Inhaltsverzeichnis
- 1 Volterra: Stadt der Etrusker und des Mittelalters
- 2 Die etruskische Patrizierfamilie Caecina aus Volterra
- 3 Cicero gewinnt im Prozess für Aulus L. Caecina mit „Pro Caecina“
- 4 Aulus F. Caecina: Schriftsteller, Gelehrter und Gegner von Caesar
- 5 Fazit
- 6 Einkehrtipp in Volterra
- 7 Buchtipps
- 8 Mehr Lesefutter? Hier entlang!
Unser Sommer-Reiseziel in der Toskana wird Castelnuovo di Val di Cecina in den Colline Metalliferi, in der Region Pisa sein. Sehenswürdigkeiten in der Nähe sind z. B. Volterra, San Gimignano, Massa Marittima, Siena, Populonia, Grosseto, Vetulonia, Roselle oder Vulci. Start der Serie „Antike Persönlichkeiten“ ist der Bericht Toskana: Cicero und die etruskische Familie Caecina aus Volterra.
Nachdem wir Mitte Juni starten, sind wir momentan am Schmökern von Fachliteratur, um uns Zuhause auf die Reise in die Toskana einzustimmen. Auf den Spuren der Etrusker werden wir die Region um Castelnuovo di Val di Cecina, etwa 30 Kilometer von Volterra entfernt, durchstreifen. Wir bereiten uns gerne mit detailliertem Lesestoff auf Ausflüge vor, um die Ziele vor Ort intensiver erleben zu können.
Unser Reiseführer in die Welt der Etrusker ist ein detaillierter und fachkundiger Band mit dem Titel „Das etruskische Italien“ aus der Reihe DuMont Kunst-Reiseführer. Bei der Lektüre über die etruskische Metropole Volterra stießen wir im Text auf folgende Passagen:
◼ … Cicero führte damals einen Modellprozess für seinen Freund A. Licinius Caecina aus Volterra und bewies die Ungesetzlichkeit in seiner Rede „Pro Caecina“ …
◼ … Mehrere Gräber in der Portone-Nekropole gehörten der in Volterra ansässigen etruskischen Patrizierfamilie Caicna (lateinisiert Caecina) …
Faszinierend! Der berühmte römische Anwalt und Politiker Marcus Tullius Cicero (106 – 43 v. Chr.) hatte einen Etrusker als Klienten, weit nördlich von Rom: In Volterra in der römischen Region Etruria.
Das Val di Cecina wird Ausgangspunkt unserer Erkundungen sein. Das Cecina-Tal erhielt offenbar seinen Namen von der etruskischen Familie Caecina. Wir haben recherchiert, gelesen, gegoogelt und bedeutende Personen und spannende Ereignisse der Vergangenheit entdeckt. Aber lest einfach selbst!
Start unserer Serie „Antike Persönlichkeiten“ ist Cicero und die etruskische Familie Caecina aus Volterra in der Toskana. Cicero und die Caecinas lassen die Welt der Etrusker und Römer im Licht der einstigen Realität aufleben. Damit sind die Akteure perfekte Begleiter für Streifzüge durch Volterra.
WERBUNG
Volterra: Stadt der Etrusker und des Mittelalters
Volterra liegt in der Toskana und war in der Antike eine bedeutende und mächtige Metropole der Etrusker. In etruskischer Zeit wurde sie Felathri oder Vlathri genannt und war wichtiges Mitglied im Zwölf-Städte-Bund, einem föderativen Bündnis auf religiöser Basis. Im 4. Jahrhundert v. Chr. reichte ihr Territorium bis zum Fluss Arno im Norden und bis ins Val di Chiana im Südosten der Region.
Die Befstigungsmauern von Volterra belegen bis heute: Das Areal der etruskischen Stadt war einst deutlich größer als heute. Einzigartige Sehenswürdigkeit der Altstadt ist die berühmte Porta all’Arco, das älteste erhaltene etruskische Stadttor. Bereits seit Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. war die Stadt römisches Muncipium geworden und trug seitdem den lateinischen Namen Volaterrae.
