Inhaltsverzeichnis
- 1 Fentbacher Oppidum: Der innere Verteidigungswall
- 2 Im höchst gelegenen Bereich der Fentbach-Schanze
- 3 Traumhaft! Das Panorama-Bankerl von Fentbach
- 4 Fentbach-Schanze: Mauern in Pfostenschlitz-Technik
- 5 War das Fentbacher Oppidum durch ein Zangentor gesichert?
- 6 Archäologische Forschungen an der Fentbach-Schanze
- 7 Der Keltenstamm der Vindeliker lebte im Fentbacher Oppidum
- 8 Fentbach: Die alte Linde aus dem 11. Jahrhundert
- 9 Einkehrtipp: Schanuks Gasthof Lindl
- 10 Extra-Tipp: Das „Weyarner Lindl“ in Standkirchen
- 11 Quellen & Buchtipps
- 12 Pinne unseren Bericht zur Fentbach-Schanze auf Pinterest
- 13 Mehr Lesefutter? Hier entlang!
Unser Ausflug in Oberbayern führt von München nach Weyarn. Das Ziel ist die Fentbach-Schanze aus keltischer Zeit, einem Oppidum auf einem Geländesporn bei Fentbach. Die ehrwürdige Alte Linde mit Kapelle und Bildstock im Dorf ist die größte im Landkreis Miesbach.
Ein prächtiger Genuss ist das Alpenpanorama vom Aussichtsberg und Kultplatz Weyarner Lindl. Und zum Abschluss vielleicht eine gemütliche Einkehr bei Schanuks Gasthof Lindl?
Der weitläufige Siedlungsplatz der Fentbach-Schanze liegt hoch über dem Mangfalltal und stammt aus der Eisenzeit (3. – 1. Jhd. v. Chr.). Es war keine Viereckschanze, die Bezeichnung ist irreführend.
Die Fentbach-Schanze war ein wichtiges keltisches Oppidum. Unser Bericht Kelten in Bayern: Das Oppidum Fentbach-Schanze bei Weyarn ist Auftakt einer Reihe historischer Ausflüge um München.
Die lateinische Bezeichnung Oppidum bedeutet „Befestige Siedlung“. Der Siedlungsplatz im Voralpenland zählt zu den eindrucksvollsten Denkmälern Südbayerns und im Landkreis Miesbach.
Unter den bekannten Keltenstädten Manching, Kelheim und Staffelberg führt Fentbach ein Schattendasein. Von den bayerischen Oppida liegt das von Fentbach am südlichsten.
Das Fentbacher Oppidum war ein zentraler Etappenort auf dem Weg über die Alpen nach Süden. Das Siedlungsplateau liegt oberhalb von zwei Flüssen und war durch deren Täler ausgezeichnet geschützt.
Im Westen schützt das Gebiet die Mangfallschlucht, im Norden und Osten das Moosbachtal. Im Süden und Osten wurde das Gelände durch doppelte Wallmauern abgeriegelt.
Beim Aufstieg passieren wir einen Bildstock aus dem 16. Jhd. Unterhalb des Marterls markiert ein überwucherter Hohlweg die Position eines dort vermuteten keltischen Zangentors (Punkt 3 im Plan).
Dieser eindrucksvolle Torbau befand sich im Vorwall der Befestigungsanlagen der Keltenstadt. Im Bereich des Vorwalls von Fentbach fehlen bislang jedoch archäologische Ausgrabungen.
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Fentbacher Oppidum: Der innere Verteidigungswall
Das Hochplateau auf dem sich die Keltenstadt befand, liegt zwischen zwei steilen Flusstälern. Das Fentbacher Oppidum zählt zu den ältesten städtischen Großsiedlungen der Kelten nördlich der Alpen.
Besiedelt war nicht nur der Innenbereich (12 Hektar), sondern auch das Gelände im südöstlichen Vorwall. Offenbar haben einst bis zu zweitausend Menschen in der Stadt gelebt.
Befestigt war die Höhensiedlung durch einen doppelten Ringwall im Süden und Osten. Diese östlichen Wälle sind jedoch heute im Wald nur noch schwierig erkennbar.
