Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi


Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi - reise-zikaden.de - Griechenland, Kreta, Makri Gyalos, Moni Kapsa, Kloster, Ostkreta, Suedkueste. - Ein Hauch von Afrika ist an Kretas Südküste bereits spürbar. Dicht an die Felsen am Ende der Perivolakia-Schlucht geschmiegt liegt das Kloster Moni Kapsa steil über dem Libyschen Meer.

Ein Hauch von Afrika ist an Kretas Südküste bereits spürbar. Dicht an die Felsen am Ende der Perivolakia-Schlucht geschmiegt liegt das Kloster Moni Kapsa, steil über dem Libyschen Meer.

Das festungsartige Kloster Moni Kapsa in Ostkreta liegt wie eine Oase hoch oben auf einem steilen Felsplateau. Seine einsame Lage an Kretas Südküste, direkt über dem libyschen Meer und am Ausgang der Pervolakia-Schlucht, macht einen Besuch zu einem eindrucksvollem Erlebnis.

Die Landschaft im Südosten Kretas die das Kloster und die ganze Region umgibt ist karg und felsig. Sie hinterläßt einen wüstenähnlichen, afrikanisch angehauchten Eindruck. Wir passieren, mit dem PKW von Sitia kommend, auf gut ausgebauten Straßen die fruchtbare Chandras-Hochebene.

Unterwegs kommen wir an den Bergdörfern Ziros und Agia Triada vorbei und genießen die wunderschöne kretische Berglandschaft. Wir sind im Frühling unterwegs, doch hier an der Südküste ist schon fast Sommer. Es ist spürbar wärmer, die Vegetation ist deutlich weiter fortgeschritten.

Bereits Ende April ist der Frühling in der Region vorbei, nur das Meer ist zum Schwimmen noch frisch. Trotzdem bieten sich die wunderschönen Sand- und Kiesstrände von Goudouras, Asprolithos und Votsalaki zum Sonnenbaden, Planschen und Entspannen an. Nach der Besichtigung von Moni Kapsa ist ein Strandbesuch eine wunderbare Erweiterung des Tagesausflugs hierher.

Eine größere Insel ist vor der Südostküste erkennbar, diese kann auch besucht werden: Koufonisi. Die unbewohnte Insel bietet einmalige Natur, Badestrände und Ruinen mit interessanter Geschichte. Denn auf Koufonisi wurde der Farbstoff Purpur, aus dem Sekret von Meeresschnecken, hergestellt.

Zusätzlich zur Besichtigung des Klosters Moni Kapsa bietet sich eine mehrstündige Wanderung durch die Perivolakia-Schlucht an. Allerdings empfehlen wir für die Tour einen extra Tag einzuplanen.

Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi reise-zikaden.de - Griechenland, Kreta, Ostkreta, Moni Kapsa, Makry Gialos, Goudoura, Innenhof, Kloster, Brunnen - Der schattige Innenhof des Klosters Moni Kapsa besitzt zwei Brunnen. Von der Terrasse bietet sich eine fantastische Sicht auf das Meer und die Ostgärten und Gemüsebeete der Mönche.

Der schattige Innenhof des Klosters Moni Kapsa besitzt zwei Brunnen. Von der Terrasse bietet sich eine fantastische Sicht auf das Meer und die gepflegten Obstgärten der Mönche.


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Lest dazu Ostkreta: Unsere 25 Sehenswürdigkeiten um Sitia und Ierapetra. Wer das authentische Kreta kennen lernen möchte, für den ist der äußerste Osten perfekt. Über zwei Dutzend Ausflugstipps in Ostkreta haben wir zusammengestellt, um euren Urlaub zu verschönern. Dabei geht es nicht nur um Highlights, sondern auch um versteckte Ziele:
Ostkreta: Unsere 25 Sehenswürdigkeiten um Sitia und Ierapetra


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Insel Koufonisi: Strände, Purpurschnecken und antike Stätten

Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi - reise-zikaden.de - Griechenland, Kreta, Ostkreta, Lasithi, Sitia, Xerokampos, Zirsos, Insel Koufonisi - Ausblick auf die unbewohnte Insel Koufonisi von der Straße von Ziros nach Xerokampos. Vom Hafen in Makrigialos werden Bootstouren zu den fantastischen Sandstränden der Insel angeboten.

