Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien


Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, Deutschland, Germany, Bavaria, Oberbayern, Munich, Muenchen, Odeonsplatz, Feldherrnhalle, Loewe, Theatinerkirche St. Kajetan - Italien in München entdecken – ein Spaziergang durch das Isar-Florenz. Eine italienische Prinzessin verhalf einst München zur Theatinerkirche, der ersten im italienischen Barockstil erbaute Kirche nördlich der Alpen. Der bayerische Marmorlöwe blickt wachsam auf das Geschehen am Odeonsplatz.

Italien in München entdecken – ein Spaziergang durch das Isar-Florenz. Eine italienische Prinzessin verhalf einst München zur Theatinerkirche, der ersten im italienischen Barockstil erbaute Kirche nördlich der Alpen. Der bayerische Marmorlöwe blickt wachsam auf das Geschehen am Odeonsplatz.

Inhaltsverzeichnis

München und Italien haben ein besonders intensives Verhältnis zueinander. Wer das bei einer Städtereise ergründen möchte, für den könnte unser Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wir in Italien der perfekte Begleiter sein.

Wusstet ihr, dass die bayerische Landeshauptstadt zu Italien eine genauso enge, wie besondere Beziehung hat? Am besten ist diese Verbundenheit mit einer alten Liebe vergleichbar! Begleitet uns durch München, auf der Suche nach dem „Bayerischen Dolce Vita“. Ohnehin ist München nicht nur zum Oktoberfest eine Reise wert. Dass es die Heimatstadt der Reisezikaden ist, sei auch noch erwähnt.

Münchens Prachtbauten und die unzähligen italienischen Restaurants lassen schnell mediterranes Lebensgefühl aufflammen – auch wenn die Stadt nördlich der Alpen liegt. Immerhin sind inzwischen Prosecco, Cappuccino oder Latte Macchiato, natürlich neben bayerischem Bier, bei den Münchnern fast Nationalgetränke geworden. Seit 1890, dem Eröffnungsjahr der Osteria Italiana, können warme Panninis eindeutig von Leberkässemmeln auseinander gehalten werden.

Zurück zur Kultur: Auf unserem Corso di Monaco könnt ihr interessantes über die Stadtgeschichte, Kunstwerke und Persönlichkeiten erfahren. Wer sich dafür interessiert, kann unendlich in der Münchner Kunst-, Architektur- und Mentalitätsgeschichte forschen. Unsere italienischen Spaziergänge durch München nehmen wenigstens zwei Tage in Anspruch. Wenn ihr Trattorien oder Bars ausgiebig genießen möchtet, könnte es etwas länger dauern. Dann seid ihr bereits mit Münchner Dolce Vita infiziert …


Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Griechenland - koenigsplatz muenchen munich glyptothek propylaen antikensammlung munich bavaria germany titel text

Zum Weiterlesen möchten wir unsere große München-Reportage mit Schwerpunkt Griechenland empfehlen:
Kulturtrip in München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Griechenland
Dieser mehrtägige Spaziergang führt den Besucher durch das Isar-Athen. Wer sich mit uns auf die Suche macht wird überrascht sein wieviel Griechenland in München steckt.


München nennt sich die nördlichste Stadt Italiens. Dies ist König Ludwig I. (1786 – 1868) zu verdanken. Er ließ von seinen Architekten Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner die Stadt nach italienischen Vorbildern umgestalten. Dadurch wurde München zu einem europäischen Kunstzentrum. Die Architekturvorbilder waren Bauten der Antike und Renaissance. Umgesetzt wurde im Stil des Klassizismus. Die Baumeister ließen Museen, Kirchen, Paläste, Brunnen, Straßenzüge und Plätze errichten.

gaertner_ludwig_klenze_ol - Nicht nur Ludwig I., auch seine Hofarchitekten haben sich für München verdient gemacht. Friedrich von Gärtner, Architekt (1791-1847) Zeichnung von 1882. Ludwig I., König von Bayern (1786-1868), Fotographie von 1860. Leo von Klenze, Architekt (1784-1864), Fotographie von 1856. (v.l.n.r.) Fotos: Wikipedia

Nicht nur Ludwig I., auch seine Hofarchitekten haben sich für München verdient gemacht. Friedrich von Gärtner, Architekt (1791-1847) Zeichnung von 1882. Ludwig I., König von Bayern (1786-1868), Fotographie von 1860. Leo von Klenze, Architekt (1784-1864), Fotographie von 1856. (v.l.n.r.) Fotos: Wikipedia

Nicht umsonst wird München auch Isar-Florenz genannt, während des italienischen Rundgangs durch die Stadt kommen wir diesem auch deutlich näher. König Ludwig I. reiste insgesamt dreißig Mal nach Italien und sprach neben Italienisch auch Englisch, Französisch und Spanisch. Lateinische und altgriechische Klassiker konnte er im Original lesen.

Nicht nur König Ludwig I. und seine Hofarchitekten haben sich im 19. Jahrhundert für italienische Architektur und Kunst in München verdient gemacht. Auch in den Jahrhunderten davor haben bayerische HerzögeKurfürsten, Prinzen und Prinzessinen für italienischen Flair in München gesorgt. Dazu kommen Architekten, Baumeister, Bildhauer und Maler aus Italien, die mit ihrer Kunstfertigkeit die Stadt veredelt haben. Sie alle haben haben wir in unsere Reportage aufgenommen.

Die Antikenbegeisterung dieser Persönlichkeiten trägt dazu bei, dass manchmal sogar Einheimische glauben, Oberbayern läge am Mittelmeer. Dass München eine Stadt mit südlicher Heiterkeit sei und doch in Italien läge. Übrigens, von München bis zur italienischen Grenze am Brenner sind es nur etwa zweihundert Kilometer. Dann befindet sich der Sehnsüchtige in Bella Italia – seinem „gelobten Land“.

Münchens Schätze werden euch begeistern und inspirieren – da sind wir uns ganz sicher!


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Schloss Nymphenburg: Italienische Villa für eine Turiner Prinzessin

Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, germany, deutschland, bavaria, oberbayern, munich, muenchen, schloss nymphenburg - Der Mitteltrakt von Schloss Nymphenburg wurde im 17. Jahrhundert im Stil einer italienischen Landvilla erbaut und stellt ein großzügiges, würfelförmiges Gebäude mit doppelläufigen Freitreppen dar.

Der Mitteltrakt von Schloss Nymphenburg wurde im Stil einer italienischen Landvilla erbaut und stellt ein großzügiges, würfelförmiges Gebäude mit doppelläufigen Freitreppen dar. Das Schloss war einst ein Geschenk des bayerischen Kurfürsten Ferdinand an seine Ehefrau, Adelheid von Savoyen aus Turin.

Wer hätte gewusst, dass vor über 350 Jahren eine italienische Prinzessin aus Turin den Münchnern zum Schloss Nymphenburg verholfen hat? Der Anfang Nymphenburgs war ein mehrstöckiger Pavillion im Stil einer italienischen Landvilla. Ein vornehmes, würfelförmiges Gebäude mit doppelläufigen Freitreppen.

Die Prinzessin aus Turin war Henriette Adelheid Maria von Savoyen (1636 – 1676). Durch ihre Heirat im Jahr 1650 mit Ferdinand Maria von Bayern (1636 – 1679) wurde sie Kurfürstin von Bayern. Adelheid hatte Heimweh, Nachwuchs stellte sich auch nicht ein. Als der ersehnte Sohn 1662 zur Welt kam, war die Freude groß. Ferdinand begann mit Planungen für eine Landvilla, als Geschenk für seine Ehefrau.

Die Churfürstl. Schwaig und Lusthauß Nymphenburg, Michael Wening (1645–1718), Kupferstich, um 1701, Wikipedia - Die Churfürstliche Schwaig und Lusthaus Nymphenburg, Kupferstich von Michael Wening (1645–1718), um 1701. Foto: Wikipedia

Die Churfürstliche Schwaig und Lusthaus Nymphenburg, Kupferstich von Michael Wening (1645–1718), um 1701. Foto: Wikipedia

1664 erteilte der Kurfürst von Bayern den Auftrag zum Bau eines frühbarocken Lusthauses. Vorbild für Nymphenburg war der Palast Venaria Reale im Piemont, Residenz des Hauses Savoyen. Erster Architekt war Agostino Barelli aus Bologna, Bauleiter war der Baumeister Marx Schinnagl. 1675 war Schloss Nymphenburg fertig.

Erst der Sohn von Adelheid und Ferdinand, Maximilian II. Emanuel (1662 – 1726), baute es zur barocken Schlossanlage aus. Max Emanuel ließ die Galerien, Pavillions, Marstall und Orangerie errichten. Das Schloss nutzte er als Sommerresidenz und zweiten Regierungssitz. Seit 2014 werden in Nymphenburg auch wieder Gondelfahrten, mit einer Gondel aus Venedig, auf dem Schlossgarten-Kanal angeboten.

Schloss Nymphenburg – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten

  • Adresse: Schloß Nymphenburg 1, 80638 München.
  • Öffnungszeiten: Täglich. 1. April bis 15. Oktober: 9 bis 18 Uhr. 16. Oktober bis 31. März: 10 bis 16 Uhr.
  • Eintritt: 6 Euro, 5 Euro ermäßigt.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: S-Bahn bis Laim, dann Bus (Linie 51 oder 151) bis Haltestelle Schloss Nymphenburg. U-Bahn U1/U7 bis Rotkreuzplatz, dann Tram bis Haltestelle Schloss Nymphenburg.
  • Website: www.schloss-nymphenburg.de

Einkehr-Tipp

Bei den Gewächshäusern im Norden des Parks empfehlen wir das Schlosscafe im Palmenhaus. Im Sommer kann man im Freien sitzen, vielleicht im Frühling den ersten Sprizz des Jahres genießen. Wenn es kühler ist lässt es sich im Wintergarten, umgeben von Palmen, gut aushalten.

Zum Weiterlesen:


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Lenbachvilla: Ein toskanisches Landhaus am Königsplatz

reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, germany, deutschland, bavaria, oberbayern, munich, muenchen, lenbachhaus, lenbachvilla, franz von lenbach - Die prächtige Lenbachvilla lässt die Toskana mitten in München aufleben. Auch der stilvolle Garten mit Brunnen, Treppen und Hecken orientiert sich an italienischen Renaissancegärten. Für eine Kaffeepause empfiehlt sich das Cafe Ella, gleich nebenan, mit Paradeblick auf den Propyläen.

Die prächtige Lenbachvilla lässt die Toskana mitten in München aufleben. Auch der stilvolle Garten mit Brunnen, Treppen und Hecken orientiert sich an italienischen Renaissancegärten. Für eine Kaffeepause empfiehlt sich das Cafe Ella, gleich nebenan, mit Paradeblick auf den Propyläen.

Der Münchner Maler Franz von Lenbach ließ sich von 1887 bis 1891 beim Königsplatz in München eine Villa erbauen, die sich an Landhäusern der Toskana orientierte. Die großzügige Villa entstand in prächtiger Lage: Unmittelbar vor der Propyläen am Königsplatz, an der Luisenstraße.

Die Lenbachvilla besitzt den schönsten Hausgarten Münchens mit Brunnen: Ein Ensemble das der Renaissance verpflichtet ist. Einer der stilvollsten und angenehmsten Plätze der Stadt. Vorgelagerte Freitreppen zeigen Architekturelemente der Villa Medici in Rom. Die Innenräume der Villa wurden mit antiken Skulpturen, Malereien und Teppichen verziert. Diese können auch besichtigt werden.

Inzwischen wurde die Villa generalsaniert und um einen Neubau, in Form eines goldenen Kubus, ergänzt. Heute befindet sich hier die Galerie im Lenbachhaus mit Gemälden der Künstlergruppe Der Blaue Reiter. Diese wurde von Franz Marc und Wassily Kandinsky gegründet. Weiter zeigt die Galerie Münchner Malerei des 19. Jahrhunderts und aktuelle Wechselausstellungen moderner Kunst.

Galerie im Lenbachhaus – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten

  • Adresse: Städtische Galerie im Lenbachhaus, Luisenstraße 33, 80333 München.
  • Öffnungszeiten: Dienstag 10 bis 20 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 10 bis 18 Uhr.
  • Eintritt: 10 Euro, Ermäßigt 5 Euro, inkl. Audioguide.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: U2/U8 Haltestelle Königsplatz, U1/U7 Haltestelle Stiglmaierplatz.
  • Website: www.lenbachhaus.de

Einkehr-Tipp

Für eine stilvolle Kaffeepause bietet sich das Ella am Lenbachhaus an. Es liegt direkt am Eingang zur Galerie. Hier wird auch feinste italienische Küche serviert. Von der Sonnenterrasse bietet sich ein Paradeblick auf den Propyläen. Bayrische Gemütlichkeit trifft italienische Eleganz.