Ab 90 v. Chr. erhielten die Einwohner das begehrte römische Bürgerrecht (Civitas Romana). Das römische Bürgerrecht war beispielsweise Voraussetzung für das Wahlrecht in Volksversammlungen, erlaubte das Tragen der Toga und beinhaltete viele begehrte Privilegien, wie z. B. Steuerbefreiung und Immunität bei lokalen Gesetzen.
Ein paar Jahre später beteiligte sich Volterra am römischen Bürgerkrieg zwischen dem Reformer und siebenfachem Konsul Gaius Marius (158 – 86 v. Chr.) und dem Politiker und Feldherrn Lucius Cornelius Sulla (138 – 78 v. Chr.). Volterra stand auf der Seite von Marius, daraufhin belagerte und eroberte Sulla die Stadt.
Die geschützte Lage von Volterra auf einem Bergrücken und ihre Stadtmauern, machte sie zu einer starken Festung. Daher gelang es Sulla erst 80 v. Chr., nach zweijähriger Belagerung, sie zu erobern. Anschließend wollte der Feldherr sich rächen und allen das römische Bürgerrecht entziehen. Zusätzlich wurde das gesamte Territorium Volterras zum Ager publicus (Staatsbesitz) erklärt.
WERBUNG
Die etruskische Patrizierfamilie Caecina aus Volterra
Die etruskische Patrizierfamilie Caecina, mit dem Beinamen Licinia, war eine einflussreiche Familie von Großgrundbesitzern aus Volterra. Sie zählten zum reichen Stadtadel. In der etruskischen Sprache nannten sie sich Ceicna, oder auch Caicna. Die Familie spaltete sich in der Region in mehreren Zweigen auf.
Im unruhigen 1. Jahrhundert v. Chr. traten die Caecinas mit zwei Mitgliedern ins Rampenlicht der Geschichte. Diese Personen waren Aulus Licinius Caecina und sein Sohn Aulus Filius Caecina. In den folgenden Kapiteln werden wir diese genauer beschreiben. Ihr etruskischer Familienname Ceicna ist seit dem Jahr 1880 bekannt, als die Portone-Nekropole nördlich von Volterra entdeckt wurde.
Die Portone-Nekropole besteht aus einem großen Hypogäum, mit Mittelstütze. Auf der ringsum laufenden Steinbank standen die mit Reliefs verzierten Urnen, die auf Ende des 4. bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. datieren. Mehrere Urnen waren mit Ceicna (auch Caicna, Kaikna, Kaiknas) beschriftet.
Das Theater von Volterra: Stifter waren Mitglieder der Familie Caecina
Nahe der Porta Fiorentina in Volterra liegt das römische Theater, sein Baubeginn liegt in der Zeit von Kaiser Augustus (63 v. Chr. – 14). Auftraggeber des Theaters waren Mitglieder der mächtigen Patrizierfamilie Caecina aus Volterra, die in enger Verbindung zu Augustus standen.
Von der Zuschauertribüne, mit neunzehn Sitzreihen für etwa zweitausend Personen, blickt man auf das teilrekonstruierte Bühnenhaus (Scaena). Dort befand sich eine monumentale Bauinschrift der Familie Caecina, diese befindet sich heute im Etruskischen Museum Guarnacci in Volterra.
Die lateinische Inschrift lautet wie folgt:
A(ulus) Caecina A(uli) f(ilius) Serverus co(n)s(ul)
C(aius) Caecina A(uli) f(ilius) Larg(us) co(n)s(ul)
····························
Aulus Caecina Severus, Sohn des Aulus, Konsul
Gaius Caecina Largus, Sohn des Aulus, Konsul
Einer der Mäzen war Aulus Caecina Severus (43 v. Chr. – 21), ein römischer Politiker und Feldherr. Er stammte offenbar aus Volterra, war 1 v. Chr. Suffektkonsul und wichtiger militärischer Befehlshaber unter Augustus und Tiberius. Für seine Verdienste erhielt er einen Triumphzug in die Stadt Rom.
Der zweite Stifter war Gaius Caecina Largus (? v. Chr. – 57) aus Volterra. Largus war römischer Politiker, Konsul im Jahr 42 und mit Kaiser Claudius (10 v. Chr. – 54 n. Chr) befreundet. Ab 38 Mitglied des römischen Priesterkollegiums der Fratres Arvales.