Ausblick auf die Insel Koufonisi entlang der Bergstraße zwischen Ziros und Xerokampos. Vom Hafen in Makry Gialos werden Bootstouren zu den fantastischen Sandstränden der Insel angeboten.

Bei der Fahrt von den Bergdörfern hinunter zur Küstensiedlung Goudouras sehen wir die Insel Koufonisi. Kurz danach erreichen wir die Libysche See an der Südküste Kretas. Von der Bergstraße die von Ziros nach Xerokampos führt, bietet sich ebenfalls eine gute Sicht auf die langzogene Insel.

Vom Hafenort Makry Gialos werden empfehlenswerte Bootsausflüge auf die heute unbewohnte Insel Koufonisi angeboten. Wunderbare Badebuchten sind einer der Anziehungspunkte der Insel.

koufonisi_crete_beach-ol - Feine Kies- oder Sandtstrände wechseln sich auf der Insel Koufonisi ab. Im Hintergrund ist die Südwestküste von Kreta sichtbar. Foto: www.cretandailycruises.com

Atemberaubend schöne Kies- oder Sandstrände wechseln sich auf der Insel Koufonisi ab. Im Hintergrund ist die Südwestküste von Kreta sichtbar. Foto: www.cretandailycruises.com

Historiker unter euch, aufgepasst! Koufonisi war in minoischer Zeit bewohnt. Schon in der Bronzezeit wurde der begehrte Farbstoff Purpur auf der Insel gewonnen.

Später besiedelten die Römer Koufonisi. Wegen der um die Insel vorkommenden Purpurschnecken (Hexaplex trunculus und Bolinus brandaris), gründeten auch sie dort eine Siedlung. Untersuchungen ergaben, dass für ein Kilogramm Wolle, der Purpursaft von etwa zehntausend Meeresschnecken benötigt wird.

Damals lebten die Inselbewohner überwiegend von der Herstellung der teuren Farbe, die aus den Purpurschnecken gewonnen wurde. Die Schneckengehäuse liegen noch überall auf Koufonisi verstreut. Gut erhalten sind auch die Ruinen eines römischen Theaters, einer Therme und Wohngebäuden.

Die unberührte und einsame Lage der Insel bietet auch für die Natur wichtige Refugien. Koufonisi ist ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel, sowie Brutgebiet und inzwischen als Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Auf der Insel brüten Steppenmöwen, Gelbschnabel-Sturmtaucher, Mittelmeer-Sturmtaucher, Krähenscharben, Adlerbussarde, Wanderfalken und Eleonorenfalken. Auch die Mittelmeer-Mönchsrobben, tauchen manchmal in versteckt gelegenen Meereshöhlen auf.

Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi - reise-zikaden.de - Griechenland, Kreta, Lasithi, Sitia, Goudouras, Insel, Koufonisi, Boot, Fischerboot. - Ein Fischerboot auf der Fahrt zur Insel Koufonisi. Das Foto zeigt den Ausblick von der Gartenterasse im Kloster Moni Kapsa.

Ein Fischerboot auf der Fahrt zur Insel Koufonisi. Das Foto zeigt den Blick von Moni Kapsa auf die Insel.

Bootstour nach Koufonisi: Tagesfahrten werden von Mitte Mai bis Mitte Oktober, ab Makry Gialos angeboten. Infos auf den Websites www.cretandailycruises.com und www.kreta.com

Koufonisi und der Purpur: Farbphänomen der Antike

Mit Purpur gefärbte Textilien stellten in der Antike eine exponierte Luxusware dar. Der Ursprung der Färbetechnik stammt aus Kreta, dort wurde in minoischer Zeit Purpur als Farbstoff hergestellt. Älteste Textbelege (15. Jhd. v. Chr.) zur Purpurfärberei stammen aus Mesopotamien.

Purpurschnecken, Hexaplex trunculus. Foto: Wikipedia, Hans Hillewaert - Die Gehäuse der Purpurschnecken (Hexaplex trunculus) liegen überall auf der Insel Koufonisi verstreut. Foto: Wikipedia, Hans Hillewaert

Die Gehäuse der Purpurschnecken (Hexaplex trunculus) liegen überall auf der Insel Koufonisi verstreut. Foto: Wikipedia, Hans Hillewaert

Auf der Insel Koufonisi wurden Anhäufungen von Schneckenhäusern entdeckt, die aus dem Zeitraum MM III A bis SM I A, 1.700 – 1.600 v. Chr. stammen. Texte auf Linear-B Tafeln aus Knossos berichten im 13. Jh. v. Chr., vom „Königlichen Purpur“ als Statussymbol der Minoer.

