Die Rocca Pietracassia ist die am besten erhaltene Festung im Val d’Era bei Volterra. Die Burgruine ist ein perfektes Ziel für einen Ausflug in die Natur und die Geschichte der Region Pisa in der Toskana. Besonders schön ist die Wanderung im Herbst, wenn bunt gefärbte Blätter, eine frische Brise und warmes Licht die toskanische Landschaft verzaubern. Für eine Stärkung nach der Tour bietet sich in der Ortschaft Lajatico das gemütliche Ristoro Da Nello, an der Piazza Vittorio Veneto an.
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Lajatico – Heimat des weltberühmten Opernsängers Andrea Bocelli
Das Dorf Lajatico liegt im Val d’Era und ist von Volterra zwanzig Kilometer entfernt. Lajatico lebt von der Landwirtschaft, Wein- und Ölproduktion. Der mittelalterliche Ort ist die Heimat des weltberühmten Opernsängers Andrea Bocelli, er wurde 1958 in Lajatico geboren. Am Ortsrand wurde 2006 das Open-Air-Theater Teatro del Silenzio eröffnet, in dem lediglich im Juli Opernaufführungen stattfinden.
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Wanderung zur Grenzfestung Rocca di Pietracassia
Eine Wanderung zur Ruine der Festung Rocca di Pietracassia bei Lajatico, bietet eindrucksvolle Erlebnisse und natürlich fantastische Panoramen auf die Landschaft. Sie liegt an einem wichtigen Grenzpunkt im Gebiet zwischen Volterra und Pisa, inmitten einsamer Eichenwälder. Möglicherweise wurde die Burg von den Langobarden im 6. oder 7. Jhd. errichtet.
Vermutlich bezieht sich die Bezeichnung „Pietracassia“ auf ihre Lage auf einem steilen Felsen. So dass ihr Name von „Pietra Spaccata“ (gespaltener Felsen) stammen könnte. Weitere Hinweise antiker Autoren führen zu Marcus Licinius Crassus (115 – 52 v. Chr.), einem reichen römischen Politiker. Demnach wäre die Festung unter seiner Ägide errichtet und nach ihm benannt worden.
Der erste urkundliche Nachweis für die Rocca stammt aus dem Jahr 1028. Die Kernburg könnte deutlich älter sein, da die Festung die Bergbaugebiete der Umgebung überwachte. Die Kupferminen bei Montecatini Val di Cecina wurden bereits in etruskischer und römischer Zeit ausgebeutet.
Die Rocca di Pietracassia kontrollierte von einem steilen Felsen die Verbindungsstraßen ins Val d’Era, Val di Cecina und das Val di Sterza. An ihrer Nordseite befindet sich eine eindrucksvolle Felskante von achtzig Meter Höhe. Die große Anlage ist in zwei Komplexe unterteilt. Die innere Burg mit Burgtor und den massiven Türmen Torre Quadrata und Torre Mastio.
Die äußere Burg mit Befestigungsmauern wird vom siebeneckigen Torre Eptagonale dominiert. Vermutlich schützte dieser Bereich in Kriegszeiten größere Truppenkontingente und ein Handwerkerdorf, das sich um die Rocca di Pietracassia gebildet hatte.
Die größten Zerstörungen an der Baustubstanz stammen aus dem 15. Jhd. als die Festung in die Kriege zwischen den Republiken Pisa und Florenz geriet. Seither hat sich an der Struktur der Rocca di Pietracassia wenig geändert, denn sie wurde seit dieser Zeit nicht mehr genutzt.
Zwischen 2010 und 2014 wurden umfangreiche Restaurierungen, unter Anleitung der „Soprintendenza archeologica per la Toscana“, ausgeführt. Gesicherte Wege mit Geländern und Treppen führen durch die Burganlage, mehrere Infotafeln erläutern ihre Geschichte und Architektur.
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Anfahrt zur Rocca di Pietracassia
Ein Großteil der Wegstrecke zur Rocca di Pietracassia kann mit dem Wagen zurückgelegt werden. Die Ruine ist acht Kilometer von Lajatico entfernt. Beim Krankenhaus in die Via Giuseppe Garibaldi einbiegen, die in südwestliche Richtung in die Landstraße SP45 mündet.
Dieser Straße bis zum Agriturismo il Casino folgen. Rechts abbiegen und auf der Schotterstraße durch den Wald bis zu einer Absprerrung fahren. Von hier sind es noch etwa zwei Kilometer bergauf bis zur Rocca di Pietracassia, für die etwa eine Stunde Gehzeit benötigt wird.
GPS-Koordinaten, Rocca di Pietracassia: 43.430777, 10.684124