Familie Caecina: Über die Spätantike bis in die Neuzeit in Volterra
Auch in der Spätantike, im 5. Jahrhundert lebten Caecinas in Volterra. Der Stadtpräfekt von Rom im Jahr 414, war der Aristokrat und Dichter Caecina Decius Atinatius Albinus. Seine Villa nahe seiner Heimatstadt Volterra bewohnte und bewirtschaftete er weiter. Dies überliefert uns Kaiser Flavius Honorius (384 – 432).
Weitere berühmte Mitglieder aus der Familie Caecina
- Gaius Caecina Largus, römischer Suffektkonsul im Jahr 13
- Aulus Caecina Severus (45 – 21), römischer Suffektkonsul, Heerführer des Germanicus
- Aulus Caecina Paetus, Verschwörer unter Kaiser Claudius
- Aulus Caecina Alienus (gestorben 79), römischer Heerführer des Kaisers Vitellius
- Aulus Caecina Tacitus, vermutlich römischer Konsul im Jahr 274
- Flavius Caecina Decius Basilius, römischer Konsul im Jahr 463
Die Bezeichnung Cecina wird bis heute für den Fluss Cecina, das Cecina-Tal (Val di Cecina), sowie für die Küstenstadt Cecina verwendet. Offenbar ein Hinweis für die weitläufigen Ländereien der etruskisch-römischen Adelsfamilie Caecina. Bis in die Neuzeit leben Nachkommen der Familie Cecina in Volterra.
WERBUNG
Cicero gewinnt im Prozess für Aulus L. Caecina mit „Pro Caecina“
Eine wichtige Persönlichkeit der Familie war Aulus Licinius Caecina, ein enger Freund von Marcus Tullius Cicero (106 – 43 v. Chr.). Cicero war ein Allround-Talent: Politiker, Anwalt, Schriftsteller, Philosoph, Redner und Konsul im Jahr 63 v. Chr. Aulus Licinius Caecinas genaue Lebensdaten sind leider nicht überliefert, es ist anzunehmen dass er ungefähr in Ciceros Alter war.
Für die Wiedererlangung des römischen Bürgerrechts (Civitas Romana) für seinen Freund Aulus Licinius Caecina führte Cicero im Jahr 69 v. Chr. in Rom einen Modellprozess mit seiner berühmten Rede Pro Caecina.
Dabei gelang es Cicero die Ungesetzlichkeit im Vorgehen des römischen Feldherrn Sulla gegenüber seinem Klienten, und daher auch allen Einwohnern von Volterra, zu beweisen.
Volterra erhält seine Territorien zurück
Auch die beschlagnahmten Territorien Volterras konnten wiedererlangt werden. Als Rechtsgrundlage im Prozess wendete Cicero den Besitzschutzinterdikt an. Der Interdiktum de vi armata kam bei Vertreibung mit Waffengewalt zum Einsatz. Dieses Gesetz verpflichtete denjenigen, der den Eigentümer einer unbeweglichen Sache mit Gewalt vertrieben hatte, wieder als Besitzer einzusetzen.
Seine Rede Pro Caecina führte Cicero im Zivilprozess vor einem Rekuperatorengericht, einem Geschworenengericht für Fälle öffentlichen Interesses. Anwalt der Gegenseite war Gaius Calpurnius Piso, beide Seiten beriefen sich offenbar auf die Autorität des Juristen Gaius Aquilius Gallus.
WERBUNG
Aulus F. Caecina: Schriftsteller, Gelehrter und Gegner von Caesar
Bekanntester Vertreter der Familie war Aulus Filius Caecina, der Sohn von Aulus Licinius Caecina. Manchmal wird er auch Aulus Caecina A. f. (Abkürzung A. f. = Aulus Filius) genannt. Dies war damals üblich um Verwechslungen zu vermeiden. Auch der Sohn, kannte seit seiner Kindheit Cicero gut und war ebenfalls mit diesem befreundet. Als Erwachsener führte einen Briefwechsel mit ihm.
Cicero beschreibt Aulus Filius Caecina als einen begabten und sehr gebildeten Mann. Schon als Kind sei dieser von seinem Vater mit dem Wissen der Etrusker unterrichtet worden. Aulus wurde ein talentierter Redner, Schriftsteller und Gelehrter der etruskischen Kultur. Über die Weissagungslehre der Etrusker, die Disciplina Etrusca genannt wurde, verfasste er wichtige Schriften.
