Oberbayern: Im Isartal bei Wallgau – Wilde Flusslandschaft im Karwendel

 


Oberbayern: Im Isartal bei Wallgau – Wilde Flusslandschaft im Karwendel - reise-zikaden.de, oberbayern, karwendel, isar, wallgau, obere isar, oberes isartal, mautstrasse, parkplatz p3 - Klassisches Ausflugsziel im Herbst ist das Obere Isartal zwischen Wallgau und Vorderriß. Die Isar am Nordrand des Naturschutzgebiets Karwendel ist eines der letzten natürlichen Flusstäler in Deutschland.

Klassisches Ausflugsziel im Herbst ist das Obere Isartal zwischen Wallgau und Vorderriß. Das Isartal ist hier eines der letzten natürlichen Flusstäler Deutschlands. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Ausflugsziel der Superlative ist im oberbayerischen Tölzer Land die wilde Flusslandschaft der Oberen Isar. Wir waren im Abschnitt entlang der Mautstraße zwischen Wallgau und Vorderriß unterwegs.

Das Obere Isartal ist eines der letzten natürlichen Flusstäler in Deutschland und liegt im Naturschutzgebiet Karwendel. Es bietet vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten wertvollen Lebensraum.

Türkisfarben mäandert die Isar durch ein mehrere hundert Meter breites unverbautes Flussbett und bildet dabei offene Geröllflächen und langgezogene Schotterinseln.

Für Münchner ist das Isartal im Karwendel ein klassisches Ausflugsziel und kein Geheimtipp mehr. Wir kennen es seit Kindertagen, doch beeindruckt uns die Schönheit dieser Flusslandschaft immer wieder.

Wir waren auf großer Fototour entlang der Oberen Isar unterwegs. Wir beschreiben gefährdete Tiere und Pflanzen an der Isar und spannendes um den Einödhof Ochsensitz.

Dazu haben wir das Königshaus von König Ludwig II. und das Wohnhaus des Schriftstellers Ludwig Thoma in Vorderriß besucht. EXTRAS: Anfahrt nach Wallgau, Einkehr-, Website- und Buch-Tipps.


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Mautstraße nach Hinterriß: Eine der schönsten Alpenstrecken

Oberbayern: Im Isartal bei Wallgau – Wilde Flusslandschaft im Karwendel - reise-zikaden.de, oberbayern, karwendel, isar, wallgau, obere isar, oberes isartal, mautstrasse nach vorderriss - Die Mautstraße von Wallgau nach Hinterriß ist eine der schönsten Strecken in den Alpen. Doch dies ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Bei schönem Wetter und an Wochenenden lohnt es sich früh unterwegs zu sein.

Die Mautstraße von Wallgau nach Hinterriß ist eine der schönsten Alpenstrecken. Bei schönem Wetter und an Wochenenden lohnt es sich früh unterwegs zu sein. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Als eine der schönsten Mautstraßen der Alpen verläuft die dreizehn Kilometer lange Fahrstrecke an der Nordseite des Isartals, von der Ortschaft Wallgau bis zum Weiler Hinterriß.

Von zehn Parkplätzen mit Infotafeln entlang der Route ist der Zugang für Besucher zum Flussbett der Isar möglich. Trampelpfade durch den Auwald wurden inzwischen von Rangern gesperrt.

Das fragile Ökosystem im Oberen Isartal soll dadurch geschützt und bewahrt werden. An der Südseite der Isar verläuft eine Schotterstraße die zum Radfahren oder Wandern ideal ist.

Die Zugänge zum Isar-Südufer befinden sich in Wallgau oder bei der hölzernen Ochsensitz-Brücke (beim Parkplatz P9), in der Nähe des Einödhofs Ochsensitz.

Erst in den 1960er-Jahren wurde die mautpflichtige Straße entlang der Oberen Isar modern ausgebaut. Doch ist diese Straßenverbindung im Flusstal deutlich älter.

Aus dem Jahr 1401 stammt die erste Erwähnung einer Landstraße von Lenggries nach Mittelwald für Getreidetransporte. Seit Jahrhunderten waren auf der Trasse Gespanne unterwegs.

Auf der Isar wurden flussabwärts mit Holzflössen begehrte Waren nach München transportiert.


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Die Isar bei Krün: Wasser für das Walchensee-Kraftwerk

Oberbayern: Im Isartal bei Wallgau – Wilde Flusslandschaft im Karwendel - reise-zikaden.de, oberbayern, karwendel, isar, wallgau, obere isar, oberes isartal, zugspitze, alpspitze, wettersteingebirge - Ein fantastisches Panorama entfaltet sich von der Mautstraße bei Wallgau auf die Obere Isar. Majestätisch liegen im Westen des Flusstals die Bergmassive der Alpspitze mit 2.628 Metern (links) und der Zugspitze mit 2.962 Metern.

Ein fantastisches Panorama entfaltet sich von der Mautstraße bei Wallgau auf die Obere Isar. Majestätisch liegt im Westen des Flusstals das Wettersteingebirge mit den Bergmassiven der Alpspitze mit 2.628 Metern (links) und der Zugspitze mit 2.962 Metern. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Ganz ungetrübt ist die Naturlandschaft im Oberen Isartal jedoch leider nicht mehr. Ein Großteil ihres Wassers wird beim Stauwehr Krün in den Walchensee abgeleitet.

Das Wasser aus dem Walchensee treibt seit 1924 die Turbinen im Walchensee-Kraftwerk zur Stromerzeugung an. Meist bleibt der Isar nur ein Fünftel ihrer ursprünglichen Wassermenge.