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Glyptothek am Königsplatz: Römische Statuen und Kaiserportraits

gyptothek, muenchen, roemische portraits, wikipedia, waterborough - Die Münchner Glyptothek am Königsplatz besitzt eine umfangreiche Sammlung römischer Porträtbüsten, darunter zahlreiche Kaiserportraits. Foto: Wikipedia, Waterborough

Die Münchner Glyptothek am Königsplatz besitzt eine umfangreiche Sammlung römischer Porträtbüsten, darunter zahlreiche Kaiserportraits. Foto: Wikipedia, Waterborough

Das schönste und prächtigste Museum in München ist die Glyptothek. Der Kunsttempel wurde unter Kronprinz Ludwig, dem späteren König Ludwig I., vom Architekten Leo von Klenze errichtet und eröffnete im Jahr 1830. Damit ist die Glyptothek das erste Museum Münchens, mit Meisterwerken griechischer und römischer Skulpturen aus der Antike.

Ausgestellt werden neben Skulpturen, auch Mosaike und Reliefs von archaischer Zeit (etwa 650 v. Chr.) bis in die spätrömischen Zeit (etwa 550 n. Chr). Berühmteste Werke: Barberinischer Faun, Bildnis des Homer, Göttin Eirene, Statue des Diomedes, Jüngling Ilioneus, Apoll von Tenea, Münchner Kouros, Medusa Rondanini, Grabstele des Mnesarete, Knabe mit der Gans, Trunkene Alte.

Noch bis 12. Januar 2018 zeigt die Glyptothek die Sonderausstellung  „Charakterköpfe – Griechen und Römer im Porträt“. Gezeigt werden neben griechischer Prominenz, viele Portraitbüsten berühmter Römer: Von Augustus, Cicero, Nero, Hadrian, Marc Aurel, Septimius Severus bis Konstantin. Neben den Werken, Schriften und Taten dieser Persönlichkeiten, ermöglichen diese Porträts einen Einblick in ihre Charaktere.

Glyptothek – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten

  • Adresse: Antikensammlungen und Glyptothek, Katharina-von-Bora-Straße 10, 80333 München.
  • Eintrittspreise: Glyptothek und Antikensammlung 6 Euro, ermäßigt 4 Euro, Sonntags jeweils 1 Euro.
  • Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, Donnerstag 10 bis 20 Uhr.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: U-Bahn U2/U8 Haltestelle Königsplatz.
  • Website: www.antike-am-koenigsplatz.mwn.de

Einkehr-Tipp

Das Museumscafé liegt malerisch im Innenhof der Glyptothek und kann fast als Geheimtipp bezeichnet werden. Im stimmungsvoller Umgebung kann hier der vielleicht beste italienische Kaffee Münchens eingenommen werden. Natürlich gibt es auch Kuchen und kleine Gerichte.


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GetYourGuide ist Kooperationspartner von reise-zikaden.de und die weltweit größte Online-Plattform für Ausflüge und Touren zu Sehenswürdigkeiten. Die Auswahl reicht von Flughafentransfers über Führungen bis zu Koch-Events. Angeboten werden rund 32.000 Touren zu über 7.000 Reisezielen weltweit.


Alte Pinakothek: Einziger Leonardo da Vinci Deutschlands

Leonardo_da_Vinci_Madonna_of_the_Carnation_01 - Leonardo da Vinci: Die Madonna mit der Nelke. Das Frühwerk in der Frührenaissance entstand zwischen 1473 und 1478 und ist seit 1889 in der Alten Pinakothek in München.

Leonardo da Vinci: Die Madonna mit der Nelke. Das Frühwerk Leonardos entstand zwischen 1473 und 1478 und ist seit 1889 in der Alten Pinakothek in München ausgestellt.

Ausgestellt werden in der Alten Pinokothek in München etwa 700 Gemälde aus dem 14. bis 18. Jahrhundert. Highlight ist ein Werk von Leonardo da Vinci (1452 ‐ 1519), das gleichzeitig das einzige Werk des Künstlers in Deutschland ist.

Als Leonardo das Gemälde „Die Madonna mit der Nelke“ zwischen 1473 und 1478 malte, war er Anfang Zwanzig. In dieser Zeit arbeitete er noch im Atelier des Malers und Bildhauers Andrea del Verrocchio in Florenz.

Der Typus der Madonna und die Details ihres Gewandes deuten auf seine Prägung durch Verrocchio hin. Neu ist die Anwendung von Hell und Dunkel, um den Figuren Lebendigkeit zu verleihen. Die Gesten der beiden geben der Darstellung eine tiefe Emotionalität.

Das Kind greift nach einer Nelke, Symbol seines Opfertodes und der Liebe, die ihm Maria darbietet. Das Gemälde befindet seit 1889 in der Alten Pinakothek. Heute wird in Saal IV gezeigt. Wegen Bauarbeiten kommt es bis 2018 zu Teilschließungen, mehr Infos auf der Museumswebsite.

Das Gebäude der Pinakothek wurde im Auftrag von König Ludwig I. errichtet und 1836 eröffnet. Hofarchitekt Leo von Klenze schuf damit einen wegweisenden Museumsbau. Die Abfolgen von großen, durch Oberlichter erhellten Sälen und Kabinetten machte das Gebäude zum Vorbild. Im Zweiten Weltkrieg wurde es schwer beschädigt und bis 1957 wieder aufgebaut.

Alte Pinakothek – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten

  • Adresse: Alte Pinakothek, Barer Straße 27, Eingang Theresienstraße, 80333 München.
  • Eintrittspreise: 4 Euro, ermäßigt 2 Euro. Reduzierte Eintrittspreise wegen Sanierungsarbeiten bis 2018. Sonntagseintritt 1 Euro. Audioguide 3,50 Euro.
  • Öffnungszeiten: Dienstag 10 bis 20 Uhr. Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Montag geschlossen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: U2 Haltestelle Königsplatz oder Theresienstraße. U3, U6 Haltestelle Odeonsplatz oder Universität. U4, U5 Haltestelle Odeonsplatz. Tram Linie 27 Haltestelle Pinakotheken. Bus Linie 100 (Museumslinie) Haltestelle Pinakotheken.
  • Website: www.pinakothek.de

Einkehr-Tipp

Das Café Klenze ist ein schönes und stilvolles Museumscafé in der Pinakothek. Geboten wird eine umfangreiche Auswahl ausgezeichneter Kuchen und kleiner Speisen. Die Preise im Selbstbedienungs-Café haben Münchner Niveau. Ideal für eine Pause nach der Galeriebesichtigung.


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Theatinerkirche: Erster Kirchenbau im Barockstil Italiens in Bayern

Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, Deutschland, Germany, Bavaria - In München die „Schönste und wertvollste Kirche“ erbauen zu lassen, das war vor über 350 Jahren das Gelöbnis der bayerischen Kurfürstin Adelheid von Savoyen, ursprünglich Prinzessin aus Turin. Das Ergebnis war die erste im Barockstil Italiens erbaute Kirche, nördlich der Alpen.

In München die „Schönste und wertvollste Kirche“ erbauen zu lassen, das war vor über 350 Jahren das Gelöbnis der bayerischen Kurfürstin Adelheid von Savoyen, ursprünglich Prinzessin aus Turin. Das Ergebnis war die erste im Barockstil Italiens erbaute Kirche, nördlich der Alpen.

Zu Entstehung und Bau der Stiftskirche St. Kajetan, besser bekannt als Theatinerkirche, kommt erneut die Kurfürstin von Bayern, Adelheid von Savoyen (1636 – 1676) ins Spiel. Denn sie legte 1659 ein Gelübde ab, als Dank für die Geburt eines Sohnes, für München die „Schönste und wertvollste Kirche“ erbauen zu lassen. Die Kurfürstin hielt Wort, nachdem Kronprinz Max Emanuel 1662 geboren wurde.

Als Bauplatz für Hofkirche und Klostergebäude für die Theatinermönche wurde die Nordostecke des Kreuzviertels gewählt. Der Architekt Agostino Barelli aus Bologna erhielt den Auftrag, schon 1663 erfolgte die Grundsteinlegung. Das Ergebnis war die erste im Stil des italienischen Spätbarock erbaute Kirche, nördlich der Alpen. Vorbild war die Mutterkirche der Theatiner Sant’Andrea della Valle in Rom.

München, Schwabinger Tor mit Theatinerkirche, 1814, Carl Josef - Die Theatinerkirche stand einst hinter dem Schwabinger Tor, innerhalb der zweiten Stadtmauer. Zum Bau der Feldherrnhalle wurde 1817 das Tor abgerissen. Zeichnung von Carl Josef Cogels (1785 – 1831) um 1814. Foto: Wikipedia

Die Theatinerkirche stand einst hinter dem Schwabinger Tor, innerhalb der zweiten Stadtmauer. Zum Bau der Feldherrnhalle wurde 1817 das Tor abgerissen. Zeichnung von Carl Josef Cogels (1785 – 1831) um 1814. Foto: Wikipedia

Die Fertigstellung erlebte Kurfürstin Adelheid nicht mehr. Sie starb 1676, zwei Jahre bevor der Innenraum vollendet war. Ihr Grab befindet sich in der Fürstengruft von St. Kajetan.

Nach Streitereien vollendete Agostino Barelli den Rohbau, dieser wurde 1675 geweiht. Die Folgejahre wurde der Architekt Enrico Zuccalli beauftragt. Ab 1692 bis zur Fertigstellung leitete der Baumeister Giovanni Viscardi die Arbeiten.

Die Dimensionen der Theatinerkirche sind eindrucksvoll: Die Tambourkuppel ist 71 Meter hoch mit einem Durchmesser von 18 Metern. Die Doppeltürme sind 65 Meter hoch. Das Hauptschiff ist 72,50 Meter lang, 15,50 Meter breit und 28,55 Meter hoch. Der Theatinerordenbetreute die Kirche bis 1801. Heute gehört die Theatinerkirche St. Kajetan, mit der Feldherrnhalle und dem Hofgartentor, zum Ensemble des Odeonsplatzes.

Die Theatinerkirche war einst Hofkirche und besitzt deshalb eine Fürstengruft, neben den Begräbnisstätten im Dom und in St. Michael. Daher befindet sich hier eine der wichtigsten Grablegen der Wittelsbacher, die auch besichtigt werden kann. Derzeit sind 49 Familienmitglieder beigesetzt.

Theatinerkirche – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten

  • Adresse: Theatinerstr. 22, 80333 München
  • Eintrittspreise: Kirche frei zugänglich. Fürstengruft 2 Euro.
  • Öffnungszeiten Kirche: Montag bis Samstag 7 bis 19 Uhr. Sonntag 8.15 bis 19 Uhr.
  • Öffnungszeiten Fürstengruft: 1. Mai bis 1. November von Montag bis Samstag, 11:30 bis 15 Uhr.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: U-Bahn U3/U4/U5/U6 Haltestelle Odeonsplatz. S-Bahn Haltestelle Marienplatz. Tram Linie 19 Haltestelle Theatinerstraße.
  • Website: www.theatinerkirche.de

Einkehr-Tipp

Das Café Arzmiller in der Salvatorstraße ist ein klassisches Kaffeehaus und Münchner Institution. Es liegt in einem Innenhof, hinter der Theatinerkirche. Das Ambiente ist Retro, aber das macht es so reizend. Ein idealer Kontrast zum Coffeeshop. Kuchen und Torten sind top. Unser Tipp: Apfelstrudel!


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Feldherrnhalle: Beliebter Treffpunkt mit Architektur aus Florenz

Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, Deutschland, Germany, Bavaria, Oberbayern, Munich, Muenchen, odeonsplatz, feldherrnhalle, theatinerkirche - Vorbild der Münchner Feldherrnhalle war die Loggia dei Lanzi, eine gotische Loggia an der Piazza della Signoria in Florenz. Doch sie ist auch Denkmal der Vergangenheit, Schauplatz der Gegenwart und Mahnmal für die Zukunft.

Vorbild der Feldherrnhalle war die Loggia dei Lanzi in Florenz. Doch die Münchner Loggia ist auch Denkmal der Vergangenheit, Schauplatz der Gegenwart und Mahnmal für die Zukunft.

Neben der Theatinerkirche am Odeonsplatz befindet sich die Feldherrnhalle. Ihr Vorbild war die Loggia dei Lanzi, eine gotische Loggia an der Piazza della Signoria in Florenz. Heute wird die Münchner Feldherrnhalle für Kultur- und Musikveranstaltungen genutzt. Ihr Treppenaufgang ist ein beliebter Treffpunkt von Münchnern und Touristen. Ideal für eine Pause, zum Ratschen oder Eis schlecken.