Die Phönizier (heutiger Libanon) haben bei Herstellung und Handel der purpurgefärbten Textilien eine wichtige Rolle gespielt. Deshalb nannten die Griechen sie „Phoinikes“ (Purpur).

Im antiken Rom war Purpur ausschließlich Senatoren und Imperatoren vorbehalten. Die römischen Kaiser trugen Togen, die komplett damit gefärbt waren. In der Spätantike war die Farbe Symbol der byzantinischen Kaiser.

Später ging dieses Privileg auf den Papst und seine Legaten über. Die deutschen Kaiser nutzten die Farbe als Statussymbol. Purpur war einst auch Farbe der Kardinäle. Heute wird Purpur noch bei kirchlich-traditionellen oder staatlich-offiziellen Anlässen genutzt. Inwischen wird der Saft der Purpurschnecke nicht mehr angewendet.


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Goudouras: Ruhige Streusiedlung mit hübschen Dorfstrand

Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi- reise-zikaden.de - Griechenland, Kreta, Lasithi, Sitia, Goudouras, Tamariske, Strand. - Eine ehrwürdige Tamariske spendet am Strand vom Dorf Goudouras angenehmen Schatten.

Eine ehrwürdige Tamariske spendet am Strand vom Dorf Goudouras angenehmen Schatten. Der Ort Goudouras besitzt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Dorf Xerokampos an der Ostküste.

Die Streusiedlung Goudouras wirkt auf uns ähnlich wie Xerokampos an der Ostküste und wird von Bergen und Schluchten umgeben. Einige Dutzend Häuser inmitten von Oliven- und Obsthainen, sowie mehreren großen Gewächshäusern bilden das Dorf. In Goudouras leben etwa dreihundert Einwohner.

Zwischen den Wohnhäusern grast eine Ziegenherde, daneben ist im Schatten eines Baumes ein Esel angebunden. An der Gabelung der Dorfstraße in die Küstenstraße nach Westen finden wir einen Supermarkt. Gleich davor liegt der schöne Sand-Kies-Strand von Goudoras mit türkisfarbigen Wasser.

Der ruhesuchende Individual-Reisende hat mit Goudouras vermutlich das Ziel seiner Wünsche gefunden. Auch Apartments und Zimmer für Gäste werden vermietet. Es gibt ein Kafenion und eine Taverne im Ort. Oberhalb von Goudouras befindet sich eine Tankstelle. Auch ein neu angelegter Hafen für Fischerboote ist vorhanden. Einige Tamarisken spenden am Dorfstrand Schatten.

Weitere touristische Einrichtungen wie Liegen- oder Sonnenschirmverleih haben wir nicht entdecken können. Aber auch gar nicht vermisst. Menschenmassen: Fehlanzeige!

Unterkunft in Goudouras

Wer hier ein paar Tage bleiben möchte, dem können wir die Boggi Apartments empfehlen. Die Anlage mit Meerblick ist nur wenige Meter vom Meer entfernt. Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Die ausgezeichnete Taverne „Rakadiko“ befindet sich vor den Apartments am Asprolithos-Beach.
Facebook-Seite: Boggi cafe and apartments oder auf der Website: www.insitia.gr


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Goudouras und seine Strände: Asprolithos und Votsalaki

Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi - reise-zikaden.de - Griechenland, Kreta, Lasithi, Sitia, Goudouras, Moni Kapsa, Beaches, Strände, Panorama - Entlang der Küsten im Südosten Kretas ziehen sich fantastische Badestrände entlang: Goudouras-, Asprolithos- und Votsalaki-Beach sind einfach perfekt zum Sonnenbaden, Schwimmen und Entspannen.

Entlang der Küste im Südosten von Kreta ziehen sich fantastische Badestrände entlang: Goudouras-, Asprolithos- und Votsalaki-Beach sind einfach perfekt zum Sonnen, Schwimmen und Entspannen.