Seit dem Jahr 1990 wird eine Restmenge von vier Kubikmeter Wasser pro Sekunde wieder in die Isar abgeführt, so dass der Fluss dort nicht mehr trocken fallen kann.

Trotz dieser fast siebzig Jahre langen „Durststrecke“ versuchen inzwischen robuste Pionierpflanzen und seltene Wildtiere sich im Flussbett der Isar erneut anzusiedeln.

Seitdem bildet die Obere Isar zwischen der Ortschaft Krün und dem Stausee Sylvensteinspeicher wieder eine annähernd ursprüngliche Flusslandschaft mit vielen Kies- und Sandbänken.

Allerdings nimmt Verbuschung überhand. Nach Regenfällen und in der Schneeschmelze führt die Isar Hochwasser. Aus schäumenden Fluten, Kies, Sand und Totholz bildet sich ein Geschiebe.

Dies ist charakteristisch für einen Wildfluss. Dabei verlagern sich die Inseln und Kiesbänke im Fluss und es entstehen offene Bereiche. Pflanzen besiedeln die freigewordenen Standorte dann erneut.


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Das Obere Isartal bei Wallgau: Kanada im Kleinformat

reise-zikaden.de, oberbayern, karwendel, isar, wallgau, obere isar, oberes isartal, hoher grasberg - Eine fast unwirkliche landschaftliche Schönheit entfaltet sich am Oberen Isartal im Karwendel. Über der Szenerie thront der Hohe Grasberg (1.783 Meter) mit dunklem Bergwald. Darunter Auwald mit Kiesbänken und Insel entlang der türkisfarbenen Isar.

Eine unwirkliche landschaftliche Schönheit entfaltet sich am Oberen Isartal. Über der Szenerie thront der Hohe Grasberg (1.783 Meter) mit dunklem Bergwald. Im Tal wächst saftig grüner Auwald. Entlang der Kiesbänke und Inseln schlängelt sich die türkisfarbene Isar. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Wer die Wildnis von Kanada mit seinen ungezähmten Flüssen und gigantischer Naturlandschaften liebt, sollte unbedingt einmal die Obere Isar bei Wallgau besuchen.

Bei schönem Wetter an Wochenenden ist von Ostern bis Spätherbst das Isartal im Karwendel das Ziel zahlreicher Ausflügler, Wanderer, Mountainbiker und Naturfreunde.

Umso früher die Isar-Erkundungstour startet, umso ruhiger und eindrucksvoller ist das Naturerlebnis. An Wochentagen ist es im Isartal zwischen Wallgau nach Hinterriß deutlich ruhiger.

Noch entspannter ist es im zeitigen Frühjahr oder im Winter. Bunte Wiesen mit blühendem Enzian locken im Frühling. Oder im Winter der märchenhaft mit Reif überzogene Auen- und Bergwald.

Die Isar fließt hier in einem weiten Flussbett zwischen den steilen Bergen des Karwendel und der Jachenau. Flankiert wird der Abschnitt von Wallgau bis Vorderriß im Norden von den Berggipfeln:

Dies sind Fahrenberg, Markkopf, Altlacher Hochkopf, Galgenwurfköpfl, Mitterberg, Rißer Hochkopf. Im Süden von den Gipfeln Hoher Grasberg, Pfetter Kopf, Grasberg, Brünsteck (von Westen nach Osten).

Eindrucksvoll ist vom Talgrund, oder der Mautstraße, der Blick Richtung Westen: Majestätisch blicken die Massive der Zugspitze (2.962 Meter) und Alpspitze (2.628 Meter) im Wettersteingebirge ins Isartal.

Während der Vogelbrut-Saison – Kiesbänke nicht betreten!

reise-zikaden.de, oberbayern, karwendel, isar, wallgau, obere isar, oberes isartal, infotafel, parkplatz p1 - Infotafeln an den Parkplätzen fassen die wichtigsten Fakten zur Oberen Isar im Karwendel zusammen.

Die Infotafeln an den Parkplätzen fassen die wichtigsten Fakten und Naturschutzgebote zur Oberen Isar im Karwendel zusammen. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Die einzigartige Natur- und Flusslandschaft im Oberen Isartal mit zahlreichen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten kann nur mit Rücksicht und Respekt der Besucher erhalten bleiben.

Daher sollten nur die beschilderten Parkplätze (P1 bis P10), sowie ausgewiesene Wege genutzt werden. Um Wildtiere nicht zu stören, müssen Hunde angeleint werden.

Zwischen Mitte April und Anfang August dürfen die Kiesbänke nicht betreten werden. Die Obere Isar ist Natura 2000-Schutzgebiet, das sich von der Grenze in Tirol im Karwendel bis München erstreckt.

Somit ist es einer der größten Gebiete die unter dem Fauna-Flora-Habitat (FFH) geschützt sind. Das Obere Isartal zählt als Geotop zu den Top-100 in Bayern.

karte_naturschutzgebiet_oberes isartal_karwendel_wallgau_vorderriss_ol_gross - Die Übersichtskarte zeigt den Verlauf der Mautstraße im Naturschutzgebiet Oberes Isartal zwischen Wallgau und Vorderriß. Für eine größere Ansicht auf den Plan klicken. Grafik: Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen

Die Übersichtskarte zeigt den Verlauf der Mautstraße im Naturschutzgebiet Oberes Isartal zwischen Wallgau und Vorderriß mit den Parkplätzen P1 bis P10. Für eine größere Ansicht auf den Plan klicken. Grafik: Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen/Johann Feil

Ein bisschen Wildnis sollte auch in der Kulturlandschaft möglich sein.“
Michael Schödl, Gebietbetreuer Obere Isar und Karwendel

Der Bayerische Naturschutzfonds startete 2003 die Förderung der Gebietsbetreuung in Bayern. Dadurch entstand eine Grundlage für Betreuung ökologisch sensibler Gebiete mit fachkundigen Ansprechpartnern vor Ort. Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) ist der zweitgrößte Träger.