Der innere Verteidigungswall ist bis neun Meter Höhe, sowie auf einer Länge von vierhundert Metern gut erhalten. Der Graben vor den Wällen ist nicht mehr sichtbar, er wurde im 19. Jhd. zugeschüttet.
Im höchst gelegenen Bereich der Fentbach-Schanze
Ist der innere Bereich des Fentbacher Oppidum erreicht, sind die Wälle weniger deutlich erkennbar. Hier lag das höchst gelegene Areal der Stadt, das auch am besten abgesichert war.
Das Gelände fällt um etwa zwanzig Meter ab, an der Spornspitze ist es fast eben. Im Mittelalter wurden hier Wolbäcker (Hochäcker) kultiviert, die noch als kräftige Parallellinien auszumachen sind.
Nach dem Oppidum Manching in der Nähe von Ingolstadt mit einer Ausdehung von 380 Hektar, war die Stadtanlage von Fentbach bei Weyarn die zweitgrößte Keltensiedlung in Bayern.
Fentbach war das Zentrum der Region und wichtiger Knotenpunkt an der Straßenverbindung über die Alpen. Vermutlich lag in der Nähe der Höhensiedlung auch ein Flussübergang.
Wer lebte Oppidum von Fentbach und wie nannten seine Bewohner ihr Heimatland? Was geschah als die Legionen Roms im 1. Jhd. v. Chr. das Alpenvorland eroberten?
Mehr dazu im Kapitel Der Keltenstamm der Vindeliker lebte im Fentbacher Oppidum
Traumhaft! Das Panorama-Bankerl von Fentbach
Adresse: Fentbach-Schanze, Keltenschanze, Fentbach, 83629 Weyarn. Entfernung: Von München nach Fentbach bei Weyarn etwa 40 Kilometer. Koordinaten: 47.88560, 11.79106
Oppidum (Mehrzahl: Oppida) ist eine lateinische Bezeichnung und bedeutet Befestigung, Schanzanlage, fester Platz. Caesar (100 – 44 v. Chr.) beschrieb im Buch „De bello gallico“ (58 – 49 v. Chr.) ein Oppidum als befestigte städtische Siedlung der keltischen Gallier in Westeuropa.
Wichtiges Merkmal der Oppida war eine geografisch geschützte Lage. Meist auf einem Hügelplateau, z. B. einem Sporn zwischen zwei steilen Flusstälern. Keltenstädte gab es auch in der Ebene. Die Siedlungen waren groß und wurden mit Mauern und Toren abgesichert.
Westeuropäische Oppida wurden mit Murus Gallicaus-Mauern umgeben. Dies waren mit Steinen gefüllte Holzkastensysteme mit Erdrampen im Innenbereich. Osteuropäische besaßen Pfostenschlitzmauern mit senkrechten Pfosten in der Vorderfront, die Querhölzer sicherten.
Die Mauern der Oppidas waren mit einem Zangentor ausgestattet. Dazu wurden die Mauern rechtwinklig nach innen eingebogen und bildeten eine bis zu vierzig Meter lange Gasse mit dem Tor am Ende. Im Inneren der Anlagen befanden sich stadtartige Strukturen.
Keltische Wohngebäude wurden in Holzbauweise (Pfosten- und Schwellbalkenkonstruktionen) mit Wänden aus lehmbeworfenem Flechtwerk erbaut. Archäologische Funde aus Keltenstädten belegen ein hochentwickeltes Handwerk, Geldwirtschaft und Fernhandel.
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Fentbach-Schanze: Mauern in Pfostenschlitz-Technik
Die beeindruckende trapezförmige Befestigungsanlage des Fentbacher Oppidums verläuft über 500 Meter in Nord-Süd-Richtung, sowie 375 Meter nach Ost-Westen.
Das gesamte Areal um die Fentbach-Schanze war baumlos und sah deutlich anders als heute aus. Die Steilhänge der beiden Flüsse boten der Keltenstadt im Norden und Westen perfekten Schutz.
Vor den Stadtmauern des Oppidums wurde ein tiefer Graben ausgehoben, der heute zugeschüttet ist. Die Verteidigungsmauern wurden in der keltischen Pfostenschlitzmauer-Technik erbaut.