Wenige hundert Meter entlang der Küstenstraße Richtung Ierapetra, erreichen wir den Weiler Asprolithos. Hier befindet sich auch die von uns empfohlene Strand-Taverne „Rakadiko“, mit Apartment-Vermietung. Der weitläufige Sandstrand von Asprolithos lockt zum Baden. Manchmal bläst der Wind sehr stark in die Bucht hinein. Dann ist das Schwimmen zwischen hohen Wellen, mit tückischen Unterströmungen, nicht ungefährlich.

Hohe Felsklippen und die wilde kretische Landschaft flankieren die Straße bei der Weiterfahrt zum Kloster Moni Kapsa. Neben uns liegt das tiefblaue Meer mit fast leeren Sand- und Kiesbuchten. Ein paar Angler stehen am Ufer, vereinzelt sehen wir Badende im Meer. Schwimmen ist an der Südküste Kretas ab Anfang Mai gut möglich, das Meer ist bis November angenehm warm.

Ein kurzes Stück westlich von Asprolithos-Beach befindet sich der hellgrün-türkis schimmernde Votsalaki-Beach, mit feinem Kies. Der Strand liegt nahe der Mündung der Asprolithos-Schlucht und wird von Klippen umfangen, diese spenden auch etwas Schatten. Die Qual der Wahl!

Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi reise-zikaden.de - Griechenland, Kreta, Ostkreta, Moni Kapsa, Makry Gialos, Goudouras, Baum, Strand, Landschaft, Bucht - Unerklärliche Magie der kretischen Strände: Votsalaki-Beach liegt zwischen Goudouras und dem Kloster Moni Kapsa.

Unerklärliche Strand-Magie: Votsalaki-Beach – zwischen Goudouras und Kloster Moni Kapsa.


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Moni Kapsa: Felsenkloster in einsamer Lage

Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi- reise-zikaden.de - Griechenland, Kreta, Lasithi, Sitia, Goudouras, Moni Kapsa, Kloster, Innenhof. - Das Kloster Moni Kapsa liegt in steiler Lage über dem Meer. Im schattigen Innenhof befindet sich eine einfasste Felsenquelle die das ganze Jahr Wasser spendet. Im Hintergrund ist die Insel Koufonisi sichtbar.

Das Kloster Moni Kapsa liegt in steiler Lage über dem Meer. Im schattigen Innenhof befindet sich eine einfasste Felsenquelle die das ganze Jahr Wasser spendet. Im Hintergrund ist die Insel Koufonisi sichtbar.

Wie ein Schwalbennest thront Moni Kapsa auf einer hohen Klippe über uns. Ein steiler befestigter Fahrweg führt zum Eingang des Klosters hinauf, dessen voller Name Timiou Prodromou Kapsa lautet. Im Inneren steigen wir eine Treppe hinauf zum wunderschönen schattigen Klosterhof mit einer eingefassten Felsenquelle und fein gearbeiteten Kieselsteinboden.

Die malerische Aussicht auf das Meer ist einmalig – ein wunderbarer Platz zum Träumen und Nachdenken. In der Ferne, am äußersten südöstlichen Ende Kretas, ist die Insel Koufonisi zu sehen. Danach kommt nur noch Wasser, bis zur Küste Afrikas sind es noch etwa 400 Kilometer.

Einige Besucher sitzen bereits im Schatten des Hofes, ein flinker Mönch bewirtet die Gäste mit Wasser, Orangenlimonade und kleinen Backwaren. Im Bücherladen werden Führer über die Klostergeschichte und das Leben des Heiligen Gerontogiannis verkauft, der bis heute von den Kretern hoch verehrt wird.


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Moni Kapsa: Die Klosterkirche und ihre wertvollen Ikonen

Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi - reise-zikaden.de - Griechenland, Kreta, Lasithi, Sitia, Goudouras, Moni Kapsa, Kloster, Kirche, Katholikon. - Das zweischiffige Katholikon von Moni Kapsa birgt einzigartige Kunstwerke, Ikonen und Reliquien.

Das zweischiffige Katholikon von Moni Kapsa birgt einzigartige Kunstwerke, Ikonen und Reliquien.

Ein Mönch führt Besucher hinauf in die Kirche von Moni Kapsa. Dort zeigt und erklärt er in ausgezeichnetem Englisch die Kunstwerke und Ikonen. Übrigens: In der Klosterkirche ist fotografieren eigentlich nicht erwünscht. Bei interessierten Besuchern, kann es eine Ausnahme geben…

Das Katholikon ist dem Heiligen Johannes und der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht. Die zweischiffige Kirche mit kunstvollem Renaissanceportal ist direkt an eine große Felsenhöhle angebaut. Es ist feucht und kühl in der Kirche, ein leichter Weihrauchduft schwebt noch im dämmrigen Innenraum.