Wer sich für die Arbeit des Gebietsbetreuers Obere Isar und Karwendel interessiert, findet hier Informationen: LBV Isar-Karwendel oder Gebietsbetreuer.bayern

Am Flussufer und auf Inseln brüten gefährdete Vogelarten

reise-zikaden.de, oberbayern, karwendel, isar, wallgau, obere isar, oberes isartal, parkplatz p2, blick nach osten - Morgens ist es im Flussbett der Oberen Isar im Karwendel märchenhaft ruhig. Das Licht steht noch flach, die Isar rauscht leise vorbei, scheue Wasservögel sind in der Ferne auf Futtersuche.

Morgens ist das Flussbett der Oberen Isar märchenhaft still. Die Sonne steht flach und der Fluss rauscht leise. Scheue Wasservögel sind in der Ferne auf Futtersuche. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

An der Oberen Isar leben Eisvogel (Alcedo atthis), Wasseramsel (Cinclus cinclus), Gänsesäger (Mergus merganser), Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) und Graureiher (Ardea cinerea).

Im Frühjahr und Sommer sind die Schotterflächen und Inseln Vogelbrutgebiet. Die Wildflüsse Isar und Rißbach bieten die letzten idealen Lebensbedingungen für Bodenbrüter.

In diesem Zeitraum ist besondere Umsicht geboten, um nicht die Vogelnester im Kies zu zertreten. Besucher sollten nur im Bereich unterhalb der Parkplätze zur Isar spazieren.

Auf den Schotterinseln im Isartal hat früher die elegante Fluss-Seeschwalbe (Sterna hirundo) gebrütet. Ihr Bestand konnte nur durch durch Brutflöße bei Sankt Heinrich im Starnberger See gerettet werden.

Der Flussregenpfeifer
Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) - Der Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) wiegt nur etwa 40 Gramm. Das zarte Vögelchen ist ein Bodenbrüter, sein Nest ist eine Flache Mulde im Kies. Er steht auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten. Foto: Wikipedia, Andreas Trepte

Der Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) wiegt nur 40 Gramm und ist ein Bodenbrüter. Sein Nest ist eine Mulde im Kies. Er steht auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten. Foto: Wikipedia, Andreas Trepte

Der gefährdete Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) ist ein kleiner zarte Bodenbrüter. Das winzige Vögelchen wird etwa 15 Zentimeter groß und ist nur 40 Gramm schwer.

Der Vogel hat ein sandbraunes Gefieder mit weißen Bauch. Am Kopf und am Nacken hat er ein schwarzes Stirnband. Auffällig sind die Bewegungen des kleinen Watvogels.

Wie auf Rädern flitzt der Flussregenpfeifer über Kies oder Schlamm, bleibt abrupt stehen und verharrt dann regungslos auf seiner Beutesuche. Brutzeit ist April bis Juli, mit Schwerpunkt Mai.

Der Flussuferläufer
Common_sandpiper_Christoph Mueller - Der Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) ist in Bayern von Aussterben bedroht. Sein Nest baut er auf Inseln oder am Isarufer. Kiesbänke dürfen von April bis August nicht betreten werden. Foto: Wikipedia, Christoph Müller

Der Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) ist in Bayern von Aussterben bedroht. Sein Nest baut er auf Kiesbänken, diese dürfen von April bis August nicht betreten werden. Foto: Wikipedia, Christoph Müller

Der vom Aussterben bedrohte Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) ist ein Bodenbrüter. Die Vögel sind etwa zwanzig Zentimeter groß und haben ein graubraunes Gefieder mit weißen Bauch.

Sein Nest ist eine Bodenmulde, diese polstert der Schnepfenvogel mit Pflanzenteilen aus. Es wird auf Inseln oder in Ufernähe, versteckt in dichter Vegetation, gebaut.

Von Mitte April bis Anfang August halten sich zwischen Scharnitz und dem Sylvensteinspeicher etwa zwanzig Brutpaare des Flussuferläufers entlang der Isar auf.

Welche Fische leben in der Oberen Isar?

reise-zikaden.de, oberbayern, karwendel, isar, wallgau, obere isar, oberes isartal, bachsaibling, Salvelinus fontinalis - Der Bachsaibling (Salvelinus fontinalis) ist einer der schönsten und farbenprächtigsten Vertreter der Salmoniden (Lachsfische) und stammt ursprünglich aus Nordamerika. Diesen Bachsaibling haben wir in einem flachen Becken unter der Holzbrücke bei Ochsensitz (Parkplatz P9) beobachtet.

Der Bachsaibling (Salvelinus fontinalis) ist einer der farbenprächtigsten Vertreter der Salmoniden (Lachsfische) und stammt aus Nordamerika. Diesen Bachsaibling haben wir in einem flachen Becken unter der Holzbrücke bei Ochsensitz (Parkplatz P9) beobachtet. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Die Fischarten Äsche (Thymallus thymallus) und Bachforelle (Salmo trutta fario) benötigen schnellfließendes und sauerstoffreiches Wasser, mit Kies und Sand im Untergrund.

Im sauberen Wasser des Oberen Isartals finden sämtliche Fischarten noch nahezu ideale Lebensbedingungen. Äschen sind jedoch in der Isar inzwischen sehr selten geworden.

Weitere Fischarten in der Isar: Bachsaibling (Salvelinus fontinalis), Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss), Huchen (Hucho hucho) und Groppe (Cottus gobio).