Dieser schöne Platz hat leider auch eine düstere Vergangenheit. Die Feldherrnhalle ist Denkmal der Vergangenheit, Schauplatz der Gegenwart und Mahnmal für die Zukunft. Zunächst also zur Geschichte: Im Auftrag von König Ludwig I. wurde die Feldherrnhalle von seinem Hofarchitekten Friedrich von Gärtner, von 1841 bis 1844 erbaut. Gewidmet wurde sie der bayerischen Armee. Die Architektur der Loggia korrespondiert mit dem Siegestor am Ende der Ludwigstraße.

Muenchen_Feldherrnhalle_ol Die Postkarte „München – Theatinerkirche und Feldherrnhalle“ stammt vom 19. März 1916 und zeigt den Odeonsplatz in München. Foto: Kollektion Wolfgang Sauber, Wikipedia.

Die Postkarte „München – Theatinerkirche und Feldherrnhalle“ stammt vom 19. März 1916 und zeigt den Odeonsplatz in München. Foto: Kollektion Wolfgang Sauber, Wikipedia.

Die Feldherrnhalle stellt daher den südlichen Auftakt dieser neu angelegten Prachtstraße das. Zum Bau der Feldherrnhalle musste allerdings 1817 ein mittelalterliches Stadttor, das Schwabinger Tor, abgerissen werden.

Zwei mächtige bayerische Löwen aus Marmor bewachen die Feldherrnhalle. Die Heerführer Graf Tilly und Fürst Wrede wurden in den Arkaden mit Bronzestatuen geehrt. Das Armeedenkmal in der Mitte der Loggia ließ Prinzregent Luitpold aufstellen.

Der neugestaltete Odeonsplatz mit seiner Loggia war damals schnell Teil des Alltagslebens der Münchner geworden. Ein beliebter Platz zum Flanieren und ideal für Musikkonzerte. Bis in die 1930er-Jahre befand sich am Odeonsplatz das stilvolle „Café Feldherrenhalle“. 

Im November 1923 konnte der „Marsch auf die Feldherrnhalle“, einem Putschversuch durch Adolf Hitlerund seiner Anhänger, von der bayerischen Polizei verhindert werden. Bei Schießereien gab es achtzehn Tote, davon vier Polizisten. Eine Inschrift, an der Wand der gegenüberliegenden Residenz, erinnert daran. Nach der Machtergreifung der Nazis wurde die Feldherrnhalle zu einem Kult-Ort stilisiert. Alle Umbauten aus dieser Zeit wurden nach Kriegsende entfernt.

Feldherrnhalle – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten

  • Adresse: Residenzstraße 1, 80333 München
  • Eintrittspreise: Frei zugänglich.
  • Öffnungszeiten: Immer geöffnet.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: U-Bahn U3/U4/U5/U6 Haltestelle Odeonsplatz. S-Bahn Haltestelle Marienplatz. Tram Linie 19 Haltestelle Theatinerstraße.
  • Website: www.schloesser.bayern.de

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Hofgarten: Münchens einziger Renaissancegarten

Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, Deutschland, Germany, Bavaria, Oberbayern, Munich, München, Hofgarten, Dianatempel, Brunnen - Im Hofgarten an der Münchner Residenz ist es das ganze Jahr über wunderschön. Blickfang ist der Dianatempel, ein Pavillon aus dem 17. Jahrhundert. Für den Park selbst waren italienische Gärten Vorbilder, er wurde einst im Stil eines Renaissancegartens angelegt.

Im Hofgarten an der Münchner Residenz ist es das ganze Jahr über wunderschön. Blickfang ist der Dianatempel, ein Pavillon aus dem 17. Jahrhundert. Für den Park selbst waren italienische Gärten Vorbilder, er wurde einst im Stil eines Renaissancegartens angelegt.

Vom Odeonplatz erreichen wir den Hofgarten, einen romantischen Renaissancegarten mit Pavillon.Seine einstigen Vorbilder waren italienische Gärten. Erst 1780 wurde er für die Öffentlichkeit freigegeben. Bis dahin gehörte der Garten zur Residenz und wurde von Königen, Herzögen und Fürsten genutzt.

Den Haupteingang bildet das Hofgartentor von 1816, in der Art eines römischen Triumphbogens, geschmückt mit Trophäen und Genien. Es war das erste Münchner Bauwerk des Architekten Leo von Klenze. Gleichzeitig stellt das Hofgartentor den Beginn der klassizistischen Umgestaltung der Stadt dar.

Im Park vermitteln Blumenbeete, Brunnen, Hecken, Maulbeergänge, Obstbäume und Parkbänke einen paradiesischen Eindruck. Der Hofgarten ist bei den Münchnern auch zum Boule-Spielen beliebt. Bei schönem Wetter werden auf den Kieswegen vor den Arkaden private Boule-Turniere ausgetragen.

  • In den Arkaden im Norden, in der ehemaligen „Churfürstlichen Galerie“ von 1781, befindet sich heute das Deutsche Theatermuseum.
  • Die Arkaden im Westen zeigen frisch restaurierte Fresken Episoden aus der Geschichte der Wittelsbacher. Dort befindet sich das Bazargebäude von 1826, dieses ersetzte das alte Turnierhaus. Bis 2016 befand sich im „Bazar“ Münchens ältestes Kaffeehaus: Das Café Tambosi. Momentan steht es leer, der Pächter hatte wegen Pachterhöhungen aufgegeben. (Stand: September 2017)
reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, Deutschland, Germany, Bavaria, Oberbayern, Munich, München, Hofgarten, Dianatempel, Residenz - Blick durch die Arkaden des Dianatempels im Hofgarten zum Festsaalbau der Residenz.

Blick durch die Arkaden des Dianatempels im Hofgarten zum Festsaalbau der Residenz.

  • Nach Süden schließt den Hofgarten der Festsaalbau mit Herkulessaal der Residenz ab. Der Festsaalbau wurde von Leo von Klenze 1842, in Anlehnung an den Renaissance-Architekten Andrea Palladio, erbaut. Der Herkulessaal enthielt unter Ludwig I. den Thronsaal.
  • Im Osten steht die Bayerische Staatskanzlei, die oberste Behörde Bayerns und Sitz des Ministerpräsidenten. Eindrucksvoll ist die Kombination aus steinernem Altbau und gläsernem Neubau.

Die Geschichte des Hofgartens begann 1560 unter Herzog Albrecht V. (1528 – 1579). Dieser ließ hier einen neuen Garten anlegen. Ein älterer Park, aus dem frühen 16. Jahrhundert, ist heute nicht mehr erhalten. Ab 1613 wurde der Renaissancegarten von Kurfürst Maximilian I.(1575 – 1651) erweitert.

Einzigartiger Blickfang im Park ist der Dianatempel von 1615, ein zwölfeckiger Pavillonmit Rundbogen-Arkaden, aus der Renaissancezeit. Kreuz- und Diagonalwege bestimmen die Aufteilung der Parkanlage. Manchmal wird im Pavillon klassische Musik gespielt, die durch die ausgezeichnete Akustik bestens zur Geltung kommt.

Bekrönt wird der Dianatempel von der Tellus Bavarica, einer zierlichen Bronzefigur. Ihre Attribute sind die symbolischen Reichtümer von Bayern: Hirschfell – Wildreichtum, Salzfaß – Salzhandel, Reuße – Fischreichtum, Getreide – Landwirtschaft. Die Originalstatue von 1590 ist heute durch eine Kopie ersetzt. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Hofgarten ab 1950 neu angelegt.

Hofgarten – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten

  • Adresse: Hofgartenstraße 1, 80538 München
  • Eintrittspreise: Frei zugänglich.
  • Öffnungszeiten: Immer geöffnet.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: U-Bahn U3/U4/U5/U6 Haltestelle Odeonsplatz. S-Bahn Haltestelle Marienplatz. Tram Linie 19 Haltestelle Theatinerstraße.
  • Website: www.schloesser.bayern.de

Einkehr-Tipp

Münchens beste Bar ist Schumann’s Bar am Hofgarten. Gleichzeitig ist ihr Besitzer Charles Schumann der berühmteste Barkeeper Deutschlands. Mit Glück kann auch Prominenz gesichtet werden. Die Cocktails sind seit Jahrzehnten legendär. Wer mag kann auf der schattigen Terrasse im Hofgarten Platz nehmen. Tagsüber ist es eher ruhig, aber nachts wird die Bar zu einer einzigartigen Schickeria-Bühne…


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Münchner Residenz: Größtes zentrales Stadtschloss Deutschlands

reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, germany, deutschland, munich, - Abendstimmung an der Residenz. Das Foto zeigt den Festsaalbau am Hofgarten. Dieser wurde 1842, nach Beseitigung der ruinösen „Neuveste“, von Leo von Klenze erbaut.

Münchner Residenz: Der Festsaalbau am Hofgarten wurde ab 1832, nach Abtragung der „Neuveste“ von Leo von Klenze errichtet. Der Flügel ist über 250 Meter lang, im Mittelbau befand sich der Thronsaal. Dieser wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und an seiner Stelle der Herkulessaal eingebaut.

Zum Einstieg gleich ein Superlativ: Die Münchner Residenz ist das größte zentrale Stadtschloss Deutschlands. Von 1508 bis 1918 war hier der Wohn- und Regierungssitz der bayerischen Könige, Herzöge, Kurfürsten. Das gesamte Areal umfasst zehn Höfe und ist in drei Komplexe gegliedert:

  • Der Königsbau am Max-Josephs-Platz.
  • Die Alte Residenz oder Maximilianische Residenz an der Residenzstraße.
  • Der Festsaalbau mit Herkulessaal am Hofgarten.

Für den Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien haben wir fünf Sehenswürdigkeiten in der Residenz mit Vorbildern aus Italien ausgewählt: Königsbau, Antiquarium, Grottenhof, Wittelsbacherbrunnen und Allerheiligen Hofkirche. Mehr dazu in den einzelnen Kapiteln.

reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, germany, deutschland, munich, - Bronzelöwe vor dem Eingang zum Kapellenhof in der Münchner Residenz. Am unteren Rand des Wappenschilds ist das „blankgestreichelte“ Löwengesicht erkennbar.

Bronzelöwe vor dem Eingang zum Kapellenhof in der Münchner Residenz. Am unteren Rand des Wappenschilds ist das „blankgestreichelte“ Löwengesicht erkennbar.

Das Residenzmuseum, mit Festsälen, Hofkapellen und Apartements, ist heute eines der bedeutendsten Schlossmuseen Europas. Seit 1920 ist es als Museum öffentlich zugänglich. Insgesamt 130 Räume können besichtigt werden und vermitteln herrschaftliche Wohnkultur und königliche Repräsentation. Den Kunstsinn und politischen Anspruch des Hauses Wittelsbach bezeugen seine eindrucksvollen Kunstsammmlungen.

Die Bausubstanz der Residenz ist über Jahrhunderte gewachsen. Hier kann eine architektonische Mischung aus Renaissance, Barock, Rokoko und Klassizismus bestaunt werden. Den Kern der Residenz bildete einst die „Neuveste“, eine 1385 errichtete gotische Wasserburg. Von dieser Festung ausgehend  erweiterten die Herrscher die Anlage im Lauf der Zeit zu einem riesigen Baukomplex.

Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Residenz wieder aufgebaut. Heute befinden sich hier vier Museen: Residenzmuseum, Schatzkammer, Cuvilliés-Theater und Münzsammlung. Für Konzerte wird der Neue Herkulessaal genutzt. Außerdem sind in der Residenz die Bayerische Akademie der Schönen Künste, die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften untergebracht.

Wegen Sanierungsarbeiten sind folgende Bereiche bis 2018/2019 nicht zugänglich: Appartements im Königsbau, Nibelungensäle, Porzellankollektion, Ausstellung „Zerstörung und Wiederaufbau“.

Unser Tipp: Wer vom Odeonsplatz die Residenzstraße entlang flaniert, trifft am Residenzportal große, sitzende Löwenstatuen aus Bronze die Wappenschilde halten. Eine Berührung der Nasen der „blankgestreichelten“ Löwengesichter unter den Schilden soll für den ganzen Tag Glück bringen…


Residenz – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten
  • Adresse: Residenzstraße 1, 80333 München
  • Eintrittspreise: Residenzmuseum 7 Euro, 6 Euro ermäßigt. Schatzkammer 7 Euro, 6 Euro ermäßigt. Kombikarte Residenzmuseum und Schatzkammer 11 Euro, 9 Euro ermäßigt. Cuvilliés-Theater 3,50 Euro, 2,50 Euro ermäßigt. Gesamtkarte Residenzmuseum, Schatzkammer und Cuvilliés-Theater 13 Euro, 10,50 Euro ermäßigt. Eintritt frei für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. Für Residenzmuseum und Schatzkammer ist ein kostenloser Audioguide erhältlich. Hofbrunnwerk: Eintritt frei.
  • Öffnungszeiten: Täglich geöffnet. Residenzmuseum 9 bis 18 Uhr von April bis Mitte Oktober, 10 bis 17 Uhr von Mitte Oktober bis März. Schatzkammer 9 bis 18 Uhr von April bis Mitte Oktober, 10 bis 17 Uhr von Mitte Oktober bis März. Cuvilliés-Theater: Infos auf der Museumswebsite
  • Öffentliche Verkehrsmittel: U-Bahn Haltestelle Marienplatz oder Odeonsplatz. S-Bahn Haltestelle Marienplatz. Tram Linie 19 Haltestelle Nationaltheater oder Theatinerstraße.
  • Website: www.residenz-muenchen.de
Einkehr-Tipp

Die Pfälzer Weinstuben in der Residenz bietet vielfältige Weinsorten und traditionelle Küche aus der Pfalz. Momentan wird die Residenz saniert, daher befindet sich das Lokal bis 2018 in einem kleineren Saal. Im Freien kann an der Residenzstrasse und im Kaiserhof Platz genommen werden.