Eindrucksvoll ist die kunstvoll geschnitzte Ikonostase und die Reliquien. Sie zeigen Johannes den Täufer, den Heiligen „Gerontogiannis“, Basilius der Große, St. Pantaleon, Eleftheriou, Modesto, Charalambous Michael und Bischof Sinadon. Sogar ein Stück des Heiligen Kreuzes.

Nach den Datierungen der Fresken besteht das Kloster seit dem 15. Jahrhundert. Doch es ist sicherlich viel älter, in der Zeit des byzantinischen Reichs auf Kreta soll hier um 1250 ein Eremit gelebt haben. Die älteste Ikone in Moni Kapsa zeigt die Enthauptung des Johannes und stammt aus der Zeit um 1500.

Um 1750 war Moni Kapsa im Niedergang, nur wenige Mönche leben noch im Kloster, die Gebäude waren baufällig. Ende des 18. Jahrhunderts wurde es, nach mehreren Überfällen türkischer Soldaten, zerstört und verlassen. Doch Moni Kapsa wurde nach Jahrzehnten wieder aufgebaut, erneut zogen Mönche an die Südküste Kretas.

Nahe dem Katholikon befinden sich heute die Küche und Wohnzellen von drei Mönchen.


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Moni Kapsa: Der Neuanfang mit „Gerontogiannis“

Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi - reise-zikaden.de - Griechenland, Kreta, Lasithi, Sitia, Goudouras, Moni Kapsa, Kloster, Höhle, Ioannis Jerontakis, Gerontogiannis. - Der Mönch Ioannis Jerontakis, auch liebevoll "Gerontogiannis" genannt, lebte für siebzehn Jahre in dieser Höhle an der Perivolakia-Schlucht, oberhalb vom Kloster Moni Kapsa.

Der Eremit und spätere Heilige Ioannis Vitsentzos, auch liebevoll „Gerontogiannis“ genannt, lebte für siebzehn Jahre in dieser Höhle an der Perivolakia-Schlucht, oberhalb von Moni Kapsa.

In der Mitte des 19. Jh. wurde Moni Kapsa wieder neu aufgebaut. Überwiegend ist dies der Energie und Durchsetzungskraft eines einzelnen Kreters zu verdanken: Ioannis Vitsentzos. Später wurde er liebevoll „Gerontogiannis“ (Alter Jannis) genannt und im Jahr 2004 von der orthodoxen Kirche heiliggesprochen. Ioannis (1799 – 1874) stammte aus dem Dorf Lithines in der Nähe, war verheiratet und hatte vier Kinder.

An einem Sonntag im Jahr 1841 waren Ioannis und seine Frau Kalliope in den Nachbardörfern um Lithines unterwegs um Brennholz zu verkaufen. Seine Kinder waren zuhause alleine. Was in der Zeit als die Kinder alleine waren auch immer passierte ist nicht bekannt. Eine Tragödie bahnte sich an.

Eine seiner Töchter kam bei einem Brand im Wohnhaus der Familie Vitsentzos ums Leben. Ioannis sah den tragischen Unfall als göttliche Strafe. Danach hatte er während eines todesähnlichen Schafes Visionen. Danach war er wie verwandelt und besaß die Fähigkeit Kranke zu heilen.

Zunächst blieb er in seinem Heimatdorf Lithines. Die erste seiner Wunder war die Heilung einer älteren Frau, die seit Jahren vollständig gelähmt. Danach konnte sie wieder gehen. Daraufhin strömten aus allen Richtungen Menschen nach Lithines, um dort von Ioannis geheilt zu werden.

Der orthodoxe Bischof und der türkische Kommandant der Region wurden auf die Menschenansammlungen aufmerksam. Ioannis wurde mehrfach verhaftet und nach Heraklion gebracht. Auch ein Kind des Kommandanten soll er aus einem langen Koma erweckt haben.