Angeln ist mit Berechtigungsschein vom 1. Mai bis 30. September erlaub. Jedoch nur im Bereich zwischen dem Campingplatz am Isarhorn in Mittenwald und dem Isar-Stausee Krün.

Oberes Isartal: Heimat von Amphibien und Reptilien

reise-zikaden.de, oberbayern, karwendel, isar, wallgau, obere isar, oberes isartal, parkplatz p3, tuempel, auenlandschaft - In den Flussauen des Oberen Isartals zwischen Wallgau und Hinterriß finden Insekten, Amphibien und Reptilien einen idealen Lebensraum.

In den Flussauen des Oberen Isartals finden Insekten, Amphibien und Reptilien idealen Lebensräume. Hier gedeihen nur spezialisierte Pflanzen. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Die Reptilienarten der Oberen Isar leben bevorzugt in den schattigen, feuchten Isarauen. Hier leben Kreuzotter, Ringel- und Schlingnatter, Zauneidechsen (Lacerta agilis) und auch Blindschleichen.

Unter den Amphibien können im Flusstal auch Erdkröten (Bufo bufo) beobachtet werden.

Die Schlingnatter (Coronella austriaca)
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Schlingnatter (Coronella austriaca). Foto: Wikipedia, Christian Fischer

Die scheue Schlingnatter (Coronella austriaca) ist eine ungiftige Schlange und wird bis zu 80 Zentimeter lang. Sie kann leicht mit einer Kreuzotter verwechselt werden. Wenn sie sich fast lautlos bewegt, werden die dunklen Rückenflecken oft für das Zickzackband der Kreuzotter gehalten.

Weiteres Merkmal: Die Schlingnatter hat runde Pupillen, während die Kreuzotter senkrecht geschlitzte Pupillen aufweist. Sie kann von April bis Oktober beobachtet werden. Danach fällt sie in die Winterstarre. Die Schlingnatter steht in Deutschland auf der Roten Liste.

Die Kreuzotter (Vipera berus)
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Weibliche Kreuzotter (Vipera berus). Foto: Wikipedia, Piet Spaans

Die Kreuzotter (Vipera berus) ist eine Giftschlange von bis 90 Zentimeter Länge. Sie ist sind sehr scheu und flüchtet bei Gefahr. Ein Biss erfolgt nur, wenn sie sich bedroht fühlt. In der Regel ist ihr Gift für Menschen nicht tödlich, sollte aber nicht unterschätzt werden.

Weltweit ist sie die einzige Schlange die auch nördlich vom Polarkreis lebt. Die Weibchen sind braun, die Männchen grau gefärbt. Sie haben geschlitzte Pupillen und tragen meist ein auffälliges dunkles Zickzackband auf dem Rücken. Die Kreuzotter steht in Deutschland auf der Roten Liste.

Seltene Insektenarten im Oberen Isartal

Gefleckte Schnarrschrecke_Kiesbank-Grashüpfer

Gefleckte Schnarrschrecke und Kiesbank-Grashüpfer (rechts). Fotos: Wikipedia, G. Kothe-Heinrich

Die Gefleckte Schnarrschrecke (Bryodemella tuberculata) ist vom Aussterben bedroht. Die grau-braunen Feldheuschrecken sind drei Zentimeter lang, gut getarnt und können sehr weit fliegen.

Im Flug erzeugen sie einen schnarrenden Ton, der ihnen den Namen gab. Unter den Schmetterlingen fällt der orange-braun gefärbte Scheckenfalter (Melitaea athalia) auf,

Er bevorzugt den Nektar des Knöllchen-Knöterich (Bistorta vivipara). Auf der Roten Liste gefährdeter Arten ist der Kiesbank-Grashüpfer (Chorthippus pullus), er ist nur ein bis zwei Zentimeter groß.

Ursache für seine Gefährdung ist die Zerstörung seines Lebensraums.

Die Kiesbänke der Isar sind Lebensraum für Pionierpflanzen

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Die Zweige der deutschen Tamariske (Myricaria germanica) glitzern wie unzählige Edelsteine im feuchten Morgentau. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Auf den wasserdurchlässigen Schotterbänken der Oberen Isar finden besonders die an Hochwasser angepassten Pionierpflanzen perfekte Lebensbedingungen.

Bei den Buschformen sind dies die deutsche Tamariske (Myricaria germanica) und verschiedene Weiden-Arten (Salix eleagnos, Salix purpurea, Salix myrsinifolia).

Unter den Blütenpflanzen finden sich Gamskresse (Hornungia alpina), Silberwurz (Dryas octopetala) und Grasnelken-Habichtskraut (Tolpis staticifolia).

Kalkliebende Silberdisteln (Carlina acaulis) und der gemeine Augentrost (Euphrasia officinalis) sind im Flusstal der Oberen Isar ab dem Spätsommer zu finden.

Im Bereich der Auwälder und auf dünnen Humusschichte wachsen Alpenenzian (Gentiana clusii), Schneeheide (Erica carnea), Herzblättrige Kugelblume (Globularia cordifolia).

Schattige Lagen bevorzugt die weißblühende zweiblättrige Waldhyazinthe (Platanthera bifolia).


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Ochsensitz: Wilderer-Seeschlacht und Ziegen als Naturschützer

reise-zikaden.de, oberbayern, oberes isartal, isar, obere isar, vorderriss, einoedhof ochsensitz - Malerisch liegt der Einödhof Ochsensitz oberhalb der Mautstraße nach Vorderriß. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1619. Die Ochsensitzbrücke wurde Schauplatz eines Wildererdramas, das Ludwig Thoma zu einer Kurzgeschichte inspirierte.