Für Pfostenschlitzmauern werden Holzpfosten vertikal ins Erdreich versenkt und anschließend in die Aussparungen der Steinverkleidung an den Außenmauern eingelassen.
Der Wall dahinter bestand aus einer mit Erde und Schutt aufgefüllten Holzkonstruktion. Die hier verbauten Pfostenschlitzmauern ähneln dem keltischen Murus-Gallicus-Mauerwerk in Westeuropa.
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War das Fentbacher Oppidum durch ein Zangentor gesichert?
Die Zugänge zur Fentbach-Schanze erfolgen heute durch den inneren Wall im Süden. Ein Zangentor wird in der Mitte des Vorwalls vermutet, etwas unterhalb eines Bildstocks.
Heute ist die Stelle ein Hohlweg. Die Lage der Toranlage (Punkt 3 im Plan) war knapp dreihundert Meter vom inneren Wall entfernt. Ausgrabungen fehlen, um die Existenz des Zangentors zu belegen.
Bei einem keltischen Zangentor führen die Pfostenschlitzmauern rechtwinklig zum Inneren der Siedlung. Am Ende der dadurch entstandenen Gasse lag das Stadttor.
Von den Mauerkronen konnten Krieger vordringende Feinde beidseitig „in die Zange nehmen“. Zangentore besaßen meist als zusätzlichen Schutze einen querliegenden überdachten Aufbau.
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Archäologische Forschungen an der Fentbach-Schanze
Datiert wird das Oppidum Fentbach-Schanze bei Weyarn auf die Mittel- bis Spätlatenézeit (Latène C – D, 250 – 15 v. Chr.). Das Plateau wird heute als Grün- und Weideland genutzt.
Die Einzel- und Begehungsfunde stammen aus der Mittleren Bronzezeit (1.600 – 1.300 v. Chr.), der Urnenfelderzeit (1.300 – 800 v. Chr.), sowie der Mittel- bis Spälatenézeit (Latène C – D, 250 – 15 v. Chr.).
Auch noch in der römischen Kaiserzeit war das Areal weiter besiedelt.
- 1877: Die ersten und bislang einzigen Ausgrabungen fanden unter der Leitung von Ludwig Auer statt. Dabei wurden Funde aus Eisen, Holzkohle, Knochen, Hüttenlehm gesichert.
- 1965: Beim Bau des Stadels am westlichen Steilabfall zur Mangfall wurden Steinfundamente freigelegt und die Profile dokumentiert, allerdings ohne erkennbare Befunde.
- 1973: wurden die obere Siedlungsterrasse, sowie ein Wasserleitungsgraben untersucht. Bei Untersuchungen am Hauptwall wurden die bislang ältesten Siedlungsschichten im Areal festgestellt. Fundstücke waren Keramik die auf die Mittlere Bronzezeit (1.600 – 1.300 v. Chr.) datiert.
- 1991: Messungen im Innenbereich (7 von 12 ha) mit Magnetometer: Pfostenreihen von Holzgebäuden, Gruben, Feuerstellen und Öfen, gleichmäßig auf dem inneren Plateau verteilt.
- 1994: ergaben Magnetometer Messungen (1,5 von 11,5 ha) an den Weiden des südöstlichen Vorwalls, dass auch hier Holzgebäude, Pfostenreihen, Gruben, Feuerstellen standen.
Die Prospektionen der Archäologen im Areal erbrachten die Erkenntnis, dass in der Fentbach-Schanze ein Gebiet von knapp 24 Hektar einstmals besiedelt gewesen ist.
Funde waren Metallgegenstände wie Schmuck (Armring mit Tierköpfen, Nauheimer Fibel, Schüsselfibel, Fibeln in der Form Almgren 65), Mühlsteinfragment, Knochen, Münzen und Keramik.
Die Relikte befinden sich in der Prähistorischen Staatssammlung in München. Archäologische Untersuchungen und entsprechende Grabungen im Geländedenkmal fehlen bislang.
Daher bleibt vieles unklar. Besonders gefährdet sind die Funde durch illegale Sondengänger. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege veranlasste eine Prospektion in den 1990er-Jahren.
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Der Keltenstamm der Vindeliker lebte im Fentbacher Oppidum
Im Alpenvorland zwischen Inn und Bodensee lebten in der späten Eisenzeit keltische Stammesgruppen der Vindeliker. Diese setzten sich aus neun Unterstämmen zusammen.