Doch er wurde vor die Wahl gestellt, entweder ins Gefängnis oder in die Verbannung zu gehen. Ioannis erinnerte sich an die Ruine von Moni Kapsa, dort war er 1799 geboren und getauft worden. Geheiratet hatte er auch dort. Er wollte es wieder aufbauen, verließ 1841 seine Familie und ging zur Ruine.

Seine leidenschaftlichen Anhänger folgten ihm. Sie ließen sich weder durch die weite Anreise, noch durch Wasser- oder Nahrungsmangel abhalten. Zu Anfang gab es nur eine kleine Kirche und zwei Zellen, die den Pilgern und Kranken zu Verfügung standen. Ioannis selbst lebte für siebzehn Jahre in einer, oberhalb des Klosters liegenden, Höhle am Rand der Perivolakia-Schlucht.

Von 1866 bis 1870 wurde Moni Kapsa weiter vergrößert, viele Anhänger von Ioannis halfen beim Aufbau mit ihrer Arbeitskraft. Geldgeschenke wurden von ihm hartnäckig abgelehnt. Gerontogiannis starb im Kloster, am 6. August 1874 im Alter von 75 Jahren.

Ioannis Jerontakis Grab liegt innerhalb der Kirche und wurde uns als größter Schatz des Klosters gezeigt. In einem kleinen, silbernen Schrein wird sein Schädel aufbewahrt. Im Jahr 2004 wurde er dem Heiligenverzeichnis der Orthodoxen Kirche hinzugefügt.

Jedes Jahr am 6. August findet im Kloster Kapsa eine kirchliche Feier zu Ehren des Heiligen statt. Dann versammeln sich zahlreiche Gläubige aus der ganzen Region von Sitia bis Ierapetra. Teilweise wandern die Pilger zu Fuß zu dem für sie Heiligen Ort.

Ein wichtiger Bestandteil des Klosters ist die Höhle, in der Ioannis fast zwanzig Jahre gelebt hat. Sie liegt oberhalb des Klostergebäudes, im Steilhang der Perivolakia-Schlucht und ist über Treppen erreichbar.

Innerhalb der Höhle stehen Ikonen von Gerontogiannis und verschiedene Votivgaben der Pilger. Ein mystischer Ort, unvorstellbar hier jahrelang alleine zu leben. Moni Kapsa ist heute als Klostergut dem Hauptkloster Moni Toplou, an der Nordküste Kretas, unterstellt.


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Moni Kapsa: Die Feldterrassen des Klosters

Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi - reise-zikaden.de - Griechenland, Kreta, Lasithi, Sitia, Goudouras, Moni Kapsa, Kloster, Feldterrassen, Terrassen, Meer - Eine Oase am Meer: Auf den Terrassen unterhalb von Moni Kapsa bauen die Mönche Gemüse, Obst, Getreide, Wein und Blumen an.

Eine grüne Oase am libyschen Meer: Auf Terrassen unterhalb des Klosters Moni Kapsa bauen die Mönche Gemüse, Obst, Getreide, Wein und Blumen an.

Unterhalb des Klosters wurden in mühsamer Arbeit mehrere Terrassen angelegt. In Körben wurde die Erde mit Eseln hier herauf gebracht. Die Mönche bauen auf den gepflegten Feldterrassen Gemüse, Getreide, Obst, Zitrusfrüchte, Wein und Blumen an. Der grüne Garten mit Zypressen, Oliven- und Zitrusbäumen wirkt in der kargen Landschaft wie eine Oase.

Wer das Kloster besucht, sollte dem Wunsch der Mönche folgen und die Anlage in angemessener Kleidung betreten. Außerhalb des Klosters werden in einem Stall einige Hühner gehalten. Gleich daneben bewacht ein Hund aufmerksam das Federvieh und die Auffahrt zur Klosteranlage.

Öffnungzeiten: Kloster Moni Kapsa

Täglich von 8 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr, Eintritt frei. Die Kleidung sollte Beine und Schultern bedecken.