Malerisch liegt der Einödhof Ochsensitz aus dem 17. Jhd. oberhalb der Mautstraße nach Vorderriß. Der Hof und die Ochsensitz-Brücke wurde 1868 Schauplatz eines Wildererdramas, das Ludwig Thoma zu seiner Kurzgeschichte „Die Halsenbuben“ inspirierte. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Entlang der Isar-Südseite zwischen Wallgau und Vorderriß, verläuft eine Schotterstraße. Die nur  Wanderer und Radfahrer nutzen. Zugänge sind in Wallgau und kurz vor dem Einödhof Ochsensitz.

Hier liegt die einzige Brücke über die Isar auf dem gesamten Streckenabschnitt. Die Holzbrücke wird meist Ochsensitz-Brücke genannt und befindet sich beim Parkplatz P9.

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Unser Gedicht zum Bild, frei nach Ludwig Thoma: „Am Einödhof vom Ochsensitz, da hat ein Ochse seinen Sitz“. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Der Einödhof Ochsensitz stammt aus dem Jahr 1619 und befand sich einst im Besitz des Klosters Benediktbeuern.

Seine Bewohner wurden beauftragt „Auf des Klosters Gehölz und Jagd fleißig obacht zu geben“. Dafür strich die Abtei den Zehnten ein.

Der Hof wurde mit Waldbesitz ausgestattet. Als Achtel-Hof war es ein Gütl und größte Sölde im Gebiet. Die Einteilung als „Achtel-Hof“ beruhte auf der Steuerkraft des Anwesens.

Ludwig Thoma beschreibt den Ochsensitz in seiner Kurzgeschichte „Die Halsenbuben“, diese beruht auf wahren Begebenheiten.

Zwischen Ochensitz und Vorderriß kam es 1868 zur Seeschlacht auf der Isar. Dabei wurde der Wilderer Hoißentoni auf seinem Floss erschossen, das zum Transport der Beute benutzt worden war. .

reise-zikaden.de, oberbayern, oberes isartal, isar, obere isar, vorderriss, ochsensitz, ziegen, weide - Ziegen als Naturschützer! Die Beweidung hilft der Verbuschung des Isartals entgegenzuwirken.

Ziegen als aktive Naturschützer! Die Beweidung hilft der Verbuschung des Isartals entgegenzuwirken. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Sein Begleiter der Hoißenblasi wurde angeschossen. Oberförster Max Thoma aus Vorderriß, der Vater von Ludwig Thoma, erstattete am  27. Juli 1868 einen Bericht zu diesem Vorgang an das königliche Finanzministerium.

Die Bewohner der Ochsensitz wurden im Winter 1899 wegen Wilderei und Holzdiebstahl verhaftet. Dann übernahm das königlich bayerische Forstamt den Hof. Heute ist es von den Bayerischen Staatsforsten verpachtet.

Seit 2016 helfen Ziegen, Rinder und Esel die Verbuschung einzudämmen. Eine Weide mit Rindern liegt unterhalb der Ochsensitz.

An der Holzbrücke ist eine Weide mit Ziegen. Das Beweidungsprojekt betreut der Isartalverein, in Kooperation mit dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Infos auf der Website: www.isartalverein.de

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Die Ochsensitz-Brücke ist der einzige Flussübergang im Verlauf des Isartals zwischen Wallgau und Vorderriß. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann


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Fakten zur Isar

reise-zikaden.de, oberbayern, karwendel, isar, wallgau, obere isar, oberes isartal, zuspitze - Oberes Isartal bei Wallgau: Vom Parkplatz P2 an der Mautstraße nach Vorderriß geht ein breiter Forstweg zur Isar hinuntern. Dort bieten sich fantastische Blickwinkel auf das Massiv der Zugspitze im Wettersteingebirge.

Oberes Isartal bei Wallgau: An der Mautstraße nach Vorderriß (Parkplatz P2), führt ein Forstweg zum Flussbett der Isar hinunter. Dort bieten sich fantastische Blickwinkel zur Zugspitze. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

  • Gesamtlänge: 292 Kilometer.
  • Ursprung: Hinterautal bei Scharnitz im Karwendel-Gebirge, Tirol in Österreich.
  • Nebenflüsse: Leutascher Ache, Jachen, Loisach, Moosach, Amper, Walchen, Gaißach, Sempt.
  • Mündung: In die Donau, südöstlich von Deggendorf.
  • Höhendifferenz: 850 Meter. Quelle 1.160 Meter, Mündung 310 Meter.

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Vorderriß: Königliches Jagdrevier und Heimat von Ludwig Thoma

reise-zikaden.de, oberbayern, karwendel, isar, wallgau, obere isar, oberes isartal, vorderriss, gasthof post - Der Weiler Vorderriß liegt an der Isar und der Einmündung vom Rißbach. Der Blick vom Hügel zeigt den Gasthof Post, den einst Max und Katharina Thoma betrieben - die Eltern von Ludwig Thoma.

Vorderriß liegt an der Isar und der Einmündung des Rißbachs. Einstige Wirte im Gasthof Post waren Max und Katharina Thoma, die Eltern von Ludwig Thoma. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Der Weiler Vorderriß besteht aus nur wenigen Häusern und liegt im oberen Isarwinkel. Hier mündet von Süden kommend der Rißbach in die Isar ein. In Vorderriß lag der Jagdsitz der bayerischen Könige.

Unter den Gebäuden von Vorderriß befinden sich das Gasthaus Post, die Marienkapelle, einige prächtige Forsthäuser und ein ehemaliges Zollamt.