Als Cicero nach Thessaloniki in Griechenland verbannt wurde, sagte Aulus Filius Caecina ihm seine Rückkehr nach Rom voraus. Tatsächlich wurde Cicero vom Senat bereits nach einem Jahr zurück nach Rom berufen. Bei seiner Rückkehr im Jahr 57 v. Chr. wurde er dort begeistert gefeiert.
Die Lehre von der Interpretation göttlicher Signale und vom Umgang mit den Göttern wurde Disciplina Etrusca genannt. Caecina versuchte diese, durch eine Harmonisierung mit den Lehren der Stoiker, auf eine wissenschaftliche Grundlage zu setzen. Es ist davon auszugehen, dass Caecina ein ausgebildeter Haruspex (etruskischer Priester) war.
Die Disciplina Etrusca wurde in drei Abschnitte unterteilt:
1. Libri haruspicini: Die Lehre von der Eingeweideschau. Opfertiere sind Schaf, Ziege, Kalb, Huhn.
2. Libri fulgurales: Die Blitzlehre. Einteilung des Himmels, Blitzgötter, Blitzdeutung, Abwenden und Herabziehen der Blitze.
3. Libri rituales: Die Ritualbücher. Vorschriften zur Anlage von Städten, Landverteilung, Staats- Volks- und Einzelschicksale, Naturphänomene.
Cicero überliefert uns Auszüge daraus in seinem Buch De divinatione. Die Originalschriften der Disciplina Etrusca sind nicht erhalten geblieben. Die Texte von Aulus Filius Caecina waren später wichtige Quellen für die Autoren Plinius der Ältere (23 – 79) und Seneca den Jüngeren (1 – 65) „Naturales Quaestiones“, ihre Werke überlebten die Jahrtausende.
Aulus Filius Caecina wird nach Sizilien verbannt
In der Endphase der römischen Republik war Aulus Filius Caecina ein leidenschaftlicher Gegner von Gaius Iulius Caesar (100 – 44 v. Chr.). Als im Jahr 49 v. Chr. der römische Bürgerkrieg ausbrach, schlug sich Caecina auf die Seite von Gnaeus Pompeius Magnus (106 – 48 v. Chr.). Caecina veröffentlichte Schmähschriften gegen Caesar. Daraufhin musste er 48 v. Chr. in die Verbannung nach Sizilien gehen.
Freunde von Caecina versuchten, gemeinsam mit Cicero, bei Caesar eine Begnadigung zu erwirken. Vor allem nachdem Caecina mit seiner Werk Querelae seine Angriffe auf Caesar zurück genommen hatte. Bevor er diese veröffentlichte sandte er den Text zur Rezension an Cicero.
Briefwechsel zwischen Cicero und Aulus Filius Caecina
Im Oktober 46 v. Chr. schrieb Cicero seinem Freund Aulus Filius Caecina einen langen Brief. Daraus kann man schließen, dass Caecina sich zu dieser Zeit im Exil in Sizilien befand. Cicero redete ihm gut zu, er würde sich bei Caesar für seine Begnadigung einsetzen und dabei habe er auch ein gutes Gefühl.
Zweierlei wird die natürliche Entwicklung der politischen Verhältnisse nicht zulassen: Mag der gegenwärtige Zustand von Dauer sein oder sich ändern, er wird dazu führen, dass erstens alle, die in gleicher Lage sind, auch die gleiche Behandlung erfahren. Zweitens kann unmöglich ehrenwerten Männern und guten Patrioten ohne ehrenrührige Vergehen die Rückkehr in unsere bürgerliche Gemeinschaft versagt bleiben, in die wegen ruchloser Verbrechen Verurteilte haben zurückkehren dürfen“.
(Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Familiares, Buch 6, Brief 6)
Cicero war also überzeugt, dass Caecina begnadigt werden würde. Schließlich war dieser ein guter Bürger und schon andere, viel gefährlichere Feinde von Caesar wären begnadigt worden. Caecina war kein Verbrecher, sondern stand nur auf Seite der Gegner Caesars. Cicero setzte sich für die Rückkehr Caecinas ein, weil dieser sich auch für ihn eingesetzt hatte. Im weiteren Verlauf des Briefes betonte Cicero nochmals, er wäre sich sicher, dass Caecina von Caesar begnadigt werden würde.