Entfernungen nach Moni Kapsa
  • Goudouras nach Moni Kapsa: 5 Kilometer
  • Makry Gialos nach Moni Kapsa: 10 Kilometer
  • Ierapetra nach Moni Kapsa: 35 Kilometer
  • Sitia nach Moni Kapsa: 40 Kilometer
  • Agios Nikolaos nach Moni Kapsa: 70 Kilometer
  • Heraklion nach Moni Kapsa: 130 Kilometer

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Perivolakia-Schlucht: Naturerlebnis mit botanischen Raritäten

Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi reise-zikaden.de - Griechenland, Kreta, Ostkreta, Moni Kapsa, Makry Gialos, Goudouras, Perivolakia, Schlucht - Blick in die Perivolakia-Schlucht beim Kloster Moni Kapsa. Wir befinden uns an der einstigen Wohnhöhle des Eremiten "Gerontogiannis". Schmale Pfade von Wanderern, Ziegen und Schafen sind an der Westflanke der Schlucht sichtbar.

Blick in die Perivolakia-Schlucht beim Kloster Moni Kapsa. Wir befinden uns an der einstigen Wohnhöhle des Eremiten „Gerontogiannis“. An der Westflanke der Schlucht ist ein schmaler Ziegenpfad sichtbar.

In die Perivolakia-Schlucht haben wir während des Besuchs der Wohnhöhle von Gerontogiannis bereits hineinsehen können. Die Schlucht kann durchwandert werden. Sie ist sechs Kilometer lang und mit etwas Erfahrung in drei Stunden (einfache Wegstecke!) in einer anspruchsvollen Wanderung begehbar.

Der Zugang zum Wanderpfad befindet sich neben der Küstenstraße, ein Bach mündet dort ins Lybische Meer. Am Strand ist ein dichter Tamariskenhain, der am Rand auch eine schattige Parkmöglichkeit bietet. Wanderschuhe, Trinkwasser und Verpflegung solltet ihr unbedingt dabeihaben.

Kreta, Perivolakia-Schlucht, Ricotia cretica - Die rosablühende Wildblume heißt "Ricotia cretica" und ist endemisch auf Kreta. In der Perivolakia-Schlucht ist sie häufig zu sehen.

Die violett blühende Wildblume heißt „Ricotia cretica“ und ist endemisch auf Kreta. In der Perivolakia-Schlucht ist sie häufig zu sehen.

Ziel der Schlucht-Wanderung ist das kleine Bergdorf Perivolakia, dort ist im Sommer eine Taverne geöffnet. Die Wanderung führt nach einer Taverneneinkehr zurück zum Ausgangspunkt am Meer.

Ein leises Bimmeln macht uns immer wieder auf Ziegen aufmerksam, die in den Felswänden in schwindelerregender Höhe nach Futter suchen.

Manchmal sind auch Kletterer in den Steilwänden zu beobachten. Geologisch interessant sind die in der Schlucht zahlreichen Karsterscheinungen und Höhlen.

Auch botanisch ist die Wanderung interessant. Neben mediterranen Sträuchern (Phrygana), wachsen in der Schlucht Pflanzen die es nur auf Kreta gibt. Dies sind Ebenholzsträucher (Ebenus cretica) und eine eher unscheinbare Wildblumenart mit violetten Blüten, die kretische Ricotie, mit dem botanischen Namen „Ricotia cretica“.

Ideale Wanderzeit für die Perivolakia-Schlucht, aber auch für alle anderen Wanderungen auf Kreta, ist der Frühling bis Anfang Mai, oder im Herbst ab Mitte Oktober.

Buchtipp

Rother-Verlag, Wanderführer, Kreta: Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen, 65 Touren mit GPS-Tracks, 3. Auflage 2016, 264 Seiten mit 206 Farbabbildungen.


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Fazit | Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi

Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi reise-zikaden.de - Griechenland, Kreta, Ostkreta, Moni Kapsa, Makry Gialos, Goudouras, Baum, Strand, Landschaft, Bucht - Die Landschaft und Buchten um das Kloster Moni Kapsa ist karg, felsig und fast abweisend. Doch die kleinen Sand- und Kiesbuchten warten auf ihre Entdeckung und das Meer ist von Mai bis November angenehm warm.

Die Landschaft und Felsenbuchten um Moni Kapsa sind karg, fast abweisend. Doch die sanften Sand- und Kiesstrände warten auf Entdecker und das Meer ist von Mai bis November angenehm warm.