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Der Königsbau: Florentiner Palazzi waren die Vorbilder

reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, germany, deutschland, munich, - Für die Fassade des Königsbaus der Residenz am Max-Joseph-Platz, verarbeitete Hofarchitekt Leo von Klenze Elemente von zwei florentinischen Renaissancepalästen: Palazzo Pitti und Palazzo Rucellai.

Für die Fassade des Königsbaus der Residenz am Max-Joseph-Platz, verarbeitete Hofarchitekt Leo von Klenze Elemente von zwei florentinischen Renaissancepalästen: Palazzo Pitti und Palazzo Rucellai.

Bekanntlich war König Ludwig I. von der Antike begeistert, er verehrte Italien und ganz besonders die Architektur der Renaissance. Der Königsbau wurde ab 1826 vom Architekten Leo von Klenze für Ludwig im Baustil eines florentinischen Renaissance-Palasts errichtet. Für die Fassade, am Max-Joseph-Platz, wurden Elemente von zwei Palästen im Stil der Renaissance verarbeitet: Palazzo Pitti (erbaut ab 1458) und Palazzo Rucellai (erbaut ab 1446), beide befinden sich in Florenz.

Die Innenausstattung und Möbel im Königsbau wurden von Ludwig I. mitgestaltet. Die Entwürfe dazu fertigte Leo von Klenze an. Die Möbel wurden übrigens bis 1835 von Handwerkern aus München angefertigt. Die bemalten Wohnräume des Königs folgen Themen der klassischen griechischen Dichtung. Die Wohnräume von Königin Therese waren mit Gemälden deutscher Literatur bemalt.

muenchen_residenz_koenigsbau_maxjosephplatz_Johann Michael von Söltl_stahlstich_ol - Der Königsbau der Münchner Residenz am Max-Joseph-Platz mit dem Nationaltheater (rechts). Stahlstich von Johann Michael von Söltl von 1838. Foto: Wikimedia, British Library HMNTS 10231.f.24

Der Königsbau der Münchner Residenz am Max-Joseph-Platz mit dem Nationaltheater (rechts). Stahlstich von Johann Michael von Söltl von 1838. Foto: Wikimedia, British Library HMNTS 10231.f.24

Ab 1835 konnten die fertigen Prunkapartments vom Königspaar bezogen werden. Interessant ist, dass zu Lebzeiten König Ludwigs I. die Wohnräume bei seiner Abwesenheit von den Münchnern besichtigt werden durften.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Räume zerstört. Anhand einer Inventarliste der königlichen Apartments, konnten sie in den 1980er-Jahren wieder so möbliert werden wie sie einst aussahen. Damit konnte ein einzigartiges Ensemble des Spätklassizismus für München wiedergewonnen werden.

Seit 2008 wird der Königsbau aufwändig restauriert, Anfang 2018 soll der Komplex wiedereröffnet werden. Inzwischen ist die Renovierung der Nibelungensäle fast fertig (Stand: September 2017). Auch der Hauptzugang zu den Königsapartments, die Gelbe Treppe, wird momentan saniert.

Wer während der Residenzwoche im Oktober 2017 (Infos dazu im Kapitel oben) eine Führung durch den Königsbau ergattert, kann schon vorab die Prachträume bewundern. Wenn alle Arbeiten im Königsbau abgeschlossen sind gibt es auch festlich gedeckte königliche Tafeln zu bestaunen. Außerdem die Kollektion europäischen Porzellans und die Miniaturen-Sammlung. 

palazzo rucellai_palazzo pitti_ol Elemente dieser Renaissance-Paläste in Florenz haben die Architektur des Königsbaus in München inspiriert: Palazzo Rucellai, erbaut ab 1446 (links) und Palazzo Pitti, erbaut ab 1458. Fotos: Wikipedia

Elemente dieser Renaissance-Paläste in Florenz haben die Architektur des Königsbaus in München inspiriert: Palazzo Rucellai, erbaut ab 1446 (links) und Palazzo Pitti, erbaut ab 1458. Fotos: Wikipedia

Königsbau, Residenz – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten
  • Adresse: Max-Joseph-Platz, 80539 München
  • Eintrittspreise und Öffnungszeiten: Wegen Sanierungsarbeiten kann der Königsbau mit Apartments des Königspaares und Nibelungensäle, nicht besichtigt werden. Ferigstellung 2018/2019.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: U-Bahn U3/U4/U5/U6 Haltestelle Odeonsplatz. S-Bahn Haltestelle Marienplatz. Tram Linie 19 Haltestelle Theatinerstraße.
  • Website: www.residenz-muenchen.de

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Antiquarium: Prächtigster Renaissance-Saal nördlich der Alpen

Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - Antiquarium_Residenz_Museum_Muenchen_ol - Das Antiquarium in der Münchner Residenz ist fast siebzig Meter lang. Damit ist es einer der größten Renaissancesäle nördlich der Alpen und gleichzeitig der älteste Raum des Palasts. Herzog Albrecht V. ließ ihn ab 1568 für seine Sammlung antiker Skulpturen errichten. Foto: Wikipedia, Paul Hermans

Das Antiquarium in der Münchner Residenz ist fast siebzig Meter lang. Damit ist es einer der größten Renaissancesäle nördlich der Alpen und gleichzeitig der älteste Raum des Palasts. Herzog Albrecht V. ließ ihn ab 1568 für seine Sammlung antiker Skulpturen errichten. Foto: Wikipedia, Paul Hermans

Das Antiquarium in der Münchner Residenz ist einer der prächtigsten und größten Renaissancesäle nördlich der Alpen – imposante 66 Metern lang. Gleichzeitig ist es auch der älteste erhaltene Raum im Stadtschloss. Ab 1568 wurde der Saal im Auftrag von Herzog Albrecht V. (1528 – 1579) erbaut und nahm die umfangreiche herzogliche Sammlung antiker Skulpturen im Erdgeschoss auf.

Im Obergeschoss wurde seine Bibliothek eingerichtet. Von den antiken Sammlungen Herzog Albrechts leitet sich auch die Bezeichnung „Antiquarium“ ab. Heute präsentieren sich an den Längswänden des Festsaals Büsten und Statuen, diese stammen zum Teil noch aus der Antikensammlung des Herzogs.

Mit der luxuriösen Hofhaltung Albrechts V. stieg die Anzahl der Bediensteten in der Residenz auf etwa neunhundert an. Seine Bankette waren legendär und sorgten für einen beachtlichen Schuldenberg.

reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, Deutschland, Germany, Bavaria - An den Längswänden des Antiquariums befinden sich wertvolle Büsten und Statuen. Teilweise stammen sie noch aus der Antikensammlung Herzog Albrechts V. Foto: Wikipedia, Allie Caulfield

An den Längswänden des Antiquariums befinden sich wertvolle Büsten und Statuen. Teilweise stammen sie noch aus der Antikensammlung Herzog Albrechts V. Foto: Wikipedia, Allie Caulfield

Albrechts SohnHerzog Wilhelm V. machte später das Antiquarium zum Mittelpunkt neuer Wohnkomplexe: Dem Grottenhof und dem Gebäudetrakt mit dem Schwarzen Saal. Zu einem Fest- und Bankettsaal wurde das Antiquarium ab 1580 umgestaltet. In dieser Zeit wurde auch die prächtige Freskierung des Saals begonnen. Mehrere Künstler malten über hundert Ansichten bayerischer Städte.

Das Gewölbe des Antiquariums stürzte im Zweiten Weltkrieg ein. Feuchtigkeit drang in den Festsaal, besonders die Fresken wurden durch die Wassereinbrüche schwer beschädigt. Nach groß angelegten Renovierungs– und Sanierungsarbeiten wird das Antiquarium heute für Empfänge der bayerischen Staatsregierung und auch für Konzerte genutzt.

München hat ein schönes Schloss und schönere Stallungen, als ich je in Frankreich und Italien gesehen habe. Gewölbt und zur Aufnahme von zweihundert Pferden bereit. Es ist eine stark katholische, bevölkerte, schöne und handelsreiche Stadt“.

Michel de Montaigne (1533-1592), französischer Schriftsteller, Aufenthalt in München 1580.

Antiquarium, Residenz – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten
  • siehe Hauptkapitel der Münchner Residenz

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München 1558: Prunkvolle Fürstenhochzeit in der Residenz

Nicolaus Solis, Muenchen 1568, Hochzeit des bayerischen Kurfürsten Wilhelm mit Renata von Lothringen_ol - Fürstenhochzeit 1568: Ein Ritterturnier wurde am Hauptplatz, dem späteren Marienplatz, von München abgehalten. Sieger war Caspar Notthafft als blaugestreifter bayerischer Ritter, er hatte seinen Gegner aus Lothringen besiegt. Der Kupferstich entstand 1568, er stammt von Nikolaus Solis. Foto: Wikipedia

Fürstenhochzeit 1568: Ein Ritterturnier wurde am Hauptplatz, dem späteren Marienplatz, von München abgehalten. Sieger war Caspar Notthafft als blaugestreifter bayerischer Ritter, er hatte seinen Gegner aus Lothringen besiegt. Der Kupferstich entstand 1568, er stammt von Nikolaus Solis. Foto: Wikipedia

Herzog Albrecht richtete 1568 die prunkvolle achtzehntägige Hochzeit seines Sohnes Wilhelm (1548 – 1626) mit Renata von Lothringen (1544 – 1602) in der Münchner Residenz aus. Diese Hochzeit wurde zum Urbild aller folgenden „Märchenhochzeiten“. Prominente Gäste waren Vertreter des Kaisers, des Papstesund befreundeter Königshäuser. Mit großem Gefolge fanden sich beispielsweise die Herzöge von Tirol, Steiermark und Württemberg ein. Über fünftausend Reiter hielten sich in München auf.

Die Stadt konnte so viele Gäste nicht unterbringen, daher wurden Zeltstädte vor den Stadttoren errichtet. Der Renaissance-Komponist Orlando di Lasso schrieb die Festmusik zur Hochzeit. Zu Ehren des Brautpaares fand auch ein Ritterturnier auf dem Hauptplatz, dem späteren Marienplatz, statt. Dieses Spektakel wurde, Jahrhunderte später, als Motiv für das Glockenspiel am Neuen Rathaus gewählt. Es kann bis heute dreimal täglich (um 11, 12 und 17 Uhr), bewundert werden.


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Grottenhof: Südliche Leichtigkeit im Stil der Spätrenaissance

munich_residenz_grottenhof - Südliche Leichtigkeit: Der Grottenhof in der Münchner Residenz wurde in den 1580er-Jahren im Stil der Spätrenaissance erbaut. Herzog Wilhelm V. ließ den Wohntrakt als Sommerpalast mit Gartenhof und Brunnen für die herzogliche Familie anlegen.

Südliche Leichtigkeit: Der Grottenhof in der Münchner Residenz wurde in den 1580er-Jahren im Stil der Spätrenaissance erbaut. Herzog Wilhelm V. ließ den Wohntrakt als Sommerpalast mit Gartenhof und Brunnen für die herzogliche Familie anlegen. Foto: Wikipedia, Tony Castle

Der Grottenhof in der Münchner Residenz ist eine Vierflügelanlage im manieristischen Stil der Spätrenaissance. Für München ist die märchenhafte Anlage kunsthistorisch betrachtet besonders wertvoll. Ab 1581 ließ Herzog Wilhelm V. (1548 – 1626) den prächtigen Sommerpalast mit Gartenhof vom Architekten Friedrich Sustris erbauen.

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Das Ölgemälde von Hans von Marées zeigt den Grottenhof in der Münchner Residenz im Jahr 1862. Heute befindet es sich der Erimitage, Sankt Petersburg, Russland. Foto: Wikimedia

Trotz späterer Veränderungen ist bis heute die südliche Leichtigkeit eines Lustgartens im Stil der Spätrenaissance spürbar. Wegen seiner phantasievollen Brunnen- und Muschelwand mit fischschwänzigen Fabelwesen erhielt der Palast den Namen Grottenhof.