Schliesslich ist Caesar ein scharfsinniger, weitblickender Mann. Er weiss ganz genau, dass er Dich, den weitaus vornehmsten Mann in einem nicht unbeträchtlichen Teil Italiens, der auch im Gesamtstaate jedem der führenden Männer Deiner Generation an Begabung, Ansehen und Geltung beim Römischen Volke nichts nachgibt, nicht länger von der Teilnahme am Staatsleben ausschließen kann.
(Marcus Tullius Cicero, Epistulae ad Familiares, Buch 6, Brief 6)
Ob und wann die Bemühungen von Cicero Erfolg hatten ist nicht bekannt. Immerhin schreibt er in einem weiteren Brief, dass sich Caecina später in Rom aufgehalten habe.
Sein Freund Aulus Filius Caecina hatte nachweislich mehrere Kinder. Einer der Söhne war als junger Mann während der Verbannung seines Vater mit ihm auf Sizilien. Anschließend gingen sie offenbar gemeinsam zu Cicero nach Rom. Danach verlieren sich die historischen Informationen über Aulus Filius Caecina.
Marcus Antonius lässt Cicero ermorden
Zwei Jahre später: Nach der Ermordung von Gaius Iulius Caesar am 15. März 44 v. Chr. übernahm Cicero als Führer der Senatspartei eine tragende Rolle im Kampf gegen Konsul Marcus Antonius (83 – 30 v. Chr.). Er ging ein Bündnis mit Octavian ein, dem späteren Kaiser Augustus (63 v. Chr. – 14 n. Chr.).
Cicero versuchte Octavian zum Krieg gegen Marcus Antonius zu bewegen. Damit löste er erneut den Bürgerkrieg aus. Octavian verlangte anschließend das Konsulat für sich und schloss sich Oktober 43 v. Chr. mit Marcus Antonius und Marcus Lepidus zum Triumvirat (Dreimänner-Bund) zusammen. Dieses Triumvirat beschloss Proskriptionen (öffentliche Ächtung) gegen seine Gegenspieler. Die angefertigten Listen enthielten die Namen von über 300 Senatoren und 2.000 Ritter.
Cicero stand an der Spitze der Todesliste von Marcus Antonius. Am 7. Dezember 43 v. Chr. wurde Marcus Tullius Cicero von Untergebenen des Marcus Antonius, auf der Flucht zu seiner Villa in Formia, brutal ermordet. Sein Kopf und seine Hände wurden, auf Befehl von Marcus Antonius, an der Rostra am Forum Romanum zur Schau gestellt.
… Cicero wurde 63 Jahre alt, so dass sein Tod, wäre da nicht die Gewalt gewesen, nicht einmal als verfrüht angesehen werden kann. Ein in seinen Leistungen und der Anerkennung seiner Leistungen begnadetes Talent … Wenn man jedoch seine Vorzüge und Schwächen gegeneinander abwägt, so war er ein großer und bemerkenswerter Mann und ein Mensch, dessen Lob zu künden ein Cicero als Lobredner nötig wäre …“
Titus Livius (59 v. Chr. – 17), römischer Historiker
WERBUNG
Fazit
Etrusker mit dem Namen Caecina aus der toskanischen Stadt Volterra? Wir hatten nie zuvor von ihnen gehört! Klar, der römische Schriftsteller Marcus Tullius Cicero war uns soweit bekannt. Vielleicht nicht sehr detailliert. Auf jeden Fall fanden wir die intensive Beschäftigung mit bekannten Persönlichkeiten, besonders aus etruskischer Zeit, als Vorbereitung einer Toskana-Reise ausgesprochen packend.
Die im Bericht „erforschten“ Personen lassen für uns die etruskische und römische Welt im Licht der einstigen Realität wiederauferstehen. Sie stellen einen perfekten Begleiter für Streifzüge durch das gewählte Reiseziel dar, wie in unserem Fall Volterra und das Gebiet im Val di Cecina.