Ihr Land wurde Vindelikia genannt. Die Region wurde im Norden von der Donau und im Osten vom Inn begrenzt. Im Süden lag die Provinz Raetien, im Westen das Gebiet der Helvetier.
Heute sind das in etwa die Landschaftsgebiete im Süden von Bayern und Baden-Württemberg, sowie das südöstliche Baden und der Nordosten der Schweiz.
Hauptstadt der keltischen Vindeliker war bis etwa 30 v. Chr. das Oppidum Manching bei Ingolstadt. Die Keltenstadt Manching wurde jedoch schon vor Eintreffen der Römer aufgegeben.
Für die keltische Bevölkerung hatten die imperialen Pläne Roms eine schicksalhafte Bedeutung. Der Bereich zwischen Ober- und Mittelrhein und den Alpen sollte in das Imperium eingegliedert werden.
Römische Feldzüge vernichteten die Keltenherrschaft von Helvetien bis in die Vindelikia. Im Sommer 15 v. Chr. wurde die gesamte Region der keltischen Vindelikia, unter dem römischen Kaiser Augustus (63 v. Chr. – 14. n. Chr.) in nur einem Feldzug zügig unterworfen.
Diesen Vorstoß nach Norden leiteten Augustus Stiefsöhne, die Feldherren Tiberius (42 v. Chr. – 27 n. Chr.) und Drusus (38 v. Chr. – 9. v. Chr.). Oberbefehlshaber Drusus leitete die Ostflanke der Kampagne und kam mit seinen Legionen über den Brenner und Reschenpass in das Gebiet im Norden der Alpen.
Tiberius kam von Westen über den Bodensee in die Region. Nachdem das Imperium Romanum das Gebiet erobert hatte, entstand in Augusta Vindelicorum (Augsburg) ein Militärlager.
Um 95 n. Chr. wurde Augusta Vindelicorum die Hauptstadt der römischen Provinz Raetia. Keltische Viereckschanzen sind besonders in der Region um München häufig.
Die Errichtung und Besiedlung dieser Wallanlagen wird von der Fachwelt dem vindelikischen Unterstamm der Benlauni (altgriechisch: Βενλαῦνοι) zugeschrieben.
Daher müsste das Fentbacher Oppidum Hauptsitz der Fürsten des Benlauni-Stammes gewesen sein. Offenbar wurde es während der römischen Eroberung durch Brände beschädigt oder zerstört.
Das antike Ortslexikon „Geographike Hyphegesis“ des Geographen Claudius Ptolemaios (100 – 170 n. Chr.), erschien um 150 n. Chr. und liegt heute in Kopien und Landkarten aus dem Mittelalter vor.
Ptolemäus erwähnte in seinem Werk die Ortsbezeichnung Medullum für die Fentbach-Schanze. Mitte des 1. Jhds. n. Chr. wurde das Gebiet in die Provinz Raetia et Vindelicia einbezogen.
Das eroberte Land wurde befriedet und romanisiert. Die keltische Sprache und Kultur nahm jedoch stark ab. Von den Vindelikern hat sich der Städtename Augusta Vindelicum erhalten.
Aus den Vindeliker-Stämmen stellte die römische Administration zwei Auxiliareinheiten auf: Die Cohors I Vindelicorum und die Cohors IV Vindelicorum.
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Fentbach: Die alte Linde aus dem 11. Jahrhundert
Sehenswert in Fentbach ist die Alte Linde mit hübscher Kapelle von 1884. Der ehrwürdige Baum stammt aus dem 11. Jhd. und ist gleichzeitig die größte Linde im Landkreis Miesbach.
Die Linde ist eng mit dem daneben liegenden Schaidl-Anwesen verbunden. Auch nach mehreren schweren Blitzschlägen (1835 und 1954) erholte sich die Linde immer wieder und trieb neu aus.
Am Ortsrand steht an einem Hof ein gut erhaltener Tuffstein-Bildstock aus dem 16. Jhd. Die Bildnische zeigt ein Kreuzweg-Motiv. Die kleinere Nische trägt folgenden Bibelspruch:
Ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst“.
