenzo, mit traumhaftem Ausblick auf den Gardasee. Durch Weinberge schlängelt sich der Weg hinunter zur Kirche.
Vom Kirchplatz führt ein uralter Verbindungspfad, das steile Tal hinunter bis zum Varone-Wasserfall. Die Ortschaft Tenno liegt direkt am Beginn des Val di Tenno. Die Straße windet sich weiter hinauf zum türkisfarbenem Bergsee Lago di Tenno, in idyllischer Lage.
Anfahrt nach Tenno
Riva del Garda verlassen wir auf der Hauptstraße SS45 in Richtung Norden. An einem Kreisverkehr biegen wir auf die SS421 nach Tenno ab. Die Straße führt am berühmten Varone-Wasserfall vorbei, in Serpentinen den Berghang über dem Gardasee hinauf.
Einige Straßenwindungen weiter passieren wir das Dort Cologna, mit schöner Pfarrkiche. In Tenno angekommen können wir unterhalb der Burg den Wagen auf den Parkplatz stellen, ein weiterer befindet sich ein Stück an der Hauptstraße entlang.
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Castello di Tenno: Höhenburg über Riva del Garda
Trotz ihrer imposanten Erscheinung mit Zinnenkranz ist die Burg von Tenno heute nur noch ein Schatten ihrer einstigen Größe. Castello di Tenno wurde Ende des 12. Jahrhunderts auf einem Vorgängerbau errichtet. Die gewaltige Festung diente den Herren von Eppan bei Bozen, den Bischöfen von Trient und dem Herzogtum Mailand als Stützpunkt.
Auch Belagerungen der Republik Venedig konnten die Burg nicht einnehmen. Französische Truppen sprengten sie 1703 teilweise. Der Burgfried stürzte in den 1920er-Jahren ein. Castello di Tenno wurde in den 1990er-Jahre verkauft, renoviert und modernisiert – daher kann die Anlage nicht besichtigt werden.
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Borgo di Frapporta: Für Freunde mittelalterlicher Architektur
Am interessantesten, nach der Burgruine, ist in Tenno der ursprünglich gebliebene Ortsteil Borgo di Frapporta. Einer der charakteristischsten Ortsschaften des Tenno-Gebiets. Der Borgo wurde einst als befestigtes Dorf um den Burgfelsen angelegt.
Die Ringmauer um den Ort unterbricht ein gotisches Spitzbogentor. Dahinter erwartet den Besucher ein Gewirr von verwinkelten Häusern, Gewölben, Kellern, Ställen, Gärten und Gassen. Im Borgo befinden sich auch zwei alte Dorfbrunnen, einer davon trägt ein Dach und diente einst als Waschplatz (Lavatoio).
Im Tenno-Gebiet werden die nördlichsten Steinterrassen für Olivenanbau von Europa kultiviert. Das verdankt es dem mediterranen Klima des Gardasees. Durch das Val di Tenno fließt der Fluss Magnone, an seinem Ende stürzt er in den eindrucksvollen Wasserfall der Grotta Cascata del Varone.
Wer nach der Besichtigungsrunde durch Tenno weiterfährt, sieht an den Hängen mehrere Bergdörfer, die sich an die steilen Felsen klammern. Am bekanntesten ist das Künstlerdorf Canale di Tenno. Die Straße windet sich weiter hinauf zum türkisfarbenem Bergsee Lago di Tenno, in idyllischer Lage.
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San Lorenzo: Romanisches Juwel über dem Gardasee
Etwas unterhalb von Borgo di Frapporta steht die gut erhaltene, romanische Kirche San Lorenzo. Von hier bieten sich traumhafte Ausblicke auf den Gardasee und die umliegenden Berge. Durch Weingärten führt der malerische Weg hinunter zur Kirche am Dosso di San Lorenzo.
Hinter einem Portikus öffnet sich ein romanischer Innenraum des 13. Jahrhunderts. San Lorenzo war schon damals kein Neubau, sondern eine deutlich ältere Kirche wurde renoviert und erweitert.
In der Apsis und am Triumphbogen haben sich in San Lorenzo die ältesten mittelalterlichen Fresken des ganzen Trentino erhalten. Sie stammen aus dem 11. Jahrhundert und stellen den Hl. Laurentius und Hl. Rochus, sowie Szenen aus dem Leben der Heiligen dar.
Genauso interessant wie das Kircheninnere von San Lorenzo, ist auch seine Architektur und Aussenverkleidungen. Die mittelalterlichen Baumeister haben zahlreiche große Reliefsteine einer vor-romanischen Kirche in der Außenwand des Chores wieder verbaut.
Die Mauerblenden und Rahmen der Fenster sind mit Flechtband-Reliefs, Zopf- und Knotenmustern, sowie geometrischen Ornamenten verziert. Die Bauteile sind zeitlich nicht exakt einzuordnen, sie stammen wahrscheinlich sogar aus dem 8. oder 9. Jahrhundert.
Vom Kirchplatz, der Dosso di San Lorenzo genannt wird, führt der Sentiero di Gola, ein uralter Verbindungspfad, das steile Magnone-Tal hinunter bis zum Varone-Wasserfall.
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Essen und Trinken in Tenno
Das Ristorante-Hotel Antica Croce befindet sich gegenüber vom Parkplatz, mit schönem Burg-Blick vom Restaurantgarten. Ausgezeichnete, regionale Küche zu moderaten Preisen. Der Weg von Riva herauf lohnt sich. Umfangreiche Weinauswahl. Unsere Empfehlungen: Carne Salata, Caprese, Tagliatelle al Tartufo (vom Monte Baldo), Gardasee-Forelle, Tiramisu, Apfelstrudel. Ordentliche Portionen, hohe Qualität und professioneller Service. Adresse: Via Dei Laghi 1, 38060 Tenno.
Buchtipp
Michael Müller Verlag, Wanderführer – Gardasee MM-Wandern, von Florian Fritz, 228 Seiten + Karte, 2. Auflage 2015. Auch als App für Android und iOS. Inhalt: 35 Touren rund um den Gardasee hat der Autor im handlichen, schön illustrierten und mit vielen Infos ergänzten Wanderführer zusammengestellt.
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