Den Ortsnamen Vorderriß gibt es erst seit 1957, früher wurde die Siedlung Ries genannt. Vorderriß hat eine lange Tradition als Jagd- und Forststätte. Schon 1483 hatte ein Bärenjäger hier seinen Sitz.

Seit dem Mittelalter wurde Flößerei betrieben, auch eine Flößerzunft wird genannt. Unter Einsatz ihres Lebens brachten Flößer Baumstämme nach Lengrieß, Bad Tölz, Wolfratshausen oder München.

Vorderriß kann herausragende Persönlichkeiten vorweisen. Maximilian II. König von Bayern (1811 – 1964) und sein Sohn Ludwig II. König von Bayern (1845 – 1886) kamen zur Jagd.

Prinzregent Luitpold von Bayern (1821 – 1912) folgte dieser Tradition. Der Schriftsteller Ludwig Thoma (1867 – 1921) verbrachte von 1867 -1873 in Vorderriß seine ersten Lebensjahre.

Im Ort zweigt nach Süden im Rißtal eine Mautstraße nach Tirol ab. Die Verbindung ist die einzige Straße nach Hinterriß mit dem Almdorf Eng und dem berühmten Ahornboden.

In der Nähe der Oswaldhütte beim Dorf Vorderriß wird das Wasser des Rißbaches über einen Felsstollen in den Walchensee abgeleitet.

postkarte_vorderriss_oberbayern_um - Die Fotografie entstand um 1900 und zeigt die Mündung des Rißbachs in die Isar mit Vorderriß und dem Gasthaus Post (links). Auf dem Hügel steht das Königshaus mit Forsthaus und Kapelle.

Die Fotografie entstand um 1900 und zeigt die Mündung des Rißbachs in die Isar mit Vorderriß und dem Gasthaus Post (links). Auf dem Hügel steht das Königshaus mit Forsthaus und Kapelle.

Das Königshaus der Wittelsbacher in Vorderriß

reise-zikaden.de, oberbayern, karwendel, isar, wallgau, obere isar, oberes isartal, vorderriss, koenigshaus, thoma haus, altes forthaus - Das Königshaus in Vorderriß wurde 1841 von Maximilian II. König von Bayern erbaut. Später wurde es von seinem Sohn König Ludwig II. und von Prinzregent Luitpold von Bayern weitergenutzt.

Das Königshaus (links) wurde 1841 von Maximilian II. erbaut. Sein Sohn Ludwig II. und Prinzregent Luitpold nutzten es weiter. Daneben das Forsthaus der Familie Thoma. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Das ehemalige Königshaus von Vorderriß steht auf einem Hügel über der Grammersau. Das große Jagdhaus wurde ab 1841 von Maximilian II. König von Bayern (1811 – 1864) erbaut.

Vor dem Gebäude wurde ein überdachtes Badehäuschen angelegt. Jedes Jahr im Spätherbst kam König Maximilian II. mit seinem Gefolge zur Hochgebirgsjagd nach Vorderriß.

Unter seinem Sohn Ludwig II. König von Bayern (1845 – 1886) wurde das Jagdhaus in Vorderriß zu einem komfortablen Königshaus mit einem dreiseitigem Balkon umgebaut.

Mehrmals im Jahr hielt sich Ludwig II. im Königshaus auf und unternahm entweder lange Reitausflüge durch die abgeschiedenen Berglandschaften oder fütterte das Rotwild.

vorderriss_prinzregent luitpold_kutschfahrt_1907 - Prinregent Luitpold fährt 1907 beim Alten Forsthaus in Vorderriß mit der Kutsche aus.

Prinregent Luitpold fährt 1907 beim Alten Forsthaus in Vorderriß mit der Kutsche aus.

Beim Alten Forsthaus steht die kleine Marienkapelle die Ludwig II. im Jahr 1866 erneuern und erweitern ließ.

König Ludwig II. unterhielt sich gerne mit dem Oberförster Max Thoma, der im alten Forsthaus neben dem Königshaus wohnte. Max Thoma war der Vater des berühmten Volksschriftstellers Ludwig Thoma.

Die Kinder von Vorderiß verehrten ihren König Ludwig sehr, da er ihnen oft die begehrten Süßigkeiten schenkte. Ludwig Thoma überliefert diese schönen Erlebnisse in seinen Buch „Erinnerungen“ von 1919.

Nach dem Tod von König Ludwig II. im Jahr 1886, wurde Prinzregent Luitpold (1821 – 1912) der Jagdherr in Vorderriß und kam jedes Jahr im Herbst zur Gamsjagd hierher.

Die Jagd pflegte der Naturfreund Luitpold auch noch im hohen Alter. Dazu trug der Prinzregent meist kurze Lederhosen, Gamsbarthut und seine graue Lieblings-Jacke.

Später wurde das Königshaus zeitweise als Schule genutzt. Heute befinden sich im Erdgeschoß Büroräume der Forstreviere von Fall und Vorderriß. Im Obergeschoß ist die Wohnung des Revierjägers.

Ludwig Thomas Kindheit in Vorderriß

reise-zikaden.de, oberbayern, karwendel, isar, wallgau, obere isar, oberes isartal, vorderriss, homa haus, altes forthaus - Das Alte Forsthaus in Vorderriß stammt aus dem Jahr 1554. In diesem Anwesen verbrachte Ludwig Thoma von 1867 – 1873 seine ersten sechs Lebensjahre. Die Marienkapelle stiftete Ludwig II. dem Ort 1866.