Mit den „untersuchten“ Personen des Caecina-Klans landeten wir mitten in den dramatischen Begebenheiten in der Endphase der römischen Republik. So schließt unser Bericht aus dem 1. Jhd. v. Chr. mit den weltberühmten römischen Staatsmännern Caesar, Octavian und Marcus Antoinius ab.
Übrigens: Unsere Fotografie aus dem Museo Etrusco Guarnacci, das die Bauinschrift der „Caecinas“ aus dem römischen Theater von Volterra zeigt, schlummerte im Fotoarchiv. Große Freude bei der Fotorecherche: Wir hatten von der etruskischen Familie Caecina unbewusst Fotomaterial produziert …
WERBUNG
GetYourGuide ist Kooperationspartner von reise-zikaden.de und die weltweit größte Online-Plattform für Ausflüge und Touren zu Sehenswürdigkeiten. Die Auswahl reicht von Flughafentransfers über Führungen bis zu Koch-Events. Angeboten werden rund 32.000 Touren zu über 7.000 Reisezielen weltweit.
Einkehrtipp in Volterra
Die Trattoria-Pizzeria „Il Poggio“ liegt nahe der berühmten Porta all’Arco. Wir haben dort zu Mittag gespeist, Pasta, Pizza, Wein – alles molto bene! Solide italienische Küche der Region, preislich im unteren Mittel. Adresse: Via Porta all’Arco, 7, 56048 Volterra. Website: www.ilpoggiovolterra.it
Buchtipps
Fachbücher
- Verlag Philipp v. Zabern, Etrusker: Antike Hochkultur im Schatten Roms, von Werner Rutishauser, 2017.
- C.H.Beck Verlag, Die Etrusker: Geschichte – Religion – Kunst, von , 2017
- Reclam Verlag, Die Etrusker, von
- Verlag Nünnerich-Asmus, Die Etrusker – Von Villanova bis Rom,
Ausstellungskatalog, von Florian S. Knauß, 2015. - Verlag Philipp von Zabern, Die Etrusker, von 2014
- Birkhäuser Verlag, Etruskologie: Geschichte und Kultur der Etrusker, von
- Parthas Verlag, Mittelitalien – Das geheimnisvolle Volk der Etrusker, Bildlexikon der Völker und Kulturen, von
WERBUNG
Reiseführer
- DuMont Reiseverlag, Kunst-Reiseführer, Das etruskische Italien, Entdeckungsfahrten zu den Kunststätten und Nekropolen der Etrusker, 424 Seiten, von Robert Hess und 1990.
- DuMont Reiseverlag, Kunst-Reiseführer Toscana, Das Hügelland und die historischen Stadtzentren, von Klaus Zimmermann, 464 Seiten, 8. Auflage, 2008.
Werke von Marcus Tullius Cicero
- Artemis & Winkler Verlag, Cicero – Ausgewählte Werke. Band II: Prozessreden, von Marcus Tullius Cicero, Bibliothek der Alten Welt, 416 Seiten, 1. Auflage, 2008.
- De Gruyter Verlag, An seine Freunde – Epistulae ad familiares, von Marcus Tullius Cicero, Lateinisch – Deutsch Sammlung Tusculum, 1076 Seiten, 6. Auflage, 2011.
Historischer Roman
Heyne Verlag, Roman-Trilogie: Imperium, Titan und Dictator, Aufstieg und Fall des Marcus Tullius Cicero, von Robert Harris, drei Bände mit je rund 500 Seiten, 2006 – 2015, (auch als Hörspiel).
Wer seine Amazon-Buchbestellung über die Anzeige unten abwickelt, unterstützt uns ohne jeglichen Mehraufwand, um unsere laufenden Kosten für den Blog etwas abzudecken. Vielen Dank dafür.
WERBUNG
Ausgezeichnet! Das Instagram-Portal Discover Tuscany hat am 13. Juni 2018 unser Motiv von der etruskischen Akropolis in Volterra zum „Foto des Tages“ gekürt.
Pingback:Antike Persönlichkeiten: Themistokles - Der umstrittene Held
Pingback:Volterra – Das etruskische Velathri: Ein historischer Überblick - Reise-Zikaden · Reiseblog
Pingback:Volterra: Die Geschichte von San Giusto und der Badia-Nekropole
Pingback:Toskana: Natururlaub in den Colline Metallifere bei Castelnuovo