Das Kloster Moni Kapsa ist ein sehr lohnender Tagesausflug. Die freundlichen Mönche ermöglichen Besuchern einen kleinen Einblick in ihr Alltagsleben. Im Klosterladen können Interessierte Bücher, Ikonen oder Postkarten kaufen. Besonders angenehm ist im Anschluß ein erholsamer Badeaufenthalt, an einem der fantastischen Strände am Meer. Wer sich in eine der Buchten verliebt, kann sich für ein paar Tage in Goudouras ein Apartment mieten. Auch den einmalig schönen Bootsausflug, von Makry Gialos auf die Insel Koufonisi, möchten wir euch ans Herz legen. Für die fantastische Wanderung durch die Perivolakia-Schlucht wird ohnehin ein zusätzlicher Urlaubstag benötigt.


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Unsere Buchtipps für Kreta

Reiseführer

  • Michael Müller Verlag, Reiseführer Kreta, von Eberhard Fohrer, 756 Seiten, mit herausnehmbarer Karte, 20. Auflage, 2015.
  • Dumont Verlag, Kunst Reiseführer Kreta, von Lambert Schneider, 368 Seiten, 4. Auflage, 2011.
  • Artemis-Cicerone, Kunst- und Reiseführer Kreta, von Reinhold Bichler und Peter W. Haider,
    320 Seiten, 1. Auflage, 1988.

Fachbücher

  • Theiss Verlag, Die Minoer, von Lesley J. Fitton, 208 Seiten mit 118 Abbildungen, Skizzen und Karten,
    1. Auflage 2004.
  • C. H. Beck Verlag, Im Schatten der Paläste: Geschichte des frühen Griechenlands – Von den Dunklen Jahrhunderten bis zu den Perserkriegen, von Klaus Bringmann, 1. Auflage 2016.
  • Biering & Brinkmann, Im Labyrinth des Minos. Kreta – die erste europäische Hochkultur, von Harald Siebenmorgen, Ausstellungskatalog des Badischen Landesmuseums 2001.

Website-Tipp: Das Kreta-Umweltforum informiert mit über tausend Pdf-Merkblättern zum Download, über die Sehenswürdigkeiten der Insel. Themen: Kultur, Brauchtum, Geschichte, Natur und Wandertouren. Website: www.kreta-umweltforum.de


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Zuletzt aktualisiert am 8. August 2022 um 12:19 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Hinweis in eigener Sache

Um für unsere Leser einen entsprechenden Mehrwert im Reiseblog bieten zu können, haben wir den „alten“ Bericht vom 11. August 2015, im Juni 2017 überarbeitet und ergänzt. Der ursprüngliche Artikel war, unter dem Projektnamen „Kreta-Frühlingstagebuch“, im Jahr 2015 als Mehrteiler erschienen. Diesen hatten wir vor Ort in Kreta produziert. Nach und nach möchten wir die Serie komplett überarbeiten und mit neuen Reportagen aus Kretas Osten erweitern. Sämtliche Anekdoten und Begebenheiten der Reise werden wir selbstverständlich in den Texten belassen. Viel Spaß beim Lesen!


Video vom Kloster Moni Kapsa


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Ostkreta: Moni Kapsa & Strände um Goudouras – Plus: Insel Koufonisi

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Ostkreta: Kloster Moni Kapsa und seine Strände – Extra: Insel Koufonisi
Thema:
Ostkreta: Kloster Moni Kapsa und seine Strände – Extra: Insel Koufonisi
Beschreibung:
Unterwegs an der Südküste von Ostkreta: Ein Besuch im orthodoxen Kloster Moni Kapsa in einsamer Lage. Ruhige Strände, Schluchten und Siedlungen in der Region. Extra: Insel Koufonisi. Kretas Süden mit einem Hauch von Afrika ...
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Monika Hoffmann

schreibt Foto-, Natur- und historische Reportagen aus Griechenland, Italien, Österreich, Deutschland mit Schwerpunkt München und Bayern. Passion auf Reisen: Geschichte und archäologische Plätze. Spezialgebiete: Ur- und Frühgeschichte & Antike Hochkulturen. Die Fotografin, Redakteurin, Köchin, Naturfreundin liebt Griechenland, Italien und ihre Heimat Oberbayern: Über die Geschichte bis zu Musik, Literatur, Filmkunst.

4 Kommentare:

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  4. jassou Monika, für meine Vorbereitung im Oktober nach Kreta habe mir gerade noch mal deinen tollen Artikel durchgelesen.

    Die Wanderung durch die Perivolakia-Schlucht werde ich unternehmen. Die Fotos steigern schon die Vorfreude.

    schöne Grüße aus Hamburg, kv

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