Herzog Wilhelm ließ den neuen Wohntrakt neben der Burg anlegen, in der die bayerischen Herrscher damals mit ihren Familien lebten. Der Grottenhof war ein heiterer und moderner Gegenentwurf zur kühlen, unbequemen alten Festung. Besonders der Garten mit dem Perseusbrunnen, war die Realität gewordene Vorstellung von Italien. Diese orientierte sich an entsprechenden Vorbildern aus Florenz.

Im Zentrum des Gartens steht der Perseusbrunnen. Der Vorentwurf stammte ebenfalls von Sustris, der Bildhauer Hubert Gerhard hat es ab 1585 umgesetzt.  Somit ist der Perseusbrunnen Münchens ältester erhaltener Brunnen. Hauptakteur des Brunnens ist der griechische Held Perseus mit dem Haupt der Medusa in seiner Linken.

Die Figur des Perseus kann als Repräsentation des mutigen und siegreichen Herzogs betrachtet werden. Vorbild war die Bronzestatue „Perseus mit dem Haupt der Medusa“ von Benvenuto Cellini, die sich heute in der Loggia dei Lanzi in Florenz befindet. Seit 2003 steht im Grottenhof eine Kopie des Perseusbrunnens.

Grottenhof, Residenz – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten
  • siehe Hauptkapitel der Münchner Residenz

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Wittelsbacher Brunnen: Münchens prächtigster Kunstbrunnen

Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, Deutschland, Germany, Bavaria, Oberbayern, Munich, Muenchen, max-josephs-platz, residenz, wittelsbacherbrunnen, brunnenhof

Nur wenige Meter vom Odeonsplatz entfernt, steht im Brunnenhof der prächtige Wittelsbacher Brunnen aus dem 16. Jahrhundert. Er ist sicherlich eines der Highlights des Münchner Stadtschlosses.

Der Wittelsbacher Brunnen im Brunnenhof der Münchner Residenz ist der zweitälteste erhaltene Kunstbrunnen in der bayerischen Landeshauptstadt. Die Brunnenanlage ist eines der Highlights des Stadtschlosses – meist ein Ort der Stille und nur ein paar Schritte vom Odeonsplatz entfernt.

Ursprünglich stand der Brunnen am Rindermarkt, vor dem Wohnhaus von Ferdinand von Wittelsbach (1550 – 1608), Prinz von Bayern, der den Brunnen um 1597 errichten ließ. Ferdinand war ein Bruder von Herzog Wilhelm V. (1548 – 1626). Damals wurde er Reiterbrunnen genannt und stand dort bis 1609.

Prinz Ferdinand wollte, als zweitgeborener Füstensohn, mit einem prächtigen Brunnen nicht nur den Münchnern einen öffentlich zugänglichen Wasseranschluss bieten. Sondern auch die Stadt damit verschönern. Nebenbei ließ er als Hauptfigur sich selbst abbilden, als Mäzen, Wohltäter und Feldherrn.

Ursprünglich bekrönte also Prinz Ferdinand als bronzene Reiterstatue in Rüstung den „Reiterbrunnen am Rindermarkt“. Aus dem Federbusch seines Helms sollen Wasserstrahlen auf das Becken herab geregnet sein. Eine hydraulische Meisterleistung der Architekten und Handwerker.

reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, Deutschland, Germany, Bavaria, Oberbayern, Munich, Muenchen, max-josephs-platz, residenz, wittelsbacherbrunnen, brunnenhof, erzog Otto I. von Wittelsbach - Die Hauptfigur auf dem Wittelsbacher Brunnen in der Münchner Residenz ist Otto I. von Wittelsbach. Mit seiner Skulptur erhielt der umgestaltete Kunstbrunnen auch den neuen Namen: Wittelsbacher Brunnen.

Die Hauptfigur auf dem Wittelsbacher Brunnen in der Münchner Residenz zeigt Otto I. von Wittelsbach. Mit seiner Skulptur erhielt der umgestaltete Kunstbrunnen auch den neuen Namen: Wittelsbacher Brunnen.

Aus der Erbmasse seines verstorbenen Onkels Prinz Ferdinand, erwarb um 1610 Herzog Maximilian I. (1573 – 1651) den Brunnen. Er ließ das Ensemble im Brunnenhof der Residenz aufstellen. Die Skulptur seines Onkels Prinz Ferdinand wurde allerdings bald entfernt.

An ihrer Stelle wurde die Ritterstatue vom unvollendeten Grabmal seines Vaters Herzog Wilhelms V. auf die Brunnenspitze gestellt. Wilhelms Statue wurde daraufhin einfach auf Herzog Otto I. von Wittelsbach (1117 – 1183) umgetauft, um so einen durch und durch kurfürstlichen Residenzbrunnen präsentieren zu können.

Gezeigt wird Otto I. als edler Ritter mit Schwert und Rüstung. Mit dem Aufstieg Ottos zum Herzog begann im 12. Jahrhundert die Herrschaft der Wittelsbacher über Bayern, die erst 1918 endete. Mit seiner Skulptur erhielt der umgestaltete Kunstbrunnen auch den neuen Namen: Wittelsbacher Brunnen.

Sechzehn Bronzefiguren räkeln sich auf dem Rand des achteckigen Beckens. Vier Wassermänner symbolisieren vier Flüsse Bayerns: Donau, Lech, Isar und Inn. Vier antike Götter für die Elemente: Ceres für Erde, Vulkan für Feuer, Neptun für Wasser, Juno für Luft.

Die Figuren wurden in der Bildhauerwerkstatt von Hubert Gerhard geschaffen. Die Arbeiten waren erst nach 1623 abgeschlossen. Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile vom Unterbau und des Beckenrands zerstört. In den 1950er-Jahren wurde alles restauriert. Seit 1984 sind alle Figuren durch Kopien ersetzt.

Heute wird das historische Ambiente im Brunnenhof im Sommer für Musikkonzerte genutzt und verwandelt sich dann zur „Open-Air-Location“. Auch der „Münchner Open Air Sommer“ findet hier statt. Übrigens: Der Wittelsbacher Brunnen in der Münchner Residenz ist nicht zu verwechseln mit dem Wittelsbacher Brunnen am Lenbachplatz aus dem Jahr 1895.

Wittelsbacher Brunnen, Residenz – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten
  • Im Brunnenhof der Residenz. Frei zugänglich.

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Allerheiligen-Hofkirche: Byzantinische Kirchen waren Vorbilder

Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - Deutschland, Germany, Bavaria, Oberbayern, Munich, Muenchen, residenz, Allerheiligen Hofkirche

Die Allerheiligen Hofkirche wurde unter König Ludwig I. von seinem Hofarchitekten Leo von Klenze 1837 fertiggestellt. Als Vorbilder dienten die Cappella Palatina (Palastkapelle) im sizilianischen Palermo und der Markusdom in Venedig. Gleich daneben befindet sich der idyllische Kabinettsgarten.

Im Jahr 1823 reiste Kronprinz Ludwig nach Palermo in Sizilien. Dort war er von der normannisch-byzantinischen Cappella Palatina (Palastkapelle) im Palazzo Reale (Normannenpalast) so beeindruckt, dass er sich einen solche Kirchen als „Neue Hofkapelle“ für die Residenz in München wünschte.

Nachdem Ludwig 1825 König von Bayern wurde, ließ er die Allerheiligen-Hofkirche nach Plänen seines Hofarchitekten Leo von Klenze, von 1826 bis 1837 errichten. Auch vom Markusdom in Venedig übernahm Klenze, im Geist des Klassizismus, seine Anregungen. Außerdem war dieser Kirchenbau der erste in Bayern nach der Säkularisation von 1803, deshalb wurde sie „Allen Heiligen“ geweiht.

reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, munich, muenchen, bavaria, germany, deutschland, oberbayern, residenz, kabinettsgarten - Der Kabinettsgarten neben der Allerheiligen-Hofkirchen ist ein bezauberndes Juwel an der Ostseite der Münchner Residenz.

Der Kabinettsgarten neben der Allerheiligen-Hofkirchen ist ein bezauberndes Juwel an der Ostseite der Münchner Residenz.

Ursprünglich waren Gewölbe und Apsiden der dreischiffigen Basilika mit farbigen Fresken auf Goldgrund bemalt, die Wände mit farbigem Gipsmarmor verkleidet. Die königliche Familie wohnte dem Gottesdienst auf Emporen bei, die von den Residenz aus zugänglichen waren. Die Münchner  betraten die Kirche durch die Fassade im romanisch-gotischen Stil.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche, bis auf wenige aufrecht stehende Mauern, zerstört. Erst 2003 konnte sie wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Seitdem wird der moderne Innenraum als Konzert- und Veranstaltungssaal genutzt. Die Hofkirche kann nur während eines Besuchs der Residenz besichtigt werden, oder bei einer Veranstaltung.

Neben der Hofkirche liegt der öffentliche Kabinettsgarten. Mit etwa tausend Quadratmetern ist er der kleinste Stadtpark Münchens. Ein bezauberndes Juwel an der Ostseite der Residenz mit heiterer Stimmung. Ursprünglich stand dort ein Springbrunnen mit Laubengang. In der Nachkriegszeit wurde er als Gemüsegarten genutzt. Ab 2002 wurde der Garten saniert und neu angelegt.

Allerheiligen-Hofkirche, Residenz – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten
  • siehe Hauptkapitel der Münchner Residenz

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Marstall: Die königliche Hofreitschule ist heute ein Theater

Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - Deutschland, Germany, Bavaria, Oberbayern, Munich, Muenchen, residenz, marstall, hofreitschule - Der Marstall bei der Münchner Residenz war einst die königliche Hofreitschule und diente der adligen Gesellschaft. Seine Klassizistische Architektur ist eines der ersten Werke Leo von Klenzes in München.

Der Marstall bei der Münchner Residenz war einst die königliche Hofreitschule und diente der adligen Gesellschaft. Seine Klassizistische Architektur ist eines der ersten Werke Leo von Klenzes in München.

Am Marstallplatz steht eine imposante klassizistische Halle, diese wird heute Marstall genannt. Ursprünglich befand sich darin die königliche Hofreitschule, in direkter Nachbarschaft zur Münchner Residenz. Dafür plante der Hofarchitekt Leo von Klenze ein großes symmetrisches Ensemble, um den Platz östlich der Residenz einzufassen. Vom Ausbau zum Ehrenhof mit Seitenflügeln wurde nur der Mittelbau, mit der Reithalle ausgeführt. Die neue Hofreitschule wurde von 1817 bis 1822 erbaut. Sie ersetzte das barocke Turnierhaus am Hofgarten, heute steht dort das Bazargebäude.

reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, munich, muenchen, bavaria, germany, deutschland, oberbayern, residenz, marstall, hofreitschulereise-zikaden.de, Monika Hoffmann, munich, muenchen, bavaria, germany, deutschland, oberbayern, residenz, marstall, hofreitschule - Das Rundbogenportal vom Marstall wird von Kastor und Pollux-Büsten bekrönt. Daneben befinden sich runde Bronzereliefs mit Pferdeköpfen.

Das Rundbogenportal vom Marstall wird von Kastor und Pollux-Büsten bekrönt. Daneben befinden sich runde Bronzereliefs mit Pferdeköpfen.

Der Marstall mit seinem monumentalen Rundbogenportal, bekrönt mit Büsten von Kastor und Pollux, ist eines der ersten Werke Leo von Klenzes in München. Außerdem gilt das Ensemble als eines der wichtigsten Gebäude des Klassizismus in München.

Die plastischen Verzierungen mit acht runden Bronzereliefs mit Pferdeköpfen und Steinreliefs „Kampf der Zentauren und Lapithen“ in den Zwickeln des Portals stammen vom Bildhauer Johann Martin von Wagner, nach Klenzes Vorlagen.

Einst diente das Gebäude der adeligen Gesellschaft als Hofreitschule. Doch mit dem Untergang der Monarchie wurde die Reithalle nicht mehr genutzt. Ab 1923 wurde sie in ein Museum umgewandelt, dort konntenn die Besucher Kutschen des Königshauses bewundern. Seit 1952 werden die fürstlichen Karossen im Marstallmuseum in Schloss Nymphenburg ausgestellt.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Komplex weitgehend zerstört. Beim Wiederaufbau Ende der 1960er-Jahre wurde nur die Fassade, nicht die Innenarchitektur rekonstruiert. In der einstigen Hofreitschule befindet seit 1971 das „Theater am Marstall“. In den oberen Etagen ist die Theaterwerkstatt und das Requisitenlager untergebracht. Hier entstehen sämtliche Bühnenbilder für das Residenztheater.

