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Auf einem Felssporn im Nordwesten von Volterra, mit weitem Blick in das Val d’Era, befindet sich die restaurierte Ruine von einem Wachturm aus etruskischer Zeit. Archäologische Forschungen datieren ihn auf das 4. Jhd. v. Chr. Meist wird er heute La Torricella“ genannt. Aus der Antike sind seine massiven Fundamente erhalten, die direkt am Verlauf der etruskischen Stadtmauer stehen.
Perfekte Lage für einen Wachturm an einem Felssporn
Der Beobachtungsturm konnte das Gebiet im Norden von Volterra ausgezeichnet einsehen. Der Wachturm war ein strategisch wichtiger Kontrollpunkt für das etruskische Velathri. Vermutlich war der Turm Teil eines komplexen Kommunikationssystems und es existierten in seiner Sichtweite weitere Türme. Dadurch konnten, durch Feuer- oder Rauchzeichen, schnell Botschaften über weite Distanzen übermittelt werden.
Archäologische Untersuchungen im Zeitraum von 2006 bis 2010 bestätigen, dass der antike Wachturm auf einem Fundament aus grob behauenen Felsquadern stand. Einige dieser Blöcke sind auf der Nordseite gut sichtbar. Auf diesem Unterbau errichteten die etruskischen Baumeister offenbar einen Wachturm aus Holz, der nicht mehr erhalten ist.
Die Existenz eines freistehenden Wachturms aus etruskischer Zeit hat Seltenheitswert und stellt für Volterra eine absolute Rarität dar. Bislang konnten keine weiteren Türme am Verlauf der antiken Stadtmauer, der etruskischen Metropole Velathri, nachgewiesen werden.
Das Areal wurde in archaischer Zeit als etruskische Nekropole genutzt, dies belegen Fundstücke die aus Gräbern aus dem 8. Jhd. v. Chr. stammen. Außerdem wurden antike Münzen aus der Regierungszeit von Marcus Antonius Gordianus gefunden, der von von 238 bis 244 römischer Kaiser war.
Weiternutzung im Mittelalter
Zwischen Ende des 15. Jhds. und Anfang des 16. Jhds. wurde das antike Turmfundament erneut genutzt und ein Steinturm aus deutlich kleineren Quadern errichtet. Dabei wurden von den antiken Fundamenten Teile abgeschlagen, zu handlicheren Baumaterial verarbeitet und in den „neuen“ Turm verbaut. Später wurde sein Innenraum als Grablege genutzt. Die Archäologen konnten Bestattungen aus dem 16. bis 17. Jhd. nachweisen.
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Etruskischer Wachturm in Volterra: Lage & Profil
Restaurierungs- und Forschungsarbeiten, sowie die 3D-Laserscans am „Torricella“ in Volterra wurden von DIDA – Dipartimento di Costruzioni e Restauro dell’Università degli Studi di Firenze und von GECO – Laboratorio di Geomatica per l’ambiente e la conservazione dei beni culturali, ausgeführt. Anschließend wurde das Areal als kleiner Stadtpark mit Infotafel von „Volterra Archaeologica“ angelegt.
Anfahrt zum Wachturm „La Torricella“
Am Rand des Altstadtzentrums die Porta San Francesco Richtung Norden passieren. Auf der Hauptstraße SP15, entlang der Via Padre Eugenio Barsanti, bis zu einem Kreisverkehr fahren. Rechts befindet sich der Supermarkt „Conad City“. Am Supermarkt in die Viale Carlo Cassola abbiegen und dieser bis zu einem Parkplatz am Ende des bebauten Gebiets folgen.
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Adresse, Öffnungszeiten, Eintritt
- Adresse: Parkplatz am Ende der Viale Carlo Cassola, 56048 Volterra.
- Öffnungszeiten und Eintritt: Frei zugänglich
- GPS-Koordinaten: 43.409356, 10.855010
Einkauftstipp: La Cantina di Fabio
Das Feinkostgeschäft La Cantina di Fabio im Borgo San Stefano war für uns eine Entdeckung und Fundgrube für regionale Spezialitäten aus Volterra. sowie der Toskana. Im Familienbetrieb werden seit 1968 Wein, Käse, Salami, Schinken, Olivenöl, Essig oder Marmelade verkauft. Alle Produkte können probiert werden. Sehr freundlicher und kompetenter Service auf italienisch oder englisch. Ein weiteres Ladengeschäft befindet sich im Altstadtzentrum, in der Via Antonio Gramsci 32.
Adresse: Borgo Santo Stefano 113, 56048 Volterra. Website: www.lacantinadifabio.it