Der historische Ausflug hat unsere die Phantasie beflügelt: Als wir im Dorf mehreren Fentbachern begegneten, waren wir uns sicher, direkte Nachfahren der Keltenstadt getroffen zu haben.
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Einkehrtipp: Schanuks Gasthof Lindl
Wer die Hauptstraße in Fentbach in Richtung Weyarn weiterfährt erreicht den Gasthof Lindl. Bekannt ist das Wirtshaus unter dem Spitznamen des Wirtes, dem Schanuk. Der Chef steht selbst in der Küche der urigen Wirtschaft und kocht bodenständige bayerische Küche.
Unser Tipp: Knoblauchsuppe, Wiener Schnitzel, Apfelstrudel und Maxlrainer Bier. Unbedingt Reservieren! Schanuks Lindl ist schon längst kein Geheimtipp mehr.
Adresse: Gasthof Lindl, Fentbach, Mittenkirchner Str. 1, 83629 Weyarn.
Extra-Tipp: Das „Weyarner Lindl“ in Standkirchen
Der Ortsteil Standkirchen liegt im Süden von Fentbach. Oberhalb vom Weiler befindet sich der Aussichtsberg Weyarner Lindl. Der weit sichtbare Hügel soll ein alter Kultplatz sein.
Sicherlich ist der von Linden bestandene Berg einer der schönsten Panoramapunkte im Oberland. Mindestens seit dem 15. Jhd. stehen hier Linden, die bestätigen Urkunden aus dieser Zeit.
Ein malerisches Ensemble bilden der uralte Opferstein, das Marterl, der Maibaum und die Linden. Das Lindl-Plateau ist mit 712 Metern unwesentlich niedriger als der Irschenberg mit 730 Metern.
Deutlich geringer ist jedoch der Verkehrslärm am Aussichtsberg, denn es existiert keine Straße hinauf zum „Weyarner Lindl“. Beschilderung? Fehlanzeige! Vor Ort trifft der Besucher meist Einheimische.
Heute schmücken den Platz mehrere „jüngere“ Linden. Der Lindl-Verein kümmert sich um die Pflege der Bäume und des Kreuzes. Hier oben steht auch der Maibaum vom Dorf.
Vom Weyarner Lindl breitet sich ein fantastisches Alpenpanorama aus, das vom Kaisergebirge über die Chiemgauer Alpen, Mangfall- und Wettersteingebirge bis zur Zugspitze reicht.
Wenn das Fentbacher Oppidum einen wichtigen Kultplatz besaß, dann war es das „Weyarner Lindl“. Linden galten einst als Heilig. Für die Kelten war die Linde Beschützerin des Lebens und der Liebe.
Vermutlich diente das Plateau in keltischer Zeit eine Kult-, Gerichts- und Versammlungsstätte. Bis in die Neuzeit genossen Linden im Brauchtum eine Sonderstellung als Gerichts- oder Tanzlinden.
Die heutige Linde auf dem Aussichtsberg stammt jedoch erst aus den 1970er-Jahren. Daneben liegt ein merkwürdiger Felsbrocken: Der geheimnisvoll durchlöcherte Opferstein.
Es handelt es sich vermutlich um einen Schalenstein (auch Näpfchenstein) aus der Stein- oder Bronzezeit, in den muldenförmige Vertiefungen getrieben wurden. Dort wurden Opfergaben platziert.
Adresse: Am Lindl, Standkirchen, 83629 Weyarn. Koordinaten: 47.87422, 11.79377
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Quellen & Buchtipps
- Verlag Edition Lipp, Archäologische Prospektion Luftbildarchäologie und Geophysik, Hrsg. Helmut Becker, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Arbeitsheft 59, „Die Fentbachschanze – Keltisches Oppidum im Voralpenland“, von Jörg Fassbinder und Walter Irlinger, Seiten 199-202, 331 Seiten.
- Pustet Verlag, Die Kelten in Bayern: Archäologie und Geschichte, von Markus Schußmann, Durchgehend farbig bebildert, 416 Seiten, 1. Auflage, 2019.
- AiD, Archäologie in Deutschland, Oppidum. Website: www.aid-magazin.de
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Kelten in Bayern: Das Oppidum Fentbach-Schanze bei Weyarn