Marstall bei der Residenz – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten

  • Adresse: Marstallplatz 5, 80539 München
  • Eintrittspreise: Nur während Veranstaltungen zugänglich.
  • Anfahrt: U-Bahn U3/U4/U5/U6 Haltestelle Odeonsplatz. S-Bahn Haltestelle Marienplatz. Tram Linie 19 Haltestelle Nationaltheater.
  • Website: www.residenztheater.de/artikel/marstal

Einkehr-Tipp

Das Restaurant The Spice Bazar liegt direkt neben dem Marstall-Gebäude. Hier wird mediterran-orientalische Küche geboten, jenseits des Mainstream. Besonders zu empfehlen sind die Vorspeisen. Große Auswahl an authentischen Speisen. Supernetter Service und tolles Design.


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Palais Toerring-Jettenbach: Vom Rokoko zur Renaissance

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Das ehemalige Palais Toerring-Jettenbach heißt seit 2012 Palais an der Oper. Vorher war im ehemaligen Adelspalast für fünfzig Jahre die Residenzpost untergebracht. Vorbild für die Säulenhalle war das Ospedale degli Innocenti von Filippo Brunelleschi in Florenz.

Am Max-Joseph-Platz steht das ehemalige Palais Toerring-Jettenbach mit Loggia. Gegenüber befindet sich der Königsbau der Münchner Residenz, quer dazu im Osten des Platzes steht das Nationaltheater. Im einstigen Stadtpalais wurde später die Residenzpost, die Hauptpost Münchens, untergebracht.

Ursprünglich war das Gelände mit Bürgerhäusern bebaut. Der Diplomat, Minister und Feldmarschall Ignaz Felix Graf von Toerring-Jettenbach (1682 – 1763) ließ sich dort von 1747 bis 1765 ein Rokoko-Palaismit Innenhöfen errichten. Das Palais Toerring-Jettenbach war im 18. Jahrhundert der anspruchsvollste Adelspalast Münchens. Im Jahr 1834 kaufte König Ludwig I. das Palais.

reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, germany, deutschland, munich, - Ein Gebäude, drei Namen: Palais an der Oper, Residenzpost, Palais Toerring-Jettenbach. Die farbige Ausmalung der Bogenhalle war einst eine Attraktion in München.

Ein Gebäude, drei Namen: Palais an der Oper, Residenzpost, Palais Toerring-Jettenbach. Die farbige Ausmalung der Bogenhalle war einst eine Attraktion in München.

Der gräfliche Luxuspalast wurde vom Hofarchitekten Leo von Klenze, von 1835 – 1838, zur Residenzpostumgebaut. Klenze erweiterte den ursprünglichen Bau auf beiden Seiten um zwei Achsen. Das barocke Hauptportal lag damit im Inneren. Abschließend ließ er eine Loggia vor die Fassade im Norden platzieren, deren Vorbild war das Ospedale degli Innocenti von Fillipo Brunelleschi in Florenz. Die farbige Ausmalung von Johann Georg Hiltensperger war damals eine Attraktion in München.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Residenzpost schwer schwer beschädigt und brannte aus. Bis Mitte der 1950er-Jahre ließ die Oberpostdirektion einen einen Neubau errichten, die erhaltene Loggia wurde integriert. Das Postamt wurde 2004 geschlossen, danach wechselte das Gebäude mehrmals den Besitzer.

Von 2009 bis 2012 wurde das Ensemble umgebaut. Im seinem Inneren ist von der ursprünglichen Gestaltung nichts mehr vorhanden, heute befinden sich dort Büros, Wohnungen, Cafés und Geschäfte. Die Wohnungen im „Palais an der Oper“ gehören übrigens zu den teuersten der Stadt.

Palais Toerring-Jettenbach – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten

  • Adresse: Residenzstraße 2, 80333 München
  • Eintrittspreise: Frei zugänglich.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: U-Bahn U3/U4/U5/U6, Haltestelle Odeonsplatz. S-Bahn Haltestelle Marienplatz. Tram Linie 19, Haltestelle Theatinerstraße.
  • Website: www.palaisanderoper.de

Einkehr-Tipp

Das Spatenhaus an der Oper punktet mit seiner Top-Lage, gegenüber des Nationaltheaters und am Eck des Palais Toerring-Jettenbach. Geboten wird bayerische Küche mit aufmerksamen Service. Die Preise sind etwas gehoben, aber in Ordnung bei dieser Qualität und Lage.


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Alte Münze: Arkadenhof in Renaissance-Architektur

Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, Deutschland, Germany, Bavaria, Oberbayern, Munich, Muenchen, alte muenze, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, hofgraben

Eine fast unbekannte Schönheit ist die Alte Münze in München. Der dreigeschossige Renaissance-Innenhof mit Laubengängen ist besonders sehenswert. Hier befand sich ab dem 16. Jahrhundert, der Marstall für die wertvollen Pferde der Fürsten. Außerdem wurde eine Wunderkammer eingerichtet.

Der schönste Renaissance-Innenhof Münchens, ist der berühmte Arkadenhof der Alten Münze im Graggenauer Viertel. Heute befindet sich das Gebäude, begrenzt von Hofgraben, Pfister- und Falkenturmstraße – zwischen Marienhof und Platzl. Hier war ab dem 16. Jahrhundert, der Marstall für die wertvollen Pferde der Fürsten untergebracht. Außerdem wurde eine Wunderkammer eingerichtet.

Die Gestaltung des dreigeschossigen Innenhofs zeigt eine eigenwillige und kraftvolle Abwandlung klassischer Säulenordnungen. Der Hof der Alten Münze ist eines der bekanntesten Beispiele deutscher Renaissance-Architektur. Das System der Bogengänge hatte erschließende Funktion. Zusätzlich war der Vierflügelbau durch gedeckte Gänge mit dem Alten Hof (Burganlage) und der Residenz verbunden.

Die Alte Münze wurde 1563 bis 1567 als Marstall und Wunderkammer für Herzog Albrecht V. (1528 – 1579) erbaut. Der Entwurf für das Gebäude stammte vom Architekten Bernhard Zwitzel aus Augsburg. Mit der Bauleitung wurde Wilhelm Egckl beauftragt. Im Erdgeschoss befand sich bis ins 19. Jahrhundert der Marstall mit den Stallungen für die kostbaren Pferde der bayerischen Herrscher.

reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, Deutschland, Germany, Bavaria, Oberbayern, Munich, Muenchen, alte muenze, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, hofgraben, laubengang - Der Arkadenhof der Alten Münze ist seit 1996 öffentlich zugänglich. In den Obergeschossen können die Läubengänge der Renaissancezeit bewundert werden.

Der Arkadenhof der Alten Münze ist seit 1996 öffentlich zugänglich. In den Obergeschossen können die Läubengänge der Renaissancezeit bewundert werden.

In den oberen Stockwerken wurde die herzogliche Wunder- oder Kunstkammer, mit etwa 6.000 Exponaten, eingerichtet. Eine Wunderkammer war eine private Sammlung, die Repräsentationszwecken diente. Somit stellt die Sammlung von Albrecht V. das älteste Museum Bayerns dar. Teile davon sind heute auf der Burg Trausnitz in Landshut ausgestellt.

Ab 1807 wurde das Gebäude der Königlichen Münze überlassen. Der Marstall wurde zur Residenz verlegt. Die Umgestaltungen wurden von 1808 – 1809 nach Plänen des Architekten Andreas Gärtner (Vater von Friedrich von Gärtner) vorgenommen. Damals entstand auch die klassizistische Fassade mit Risalit über dem Eingang.

Die dreischiffigen Stallungen im Erdgeschoss wurden in kleine Räume umgebaut, nur eine Säulenhalle blieb erhalten. In ihr standen die großen Maschinen der Hauptmünze. Der Antrieb erfolgte über Wasserräder die der Pfisterbach speiste.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt, der Arkadenhof wies nur geringe Schäden auf. Im Südflügel blieb der alte Dachstuhl erhalten. Seit 1986 befindet sich hier das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege. In den Jahren 1987 bis 1996 wurde das Gebäude restauriert. Seitdem ist der Arkadenhof öffentlich zugänglich und erstrahlt wieder in den Farben der Erbauungszeit.

Im Treppenhaus steht heute das Kunstwerk, die „Zerbrochene Figur“. Eine Installation des Künstlers Erich Lindenberg, dem Bruder von Udo Lindenberg. Dazu wurden Fragmente des Models zum Guss des Bronzedenkmals von König Max I. Joseph (1756 – 1825) verwendet. Die Sitzfigur steht heute in der Mitte des Max-Joseph-Platzes. In der Säulenhalle der Alten Münze finden regelmäßig Ausstellungen statt.

Alte Münze – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten

  • Adresse: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Hofgraben 4, 80539 München
  • Eintrittspreise: Frei zugänglich. Montag bis Donnerstag 8 bis 16.15 Uhr, Freitag 8 bis 14.00 Uhr.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: U-Bahn U3/U4/U5/U6, Haltestelle Odeonsplatz. S-Bahn Haltestelle Marienplatz. Tram Linie 19, Haltestelle Nationaltheater.
  • Website: www.blfd.bayern.de

Einkehr-Tipp

Für eine stilvolles Menü empfehlen wir die Pfistermühle, in Sichtweite zur Alten Münze. Hier wird gehobene bayerische Küche serviert. Dazu kommt eine erlesene Weinauswahl. Fürstlich Speisen im historischem Gewölbe der herzoglichen Mühle aus dem 16. Jahrhundert.


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Ludwigstraße: Münchens schönste Prachtstraße

Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, germany, deutschland, bavaria, oberbayern, muenchen, munich, maxvorstadt, Geschwister-Scholl-Platz, ludwigstrasse - Italienischer Flair in München gesucht? Hier werdet ihr fündig: Die Lugwigstraße ist Münchens schönste Prachtstraße. Einen Kilometer lang verbindet sie den Odeonsplatz mit dem Siegestor. Wir haben sieben Sehenswürdigkeiten an der Ludwigstraße mit Vorbildern aus Italien zusammengestellt.

Italienischer Flair in München gesucht? Mit der Ludwigstraße werdet ihr fündig, denn sie ist Münchens schönste Prachtstraße. Einen Kilometer lang verbindet sie den Odeonsplatz mit dem Siegestor. Wir haben sieben Sehenswürdigkeiten an der Ludwigstraße mit Vorbildern aus Italien zusammengestellt.

Der schönste Boulevard Münchens ist die Ludwigstraße. Die Prachtstraße ist einen Kilometer lang und verläuft vom Odeonsplatz, mit Theatinerkirche und Feldherrnhalle, bis zum Siegestor. Ihre Verlängerung heißt ab dem Siegestor Leopoldstraße. Ihr wunderschöner italienischer Flair ist erstaunlich.

Neben der Brienner- Maximilian- und Prinzregentenstraße ist die Ludwigsstraße eine der bedeutendsten Prachtstraßen Münchens. Zahlreiche Gebäude im klassizistischen und romanischen Stil können bei einem Spaziergang entlang der Ludwigstraße bewundert werden.

muenchen_ludwigstraße_1842_marievonpreussen - Die Ludwigstraße beim Einzug von Prinzessin Marie von Preußen am 11. Oktober 1842 in die Residenz. Einen Tag später heiratete sie in der Allerheiligen Hofkirche Kronprinz Maximilian, der 1848 als Maximilian II. Joseph, König von Bayern wurde.

Die Ludwigstraße beim Einzug von Prinzessin Marie von Preußen am 11. Oktober 1842 in die Residenz. Einen Tag später heiratete sie in der Allerheiligen Hofkirche Kronprinz Maximilian, der 1848 als Maximilian II. Joseph, König von Bayern wurde.

Bereits 1808 plante die Stadtverwaltung eine Erweiterung Münchens nach Norden. Kronprinz Ludwig übernahm ab 1816 das Projekt und beauftragte Leo von Klenze mit der Planung einer Prachtstraße mit repräsentativen Gebäuden. Die Ludwigstraße sollte die Säulen den Königreichs Bayern darstellen: Wissenschaft, Kunst, Christentum und die Regierung des bayerischen Königshauses.

Der Architekt Friedrich von Gärtner löste 1827 seinen Konkurenten Leo von Klenze beim Bau der Münchner Prunkmeile ab. Die Feindschaft zwischen den beiden spiegelte den Streit zwischen Klenzes klassizistischem Baustil und Gärtners romanischem Stil wider. Bis 1850 zogen sich die Bauarbeiten hin, dann waren auch die edlen Gebäude am Boulevard abgeschlossen.

Die Ludwigstraße stellt eine einzige Hommage an König Ludwig I. dar, der bei den Planungen intensiv mitwirkte. Damit manifestierte er schon als Kronprinz seinen Einfluss auf das Königreich. Zu Beginn der Ludwigstraße steht auch ein imposantes Reiterdenkmal für Ludwig I.