Das Alte Forsthaus in Vorderriß stammt von 1554. Hier verbrachte Ludwig Thoma von 1867 – 1873 seine ersten sechs Lebensjahre. Die Kapelle stiftete Ludwig II. dem Ort 1866. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

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Eine Gedenktafel am Alten Forsthaus in Vorderriß erinnert an Ludwig Thoma. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Neben dem Königshaus der Wittelsbacher steht das Alte Forsthaus aus dem Jahr 1554. Es wurde für Herzog Albrecht V. (1528 – 1579) erbaut.

Bereits um 1500 wird erstmals ein erstes Forsthaus an der Riß-Mündung als Besitz der Herzöge von Bayern erwähnt. Um 1850 wurde das Anwesen auf die heutige Größe erweitert.

Im Alten Forsthaus von Hinterriß verbrachte Ludwig Thoma von 1867 – 1873 seine frühe Kindheit. Sein Vater war der königlich bayerische Oberförster Max Thoma (1822 – 1874). Im Jahr 1865 war Max Thoma ins Forsthaus nach Vorderriß versetzt worden.

Vorderriß wurde für Max und Katharina Thoma, geb. Pfeiffer (1831 – 1894) und ihre Kinder zur Heimat. Ludwig Thoma, wurde als fünftes von acht Kindern, am 21. Januar 1867 in Oberammergau geboren.

Ludwigs Mutter Katharina stammte von dort. Im Winter wollte sie ihr Kind in ihrem Heimatdorf zur Welt bringen. 1873 erfolgte die Versetzung von Max Thoma nach Forstenried bei München.

Von 1925 bis 1945 diente das Alte Forsthaus als Polizeistation mit Gefängniszelle. Heute befinden sich hier die Wohnungen für den Revierleiter und Berufsjäger, sowie ein Konferenz- und Schulungsraum.

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Rotwild bei der Schaufütterung in Vorderriß. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Schaufütterung von Rotwild in Vorderriß

Im Winter kann in Vorderriß, beim Forsthaus über der Grammersau, am späten Nachmittag bei einer interessanten Schaufütterung von Rotwild zugesehen werden.

Durchgeführt wird die Fütterung vom Berufsjäger Hubert Reiser von Ende Dezember bis Anfang Februar, nach Voranmeldung.

Infos und Flyer-Download auf der Website der Bayerischen Staatsforsten: www.baysf.de


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Einkehren in Wallgau oder Vorderriß

Vorderriß: Gasthaus Post

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Das Gasthaus Post mit Biergarten in Vorderriß. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Im Weiler Vorderriß ist das Gasthaus Post mit schattigem Biergarten nicht zu verfehlen. Hier wird traditionelle bayerische Küche, sowie hausgemachte Kuchen und Torten angeboten. Beliebt bei Motorradfahrern.

Unser Tipp: Schweinebraten, Hirschgulasch, Käsekuchen. Das Gasthaus Post wurde 1870 erbaut. Geführt wurde es von Max und Katharina Thoma, den Eltern des Schrifstellers Ludwig Thoma.

Diese Tradition wird im Haus bis heute gepflegt. In der Thoma-Stube hängen Gemälde und Erinnerungen. König Ludwig II. mit einem Portrait geehrt. Texte von Thoma erinnern an den Monarchen.

Adresse: Gasthaus Post, Vorderriß 5, 83661 Vorderriß. Öffnungszeiten: Durchgehend warme Küche von 11 bis 20 Uhr. Montag und Dienstag Ruhetag. Website: www.post-vorderriss.de

Wallgau: Gasthof „Zur Post“

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Der Gasthof „Zur Post“ mit Biergarten in Wallgau. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

In Wallgau möchten wir den Gasthof „Zur Post“ mit Biergarten nahe der Hauptstraße empfehlen. Die „Post“ liegt am Dorfplatz, gegenüber der Pfarrkirche St. Jakob.

Für uns der beste bayerische Traditionsgasthof in der Region. Unser Tipp: Schweinshaxn, Ochsensteak, Kaiserschmarrn, Apfelkücherl.

Das Gebäude wurde 1621 als Bauernhof und Gasthof erbaut. Damals wurde es Gasthof „Zum Alten Wirt“ genannt.

Im Zierbund ist die eingeschnitzte Jahreszahl 1621 lesbar. Die Fresken stammen aus dem Jahr 1763. Prominente Gäste: Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine, Richard Burton, Elizabeth Taylor.

Adresse: Gasthof „Zur Post“, Dorfplatz 6, 82499 Wallgau. Öffnungzeiten: täglich, von 7.30 bis 22 Uhr. Warme Küche von 11.30 bis 14.30 Uhr und 17.30 bis 21.00 Uhr. Website: www.posthotel-wallgau.com


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Anfahrt nach Wallgau

reise-zikaden.de, oberbayern, urfeld, walchensee, angler - Die Anfahrt nach Wallgau und zum Oberen Isartal im Karwendel führt über den Walchensee. Am frühen Morgen steht der Dunst über dem See und der Insel Sassau, ein Angler ist in seinem Boot unterwegs.

Die Anfahrt nach Wallgau führt über den Walchensee. Am frühen Morgen steht der Dunst über dem See und der Insel Sassau, ein Angler ist in seinem Boot unterwegs. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Mit dem PKW

Von München über die Autobahn A95 Richtung Garmisch-Partenkirchen, Ausfahrt Großweil. Auf der St2062 bis nach Kochel am See, dort auf die Bundestraße B11.

Über den Kesselberg zum Walchensee. Am Seeufer entlang über die Dörfer Urfeld, Walchensee, Einsiedl bis nach Wallgau. Am Ortsrand von Wallgau, links in die Risser Straße abbiegen.

Die Straße nach Vorderriß ist mautpflichtig, die Gebühr am Mauthäuschen bezahlen. Die Strecke von München nach Wallgau beträgt etwa 90 Kilometer.