Sieben Sehenswürdigkeiten an der Ludwigstraße

Die Abfolge der Gebäude erfolgt vom Odeonsplatz, Richtung Norden, bis zum Siegestor.

  • Das vierflügelige Leuchtenberg Palais ließ Leo von Klenze 1817 erbauen. Es ist das größte Palais Münchens. Vorbilder waren Renaissancepaläste aus Italien. Adresse: Odeonsplatz 4
  • Das Herzog-Max-Palais erbaute Klenze von 1828 – 1831. Es ist das Geburtshaus von Sissi, der späteren Kaiserin Elisabeth von Österreich. Inspiration war der Palazzo della Cancelleria in Rom. Heute residiert dort die Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank. Adresse: Ludwigstraße 13
  • Das Königliche Kriegsministerium wurde unter Leo von Klenze von 1824 -1830 erbaut. Das fast achtzig Meter lange Gebäude wurde nach Vorbildern der Florentiner Renaissance angelegt. Heute ist dort das Staatsarchiv untergebracht. Adresse: Ludwigstraße 14
  • Das Gebäude der Bayerischen Staatsbibliothek erbaute von 1832 – 1842 Gärtner. Der Neubau wurde für die Sammlungen der Hofbibliothek von 1558 nötig. Adresse: Ludwigstraße 16
  • St. Ludwig wird meist Ludwigskirche genannt. Die Kirche erbaute ebenfalls Friedrich von Gärtner, von 1829 –1844. Dort befindet sich das weltweit zweitgrößte Altarfresko. Adresse: Ludwigstraße 22
  • Das Max-Josef-Stift war einst ein Mädcheninternat. Erbaut wurde es ebenfalls von Gärtner, von 1837 – 1840. Heute befindet sich dort das Juristische Seminar der LMU. Adresse: Professor-Huber-Platz 2
  • Die Ludwigs-Maximilians-Universität ist die zweitgrößte Hochschule Deutschlands, sowie eine der renommiertesten und traditionsreichsten Universitäten Europas. Erbaut von Gärtner von 1835 – 1840. Die LMU besuchten über dreißig Nobelpreisträger. Adresse: Geschwister-Scholl-Platz 1

Im Jahr 1901 wurde die Ludwigstraße als erste Straße Münchens asphaltiert. Im Zweiten Weltkrieg erlitt sie schwere Zerstörungen. Bis in die 1970er-Jahre wurde alles wieder aufgebaut, renoviert und saniert. Seitdem erstrahlt sie wieder in bemerkenswerter Schönheit.

Die Ludwigstraße wird für Umzüge und Veranstaltungen genutzt. Beispielsweise führt der traditionelle Trachtenumzug während des Oktoberfestes und der München Marathon hier entlang. Dazu kommen der Corso Leopold, das Streetlife Festival und die St. Patrick’s Day-Parade. Nach Sportereignissen wie Fußball-WM oder Erfolgen des FC-Bayern wird sie gerne zum Feiern genutzt.

Einkehr-Tipp

Das Café an der Uni, auch CADU genannt, liegt an der Ludwigsstraße, nahe dem Siegestor. Ein gemütliches Café mit Sitzplätzen im Freien, das vorwiegend von Studenten besucht wird. Frühstücken kann man dort bis 23 Uhr! Besonders gut fanden wir die Penne „Münchner G’schichten“ mit Scampi.


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Siegestor: Bayerischer Triumphbogen nach römischen Vorbild

Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, Deutschland, Germany, Bavaria, Oberbayern, Munich, München, Siegestor - Der antike Konstantinsbogen in Rom war das Vorbild für das Siegestor in München. Eine Quadriga mit vier Löwen und der Figur der Bavaria bekrönt das Tor. Eine Quadriga ist eigentlich ein antikes Vierergespann mit Pferden, in Bayern wurde diese Vorlage in abgewandelter Form umgesetzt.

Der antike Konstantinsbogen in Rom war das Vorbild für das Siegestor in München. Eine Quadriga mit vier Löwen und der Figur der Bavaria bekrönt das Tor. Eine Quadriga ist eigentlich ein antikes Vierergespann mit Pferden, in Bayern wurde diese Vorlage in abgewandelter Form umgesetzt.

Vorbild des Siegestors in München war der antike Konstantinsbogen in Rom. Das Siegestor ist Ausgangs- oder Endpunkt der Ludwigstraße in Maxvorstadt und der Leopoldstraße in Schwabing. Ein besonders schöner Blickfang ist das Siegestor nachts, wenn es prächtig beleuchtet ist.

Bekrönt ist das Tor mit einer Quadriga aus Bronze: Hauptfigur ist die Bavaria, vier Löwen ziehen ihren Streitwagen. Eigentlich ist eine Quadriga ein antikes Vierergespann, das Pferde zogen. Die vier Löwen auf dem Siegestor dürften ziemlich einmalig sein. Typisch bayerisch eben! Die über zwanzig Tonnen schwere Quadriga scheint dennoch über dem Triumphbogen zu schweben.

König Ludwig I. beauftragte 1840 seinen Hofarchitekten Friedrich von Gärtner, einen Triumphbogen nach dem Vorbild des Konstantinsbogens in Rom zu planen. Dieser sollte den Abschluss seiner neu angelegten Prachtstraße, der Ludwigstraße, darstellen. Das Siegestor wurde dem bayerischen Heer gewidmet und sollte direkt mit der Feldherrnhalle am Odeonsplatz, korrespondieren.

Das DVD-Cover zeigt eine Schlüsselszene aus der legendären bayerischen Kult-Serie „Münchner Geschichten“ von 1975. Teil 7: Der lange Weg nach Sacramento. Handlung: Im Fasching reiten die Freunde Tscharli, Gustl und Achmed als Cowboys verkleidet entlang der Ludwigstraße zum Siegestor. Kurz vor dem Triumphbogen kommen ihnen drei Polizisten auf Pferden entgegen

Das DVD-Cover zeigt eine Schlüsselszene aus der legendären bayerischen Kult-Serie „Münchner Geschichten“ von 1975. Teil 7: Der lange Weg nach Sacramento. Handlung: Im Fasching reiten die Freunde Tscharli, Gustl und Achmed als Cowboys verkleidet entlang der Ludwigstraße zum Siegestor. Kurz vor dem Triumphbogen kommen ihnen drei Polizisten auf Pferden entgegen …

Ab 1843 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Nach dem Tod von Friedrich von Gärtner, im Jahr 1847, übernahm die Arbeiten Eduard Metzger. 1850 war das Tor fertig, König Maximilian II. (1811 – 1864) übergab es, im Namen seines 1848 abgedankten Vaters Ludwig, der Stadt München.

Das Siegestor ist knapp 21 Meter hoch, 24 Meter breit und 12 Meter tief. Drei Portale führen hindurch. Auf den vier Säulen die auf hohen Potesten stehen, befindet sich jeweils eine Statue der Göttin Viktoria.

Die Plattform auf dem Siegestor wurde erst 1852 mit der Figur der Bavaria und den vier Löwen verziert. So fährt diese „Quadriga“ stadtauswärts, den bayerislchen Soldaten entgegen blickend – wie die Inschrift „Dem bayerischen Heere“ an der Nordseite verrät. Auf der Südseite, Richtung Feldherrnhalle, stand einst: „Erbaut von Ludwig I., König von Bayern, MDCCCL“ (1850).

Nach schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg, wurde das Siegestor ab 1958 bewusst nur teilweise wieder aufgebaut. Es mahnt mit der Inschrift „Dem Sieg geweiht, vom Krieg zerstört, zum Frieden mahnend“. Die einstige Inschrift mit dem Inhalt „Erbaut von …“ wurde nicht wieder angebracht.

Von 1889 bis 1972 fuhr durch den mittleren Bogen die Trambahn. Seitdem wird das Siegestor vom Autoverkehr seitlich umfahren. Erst 1972 konnte die wiederhergestellte Quadriga aufgestellt werden. Auch die erhaltenen Skulpturen wurden inzwischen perfekt restauriert.

Siegestor – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten

  • Adresse: Leopoldstraße 1, 80539 München
  • Eintrittspreise: Frei zugänglich.
  • Öffnungszeiten: Immer geöffnet.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: U-Bahn: U3 und U6, Haltestelle Universität.

Einkehr-Tipp

Direkt am Siegestor befindet leider kein Café oder ähnliches. Wer ein paar hundert Meter weiter geht, dem möchten wir die Bar Giornale in der Leopoldstraße 7 empfehlen. Italienische Bar mit Ristorante, freundlicher und professioneller Service. Authentische italienische Küche. Highlight ist die Terrasse!


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St. Michael & Alte Akademie: Renaissanceareal in der Altstadt

Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, Deutschland, Germany, Bavaria, Oberbayern, Munich, Muenchen, fussgaengerzone, Neuhauser Strasse, Alte Akademie, Jesutitenkolleg, Fassade St. Michael, Michaelskirche -Die Michaelskirche in der Münchner Fußgängerzone war einst Deutschlands erste Renaissancekirche. Zu St. Michael gehörte seitdem auch ein Jesuitenkolleg (Jesuitenschule). Wer zum Grab des "Märchenkönigs" Ludwig II. möchte, sollte die Fürstengruft der Wittelsbacher besuchen.

Die Michaelskirche in der Münchner Fußgängerzone ist die erste Renaissancekirche Deutschlands. Dazu gehörte von Beginn an auch eine Jesuitenschule (links). Wer das Grab des „Märchenkönigs“ Ludwig II. sehen möchte, sollte in die Fürstengruft der Wittelsbacher hinab steigen.

Deutschlands erste Renaissancekirche war die Jesuitenkirche St. Michael, von den Münchnern Michaelskirche genannt. Herzog Wilhelm V. ließ sie von 1583 bis 1597 erbauen, damals war St. Michael Vorbild des barocken Kirchenbaus in Süddeutschland. Heute befindet sie sich in der Fußgängerzone, zwischen Stachus und Marienplatz. Wer Ruhe vom Einkaufen sucht, findet dort seine Oase.

Ihre Fassade verzieren fünfzehn bayerische Herrscher. Im Giebel thront Christus als Salvator. Zwischen den beiden Eingangsportalen steht das Bronzekunstwerk des Erzengels Michael, dieser tötet im Kampf um den Glauben Satan. In der Fürstengruft der Michaelskirche ruhen berühmte Wittelsbacher: Herzog Wilhelm V., Kurfürst Maximilian I. und König Ludwig II.

Bei ihrer Errichtung gehörte der Kirche außerdem ein Jesuitenkolleg (Jesuitenschule) an. Dieses wurde auch Wilhelminum, Alte Akademie oder Altes Gymnasium genannt. Die Jesuiten betreuten Kirche und Schule bis zur Aufhebung des Ordens 1773, erst 1921 kehrten sie wieder zurück.

Viele Architekturelemente wurden von Il Gesù, der Mutterkirche der Jesuiten in Rom, übernommen. Die Michaelskirche besitzt nach dem Petersdom in Rom das zweitgrößte freitragende Tonnengewölbe der Welt. St. Michael war einst das geistliche Zentrum der Gegenreformation in Bayern. Bis heute ist sie keine Pfarrkirche, sondern Institutskirche der Jesuiten.

Der Innenraum spiegelt das Leben Jesu wieder. Das Gewölbe, Chorbogen und die Bögen zu den Seitenaltären erscheinen als Triumphbögen nach antikem Vorbildern. Um den Sakrophag von König Ludwig II. zu sehen, muss man die Stufen zur Fürstengruft der Wittelsbacher hinabsteigen. Insgesamt 41 Familienmitglieder fanden hier ihre letzte Ruhe.

Das Tonnengewölbe stürzte im Zweiten Weltkrieg ein und wurde in den Nachkriegsjahren wieder aufgebaut. Seit 2013 erstrahlt die Kirche nach Renovierungsarbeiten in neuem Glanz.

Alte Akademie: Von der Jesuitenschule zur City-Oase

Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, Deutschland, Germany, Bavaria, Oberbayern, Munich, Muenchen, fussgaengerzone, Neuhauser Strasse, Alte Akademie, Jesutitenkolleg, Fassade St. Michael, Michaelskirche - Das palastartige Ensemble der Alten Akademie entstand im 16. Jahrhundert als Jesuitenschule, gemeinsam mit St. Michael. Die Renaissance-Anlage mit vier Innenhöfen war damals das größte einheitliche Bauwerk Münchens. Heute streitet sich der Stadtrat mit Investoren um die Neugestaltung.

Das palastartige Ensemble der Alten Akademie entstand im 16. Jahrhundert als Jesuitenschule, gemeinsam mit St. Michael. Die Renaissance-Anlage mit vier Innenhöfen war damals das größte einheitliche Bauwerk Münchens. Heute streitet sich der Stadtrat mit Investoren um die Neugestaltung.

Die Alte Akademie mit ihrer schönen Renaissance-Fassade und den vier Innenhöfen, wurde von 1574 bis 1576 unter Herzog Albrecht V., vom Architekten Friedrich Sustris, erbaut. Sie diente als Jesuitenkolleg oder auch Jesuitenschule, bis zur Aufhebung des Ordens im Jahr 1773. Seitdem waren verschiedenste Behörden und Institutionen in den ehrwürdigen Gebäuden untergebracht:

  • 1773 Bayerische Kadettenkorps
  • 1774 Bayerische Staatsbibliothek
  • 1781 der Malteserorden
  • 1783 Bayerische Akademie der Wissenschaften
  • 1807 die Akademie der Bildenden Künste
  • 1826 Ludwig-Maximilians-Universität

Im Zweiten Weltkrieg standen von der Alten Akademie nur noch sechzehn Fensterachsen in der Südwand des Gebäudes, das sich an die Michaelskirche anschließt. Der ganze Gebäudekomplex wurde wiederaufgebaut. Auch die Anordnung der Innenhöfe wurde beibehalten.

Bis 2006 war in der Alten Akademie das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitungangesiedelt. Nach dem Abzug des Landesamtes und 2012 der Aufgabe des Kaufhauses Hettlage, wurde das Areal frei. Ab 2013 wurden die Gebäude im Erbbaurecht an die österreichische Immobiliengruppe Signa Holding vergeben.

2014 eröffnete der Bekleidungskonzern Urban Outfitters eine Filiale, als Zwischennutzer. 2015 beschloß der Münchner Stadtrat, dass es im historischen Komplex in der Neuhauser Straße in Zukunft eine Mischung aus Einzelhandel, Gastronomie, Büros und Wohnungen geben wird.

Seit Sommer 2017 ist der Schmuckhof der Alten Akademie wieder zugänglich. Erste Events haben auch dort stattgefunden, z. B. ein vom Investor veranstaltetes Innenstadt-Picknick. Der Streit um den Umbau der denkmalgeschützten Alten Akademie ist allerdings noch nicht beendet (Stand: September 2017).

St. Michael & Alte Akademie – Adresse, Eintritt und Öffnungszeiten

  • Adresse: Neuhauser Str. 6, 80333 München
  • Eintrittspreise: Frei zugänglich.
  • Öffnungszeiten Kirche: Montag und Freitag 10 – 19 Uhr, Dienstag 8 – 20.15 Uhr, Mittwoch, Donnerstag und Samstag 8 – 19 Uhr, Sonntag 7 – 22.15 Uhr.
  • Öffnungszeiten Fürstengruft: Montag bis Donnerstag 9.30 – 16.30 Uhr, Freitag 10 – 16.30 Uhr, Samstag 9.30 – 14.30 Uhr. Sonn- und Feiertags geschlossen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: S-Bahn, Haltestelle Karlsplatz (Stachus).  U-Bahn: U4 und U5, Haltestelle Karlsplatz (Stachus) und U3 und U6, Haltestelle Marienplatz. Trambahn 17, 18, 20, 21, 27, Haltestelle Karlsplatz (Stachus).
  • Website St. Michael: www.st-michael-muenchen.de
  • Website Alte Akademie: alte-akademie.com

Einkehr-Tipp

Wer in Münchens Fußgängerzoge bodenständige Münchner- und Bayerische Küche genießen möchte, der sollte das Gasthaus Zum Augustiner in die Neuhauser Str. 27 ausprobieren. Es ist nur wenige Schritte von der Michaelskirche entfernt. Unser Tipp: Kaiserschmarrn!


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Italienisch Essen und Einkaufen in München

Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, Deutschland, Germany, Bavaria, Oberbayern, Munich, Muenchen, odeonsplatz, feldherrnhalle, theatinerkirche st. kajetan - „Bella Italia“ im Isar-Florenz: Am Münchner Odeonsplatz, mit der barocken Theatinerkiche im Hintergrund, einen Aperol-Spritz genießen – das ist ist original bayerisches Dolce Vita! Der Kult-Aperitif aus Italien sieht aus wie ein Sonnenuntergang im Glas und ist der Sommer-Drink.

„Bella Italia“ im Isar-Florenz: Am Münchner Odeonsplatz, mit der barocken Theatinerkiche im Hintergrund, einen Aperol-Spritz genießen – das ist ist original bayerisches Dolce Vita! Der Kult-Aperitif aus Italien sieht aus wie ein Sonnenuntergang im Glas und ist der Sommer-Drink.

Schlemmen und Shoppen wie in Italien ist München kein Problem. Denn Deutschlands Italiener-Hochburg ist München, knapp 30.000 „Italiani“ leben hier. Kein Wunder, dass es in München unzählige Trattorien, Ristorante, Pizzerien und Feinkosthändler gibt. Die italienische Küche ist auf der ganzen Welt beliebt. Was darf es also sein: Venezianisch, ligurisch, neapolitanisch oder toskanisch?

Wir haben vom Edel-Ristorante bis zu Bars und Gelaterien für euch unsere Lieblings-Italiener in München zusammengestellt. Darf es ein uriges Bistro mit Feinkostverkauf im Schlachthofviertel sein? Weinliebhaber könnten in der von uns empfohlenen Vinothek fündig werden.

Extra-Tipp: Das Pop-Up-Restaurant Eataly am Viktualienmarkt ist ein „Must See“ in der hippen Schrannenhalle. Aber auch Fashion oder Schuhe sollten für den perfekten italienischen Lifestyle nicht fehlen. In Münchens noblen Einkaufstraßen dürfte jeder sein Designer-Stück entdecken.

Italian cuisine_antipasti_pixabay

Italienische Antipasti: Caprese, Oliven und Prosciutto. Foto: pixabay.com

Edel & Ristorante

  • Osteria Italiana, Münchens ältester Italiener, Schellingstraße 62, 80799 München (Maxvorstadt)
  • Acquarello, Mühlbaurstraße 36, 81677 München (Bogenhausen)
  • Limoni Ristorante, Amalienstraße 38, 80799 München (Maxvorstadt)
  • Osteria Der Katzlmacher, Bräuhausstraße 6, 80331 München (Altstadt)
  • Canal Grande, Ferdinand-Maria-Straße 51, 80639 München (Nymphenburg)

Familie & Pizzeria

  • La Vecchia Masseria, Mathildenstraße 3, 80336 München (Ludwigsvorstadt)
  • Pizzeria Grano, Sebastiansplatz 3, 80331 München (Altstadt)
  • Bei Mario (Münchens älteste Pizzeria), Adalbertstraße 15, 80799 München (Schwabing)
  • TrattoriaLindengarten, Agnes-Bernauer-Straße 115, 80687 München (Laim)
  • Locanda Busento, Fürstenrieder Str. 277, 81377 München (Sendling-Westpark)

Café & Bar

  • Bar Centrale, Ledererstr. 3, 80331 München (Altstadt)
  • Dinatale Café, Veterinärstraße 4, 80539 München (Maxvorstadt)
  • Café Ruffini, Orffstraße 22-24, 80637 München (Neuhausen)
gelato_italy_pixabay -Das beste hausgemachte Eis Münchens gibt es bei Sarcletti in Neuhausen. Foto: pixabay.com

Das beste hausgemachte Eis Münchens gibt es bei Sarcletti in Neuhausen. Foto: pixabay.com

Gelato, Gelato, Gelato!

  • Eiskonditorei Sarcletti, Nymphenburger Str. 155, 80634 München (Neuhausen)
  • Eiscafé Trampolin, Nordendstraße 62, 80801 München (Schwabing)

Dachterrassen & Rooftop-Bars

Auf den empfohlenen Dachterrassen in München fasziniert sicherlich die fantastische Aussicht auf die Altstadt, mit seiner italienisch inspirierten Architektur. Besonders schön ist eine der Rooftop-Bars abends, wenn die Stadt in romantischem Licht erstrahlt. Dazu gemütlich einen Bellini, Aperol Spritz oder Rossini genießen.

  • Blue Spa Bar & Lounge, Hotel Bayerischer Hof, Promenadeplatz 2 – 6, 80333 München (Altstadt)
  • China Moon Roof Terrace, Hotel Mandarin
  • Oriental, Neuturmstraße 1, 80331 München (Altstadt)
  • Le Buffet Dachterrasse, Kaufhaus Oberpollinger, Neuhauser Straße 18, 80331 München (Altstadt)
reise-zikaden.de, Monika Hoffmann, Garibaldi Marienplatz, Burgstraße 2, 80331 München - Die Garibaldi Vinothek beim Marienplatz in der Burgstraße 2.

Die Filiale der Garibaldi Vinothek beim Marienplatz.

Gastronomie, Feinkost & Wein

  • Eataly am Viktualienmarkt (Schrannenhalle), Blumenstraße 4, 80331 München (Altstadt)
  • Feinkost & Bistro Monti, Zenettistraße 11, 80337 München (Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt)
  • Garibaldi Vinothek, Filiale Marienplatz, Burgstraße 2, 80331 München (Altstadt)

Alle hier aufgeführten Restaurant & Einkaufs-Tipps beruhen auf unseren persönlichen Vorlieben und Erfahrungen.

Mode & Lifestyle

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Die Luxus-Einkaufsmeile in München ist die Maximilianstraße. Sie ist eine der vier Prachtstraßen aus dem 19. Jahrhundert, neben der Brienner Straße, der Ludwigstraße und der Prinzregentenstraße.

Die Maximilianstraße ist eine der renomiertesten Einkaufsmeilen Deutschlands. Sie präsentiert mit hochkarätigen Shops, Geschäften und Dienstleistern wahren Luxus. Mode, Kunst, Kultur und Kulinarisches – hier ist alles nur vom Feinsten. Weitere beliebte Nobel-Einkaufsstraßen in München sind:

  • Brienner Straße mit Brienner Quartier.
  • Theatiner– und Weinstraße.
  • Residenz– und Dienerstraße.
  • Rosen– und Sendlinger Straße.
  • Kaufinger– und Neuhauser Straße.

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Fazit – Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien

Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien - muenchen-sonnenuntergang-sunset-oberbayern-picabay - "Tramonto sul Monaco di Bavierea" würde ein Italiener bei diesem Sonnenuntergang über München seufzen!

„Tramonto sul Monaco di Bavierea!“ würden Italiener beim Münchner Sonnenuntergang seufzen …

Wer eine Städtereise nach München plant, oder womöglich sogar Münchner ist, der ist mit unserer Reportage Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien perfekt ausgestattet. Dabei steht die Kunst- und Architekturgeschichte der einzelnen Besichtigungspunkte im Vordergrund.

Wieviel italienisch inspirierte Ensembles sind eigentlich in München zu finden? „Grad gnua!“ würde ein Münchner sagen, was frei übersetzt „Ziemlich viel“ heißt. Wir beschreiben Schlösser, Paläste, Loggien, Kirchen, Parks, Museen, Festsäle, Brunnen, Innenhöfe, Prachtstraßen, Triumphbögen, Grablegen und fürstliche Stallungen. Unser Extra: Italienisch Essen und Einkaufen in München.

München hat ein besonderes Lebensgefühl und ist seit langem dem Süden verbunden. Nicht umsonst wird München auch Isar-Florenz oder Isar-Athen genannt, während unseres Rundgangs durch die Stadt kommen wir diesem immer näher. Übrigens: Eine Studie des Deutschen Wetterdienstes erklärte München zur sonnigsten Stadt Deutschlands …

Was ist Dein Lieblingsplatz in München der das Flair Italiens in sich trägt? Was hat Dir dort besonders gut gefallen? Haben wir vielleicht bei unserem italienischen Rundgang einen einzigartigen Platz vergessen, oder kennen ihn gar nicht? Wir würden uns über Deinen Kommentar sehr freuen.


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Reiseberichte aus Griechenland, Italien, Österreich, Deutschland
Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien
Thema:
Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Italien
Beschreibung:
München und Italien haben ein intensives Verhältnis zueinander. Wer das bei einer Städtereise ergründen möchte, für den könnte unser Kulturtrip durch München: 15 Sehenswürdigkeiten wir in Italien der perfekte Begleiter sein.
Autor:
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Reise-Zikaden Reiseblog
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Monika Hoffmann

schreibt Foto-, Natur- und historische Reportagen aus Griechenland, Italien, Österreich, Deutschland mit Schwerpunkt München und Bayern. Passion auf Reisen: Geschichte und archäologische Plätze. Spezialgebiete: Ur- und Frühgeschichte & Antike Hochkulturen. Die Fotografin, Redakteurin, Köchin, Naturfreundin liebt Griechenland, Italien und ihre Heimat Oberbayern: Über die Geschichte bis zu Musik, Literatur, Filmkunst.

2 Kommentare:

  1. Pingback:Unsere 25 schönsten Ausflugsziele in München und Bayern

  2. Pingback:Kulturtrip in München: 15 Sehenswürdigkeiten wie in Griechenland

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