Die Mautstraße von Wallgau nach Vorderriß ist 13 Kilometer lang.

Mautstraße von Wallgau nach Vorderriß

Die Mautgebühr wird in Wallgau oder Vorderriß an den Kassenhäuschen bezahlt. Die Mautstraße kann, im entsprechenden Zeitraum, mehrfach befahren werden.

Das Ticket ist auch für die Strecke Einsiedl (am Kochelsee) nach Jachenau gültig. Beide Mautstraßen sind ganzjährig geöffnet, auch nachts.

  • PKW, Motorrad, Kleinbus: 4 Euro, Wochenkarte 7 Euro, Monatskarte 15 Euro.
  • Wohnmobil, LKW, Bus: 7 Euro, Wochenkarte 20 Euro, Monatskarte 40 Euro.
  • Fahrrad: Kostenlos

Mit dem Zug und Bergsteigerbus nach Vorderriß

reise-zikaden.de, oberbayern, oberes isartal, isar, flussdelta, sylvenstein, hinterriß, fall - Für die Anreise bietet sich auch die Fahrt mit Bahn und Bergsteigerbus an. Dieser fährt von Bad Tölz bis Hinterriß und passiert dabei auch das Isardelta vor dem Sylvensteinspeicher.

Für die Anreise ins Obere Isartal bietet sich die Fahrt mit Bahn oder Bergsteigerbus an. Dieser fährt von Bad Tölz bis Hinterriß und passiert die Isar am Sylvensteinspeicher. Foto: Reise-Zikaden, M. Hoffmann

Von München gibt es eine ausgezeichnete Zugverbindung nach Bad Tölz. Von dort fährt von Mai bis Oktober die Buslinie 9569, meist Bergsteigerbus genannt, bis in die Eng in Tirol.

Der Bergsteigerbus fährt in der Saison 2018 vom 10. Mai bis 28. Oktober. Wichtigste Haltestellen: Bad Tölz, Lenggries, Sylvensteinspeicher, Fall, Vorderriß, Hinterriß, Eng in Tirol. Website: www.rvo-bus.de


Website-Tipps

  • Alpenwelt Karwendel in Mittenwald, Krün, Wallgau: Tourismusinfos zu Natur, Almen, Wandern.
  • Naturpark Karwendel mit Wander- und Bergtouren, Naturführungen, Downloadbereich in Tirol.
  • Alpenflusslandschaften von Ammersee bis Zugspitze. Ein Projekt des Bundesamts für Naturschutz

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Buch-Tipps

  • Pustet Verlag, Das kleine Isar-Buch: Geschichte, Orte und Menschen von der Quelle bis zur Mündung, von Johannes Wildes, 208 Seiten, 1. Auflage 2018.
  • Allitera Verlag, Entlang der Isar: Von Scharnitz bis München-Thalkirchen – Ausflüge auf den Spuren der Flößer, von Gabriele Rüth, 1. Auflage 2015.
  • Volk Verlag, Der Isarwinkel und Bad Tölz; Ein einzigartiges Stück Bayern, von Barbara Schwarz, Bildband 216 Seiten, 1. Auflage 2010.
  • NG Taschenbuch, Am grünen Fluss: Isar – Abenteuer und Natur pur, von Carmen Rohrbach, 239 Seiten, 1. Auflage 2007.
  • Bergverlag Rother, Wanderführer Isarwinkel: Bad Tölz – Lenggries – Kochel, 59 Wander- und Bergtouren, 168 Seiten, 8. Auflage 2018.
  • Landesamt für Digitalisierung, Freizeitkarte: Jachenau, Sylvensteinsee, Demljoch, Vorderriß, Hinterriß, Schafreiter, Mondscheinspitze, 1: 25.000, 1. Auflage 2017
  • Adam Verlag, König Ludwig II. in der Bergeinsamkeit von Bayern und Tirol, von Mario Praxmarer, Peter Adam, Bildband, 1. Auflage 2002.
  • Piper Verlag, Erinnerungen – Leute die ich kannte, von Ludwig Thoma, hrsg. Hans Pörnbacher, 379 Seiten, 1. Auflage 1996.
  • Tredition Classics, Satiren, von Ludwig Thoma, Kurzgeschichten mit dabei „Die Halsenbuben“ am Ochsensitz, 180 Seiten, 1. Auflage 2012.

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Zuletzt aktualisiert am 8. August 2022 um 12:19 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

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Oberbayern: Im Isartal bei Wallgau – Wilde Flusslandschaft im Karwendel

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Reiseberichte aus Griechenland, Italien, Österreich, Deutschland
Oberbayern: Im Isartal bei Wallgau – Wilde Flusslandschaft im Karwendel
Thema:
Oberbayern: Im Isartal bei Wallgau – Wilde Flusslandschaft im Karwendel
Beschreibung:
Wunderschönes Oberbayern: Im Isartal bei Wallgau – Wilde Flusslandschaft im Karwendel. Wir waren auf großer Fototour an der Oberen Isar unterwegs.
Autor:
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Reise-Zikaden - Reiseblog
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Monika Hoffmann

schreibt Foto-, Natur- und historische Reportagen aus Griechenland, Italien, Österreich, Deutschland mit Schwerpunkt München und Bayern. Passion auf Reisen: Geschichte und archäologische Plätze. Spezialgebiete: Ur- und Frühgeschichte & Antike Hochkulturen. Die Fotografin, Redakteurin, Köchin, Naturfreundin liebt Griechenland, Italien und ihre Heimat Oberbayern: Über die Geschichte bis zu Musik, Literatur, Filmkunst.

2 Kommentare:

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